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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 28.12.1909
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1909-12-28
- Erscheinungsdatum
- 28.12.1909
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- Deutsch
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301, 28. Dezember ISUS. Nichtamtlicher Teil. Börsenblatt s. d. Dtjchn. Buchhandel. 15913 Urban L Schwarzenberg in Berlin und Wien. 15822 (Quartal 5 L. Ibsrapis äsi' OsASv^vart 1910. Uro ^abr 10 — 12 L. LtotkrveetisslL. 1910. Uro 8sw68ter 14 ^ — 16 L 80 ll. Uro äabr 24 OllLt886dntt k. Verlagsbuchhandlung von Richard Schoch in Berlin. 15936 II. Quartal. 4 I. ^unrtal 1 ^ 26 t^. I. L. Schräg in Nürnberg. 16924 L. Schwann in Düsseldorf. 15933 ^6sb^8^I. ' o^nrott u. s. Ullstein «L Co. in Berlin. 15936 Kremski: Ratgeber in Steuersachen. 3. Aufl. 1910. 2 D. Fisher Unwin in Leipzig. 15924 Verlag der Frauenrundschau, Schweizer ä- Co. in Berlin u. Leipzig. 15826 2ilrsl: Lälts äsr Urausv. 2. ^u6. 1 80 H. Hermann Walther in Berlin. 16934 *RuviUs: 2urüo^ rur llsili»sn Lirebe. 7.—9. ^uS. 2 - Zsb. 3 Nichtamtlicher Teil. l.ivre8 a'Ueures. Wenn man einem Aktenstücke der Pariser öibliotbsgus äs I'^Enal (UI 407, p. 410—11) trauen darf, so war man nach dem Erscheinen der Gutenbergbibel in Paris auf die neue Erfindung der Druckkunst aufmerksam geworden, und König Karl VII. von Frankreich schickte einen seiner besten Medaillenschneider an der Münze von Tours nach Mainz, der das Verfahren, von dem man Wunderbares gehört hatte, studieren sollte. »Am 3. Oktober 1458, nachdem der König erfahren hatte, daß Messire Guthen- berg, wohnhaft zu Mainz im Lande Deutschland, ein im Schneiden von Stempeln und Lettern gewandter Mann, die Erfindung ans Licht gebracht hat, mit Stempeln und Lettern zu drucken, hat der König, der Näheres über einen solchen Schatz erfahren möchte, seine Münzmeister beauftragt, ihm Personen zu nennen, die in der genannten Stempel schneidekunst wohl erfahren sind, um sie insgeheim an den genannten Ort zu senden, damit sie sich über die erwähnte Einrichtung und Erfindung unterrichten, diese Kunst be greifen und erlernen. Diesem Befehl des gnädigsten Herrn und Königs entsprechend, wurde Nicolas Jenson beauftragt, die Reise zu unternehmen, die erwähnte Kunst zu erlernen und sie im Königreich Frankreich auszuüben.« Jenson zog es jedoch vor, nicht nach Paris zurückzukehren, sondern die Druckkunst auf eigene Faust zu betreiben. 1470 finden wir Jenson in Venedig, wo er sich bald als hervorragender Drucker bewährte und die rasch zu allgemeiner Geltung kommende lateinische Schrift verwendete, die zuerst venetianische Schrift, Isttsrs, a-lltiyug. touäa, oder ^.ntieo, in Deutschland Antiqua genannt wurde und noch wird. Die am 27. Oktober 1462 erfolgte Einnahme von Mainz durch Adolf von Nassau, bei welcher Gelegenheit auch die Druckerei von Fust und Schösser beschädigt wurde, veranlaßte nicht nur die Aus breitung der Druckkunst in Europa, sondern scheint auch nach Malchins (veoL8 tadularuru ^susri8 bumrrni, Straßburg 1609) Fust veranlaßt zu haben, kurz danach in Paris Absatz für die Fust-Schöffersche Bibel zu suchen. Fust verkaufte das Exemplar in Paris zuerst für 60, dann für 60 und 40 Kronen und hatte als guter Geschäftsmann nichts dagegen, wenn man die Drucke für eine wunderbare Schreibarbeit hielt, bis die Schreiber dahinterkamen, sich heftig gegen die teuflische Erfindung wandten und Fust zwangen, schleu nigst nach Deutschland zurückzukehren, da es eine gefährliche Sache war, im Verdachte der Zauberei zu stehen. Inzwischen waren 1466 in Köln die »Ui8toirs8 äs Uro^s8« von Raoul Le Fsvre in französischer Sprache gedruckt worden. 