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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 09.12.1909
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1909-12-09
- Erscheinungsdatum
- 09.12.1909
- Sprache
- Deutsch
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15336 ittürtenblatt 1. *. Dtscha. Buchhandel. Nichtamtlicher Teil. 286 9. Dezember 1909. * Von Büchern, Büchersammlern, Büchernarren, Bücher fälschern.<> Vortrag. (Vgl. Nr. 266 d. Bl.) — Uber den hier angekündigten Vortrag des Herrn Friedrich Schiller in Wien berichtete das »Fremdenblatt« (Wien) in seiner Nummer vom 23. November wie folgt: Von Büchern, Büchersammlern, Büchernarren und Bücher fälschern sprach in der Reihe der vom Wiener Volksbildungs verein veranstalteten volkstümlichen Vorträge im Saale des Arbeiterbildungsvereins Sonntag den 2l. d. M. Herr Friedrich Schiller, Mitchef der Hofbuchhandlung Perles. Das dem Ein geweihten beinahe unerschöpflich scheinende Thema der Biblio- Philen und Bibliomanen im Rahmen eines nicht viel mehr als einstündigen Vortrages zu behandeln, war die Absicht des Vor tragenden, der mit den wichtigsten Vorfällen aus der Geschichte der Buchdruckerkunst begann, die Holztafeldrucke und die Inku nabeln besprach und einige der bedeutendsten Druckerfamilien — die Aldus, die Elzevir, Plantin u. a. — charakterisierte. Die Schilderung der Tätigkeit des Setzers gab Anlaß, von Druck fehlern zu sprechen, was nicht ohne literarhistorische und humo ristische Bemerkungen abging. Die verschiedenen Richtungen der Bücherliebhaberei — die Erstausgaben, die verbotenen Bücher, jene mit sonderbaren Titeln, jene, deren Verfasser oder Verleger eigentümliche Schicksale hatten — wurden kursorisch geschildert und bei den Büchern mit handschriftlichen Eintragungen vollzog sich zwanglos der Übergang zu den Fälschern. Den tiefsten Punkt bezeichnen die Verbrechen aus Leidenschaft für die Bücher. Den Abschluß bildete die Schilderung der Bück erliebhaberei in Amerika; es, demgemäß sind es auch die Preise. Der große Saal des Arbeiterbildungsvereins war gedrängt voll von einem aufmerksamen Publikum, das dem Vortragenden zum Schlüsse seiner interessanten Ausführungen mit lebhaftestem Beifall dankte. Wiener Tagblatt« in einem Artikel in einer Ausdehnung von drei Spalten, während die »Ostdeutsche Rundschau« an den Bericht eine literarische Diskussion bez. einer Lesart im »Faust« anknüpfte * Re«e Bücher, Kataloge «slo. für B»chhä«dler: Literarische Festgeschenke aus dem Verlage I. P. Bachem in Köln. Weihnachten 1909. Zu beziehen durch jede Buch handlung. Schmal--8°. 40 S. m. Abbildungen. VeraeicliniE aus ckoru Verlage U. kiper Oo. 6. in. b. 6. in 3) Gute billige Bücher. 8". 8 S. m. Abbildungen. 4) Dostojewski, von Otto Julius Bierbaum. (Mit Ver zeichnis der Dostojewski-Ausgaben des Verlages.) 8°. 16 S. 8toolrbolin. 8°. 69 8. 1095 k^rn. I§rn.^° " lULii^t in k^nkurtf a/.Vl. 8 . 190 I?o. 2.o^.' 32^8.00^^^^^ 12 I. .ipriA. karis unä I^onäon In diesen Mitteilungen erstattet die Firma Bericht über die neuen Unternehmungen ihres Verlages und über wichtige Erscheinungen der ausländischen Literatur. Das literarische Echo. Halbmonatsschrift für Literaturfreunde. Herausgeber: Dr. Josef Ettlinger. Verlag von Egon Fleische! L Co. in Berlin. 12. Jahr. Heft 5 vom 1. Dezember 1909. Lex.-8°. Sp. 301-384. Mit 1 Porträt. Inhalt: Paul Altheer, Das Erlebnis des Dichters. — Otto Grautoff, Leon Bazalgette. — Georg Minde-Pouet, zwei Ostmarkenromane. — Richard M. Meyer, Eichendorffiana. — Heinrich Lilienfein, west-östliche Weisheit. — Echo der Zeitungen / Echo der Zeitschriften / Echo des Auslands / Echo der Bühnen / Kurze Anzeigen / Nachrichten / Zu schriften / Der Büchermarkt. Lr3obsiounx6n io ckeutbobsi-, krrrnLö^eber, en»Ii8eÜ6r, it,a>1i6ni86k6r un<1 öpnni^ebsr 8pirrebs. (IConatslratalo^ 11) 8". XVlll, 168 8. ^Visn 1909, ^Vilbolm k'rielr, k. u. lc. Uokbuebüäncklor. 