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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 26.03.1923
- Strukturtyp
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- 1923-03-26
- Erscheinungsdatum
- 26.03.1923
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- Deutsch
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vvr1e»dlaU f. d. Dtschn. Buchhandel. Redaktioneller Teil. X- 72, 26. März 1923. Übertrag Ml LMM» Hahn's Verlag, Alsred 1V8V0V N°rk ^ . . ' . . „ ivo ll«8 Hofmeister, Fr. . . „ 188 88V Herzog, Erich „ 58 M8 Portius, Fr.,. Comm.-Ges „ 50 MV Opev, Wilhelm MMV Streller, R 38 888 Kahnt, C. K. . ' ,V VVV Waldhein! Akad. Bucht). u. Antiquarium A.-G -ivvvv Andrs, Johann 18 888 Rostbergsche Buchhandlung Sortiment . „ >V üvv Dietrich, Felix „ Ivvvv Robolsky, I. H „ IVVVV Der Spinner n. Weber 1VVOO Mittelbach's Verlag „ Ivvvv Ottosche Buchhandlung „ IVVVV Oelsner, At 1v llvv Schnnrpfcil Verlag, Siegbert 10 MV Altmaii», Max 5 MV Ncndcutscher Jngendoerl. Rcinh. Nuschle „ 5VM Rilhle, Alfred „ 5 MV Rietzschcl, Gustav A . „ 5VM Margueritcn Verlag Johann Graf. . , 5 MV Koehler, Paul 5VVV Nuhl, Rorih „ 5VVV Fischer, Walter . . „ 5 MV Deutsche Wanderbuchhandlung <2. Rate) . „ 1288 Seemann L Co 3 llvv Beyer, Hermann - .' „ 3 MV Rother, Theodor zvvv Liesegang'L Verlag und Sortiment, Ed. . gvüv Mntze, Oswald „ 1 vvv List L Krancke „ 1MV Demme, Edmimd „ 1VVV Mk. 2 829 288 Summe von Liste 14 Mk. 4S 473 722 Gesamtsumme Mk. 515V2S2L Bon dem »Verein der Buchhändler« bisher «ingegangcne Be träge: 1. Sammelliste (vgl. Bbl. Nr. 41) Mk. k 878 21V 2. Sammelliste (vgl. Bbl. Nr. 83) Mk. 824388 3. Sammelliste <s. oben) Mk. 2V2V LVV Gesamtsumme Mk. 8531727 Vom schweizerischen Buchhandel. Der Borstand des Schweizerischen Buchhändlervereins hat di« Interessen seiner Mitglieder sehr energisch vertreten, man spricht von nicht weniger als 18V Briefen, die er im verflossenen Jahre an die verschiedenen Stellen in Leipzig gerichtet hat. Wer aber daraus ans große unüberwindliche Interessengegensätze schließen wollte, würde sich irren. Selbst in der Valutaordnung, die auf beiden Seiten des Rheins so viel Mißvergnügen aus löst, decken sich bei näherer Prüfung die Interessen, sodaß man wohl sagen kann, daß die Schweiz und Deutschland noch genau so zusammenhängen wie im Jahre 1502, als am Montag nach Palmarum der erste deutsche Verleger großen Stiles, Anton Koberger in Nürnberg, an seinen nicht weniger berühmten Drucker Johann Amerbach in Basel nach einem geschäftlichen Streit schrieb: »Aber nicht desto minder nach dem und weil der Handel in deutschen Landen fast auf euch, im (Hans Petri in Basel) und mir rut, so wäre ich wohl geneigt, weiter mit euch behden zu handeln, aber es müßte also verkommen werden, daß keiner vom andern schadens warten were noch besorgen dörfft«*). An dies« Worts dachte ich, als ich Mitte März gelegentlich einer Reise im Austrage des Börsenvereins einige Sortimenter besuchte, um ihre Wünsche zu hören. Eine solche schweizer ») O. Hase, Die Koberger. 2. Ausl. 1885. Anhang, Brief 4g. Die Originale dieser Briefe liegen auf der Universitätsbibliothek in Basel. 378 Reise möchte ich jedem Kollegen vom Sortiment oder Verlag gönnen, nicht wegen des Morgenkaffees, der wirklich nach Kaffee und Milch schmeckt, auch nicht wegen der geschlachteten Mast ochsen in den Läden, die wir bald nur noch in einer Rembrandt- Mappe bewundern können, sondern weil man dadurch ebenso nachdenklich wird wie durch einen Blick in ein alles Geschäfts buch aus ber Vorkriegszeit, in dem sich der alte vorsichtig rech nende Geist noch ausdrllckl, der uns leider durch die Verhält. Nisse fast ganz abhanden gekommen ist. In dieser verschiedenen