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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 30.11.1909
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1909-11-30
- Erscheinungsdatum
- 30.11.1909
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- Deutsch
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- Saxonica
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^ 278, 30. November 1909. Nichtamtlicher Teil. Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. 14853 Sache an das Landgericht zurück, da es nicht ausgeschlossen sei, daß die Tat unter einem andern Gesichtspunkte als strafbar erachtet werde. Im übrigen wurde ausgesprochen, daß das Kopierbuch unter Umständen als beweiserhebliche Urkunde an gesehen werden könne. In der Begründung wurde ausgeführt: Der Senat steht auf dem Standpunkt, daß das Kopierbuch als solches unter Umständen eine beweiserhebliche Urkunde bilden kann. Es ist bei Erörterung dieser Frage natürlich nicht darauf Gewicht zu legen, welcher Art Beweiskraft dem Kopierbuche als Ganzem beiwohnt; das wird sich verschieden gestalten, jenachdem dem Kopierbuch die gesamte Korrespondenz einverleibt ist oder nur die des Geschäfts herrn. Auf die Frage, welchen Grad von Beweiserheblichkeit einer Urkunde zukommt und was zu beweisen sie geeignet ist, kommt es für den Begriff der Urkunde nicht an, wenn sie nur irgend etwas beweisen kann. Das Kopierbuch kann als einheit liche Urkunde in Betracht kommen, soweit es die vom Geschäftsherrn ausgehende Korrespondenz, in zeitlicher Reihenfolge geordnet, gesammelt enthält und aus diesem Grunde angenommen werden kann, daß die darin enthaltene Korrespondenz die gesamte vom Geschäftsherrn ausgegangene ist und daß ein Brief, der nicht darin enthalten ist, auch nicht geschrieben und abgesandt worden ist. Es kommt dabei aber auf die innere Beziehung der zu einem Buche vereinigten einzelnen Schriftstücke an. Diese innere Be> Ziehung ist dann gegeben, wenn die betreffenden Schriftstücke ein einheitliches Ganzes, die gesamte Geschäftskorrespondenz bilden. Lentze. Eine Doktor-Dissertation über das Lchnaderhüpfl«. — Wer die älplerischen Liebes- und Spottliedln am Wirtshaustisch, beim Heimgarten und auf der Alm erklingen hört, der denkt kaum daran, daß man das Schnaderhüpfl auch zum Gegenstände einer wissenschaftlichen Untersuchung machen kann. Das tut eine Doktor-Dissertation, mit der soeben Kurt Rotter bei der Berliner philosophischen Fakultät promovierte und der das Fakultätsurteil eine subtile Beobachtung, ein nüchternes und sicheres Urteil nachrühmt. Das Material hat der Verfasser zum großen Teil auf Studienfahrten im Salzburger Oberland und in Kärnten selbst gesammelt. Er untersucht den Vers- und Periodenbau des Schnaderhüpfl-Nhythmus. In diesen Tanzliedern hat sich die alte Urform der Bewegungskünste, die Dreieinigkeit von Tanz und gesungenem Wort bis in unsere Tage lebendig erhalten. Die Gesänge zeigen die Entwicklung vom alten lyrischen Einstropher zum künstlichen lyrischen Lied im Schnaderhüpfl-Nhythmus. (B. Z. am Mittag.) Der dänische Cotta. — Unter dieser Überschrift wird in der »B. Z. am Mittag« (Berlin) folgendes aus Kopenhagen mit geteilt: In einem Privatdruck gibt der angesehene dänische Schrift steller und Dichter L. C. Nielsen soeben Briefe an und von Frederik v. Hegel in dem Verlage des Sohnes, Jakob v. Hegel, heraus. Frederik v. Hegel war 1850 bis 1887 Mitglied des Gyl- dendalschen Verlags und derjenige, der durch seine eminente Arbeitskraft, seinen zielbewußten Willen und seine hilfreiche Freundschaft den Verlag an die Spitze der nordischen Länder stellte und zugleich wie Cotta die Vertreter des gesamten skandi navischen Geisteslebens um sich scharte. Seine regen Beziehungen zu Deutschland erschlossen dem Norden die reichen Schätze der deutschen Literatur und führten jene Periode der intellektuellen Hochkultur Wiedergabe der Korrespondenz, die bis auf den zauberisch süßen mystischen Molbeck zurückgreift, gibt ein geschlossenes Bild der skandinavischen Dichtung der letzten 80 Jahre und ist so das schönste Denkmal, das Jakob Hegel seinem Vater setzen konnte. Alle sind darin vertreten, die wir heute zur Weltliteratur rechneu, alle ihre Briefe atmen Gefühle der Dankbarkeit gegen den Mann, der nicht nur das Streben der Künstler seiner Zeit verstand, sondern ihnen auch materiell zu Hilfe kam, als sie noch unbekannt und mittellos waren. So ist es hauptsächlich seiner Initiative zu danken, daß Henrik Ibsen sich durchringen konnte. Seine Briefe beginnen im Jahre 1866 und endigen erst Börsenblatt für dm Deutschen Buchhandel. 