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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 24.11.1909
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1909-11-24
- Erscheinungsdatum
- 24.11.1909
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- Deutsch
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144S6 MrsiMall s. d. Dtsch». Buchhandel. Mchtamtlicher Teil. 273, 24. November 1SÜS. stand des Vereins der österreichisch-ungarischen Buchhändler, Herrn Hosbuchhändler und Kommerzialrat Wilhelm Müller in Wien, der im Januar seinen sechzigsten Geburts tag feierte; ebenso Herrn Kollegen Hitschfeld in Sternberg, der auf eine sünfundzwanzigjährige, segensreiche Selbständig keit zurückblicken konnte. Als neue Mitglieder sind unserem Vereine die Herren: Karl Colonius in Bielitz, Karl MareS in Mährisch-Ostrau und I. Nowotny in Brünn beigetreten. Von den in unserer vorjährigen Hauptversammlung gestellten Anträgen fanden folgende ihre Erledigung, und zwar: der Antrag des Herrn Gollmann aus Troppau: »Der Verein möge ein Rundschreiben in Druck legen, in welchem die Stadt- wie Schulbehörden ersucht werden, bei Vergebung von Schulbücherlieferungen sowie bei Beschaffung von Lehrmitteln, wie überhaupt anderen Werken in erster Linie die ortsansässigen Buchhändler zu berücksichtigen«. Dieses Rundschreiben ist allen Mitgliedern in mehreren Exemplaren zugesandt worden und durch diese den Be hörden wie Leitungen von Anstalten zugegangen! somit ist Hoffnung vorhanden, daß die ortsansässigen Buchhandlungen mit den Lieferungen mehr als früher bedacht werden. Die tschechischen Herren Kollegen in Prag nahmen sich unser Rundschreiben zum Muster, um es zu gleichen Zwecken dort zu verwerten. In unserer leidigen Schulbücherangelegenheit haben wir wieder einen Vorstoß unternommen, indem die Herren kaiserl. Rat Berger und Richard Karafiat im k. k. Schul bücherverlag in Wien neuerdings unsere Forderungen nach vollen 2S Prozent Rabatt bei allen Schulbücherartikeln in Erinnerung brachten. Es ist die Hoffnung vorhanden, daß eine baldige Erfüllung in Aussicht steht. Vom »8xol«Ic issb^ob klliblrnxcn« in Prag wurden wir aufgefordert, uns seiner Forderung in gleicher Angelegenheit beim k. k. Schulbücheroerlag anzuschließen, was wir gern zusagten. Auch der rührige Verein der Buchhändler Nord- und Nordwestböhmens will mit uns in dieser Angelegen heit eine Aktion vorbereiteu. Hoffen wir also, daß es dies mal mit vereinten Kräften endlich zum gedeihlichen Abschlüsse kommt. Ein Kollege führt Klage, daß die Remissionserleichterungen beim Schulbüchergeschäfte durch die Sternchen, die in den Schul bücherverzeichnissen geradezu epidemisch überhand nehmen, zur Gänze illusorisch werden. Ein Kollege beklagt sich, daß ein Schulbücherverleger an Schulleitungen L5"/o Rabatt gibt, wes halb wir bei dieser Firma vorstellig geworden sind. Die Manz'sche Hof- und Verlagsbuchhandlung hat uns zugesagt, ebenso wie die anderen Schulbücherverlegcr, auch lv"/o Remissionsrecht der vom August—September bezogenen Schulbücher einzuräumen. Wir können auf das bei fast allen Schulbücherverlegern erzielte Remissionsrecht — nach jahrelangem Drängen — als einen Erfolg gewiß stolz sein. Die Frage, ob unsere Gehilfen nach dem neuen Pensions versicherungsgesetz für Privatangestellte anzumelden sind oder nicht, schwankte durch mehrere Monate hin und her. Der Meinungsaustausch in der »Österr.