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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 26.03.1923
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- 1923-03-26
- Erscheinungsdatum
- 26.03.1923
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72, 26. März 1623. Redaktioneller Teil berechnung hat er nichts einznwendcn, wenn sie sich möglichst an die Formel hält: Vorkriegsmarkpreis — Frankenpreis. Durch Markberechnung -mit Zuschlägen würde er zwar in Zeiten mit sinkendem Markwerte Kursgewinne machen, er schätzt aber die Sicherheit der Preisbildung bei Frankenberechnung hoher ein als diese unsicheren Gewinne, die sich bei einem Steigen der Mark gegen ihn selbst wenden. 2. Voraussetzung -der Frankenberechnung ist ein auskömm- licher Rabatt von mindestens 40"/o bei Einzelbezug. Zu bedenken ist dabei nicht nnr, daß der schweizer Sortimenter keinen Sorti mentszuschlag erhobt, bei Franken-berechnung keinen Kursauf schlag macht, daß seine Spesen sich verdoppelt haben, während sein Umsatz auch bei gleichem Kilogewicht infolge der billigeren Frankenpreisc -abgenom-men hat, sondern auch daß der deutsche Verleger airf den guten Willen des schweizer Sortimenters ange wiesen ist. Der Auslandsortimenter erhält fast täglich Ange bote von Schieber» zu wesentlich billigeren Preisen, bei den Lchieberfirm-en sah ich besonders die Verleger vertreten, die ,» hohe Frankenpreise angesetzt haben. 3. Für die deutschen Firmen, die in der Schweiz kein eigenes Post- oder Bankkonto haben, ist es sehr wichtig, daß die vorge sehene Verrechnungsstelle in Leipzig die Zahlung in fremden Valuten ermöglicht. Die Frankenbeträge der einzelnen Sen dungen find meist klein, die Post- und Bankspesen sind auch in der Schweiz sehr gestiegen, sodatz die Zahlung kleiner Beträge eine Spesenbelastung von 10 bis 15-L bedeutet, di« dem Ausland- sorti-m-enter erspart werden muß. 4. Der schweizer Sortimenter hat gegen die Umrechnung des Markportos in Franken nichts einzrüvenden, wenn sich diese wenigstens einigermaßen an de» Kurs hält, dagegen ist die Berechnung von Berpackungsspesen in der Schweiz nicht üblich. Man sollte bedenken, daß auch der kräftigste Valutaathlet erbit tert wird, wenn er sieht, daß er täglich, wenn auch nur um kleine Beträge, llbervorteilt wird. Rechnet man zu diesen vier Punkten noch den Wunsch, daß nicht nur die Organisationen, sondern auch der ganze deutsche Buchhandel sein Möglichstes lut, um den Schiebern die Grenze zu sperren, so sind die Wünsche -des schweizerischen Buchhandels, die ich mir vorgemerk! habe, in der Hauptsache erfüllt. Sie treffen wohl ans den ganzen Verkehr mit dem übrigen Auslande zu, darrnn Hab« ich geglaubt, sie hier veröffentliche» zu sollen. Ihre gewissenhafte Erfüllung wird dazu beitragen, das große Ansehen, das der deutsche Buchhandel im Auslände trotz allem immer noch hat, neu zu festigen. München. Ernst Reinhardt. Die Gegnerqruppe. In seinem Artikel über die Abrechnungs-Genossenschaft im Bbl. Nr. 62 vom 14. März bezeichnet Herr Robert Voiglländer die Leipziger Kommissionäre als eine Gegnergrupp« der »Bag-. Diese Behauptung bedarf besonders deshalb einer Richtigstel lung, weil die Kommissionäre absichtlich bisher jede öffentliche Kritik der »Bag» unterlassen haben, um ihre Entwicklung nicht zu stören, und im allgemeinen nur da, wo sie von ihren Kom mittenten ausdrücklich um ihre Ansicht befragt wurden, diese durch Übersendung ihrer »Kritischen Betrachtungen» zum Aus druck gebracht haben. Hätte Herr Voigtländer die sachliche Mit wirkung der Kommissionäre bei seinen Reformgedanken nicht von Anfang an bis heute gesltssentlich ausgeschlossen, so hätte er nicht abzuwarten brauchen, bis die »Kritischen Betrachtungen« ihm zufällig mit acht Wochen Verspätung auf den Schreibtisch flogen. Die kleine Schrift wäre sonst auch ihm gern unmittelbar nach Erscheinen zur Verfügung gestellt worden, vielleicht daß manche sachliche Anregung doch zum Nachdenken Veranlassung gegeben hätte. Die Stellungnahme der Kommissionäre zur »Bag» ist nun weder die eines Gegners aus Eigennutz, noch -die eines Gegners aus Edelmut, wie Voigtländerscher Witz sie bezeichnet, sondern lediglich di« eines Skeptikers, der abzuwarten wünscht, ob Herr Voigtländer di« Versprechungen, die er für die »Bag» dem Ge- samtbuchhandel gegenüber «ingegangen ist und ans Grund deren er ohne Zweifel schon große Anhängerschaft gefunden Hai, in der