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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 08.01.1910
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1910-01-08
- Erscheinungsdatum
- 08.01.1910
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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242 Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. Nichtamtlicher Teil. ^ 5, 8. Januar 1910. Zeitungsjubiläum. — Der in Oberndorf am Neckar er scheinende »Schwarzwälder Bote« hatte am 3. Januar d. I. seinen fünfundsiebzigsten Jahrgang vollendet. Aus Anlaß dieses Jubi läums erschien eine umfangreiche Festnummer nebst einer Re produktion der ersten Ausgabe des Blattes vom 3. Januar 1836. Aus bescheidenen Anfängen hat sich der »Schwarzwälder Bote« zu großen Erfolgen, zu seiner heutigen, Achtung gebietenden Stellung in der Heerschar der deutschen Blätter emporgerungen. Trotz seiner schwierigen, exponierten Lage, seinem Geburtsort und Arbeitsplatz in einem abseitigen kleinen Schwarzwaldstädtchen hat er sich mit bewundernswerter Ausdauer und Zähigkeit, Fleiß und Weitblick, der ganz besonders seinem mehr als fünfzigjährigen Leiter Wilhelm Brandecker eigen war, von einem kleinen unbedeutenden Lokalblättchen zu einem Organ entwickelt, das sich heute an Umfang seines Verbreitungsgebiets, Höhe seiner Auflage, Reichtum und Vielseitigkeit seines Inhalts, Zahl und Trefflichkeit seiner politischen und literarischen Mitarbeiter, Anzahl, Berufs und Standesverschiedenheit seiner Leser kühnlich messen kann mit jedem seiner württembergischen und sehr vielen seiner deutschen Kollegen. Eine ausführliche Beschreibung des Entwicklungsganges des »Schwarzwälder Boten« ist in der Festnummer enthalten. (»Der Zeitungsverlag«.) Die Zeitung als Warenhaus. — Wer in den letzten Tagen des Dezember, so schreibt die Leipziger Abendzeitung in ihrer Nr. 304 (1909), einen Blick in die italienischen Zeitungen geworfen hat, dürfte mit einiger Überraschung die Art und Weise be obachten, mit der ganze Spalten, ja sogar ganze Seiten durch Abonnementspropaganda für das kommende Jahr ausgesüllt werden. Die italienische Presse ist sehr schlimm dran. Das Publikum liebt es ebenso wenig, zu abonnieren wie zu inserieren. Die Zeitungen sind daher auf den Straßenverkauf angewiesen. Dieser ist aber schwankend, während der Betrieb der Zeitung ständig Barmittel erfordert. Das Publikum muß daher durch die auffallendsten Kniffe zum Jahresabonnement bewogen werden, damit sich wenigstens ein kleiner Fonds ansammelt, der das Weitererscheinen eines Blattes auf einige Monate im voraus sichert. Jeder Abonnent, der sich auf ein Jahr verpflichtet, er hält dafür einige oder mehrere Prämien. So verspricht die »Tribuna« in Rom unter Abbildung der Geschenke folgende Prämien: Wer jährlich 20 Lire zahlt, be kommt die Zeitung und eine Acetylenlampe; für 24 Lire bekommt er dazu noch das Wochenblatt, die illustrierte »Tribuna«, für 30 Lire ferner eine Frauenzeitung und eine Romanzeitung. Im ganzen bietet die Tribuna 96 verschiedene Zugaben, jenachdem man eine der vielen Zeitschriften oder einen Regenschirm für Herren oder Damen in erster oder zweiter Güte, eine Reisetasche, einen Pelzkragen, einen Füllfederhalter, einen Plaid oder eine Taschenuhr wünscht. Das »Oioraals ä'ltalja« beziffert sein Jahresabonnement aus 16 Lire; wer jedoch 20 Lire im voraus bezahlt, empfängt eine Remontoiruhr, die eigentlich 12 Lire kosten soll. Für höhere Be zugsgelder werden auch noch illustrierte Zeitschriften geliefert. Der »Llattino« in Neapel bestimmt als Draufgabe eine elegante Parfumschachtel, der »^unAoIo« in Neapel bietet ein feines Service für Likörflaschen und Gläser, während das gleichfalls in Neapel erscheinende Blatt der Matilde Serao ein silbernes Salat besteck, einen silbernen Knöpfer oder ein silbernes Schuhhorn zu gibt. Gefallen diese Gegenstände dem Abonnenten nicht, so kann er noch zwischen einem Operngucker, einer Taschenuhr mit silbernem Uhrständer und einem Regenschirm wählen. Außerdem darf er sich für den gewöhnlichen Abvnnementspreis einmal kostenlos photographieren lassen und ebenso kostenfrei an den Festen teilnehmen, die Frau Serao von Zeit zu Zeit veranstalten wird. Der neapolitanische »von ZLar/io« kann sich demgegenüber nicht lumpen lassen. Für 15 Lire jährlich bietet er außer der Zeitung je nach Wahl einen Operngucker, eine Taschenuhr, einen Regenschirm oder ein Kaffeeservice für 12 Personen. In Turin ist man noch nobler. Der »Uowonto« erlaubt sogar den Halbjahrsabonnenten zwischen elf Prämien zu wählen, unter denen auch Weckuhren und Rauchservice Vorkommen. Den Vogel schießt jedoch der »Lsoolo XIX.