-ungar. Buchhändler-Corre- spondenz« sowie die Korrespondenzen mit dem Wiener Vereine, der Brünner Handels- und Gewerbekammer und der Ge noffenschaft der Brünner Kaufleute war sehr rege und lebhaft. Schließlich wurden wir verhalten, diejenigen Gehilfen, die eine selbständigere Stelle innehaben oder zeitweise den Chef in dessen Abwesenheit vertreten, zur Versicherung anzumelden. Die Pensionsversicherung, in der Form wie sie jetzt besteht, ist eine harte, empfindliche Belastung für den Chef wie für die Angestellten, somit kein Segen zu nennen. Wir hatten Gelegenheit, einige Anfragen unserer Vereinskollegen in diesem Sinne zu beantworten. Am 18. Dezember hatte unser Vor stand, Herr Richard Karafiat, in seiner Eigenschaft als Sektionsobmann an den sozialpolitischen Ausschuß zu Händen des Herrn vr. Licht ein Telegramm nachstehenden Inhalts gesandt: »Wir bitten dringend um Ausscheidung der Buch handlungsgehilfen aus dem Beamtengesetz, da weder Gehilfe noch Unternehmer die Lasten aufbringen können«. Die Gesuche um Erteilung von Konzessionen an Nicht buchhändler sind bereits zur ständigen Plage geworden, und dies erfordert die volle Wachsamkeit aller Kollegen, damit in den uns bekannt werdenden derartigen Fällen die Kon zessionserteilung vereitelt werden kann. Wir hatten mit der artigen Angelegenheiten im abgelaufenen Vereinsjahr vollauf zu tun. So sollte beispielsweise am hiesigen Platze eine Filiale erlichtet werden, was durch unser Einschreiten ver hindert wurde. Ferner intervenierten wir mit Erfolg gegen eine Konzessionserteilung in Troppau. In Witkowitz be warb sich ein Buchbinder um eine Konzession, und wir haben in diesem Falle in der k. k. Statthalterei vorgesprochen, was zur Folge hatte, daß dem Gesuchsteller ein abschlägiger Be scheid zuteil wurde. Mehrere Kollegen wandten sich an uns um Auskunft, wie sie sich der sich mehrenden Aus gabe von Teilkonzessionen erwehren könnten. Wir teilten in einem Schreiben mit, wie wir in ähnlichen Fällen Vorgehen. Ein Kollege ersuchte um Auskunft, ob für die Er richtung einer Leihbibliothek eine besondere Konzession not wendig ist, oder ob dazu die Buchhandlungskonzession genügt. Um eine genaue Auskunft einzuholen, begab sich unser Vor stand in die mährische Statthalterei zum Referenten, der ihm mitteilte, daß zur Errichtung einer Leihbibliothek um eine besondere Konzession angesucht werden muß. Die k. k. Polizeidirektion in Brünn hatte die Freundlich keit, uns wiederholt mitzuteilen, daß sich dieser oder jener Kaufmann oder Trafikant um eine Teilkonzession oder um die Erlaubnis zum Verkaufe von Kalendern, Gebet-, Koch-, Traumbüchern, Bildern u. dgl. be wirbt, und ob wir dieses Ansuchen befürworten. Wir erledigten diese Anfragen in Anbetracht der herrschenden großen Konkurrenz stets mit dem Ersuchen, die Er laubnis nicht zu erteilen, da am Platze genügend konzessio nierte Buchhandlungen vorhanden seien und es entschieden nicht von Vorteil wäre, wenn die Zahl der schon vorhan denen Teilkonzessionen noch vermehrt werden sollte. Eine Brünner Zeitungsverschleißstelle gab uns auch in diesem Jahre zu einer Anzeige bei der k. I. Polizeidireklion Veranlassung, da sie Lieferungswerke veräußerte und auch einzelnes verlegte, ohne eine Verlagskonzesfion zu besitzen. In Mährisch-Ostrau sahen wir uns veranlaßt, gegen einen Lottokollektanteu wegen unerlaubten Verkaufs der periodisch erscheinenden Druckschriften »Nick-Carter-, »Buffalo Bill» u. a. die Anzeige bei dem k. k. Polizeikommissariate zu machen. In gleicher Weise mußten wir gegen einen Papier händler in Oderberg-Bahnhos Vorgehen. Weiters hatte unser Kollege in Friedeck uns gebeten, bei der dortigen Stadtgemeinde gegen drei Kaufleute, die Bilderbücher im Verschleiß führen, vorstellig zu werden, was auch durch eine Eingabe geschah. In Sternberg mußten wir gegen einen Trafikanten, der unberechtigt Druckschriften verkaufte, die Anzeige erstatten. Allen Herren werden noch die lebhaften Debatten in Erinnerung sein, die das verspätete Erscheinen des Wald- heimschen Kursbuches auf unserer vorjährigen Haupt versammlung hervorgcrufen hatte. Herr Richard Karafiat hatte im Vorjahre Gelegenheit, mit Herrn Junker in Wien über diese Misere zu sprechen, und erhielt dort Einblick in die umfangreiche Korrespondenz, die der Wiener Verein mit der Firma Waldheim geführt hatte, wie in die Eingabe, die der Wiener Verein an das k. k. Eisenbahnministerium
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