14810 DSrfenblaU f. b. Ltschn. Buchhclttdel. Fertige Bücher. 277, 2S. November 1S0S. Eilhard Erich Pauls Der Verfasser der in meinem Verlage erschienenen Novellen „Vom Leid" ist ein Name, der Ihnen noch wenig oder gar nicht bekannt sein dürfte. Aus den vielen Arteilen über diese Erstlings arbeit möchte ich einige hervorheben: Der Kunstwart schreibt im l. Dezember-Heft 1909 unter Abdruck einer Novelle als Probe: „Die vor kurzem erschienenen Novellen von Pauls, aus denen wir heute unser» Lesern eine Probe vorlegen, gehören zu jener ernsten Gattung, welche gleichermaßen durch die Kunst des erzählenden Dichters wie durch die Gewalt des Gegenstandes fesseln. Das künstlerische Ver mögen spricht sich in Ihnen vornehmlich in der warmen Empfindung aus, womit Pauls seine knappen Bilder zeichnet. Da ist ein zartes Träumen der Landschaft, heißes Walten der Liebes- leidenschaft, bitteres Leiden im Unglück. Mit gutem Geschick baut Pauls auch seine Szene auf. . . . Pauls stellt diese, seine historischen Novellen, ebenbürtig neben die von Steinhaufen (Irmela), David (Frühschein), Schmitthenner, Sperl . . ." Buchwart 1909: „Der Name Pauls begegnet mir zum ersten Male, aber es ist der Name eines großen Novellisten und feinen Stilisten Jede dieser 7 Novellen ist ein kleines Meisterwerk in ihrer psychologischen Durch arbeitung und stilistischen Knappheit. Es ist schwer zu sagen, welche den Vorzug verdient: Die unheimliche Lexengeschichte aus dem dunkelsten Mittelalter oder eines der packenden Zeitgemälde aus dem dreißigjährigen Kriege oder endlich die letzte, die von einem Vater erzählt, den die Neue über seine Versäumnisse langsam in den Wahnsinn führt. Pauls gehört zu den denkenden Menschen und vornehmen Künstlern, die lange zurllckhalten, aber, wenn sie sprechen, etwas zu sagen haben." Rheinisch Westfälische Zeitung vom 15. November: „. . . And nun will ich von einem sagen, dem nicht minder die Gnade zuteil wird, sich mit seinem Leid tief hinein in unsere Seele singen zu können. Da er ein ganz Neuer ist, soll sein Name mit besonderer Liebe genannt sein: Eilhard Erich Pauls, und sein Buch heißt: „Vom Leid", Seelen-Erzählungen mannigfacher Art: aus der Hexenzeit, dem 30jährigen Krieg und der Gegenwart, in die vielleicht ein feiner Schimmer vergangener Zeiten hineinleuchtet. Aber der Vorwurf selbst, die Handlung, das Tatsächliche, ist hier ganz Nebensache; Gestaltung, Stimmungskunst mit den denkbar einfachsten Mitteln sind allein das Wirkende an diesen Ge schichten Da ist dann allerdings kaum ein Pinselstrich umsonst oder fehl getan; die Möglich keit der Tönung geht bis auf des Messers Schneide. Daher die prägnante Knappheit der Sprache auch in der Handlung, wie beispielsweise in „Abben Abbena", die einen für Augen blicke in eine kataleptische Starre versetzt, um nachher in eine unsäglich schwermütige Tristan stimmung hinüberzuleiten. Aber was sage ich von der Musik dieses Buches I Wie könnte man diese leise nachzitternden Töne benennen, ohne trivial zu werden!" Gustav Schloeßmann's Verlagsbuchhandlung (Gustav Fick), Hamburg 36.