« von Genua ab. Die Abonnenten, die au„er dem gewöhnlichen Jahrespreis von 15 Lire noch einen Aufschlag von 5 Lire zahlen, können unter nicht weniger als 33 Prämien wählen. Wer aber statt 15 Lire deren 32 zahlt, erhält noch außer der Zeitung einen Gasofen. Damit ist die Zahl der Anerbietungen keineswegs erschöpft. Man kann auch noch eine Biskuitschachtel wählen, während die 300 ersten Abonnenten, die sich für diese entscheiden, zur Belohnung je eine Flasche Champagner, Marke Epernay, bekommen. Angesichts dieses Segens kann man wohl ausrufen: »Die Zeitung wird zum Warenhaus!« Anders macht es die Turiner »Ltampa«. Sie wird zum Lotteriegeschäft; denn sie verspricht jedem sechsten Besteller, der vor dem 31. Dezember 17.60 Lire eingezahlt hat, eine Obli gation der Anleihe der Republik San Marino, die sonst 28.60 Lire kostet, bietet also die Chance, nicht nur das große Los von 200 000 Lire, sondern auch kleinere Gewinne von 100 bis 10 000 Lire zu erlangen. Solchen verlockenden Angeboten können die italienischen Zeitungsleser doch schwerlich widerstehen! (Nach: »Leipziger Abendzeitung«.) Postscheck-Verkehr. — Die geringe Zahl der Postscheckämter wird, wie das »Leipziger Tageblatt« den »Blättern für Post und Telegraphie« entnimmt, dort als ein großer Nachteil des Postscheck- Verkehrs bezeichnet. Ist das Endziel des Postscheckverkehrs die Verringerung der Barzahlungen, so darf dabei nicht vergessen werden, daß der Inhaber eines Postscheckkontos ohne Zeitverlust über sein Guthaben verfügen will. Denn nur so kann er davon absehen, größere Barbestände in seiner Kasse zurückzubehalten. Gegenwärtig aber ist der Zeitverlust, der durch die Versendung des Schecks an das Postscheckamt und der Zahlungsanweisungen von diesem an die Ortsanstalten entsteht, bei der teilweise großen räumlichen Ausdehnung des den Postscheckämtern zugeteilten Gebietes recht bedeutend. Wegen dieses Nachteils halten sich viele Geschäfte von dem Anschluß an den Postscheckverkehr noch fern. Bei einer Vermehrung der Postscheckämter würde die Zahl der Teilnehmer sicher weit höher sein. Zu dieser Annahme be rechtigt ein Vergleich der Teilnehmerzahl in den Orten mit und in den Orten ohne Postscheckamt. Die »Blätter für Post und Telegraphie« verkennen nicht, daß eine starke Vermehrung der Postscheckämter den Dienstbetrieb bei diesen Ämtern und die Über sichtlichkeit des Verfahrens erschweren würde. Mit der Schaffung einer größeren Zahl neuer Postämter müßten daher auch Organisationsünderungen Hand in Hand gehen. * Moderner Vilderschatz. — Es ist eigentlich eine etwas auffällige Erscheinung, daß es für die Veröffentlichungen des Kunstverlags noch kein zusammenfassendes Verzeichnis nach Art der Hinrichs'schen Kataloge mit Angabe der Bezugsquellen der einzelnen Blätter gibt. Mit dem Jahresregister der Neuigkeiten des deutschen Kunsthandels für 1908 ist ja ein sehr dankens werter Anfang zu einer deutschen Kunstbibliographie gemacht worden, aber für die älteren Blätter gibt es keine Verzeichnisse mit Angabe der Bezugsquellen. Die von verschiedenen Kunst sortimenten herausgegebenen Lagerkataloge sind ohne Verlags angabe und nennen nur einen Teil der Kunstblätter. Der Kunst händler, der nicht über ein sehr großes Lager, über eine sehr lange Praxis, ein sehr gutes Gedächtnis und einen sorgsältig ge führten Zettelkatalog verfügt, hat Schwierigkeiten, wenn er, wie dies gewöhnlich der Fall ist, ein bestimmtes nicht vorrätiges Blatt innerhalb sehr kurzer Zeit verschaffen soll. Wenn es ihm nicht gelingt, den Verleger zu ermitteln, muß er sich an eins der bekannten großen Kunstsortimente wenden, wodurch Ungewißheit bezüglich rechtzeitiger Lieferung, Zeitverlust und Entgang an Ge winn entsteht. Es ist deshalb jeder Versuch zu begrüßen, der diesem Mangel abzuhelfen strebt. Ein soeben erschienener Kunstkatalog: Moderner Bilderschatz. Sammlung auserlesener neuer Kunstblätter. Ein zuverlässiger Ratgeber bei Auswahl eines Kunstblattes. Mit 720 Abbildungen. (VIII, 120 S.) Lübeck 1909, Verlag des Deutschen Kunstblattes (Werner L Hörnig). -E 1.60. Schlüssel dazu, die Angabe des Verlegers, bzw. der Bezugsquelle enthaltend, (72 S.) 3 ^ wird dem Buch- und Kunsthandel ebenso wie dem Kunst liebhaber gute Dienste leisten und verdient einen Platz in der Handbibliothek jedes Geschäfts, das sich mit dem Ver trieb von Kunstblättern befaßt. Dieser Katalog bringt Ab-
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