psychologischen Einstellung liegen die Gegensätze: in der Schweiz hat das Geld noch seinen Wert, man überlegt sich einen Kauf und rechnet mit jedem Rappen, während in unseren Augen nur die Ware noch einen Werl hat, während das Geld, der Wertmesser, sein Ansehen immer mehr verliert. Jeder sollte einmal eine Reis« in ein Land mit hoher Valuta machen, und wer es nicht kann, der sollte sich wenigstens in die Lage seiner Auslandstollegen hineindenken. Einige kleine Momentaufnahmen mögen das verdeutlichen. Bei einem Verleger hörte ich, wie man sich beschwerte, daß ein Buch im Umfang« von etwa 8 Bogen, in der Schweiz aus feinstem Papier gedruckt und in Ganzleinen gebunden, 3.— Fr. koste. Das sei zu teuer, 2.50 oder 2.80 Fr. gingen noch an. Als ich das hörte, dachte ich an meine eigenen Frankenpreise und beschloß sie nachzuprüsen. Bei einem Sortimenter in Basel hörte ich, wie ein Kunde sich bitter darüber beschwerte, daß eine Zeitschrift bet ihm 30.— Fr., einig« Kilometer jenseits des Rheins, aber in Franken nmgerech- net, nur einen Bruchteil davon koste. Es ist nicht leicht, das einem Ausländer klar zu machen, ich habe viel mit Bücherkäufern gesprochen, auch mit Reichsdeutschen, und war erstaunt über die Hartnäckigkeit, mit der der deutsche, nach unserem Empfinden berechtigte Standpunkt abgelehnt wurde. Das Publikum hal durch die Entwertung der deutschen Valuta große Verluste ge habt, ohne durch Schemgewinne darüber hinweggetäuscht zu wer den, und möchte nun auch einen wenn auch kleinen Nutzen davon haben. Der Sortimenter urteilt noch ruhiger, er kennt Deutsch land meist aus eigener Anschauung, versteht den Zusammenhang, während der Käufer lediglich wütend ist und sich an die studen tische Bllchervermittlung oder eine Schieberfirma wendet. Wir machen uns keinen Begriff, wie das Anslandsortiment unter der Konkurrenz dieser Firmen leidet, und es ist schwer, den Ausland- buchhandel zu überzeugen, daß von feiten des -deutschen Buch handels alles geschieht, um di« Schieberei zu verhindern. Nicht nur die Organisationen, auch jeder Einzelne mutz alles trin, um -die Verpflichtung, die ihm die Valutaor-dnung auserlegt, loyal zu erfüllen. Ein Sortimenter in Zürich zeigte mir die Faktur eines großen Leipziger Verlegers, der «ine Sendung im Betrage von fast einer Million M, durch den Kommissionär erhoben hatte. Der Frankenpreis war richtig berechnet worden, aber bei der Um rechnung in Mark wurde ein willkürlicher Kurs zugrunde gelegt, der den Schweizer um rund 250 000,— Mk, erleichterte. Ein anderer Sortimenter zeigte mir «inen ganzen Stoß Fakturen, die alle beanstandet werden mußten, teils wegen Kurs differenzen, teils weil das Porto und die Verpackung ganz will kürlich in Franken umgerechnet wurden. Er klagt« mir, der ganze Tag verginge mit solchen Reklamationen, und wenn er es ganz genau nehmen wollte, so müßte er auch noch di« Nacht dazu nehmen. Diese Beschwerden ließen sich endlos vermehren. Wir ken nen sie auch aus unserem eigenen Betrieb, unsere Expedition arbeitet nicht mehr so verläßlich wie ehedem, manches liegt an den stoßweise einsetzenden Ausverkausszeiten, der ungeheuren Erschwerung jeder einzelnen Arbeit (wie oft mutz ein Postpaket tu 100 Kreuzbänder zerlegt werden!), vieles aber auch cm unserem Nachwuchs, der noch immer nicht die Gewissenhastigkeit der Vor kriegszeit erreicht hat. Es muß unser ernstes Bemühen sein, in jedem Geschäftsbetrieb wieder die alte Pünktlichkeit und Ver läßlichkeit einzuführen. Als Ergebnis meiner Reise möchte ich kurz zusammenfass-m: l. Der schweizerische Buchhandel betrachtet -die Valutaord- mmg immer noch als das kleinere M«i. Gegen die Franken-
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