76. Jahrgang. 1887, als er bereits auf der Höhe seines Ruhmes stand. Die beiden kühlen zurückhaltenden Naturen sind sich von Anfang an im Tone gleichgeblieben. Ibsen schreibt noch zuletzt: »Lieber Herr Justizrat Hegel«, und Hegel antwortet: »Lieber Herr vr. Ibsen.« Trotz alledem atmen sie eine Herzlichkeit, die bei dem nordischen Magus zu den Seltenheiten gehörte. »Seien Sie versichert, daß wir mit aufrichtiger lebendiger Teilnahme Ihrer gedenken, und senden Ihnen unseren wärmsten Dank für alles Gute und alle bewiesene Freundschaft im verflossenen Jahr.« (Nach »B. Z. am Mittag.«) Die Journalistische Bibliothek Heidelberg. — Im Auf- trag des Herrn Professors vr. Adolf Koch ist von dem gege»- wärtigen Bibliothekar canä. ^ur. Alfred Mayer der nachstehende Bericht über die Journalistische Bibliothek Heidelberg für die beiden letzten Semester dem Verein Deutscher Zeitungs verleger vorgelegt worden. Durch die Einrichtung eines neuen sprachwissenschaftlichen Seminars an der Universität ist die Inanspruchnahme des Zimmers nötig geworden, in dem die Journalistische Bibliothek bisher untergebracht war. Doch hat das freundliche Entgegen kommen des akademischen Direktoriums und des Direktors des neuen Instituts, Herrn Geh. Hofrats Professor Bartholomae, es ermöglicht, den gleichfalls im Erdgeschoß des Hauptgebäudes der Universiität gelegenen Hörsaal Nr. 14 für die Journalistische Bibliothek freizumachen, in den sie zu Beginn des Semesters übergesiedelt ist. Die Journalistische Bibliothek, die einzig und allein auf die vom Verein Deutscher Zeitungsverleger gewährte finanzielle Unter stützung angewiesen ist, hat in Anbetracht der geringen zur Ver fügung stehenden Mittel eine Entwicklung genommen, die wohl alle billigen Erwartungen zu befriedigen vermag. Von 165 Werken mit 191 Bänden, die der Bericht von Ende Juli 1908 (»Zeitungs- Verlag« Nr. 31 vom 30. Juli 1908) aufzählte, ist der Bücher bestand auf 361 Werke mit 464 Bänden angewachsen. Unter den Neuanschaffungen möge namentlich die Erwerbung der Jahrgänge 1840—44 der »Allgemeinen Preß-Zeitung« genannt sein, die für die Geschichte des Preßwesens eine so wichtige Quelle geworden ist. Auch die Reihe der deutschen Zeitungs-Monographien, auf deren möglichst lückenlose Sammlung ein besonderes Gewicht gelegt wird, hat sich erheblich, und nicht nur durch Ankäufe, sondern, was hier nochmals mit gebührendem Danke ausgesprochen werden soll, auch durch gütige Zuwendung von seiten der Jubiläums verleger vermehrt. Sie umfaßt nunmehr folgende Blätter: Aachen, Echo der Gegenwart. Augsburg, Allgemeine Zeitung. Berlin, Vossische Zeitung. Kreuzzeitung. Tägliche Rundschau. Modenwelt. Vorwärts. Techniker-Zeitung. Kladderadatsch. Braunschweig, Anzeiger. Breslau, Schlesische Zeitung. Danzig, Danziger Zeitung. Dresden, Dresdener Nachrichten. „ Anzeiger. Düsseldorf, Der Artist. Frankfurt a.M., Franks. Zeitung. „ Kleine Presse. Glogau, Niederstes. Anzeiger. Graz, Tagespost. Halle, Hallesche Zeitung. Hamburg, Hamb. Fremdenblatt. Hannover, Hannoversch. Courier. Hildesheim, Hildesheim. Zeitung. Jauer, Jauersches Tageblatt. Jena, Jenaer Zeitung. Karlsruhe, Karlsruher Tagblatt. Köln, Kölnische Zeitung. Leipzig, Leipziger Zeitung. „ Leipziger Tageblatt. „ Grenzboten. „ Gartenlaube. Lübeck, Lübecker Anzeiger. Magdeburg, MagdeburgischeZtg. München, Münch. N.Nachrichten. Osnabrück, Wöchentl. Anzeiger. Pest, Pester Lloyd. Posen, Posener Zeitung. Preßburg, Preßburger Zeitung. St.Petersburg, St. Petersb. Ztg. Solingen, Kreis-Jntelligenzblatt. Stuttgart, Schwäbischer Merkur. „ Neues Tagblatt. Wolmirstedt, Allgemeiner Anzeig. Zürich, Neue Zürcher Zeitung. Vielleicht, was sehr zu wünschen wäre, veranlaßt die Unvoll kommenheit dieser Liste die Herren Verleger, nicht nur die Lücken zu schließen, sondern auch die künftigen Jubiläumsnummern und Gedenkblätter gleich bei ihrem Erscheinen der Journalistischen Bibliothek zu überweisen. Für manche freundliche Gabe, und nicht nur von Jubiläums blättern und -bänden, hat die junge Bücherei schon zu danken, keinem aber ist sie mehr verpflichtet als dem Verlag und der Redaktion der »Kölnischen Volkszeitung« und innerhalb der letztern wieder besonders Herrn Justizrat vr. Julius Bachem, der die Bibliothek 192S
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