270, 20. November 1SSS. Künftig erscheinende Bücher. ssrsmbiatt s. ». DWn. Buchhand-l. 1431S Verlag für Litteratur und Kunst Albert Langen München Zu erneuter Verwendung empfehlen wir ferner: Helena Nyblom: Es War eMNMl Märchen Amschlagzeichnung von Th. Kittelsen Preis geheftet 3 Mark 50 Pf., in Leinen gebunden 4 Mark 50 Pf. Tägliche Rundschau, Berlin: Die Dichterin zeigt auf jeder Seite des Buches, daß sie ein warmes Herz für die Jugend hat. Der Einblick, den sie uns hier in ihr Wesen gewährt, offenbart auf das wohltuendste ihre wahre und treue Denkart, ihren innigen und warmen Ernst, ihre graziöse Heiterkeit. Sie hat im engen Rahmen dieser Märchen abgeschloffene Kunstwerke von vollendeter Schönheit, psychologische Meisterstücke geschaffen, in denen die ganze Skala der menschlichen Empfindungen vom Erhabenen bis zum Lächerlichen, vom Schalkhaften bis zum Dämonischen zu genialer dichterischer Behandlung gelangt. Helene Nyblom steht eine überraschende Kraft der Empfindung, ein außer ordentlicher Reichtum der Phantasie, eine ergreifende Innigkeit des Ausdrucks und eine Fähigkeit zu Gebote, mit Farben zu malen, wie sie nur ein wirklich großer Künstler zu mischen versteht. Die Natur hat ihr ihre geheimsten Reize entschleiert. In unnachahmlicher Weise versteht sie den weltentrückten Zauber des stillen Waldfriedens, die hoheitsvolle Schönheit des Meeres zu schildern, so daß es aus ihren Märchen wie ein reiner Lauch von Waldduft und Meeresweben uns entgegenweht. Und sollte auch einiges von dem, was sonst aus ihrer Feder geflossen ist, im Zeitenlauf teilweise der Vergessenheit anheimfallen: Der Garten ihrer Dichtkunst wird allezeit gleich blütenduftig prangen, wo ihre unerschöpfliche Phantasie eine immer neue Feenwelt erschließende Märchen bezaubert. Es wäre daher höchst wünschenswert, wenn der herrliche Band „Es war einmal", wenn diese wundersamen, von Frau Martha Hartmann-Sommer in Lübeck meisterhaft verdeutschten Märchen Eingang in so manches deutsche Heim fänden. Für die reifere Jugend ist und bleibt das schönste Geschenkwerk Roald Amundsen: Die Nordwest-Paffage Meine Polarfahrt auf der Gjöa 1903-1907 35 Bogen Groß-Oktav. Mit 140 Abbildungen und 3 farbigen Karten. Amschlagzeichnung von Wilhelm Schulz. 10. Tausend. Preis broschiert 12 Mark, in Original-Leinenband 15 Mark, in Liebhaber-Lalbfranzband 17 Mark 50 Pf. Münchener Neueste Nachrichten. In der unheimlich anschwellenden Polarliteratur wird Roald Amundsens Buch, das den Titel „Die Nordwest-Paffage" führt, ohne Zweifel einen Ehrenplatz erhalten. Die Darstellungsweise Roald Amundsens wird gekennzeichnet durch einen knappen Stil und durch frische lebendige Schilderungen Nie verliert er sich in eine trockene Reisebeschreibung; seine Schreibweise ist nicht von der langweiligen Breite eines Otto Sverdrup. Im Gegenteil! Selbst den undankbarsten Stoff versieht Amundsen mit seinem köstlichen Humor fesselnd zu gestalten. Und wenn dann noch dazukommt, daß der Text mit glänzenden Illustrationen geradezu übersät ist, wird man nicht daran zweifeln können, daß „Die Nordwest-Paffage" dieses Jahr aus dem Büchermarkt den Preis davontragen wird, gerade wie vor zehn Jahren Nansens „Durch Nacht und Eis", Was aber Amundsens Buch auch vor diesem Standardwerk auf dem Gebiete der Polarliteratur einen großen Vorzug verleiht, ist der ümstand, daß die „Gjoea"-Leute auf ihrer abenteuerlichen Fahrt der Nordküste von Nordamerika entlang viele Eskimostämme trafen und näher kennen lernten, die sich noch auf der Stufe des Steinalters befanden. Aus diesem Grunde erhält „Die Nordwest-Paffage" auch ein außerordentliches ethnographisches Interesse. Kölnische Zeitung: „Die Nordwest-Paffage" ist ein köstliches Buch, köstlich durch seinen Inhalt, köstlicher noch durch den Humor, der über dem Ganzen schwebt, der Amundsen und seine Getreuen auch in übelster Lage nicht verläßt. München, im November 1909