Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 16.12.1909
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1909-12-16
- Erscheinungsdatum
- 16.12.1909
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19091216
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-190912164
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19091216
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1909
- Monat1909-12
- Tag1909-12-16
- Monat1909-12
- Jahr1909
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Nichtamtlicher Teil. — Sprechsaal. -?92 16. Dezember 1309 und Lehrerinnen 3 Prozent, Studenten 2 Prozent, Seminaristen und Schüler 4 Prozent und Personen ohne Beruf 7 Prozent. Die Lesehalle wurde im zehnten Betriebsjahr von 62 849 Personen, und zwar 60 589 Männern und 2260 Frauen, in den zehn Jahren zusammen von 621 904 Personen besucht. Die Zahl der hier ausliegenden periodischen Schriften hat wiederum eine Vermehrung erfahren und beträgt jetzt 541 Zei tungen und Zeitschriften jeder Art und Richtung. Die im Arbeits zimmer der Lesehalle aufgestellte, 1736 Bände zählende Nach- schlage-Bibliothek wurde von den Besuchern in umfassender Weise zu Rate gezogen. Die Gesamtzahl der Besucher, die im zehnten Betriebsjahre Bibliothek und Lesehalle benutzten, belief sich auf 137 904 Per sonen. Seit der Eröffnung vor zehn Jahren haben insgesamt 1200 210 Personen das Institut ausgesucht. Das Institut ist werktäglich von 5V,—10 Uhr abends, an Sonn- und Feiertagen von 9—1 und 3—6 Uhr geöffnet. Kunstausstellung im Salon Malter in Gera. — Der sorgsam wählende Geschmack, der Malters Kunstsalon eine stetig wachsende Anhängerzahl wirbt, stellt gegenwärtig eine Sonder gruppe heimischer Kunst mit einem ersten Meister der Landschaft Seite an Seite. In der Art, wie sich E. Kretschmar auf seiner ausschließlichen Domäne der Porträtmalerei betätigt, ist er zu einer Kraft der Menschendarstellung vorgedrungen, die sich erfolgreich durchzusetzen wußte. Diesmal enthüllt er sich ausschließlich in der spezialistischen Kunstübung des Frauen bildnisses. Auf diesem zartesten Gebiete, so scheint es mir, zeigt er uns sein Eigenstes und Reifstes, vor allem dann, wenn er, wie in drei aushängenden Damenbildnissen (Frau Regierungsrat L., Frau Professor S. und Fräulein F.), die Pastell- Malerei anwendet, um Jugendschmelz und Zartheit des Fleischtones aufzufangen, all das Weichtonige, das die Sinne umschmeichelt. Kein einziges Bild, das nur auf die leere Pose der »schönen Frau« gedrillt wäre, in jedem das Merkmal seelischer Besonderheiten — hier im bestrickenden Lächeln, dort in vielsagender Augensprache. Auch Schmuck und Toilette, die die Porträtisten aller Zeiten als wesentliches Moment der Frauenbewunderung mit in Anschlag brachten, weiß Kretschmar mit dem Eigenleben seiner Gestalten so zusammen zustimmen, daß alles salonmäßig Konventionelle vermieden wird. Selbst da noch, wo er ausgesprochen nach dem Dekorativen, Großen und Zusammengehaltenen hinstrebt, wie in dem Olbilde der Frau H. (nach ihrem Tode gemalt). Ein Repräsentationsbild voller Ruhe und Haltung, doch ohne vornehmtuerische Berechnung, wobei die landschaftliche Folie — Blick auf den Schloß besitz der Dame — durchaus als etwas Zugehöriges wirkt. — Mit nicht weniger als 21 Ölbildern, Farbstiftzeichnungen und Radierungen gibt Professor Ernst Liebermann (München) Ein blick in seine feine, allem Lärm abholde »deutsche« Landschafterei. Im Gegensatz zu den impressionistischen Schilderungen der un begrenzten Variationsmöglichkeiten farbiger und linearer Natur erscheinungen erblicken wir hier das Streben nach Vereinfachung der plastischen Form, der Kontur und des Farbenakkords. Meist ergibt das satte Mattengrün seiner Alpinen mit dem Rot der Dächer tiefe Harmonien auch in der Flächenbegegnung. Solcher Art erhält der weitgrüßende Burggipfel seines ,deutschen Landes«, hinter einen dunkelnden Vordergrund gestellt, etwas merkwürdig Traumbefangenes, und wer sich vor seinem »Wettersteingebirge« in die Bodenbewegung des grünen Vorlandes »hineinsieht«, der empfindet die blaue Gebirgskette dahinter wie einen Lockruf. Gesammelte Kraft der Raumbildung in seinem - Salzkammergut«, künstlerisch gefühlte Formenreize