Praxis auch wirklich wird einhallen können. Dann, aber auch erst dann wollen die Kommissionäre ebenfalls ihm freudig ihr Krünzlein Lorbeer winden. Ihren zurzeit noch bestehenden Skeptizismus teilen di« Kom missionäre übrigens auch -mit einer Anzahl anderer Buchhändler, unter denen sich namhafte Firmen befinden. Genau so wenig wie diese Kollegen von Herrn Boigtländer als Gegner bezeich net und öffentlich angegriffen werden, sollten auch -die Kommis sionäre erwarten dürfen, daß man ihre Ansicht nicht durch Spott verdächtige und sie so lange in Ruhe lassen, -bis die hereinstigen Erfolge -der »Bag- -di« Skepsis von selbst überwinden werden. Die Kommissionäre würden im Interesse des Gesamtbuch handels nichts mehr -wünschen, als daß ihre von Herrn Voigt- länder -als schwach bezeichnete Prophetenbegaibu-ng hinsichtlich der noch zu erweisenden organisatorischen und finanziellen Durchführbarkeit der »Bag» ebenso versagen wird, wie sie hin sichtlich des Zuspruches zur »Bag« bereits versagt hat. Das letztere-will vorläufig nur noch nicht viel besagen, weil Sorti ment und Verlag offensichtlich unter ganz verschiedenen Ein drücken hinsichtlich der materiellen Nutzbarmachung der »Dag» sllr ihr« Geschäfte stehen. Wenn die »Bag« wirklich nur aus die Einziehung der kleinen, bisher nur durch Nachnahmen, Vor- und Nach-einsendnng des Betrages abgerechneten Posten beschränkt bleibt und nicht.ans die Einziehung der Salden der Rechnungs konten ausgedehnt wird, so können Sortiment Ivie Verlag Vor teile haben. Es fragt sich dann nur, ob der bisher veröffentlichte Kostenvoranschlag stimmt, oder ob etwa -durch -di« Notwendigkeit der alsbaldigen Heraussetzung, -der Gebühren die erhofften Vor teile sich wieder in Nachteile verwandeln werden. Auf diese Klein-Zahlungen -beschränkt, wird die »Bag« aber sicher nicht ein Unternehmen von dem Ausmaße werden, wie es sich der Buch handel zurzeit offenbar vorstellt und wohl auch die Bankverbin dung der »Bag- erwartet. Wenn aber der Verlag dazu über gehen sollte, auch di« Salden der Rechnungskonten durch die »Vag» einzuziehen, so wird sich bald Herausstellen, daß das Sor timent solchem Ansturm von gewichtigen Lastzeiteln schon finanziell nicht gewachsen ist rmd die Mitgliedschaft der »Bag» entweder freiwillig oder durch Ausschluß (wenn das Sortknent nämlich bei der Zahlung versagt) wieder aufgibt. Der Vorteil, der bei den Kleinzahlungen entsteht, dürste den Nachteil, auch bei den Großzahlungen an die Verfügungen des Gläubigers streng ge bunden zu sein, allerdings nicht auswiegen. Zudem dürfte die »Bag» selbst wenig Freude erleben, wenn ihr die fetten Bissen entzogen werden und sie ausschließlich der Ehre gewürdigt wird, die zeitraubende und daher unrentable Kleinarbeit zu leisten. Nun noch einiges zu den Zahlenangaben des Herrn Voigt länder. Die Zinsen und Provisionen, die die Kommissionäre für Vorschüsse berechne,,, kann man füglich aus jedem Vergleich fort- lassen, da sie nicht höher sind, als sic jede Bank bei Krcdit- inanspruchnahme berechnen würde, und dabei niemand in Zeiten der Geldknappheit und der Geldentwertnngsgefahr behaupten will, daß Kreditgabe überhaupt ein erstrebenswertes Geschäft ist. Das weiß Herr Voigtländer selbst am besten, denn die Grundidee der »Bag- ist ja die der schnellen und automatischen Eintreibung der Außenstände im Interesse der Gläubiger. Die ser Gesichtspunkt ist offenbar bisher seitens des Sortiments nicht mit voller Schärfe erkannt worden, denn darüber dürfte doch wohl kein Zweifel bestehen, daß den Vorteilen, die die »Bag« zweifellos in überwiegendem Maße den Verlegern bringt, auch Nachteile rmd Gefahren sür das Sortiment gegen überstehen können. Wenn man überhaupt überschlägige Berechnungen verglei chen will, so kann man nur diejenigen sür den jetzt üblichen Barverkehr über Leipzig und -diejenigen des künftigen Lastzelte,- verkehrs durch die »Bag» vergleichen. Aber auch dieser Vergleich hinkt, denn die Barpaketproviston der Kommissionäre (Provision sür Kontenführiing) umschließt sowohl die Kassasührnng als die Behandlung der Paket« selbst, während die Provision der Bag- nur -die Behandlung des Lastzettels umfaßt, also nur die Erle digung des reinen Zahlungsverkehrs. Es bedarf keiner Begrün- düng, daß di« Behandlung eines Paketes wesentlich umständ licher und daher teurer ist, alz die eines Zahlzettels, dagegen »7S
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