^ 2SI, 15, Dezember 1S69. Fertige Bücher, Börsenblatt f. d, Dtschn. Buchhandel. 15611 Verlag von Georg Bondi in Berlin VV. 62, Kleiststr. 8 Nachstehend einige Arteile über das Werk: „Eine der bedeutendsten historischen Zusammenfassungen, die der rückschauende Blick an der Jahrhundertwende gezeitigt hat, ist Gurlitts Kunstgeschichte, die verdientermaßen bereits in zweiter Auflage vorliegt. Das ist ein wissenschaftliches und künstlerisches Bekenntnis großen Stils, das Nesume eines einsichtigen Mannes, der das, wovon es handelt, zum großen Teil mit starkerAnteilnahme selbst durcherlebt hat. Ein kräftiger Hauch dieses Miterlebens geht durch das fast 750 Seiten umfassende monumentale Werk, das ein Werk aus einem Guß, das Werk einer fest in sich geschlossenen Persönlichkeit von ausgesprochener Eigenart ist." (Der Türmer.) „Auf Schritt und Tritt merkt man, daß der Verfasser mitten in der Entwicklung gestanden, die er mit lebhafter Bewegung schildert, daß er einer Familie angehört, die darin eine her vorragende Nolle gespielt hat. Durchweg haben wir ein Gefühl beruhigender Sicherheit, daß uns sagt: der Verfasser beherrscht seinen Stoff wie kaum ein zweiter Historiker. Er kennt jede Einzelheit längst aus intimstem Studium und schaltet nach Belieben mit einem Wissen, das nicht eilig zum Zweck dieses Buches zusammengerafft, sondern ihm seit Jahr und Tag in Fleisch und Blut übergegangen ist. So entstand eine Arbeit aus einem Gusse, und sie steht nun vor uns nicht wie ein Erzeugnis des Fleißes, sondern fast wie eine Schöpfung des Genies. Wir durchwandern diese glänzend geschriebenen Kapitel nicht wie die Gefächer eines gelehrten Kompendiums, sondern wir lesen sie mit dem größten Behagen und Genuß, wie die Abschnitte eines spannenden Romans. Dabei ist die Belehrung, die für uns aus der Lektüre ganz von selbst resultiert, eine ungeheure." (Das literarische Echo.) „ ... Es ist ein ganz köstliches Buch. Der Verfasser verfügt über eine so glänzende schriftstellerische Begabung, daß es für jeden Leser eine wahre Lust ist, seiner Darstellung zu folgen. Die Gewandtheit der Sprache, die Kraft der An schaulichkeit, die Beweglichkeit seines Witzes, die Frische und Anmut seiner Schilderungen fesseln unwiderstehlich. . . Die Ausstattung ist schlechthin musterhaft, der Preis beispiellos niedrig." (Zeitschrift für den deutschen Unterricht.) „Von einem Buch will ich berichten, das auf jeden Leser einen seltsam fesselnden Zauber ausüben muß ... All diese Vorzüge aber verblassen vor der einen, seltenen Kardinal tugend: Gurlitt ist ein Künstler. Ein Künstler spricht in diesem Buch über Kunst, kein Fachgelehrter. Ein Mann, der von sich sagen darf, er habe sich darauf gedrillt, die Welt mit Maleraugen zu sehen Ein Problem ist in diesem Buch gelöst, an dem schon die Kraft vieler Historiker scheiterte: Subjektivität und Gerechtigkeit zu vermählen, ein Ich ein- zusetzen und doch ohne Vorurteil Vergangenheit und Gegen wart mit gleicher Klarheit zu durchschauen." (Berliner Börsencourier.) /Kornelius Gurlitt vollendet am l. Januar 1910 sein 60. Lebensjahr. Zahlreiche Zeitschriften und Zeitungen haben ihre Besprechungen der hier angezeigten 3 Auflage des Gurlittschen Werkes bis zu diesem Termin verschoben, um dem hervorragenden Verfasser gleichzeitig Glückwünsche zum Beginn des neuen Jahrzehnts zu übermitteln. Die Nachfrage nach Gurlitts „Deutscher Kunst des IS. Jahrhunderts" wird daher Anfang Januar sehr groß sein. Da ich gebundene Exemplare ohne Ausnahme nicht in Kommission liefere, so biete ich einer jeden Buchhandlung, falls bis Ende dieses Monats auf beiliegendein Zettel bestellt. 1 gebundenes Probe-Exemplar mit 46^ jEinband no.) an. sowohl in Lalbfranz als auch in Leinen gebunden. Ich bemerke hierzu, daß der Leinwandband bisher nicht existierte; es ist ein blauer Leinwandband, wie ich ihn in den letzten Monaten bereits für die anderen Bände meines ,19. Jahrhunderts" (C. v. d, Goltz. R. M. Meyer. Theob. Ziegler. W. Sombart) neben den Lalbfranzbänden eingeführt habe. Berlin, Mitte Dezember 1909 Georg Bondi 2024"