1469 berief der Rektor der Pariser Universität Johann Heynlin (g. Urrxiäs oder I^apiäanuch auf Betreiben seines Kollegen vr. Guillaume Fichet von der Sorbonne die drei deutschen Drucker Ulrich Gering, Michel Frey- burger und Martin Crantz nach Paris, die in der Sorbonne die erste Druckerei in Paris einrichteten, aus der 1470 die Briefe des Gasparino di Bergamo hervorgingen. 1476 druckte Pasquier Bonhomme in Paris »I<64 ^r3.näs8 ellroni<iu68 äs Irr Ui-ause«, das Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel. 76. Jahrgang. älteste in Frankreich in französischer Sprache erschienene Werk. (3 Bde. Fol.) Bereits 1461 gab Pfister in Bamberg dem »Edelstein« von Boner Illustrationen bei, 1467 druckte Ulrich Hahn in Rom die »lUsäitatioE« des Kardinals Turrecremata mit Illustrationen. Gegen Ende des fünfzehnten Jahrhunderts wurde auf dem Ge biete der Buchillustration in Italien und Deutschland schon ganz Hervorragendes geleistet. Die französischen Miniaturisten boten zu dieser Zeit ebenfalls Vorzügliches. Der berühmteste Manu skriptkünstler dieser Schule war Jean Foucquet, neben ihm Jean Perrsal, Jean Bourdichon. Wenn diese Männer auch nicht an die berühmten Meister von Flandern, von Nürnberg, von Italien heranreichten, so waren sie doch Vorläufer des großen folgenden künstlerischen Aufschwungs in Frankreich. Etwa zwanzig Jahre nach Einführung der Druckkunst in Paris begann Philipp Pigouchet seine Kunst als Drucker und Holzschneider in Paris auszuüben. Zu derselben Zeit ging Simon Vostre mit dem Plane um, Andachtsbücher herauszugeben, die prächtig ausgestattet, mit Figuren, Einfassungen und sonstigen Ver zierungen geschmückt werden sollten, wie man sie mit Hilfe der Druckkunst Herstellen konnte. Die in dieser Beziehung zwischen 1473 und 1476 in Venedig und Neapel gemachten Versuche schienen Erfolg zu versprechen. Vostre setzte sich mit Pigouchet in Ver bindung, und so konnten am 17. April 1488 die »8surs8 L Uusa^s äs liouw«, a-vso orosmsnts variss st ü§urs8, in Oktav erscheinen. Das Werk war über Erwarten gelungen. Die Umrahmungen be standen aus mehreren Stücken und gestatteten die verschieden artigste Zusammensetzung. Der feine Schnitt und gepunzt scheinende Hintergrund dieser Vignetten, sowie die scharfen un beschädigten Ränder derselben lassen an Metallschnitt denken, wie ja auch Jean Du Prs 1488 von Vignetten »impriin668 su eu^vrs- spricht. Holzschnitte würden bei wiederholten Drucken und hohen Auflagen stark abgenutzt und beschädigt worden sein. Simon Vostre brachte in seinen Uivrss ä'bsurs8 immer neue Folgen von Bildern und Verzierungen, die Szenen aus dem Leben der Heiligen, der Personen der Bibel, auch Angriffe gegen die Geistlichen in der Art der alten Bildhauer darstellten, welche die Sünde abschreckender zu gestalten glaubten, wenn sie sie in ein Mönchsgewand steckten: »Uonors8 8ont 8aiAS8 st 8ot3, ^u^u8tin8, 03.rms8 st Kloots«, sagt die Legende. Dann kamen Totentanz bilder, die Sibyllen, sogar die verschiedenen Stände und Berufe, ein ganzer Reigen von kleinen Persönlichkeiten, phantastischen Tieren usw. Das ganze Mittelalter lebte in diesen reizenden, echt französischen Illustrationen wieder auf. In den Drucken von Simon Vostre und Philipp Pigouchet erreicht der französische Buchschmuck seinen Höhepunkt. Die ganz seitigen Bilder dieser Iüvrs8 ä'llsurs8 sind jedoch nicht immer durchaus französischen Ursprungs. So ist z. B. das Bild einer Kreuztragung Zug für Zug Martin Schongauer entnommen. Man darf wohl sagen, daß aus der Vereinigung von Philipp Pigouchet und Simon Vostre die Kunst der französischen Buch- 2063
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