144^"kt.6n von erolä L 6owp. m ^Vien. 8°. 8. 193-244. Nr. 3ö64—4565. ^ ^ Empfehlenswerte Bücher für die Jugend. Weihnachten 1909 Zusammengestellt von den Jugendschriften-Prüfungs-Aus schüssen Groß-Berlins. 8°. 16 S. Charlottenburg, Schiller- Buchhandlung Max Teschner. Illustrierter Weihnachts-Katalog 1909 für Österreich. Weihnachts heft der Blätter für Bücherfreunde. Kl. 4°. I^XXIX u. 128 S. m. Abbildungen. Leipzig, Verlag von F. Volckmar. Die Preise sind in Kronenwäbrung angegeben. Personalnachrichten. Wilhelm Holder 7. Leipzig. <Bgl. Nr. 274 d. Bl.> Ein Gedenkblatt. — Am 24. November hat sich das Grab über einem Manne geschlossen, der über ein halbes Jahrhundert in unermüdlicher Treue seines Amtes gewaltet hat und drei Generationen ein treuer Helfer war. Wilhelm Holder war Obermarkthelfer der Firma Fr. Ludw. Herbig, trat am 1. November 1859 bei der Firma ein, nachdem er kurze Zeit in der Manufakturwarenbranche und dann in der Bücherstube von F. A. Brockhaus tätig gewesen war. Bald 40 Jahre hat er dem Markthelferpersonal der Firma Fr. Ludw. Herbig vor gestanden und die ihm zufallenden Arbeiten mit größter Ge wissenhaftigkeit und Pünktlichkeit ausgeführt. Wie viele haben im Laufe der Jahre von ihm die erste Anregung und erste Aus bildung erhalten! Viele der Geschäftsfreunde haben ihn wegen seiner Tüchtigkeit und seines lauteren Charakters hochgeschätzt Die Inhaber der Firma, wie deren Familien haben ihn stets wie einen Freund behandelt. Sein Lebensinhalt war treue Pflicht erfüllung; Erholung suchte er nur in der Häuslichkeit und in der Natur. Er war ein großer Naturfreund und verstand gar trefflich zu schildern; auch hatte er großes Interesse für Politik, Geschichte und Geographie und war glücklich, wenn er Gelegenheit fand, etwas zu erklären. Die soziale Be wegung im Buchhandel hat ihn sehr niedergedrückt; er stand auf dem Standpunkt, daß der tüchtige Mann die Stellung, die ihm zukäme, sich selbst erringen müsse und dann aber auch An rechte darauf habe, besser bezahlt zu werden, als die, die Ge ringeres leisten. Nach Feierabend haben sich seine Gedanken noch oft mit Geschäftsinteressen beschäftigt. Er verfolgte die Marktberichte und machte dann und wann darauf aufmerksam, wenn nach seiner Meinung eine günstige Zeit zur Aufgabe von Bestellungen auf Packleinen gekommen war. Für Sonntag, den 21. November hatte er noch zwei jüngere Markthelfer in seine Wohnung bestellt, vermutlich um ihnen Verhaltungsmaßregeln zu geben für die Zeit, wo er nicht mehr- unter ihnen weilen konnte. Der Tod hat ihn an der Ausführung dieses Vorhabens gehindert. Schon seit einigen Jahren konnte man merken, daß die Kräfte nachließen. Er ging auf der Straße langsam und gebückt; der Körper richtete sich aber stramm auf, sowie er an seiner Packtafel stand. Am 30. Oktober 1905 wurde er pensioniert; er hatte sich aber erbeten, Donnerstags vormittags beim Sortieren der eingehenden Pakete helfen zu dürfen. In den letzten anderthalb Jahren war ihm auch dies nicht mehr möglich; er hat aber immer die Ereignisse im Geschäft bis zu seinem Tode mit warmem Interesse verfolgt. Von größtem Werte für die Umgebung waren auch sein sonniger Humor und sein reines Kindesgemüt. — Jahrelang hat er die Krankenkasse des Vereins der Buchhändlermarkthelfer ver- waltet und deren Interessen dabei stets im Auge behalten. Die Kassenberichte wurden mit größter Gewissenhaftigkeit zusammen- gestellt. — Das Bewußtsein treuer Pflichterfüllung und sein religiöser Sinn haben ihn manche Schicksalsschläge leichter ertragen helfen. Alle, die ihn gekannt haben, werden sich seiner in Dank barkeit erinnern. Otto Rech.
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