der Vertikalen in dem ober- bayrischen Dorfmotiv, plastische Tonigkeit in seinen Radierungen (Jurablatt und Stadtbild), bis zu dunkler Stimmungstiefe ge steigert. — Zwischen den »Liebermanns« einige Werke des Karls ruher Karl Bartels. Sein köstliches Winterbild führt die Farbe aus wenige Töne, Weiß und Blau, zurück und stellt Fläche gegen Fläche. — Dann hat der künstlerische Stab der Münchner »Jugend« mit gegen hundert Originalskizzen einen Reich tum von Glossierungen, Satire und Humor in der »bunten Ecke« ausgestreut, der sich in zehn Worten nicht sagen, nur durchmustern läßt. Wir nennen nur die Namen Fritz Erler, Witte, Thaulow. Endlich begrüßen wir noch unsere oft gewürdigten Aquarellisten A. Kreutzfeld (Gera) und C. Kreutzfeld (Keilhau) neben weiblicher Heimkunst. Keine Präsentierteller arbeiten? Lucie Habbichts (Gera) eigene Entwürfe von Decken, Kissen, Bemalungen an Töpfen — der Oberammergauer Christus darsteller Lang hat sie gebrannt — zeigen eigenes Stilsuchen und dekorativen Geschmack, dem es nicht auf möglichst viel Zierat, sondern auf Einfachheit und Ruhe ankam. Gleiches Einfühlen auf neue technische Schönheiten in den Arbeiten Fräulein Käckells (Untermhaus) und Fräulein von Bertrabs (München) Battiken. Für die schlanke Linienornamentik in den wertvollen Treibarbeiten K. Oßwalds (Zwickau) wird man leicht die rechte Schätzung finden. Der Besuch der genußreichen Ausstellung ist für jedermann frei. (Geraer Zeitung.) *Post. Brief-Ankunftstempel. — Der Vossischen Zeitung entnehmen wir folgende Mitteilung: Den Brief-Ankunftsstempel will, wie verlautet, die Postverwaltung für eingeschriebene und Eilbriefe wieder einführen. Die Metzer Handelskammer hat sich daraufhin unter eingehender Begründung nochmals an das Reichspostamt mit der Bitte gewendet, bei dieser halben Maßregel nicht stehen zu bleiben, sondern den früheren Zustand wieder herzustellen. * Nene Bücher, Kataloge nsk». für Bnchhandlerr Kaiser Wilhelm-Bibliothek in Posen. 7. Jahresbericht — Etatsjahr 1908 (vom 1. April 1908 bis 31. März 1909). An lage: Das staatlich organisierte Volksbibliothekswesen in der Provinz Posen und die Provinzial-Wanderbibliothek. 6. Jahres bericht. Lesejahr 1908/9 (1. Juni 1908 bis 31. Mai 1909). Mit 2 Tabellen. Von dem Direktor Professor vr. Rudolf Focke. 40. 42 S. Sprechsaal. Osterineß-Nemittendenfakturvordrucke. <Vg>. Nr. 2SS, SSO d. Bl.) Aus Anlaß der Mitteilung der Redaktion d. Bl. über das Ein treffen des ersten O.-M. Remittenden-Vordrucks möchte ich noch mals meine Stimme erheben, um die Verleger, besonders die großen, zu bitten, doch beim Druck dieser Fakturen ein handliches Format zu wählen. Einzelne Firmen halten hartnäckig an Riesenformaten fest, die sehr beschwerlich im Gebrauch sind, viel zu leiden haben bei der Verpackung und die Möglichkeit benehmen, größere Sendungen in mehrere zu zerteilen und doch jeder eine Faktur beizufügen. Besonders dieses Letztere ist nicht so unwichtig, wie es scheint, denn das Einpacken sehr großer Sendungen erfordert besondere Kunst, die nicht alle Packer besitzen, und außerdem sind diese großen Pakete schwerer zu behandeln und haben beim Transport viel zu leiden. Und in der Sturm- und Drangperiode der Re mission handschriftliche Fakturen für solche Teilsendungen zu schreiben, ist auch nicht angängig. Amsterdam. Paulus Müller. Mnsikalien-Rabatt. <Vgl. Nr. 283, 287 d. Bl.) Auf unsere angeblich »weitschweifige«, aber durchaus sachliche Erwiderung des Angriffes in Nr. 283 dieses Blattes erwidert Herr P. Wiese in Reichenbach i/Schl, mit einigen Zeilen, die unserer Meinung nach nicht ganz bei der Wahrheit bleiben, jedenfalls einen Teil der Wahrheit verschweigen. Wir liefern nicht mit 2 ^ 20 H, sondern je nach Anzahl der bestellten Exemplare mit 1 80 H bis 2 20 ein Album, das wir nicht, wie Herr Wiese sagt, dem Publikum mit 2 ^ 65 H an kündigen, sondern mit 3 50 -H, nämlich mit 2 65 H und 85 cZ für Porto, Verpackung usw. Der Rabatt beträgt also, wenn der Sortimenter zum selben Preise verkauft, nicht, wie Herr Wiese angibt, 16-/g Prozent, sondern bewegt sich um annähernd 40—50 Prozent, also ein für Musik-Albums mehr als reichlicher Rabattsatz!
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder