14394 Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. Künftig erscheinende Bücher. 271, 22. November 1909. W Albert Langen Verlag für Litteratur und Kunst München In neuer Auflage erscheint gleichzeitig: Wilhelm Schulz: Der Prutzeltopf m Ein Kinderbuch in lustigen Versen mit vielen bunten Bildern 6.-8. Tausend. Preis kartoniert 3 Mark Berner Bund: In diesem Kinderbuche hat uns der humorvolle Malerpoet Wilhelm Schulz ein modernes Kinder buch beschert, das hochkünstlerisch und dabei doch im wahrsten Sinne kindlich ist Bei Wilhelm Schulz' Bildern und Versen hat man durchaus das Gefühl des Natürlichen, Selbstverständlichen. Ein sonniger Äumor leuchtet über den Seiten dieses Buches, das durch die Fülle seiner amüsanten Abenteuer das Helle Entzücken unserer Kleinen erregen wird. Der Kunstwart: Nach guter Struwelpeterart gibt's immer eine kleine unaufdringliche Moral von der Geschichte, aber das Veste sind doch die ganz kindermäßigen und zugleich echten, oft fast großen Phantasieanschauungen, die das Kind aus den klaren und künstlerisch feinen Bildern empfängt. Berliner Tageblatt: Ein famoses Buch! Die Zeit, Wien: Das beste Kinderbuch dieses Jahres scheint mir der „Prutzeltopf" zu sein. Kölnische Zeitung: Eine besondere Empfehlung verdient noch das in letzter Stunde eingetroffene drollige Bilder- buch aus dem Verlag von Albert Langen in München: „Der Prutzeltopf, ein Kinderbuch, Bilder und Verse von Wilhelm Schulz". Zu erneuter Verwendung empfehlen wir Ihnen: ^ P. Chr. Asbjörnsen und Jörgen Moe Nordische Volks- und Hausmärchen Ausgewählt und herausgegeben von Björn Björnson — Deutsch von Pauline Klaiber Mit vielen Zeichnungen von Th. Kittelsen, Otto Sinding und Erik Werenskjold Drei in sich abgeschlossene, einzeln käufliche Sammlungen Preis jeder Sammlung in eigenem vierfarbigen Amschlag broschiert 2 Mark 25 Pf., in eigenem Original-Leinenband 3 Mark 50 Pf. Alle drei Sammlungen gleichzeitig bezogen kosten broschiert 6 Mark, gebunden 10 Mark. Der Bund, Bern: Es lacht einem ordentlich das Lerz beim Anblick der gemütlich aufgefaßten Tiere, und auch die menschlichen Figuren haben bald durch Anmut, bald durch Drolligkeit etwas Unwiderstehliches. Frankfurter Zeitung: Wer als Erwachsener sich an ursprünglichem Empfinden und erfrischender Darstellungsweisc von Wunderdingen freuen mag, der greise zu dieser Sammlung. Auch unsere deutschen Stoffe findet er dort bearbeitet, doch so verschiedenartig in Auffassung und Behandlung, daß ein neues Märchen daraus entsteht. Nicht nur um dieser interessanten Vergleiche willen wird der Leser die Sammlung gerne haben, sondern vor allem auch der vielen Illustrationen wegen, mit denen sie ausgestattet worden sind. Drei norwegische Künstler, Erik Werenskjold, Th. Kittelsen und Otto Sinding haben sich in die Aufgabe geteilt. Lille drei sind in ihrem Vaterland seit langem als Maler und Illustratoren mancher Bücher bestens bekannt; wir dürfen uns darüber freuen, daß auch uns jetzt ihre Arbeit, die sie an diesen Märchen geleistet haben, zugänglich gemacht worden ist. Süddeutsche Monatshefte, München: Es ist uns ein besonderes Vergnügen, mit rückhaltlosem Lobe auf die Illustrierten Nordischen Volks- und Lausmärchen des Langen'schen Verlags hinzuweisen. Die märchenhafte Substanz ist stärker darin, als in unseren sinnig verweilenden epischen Mären, die Geschehnisse mit schärferer Prägnanz, mit drolligeren und naturwesenhaft wilderem Lumor herausgekrieben, das landschaftlich Bedingte näher beobachtet, der Realismus derber, das Gespenstische gespenstiger. Wir sind der schreckhaft schönen und grauenvoll lockenden, aber ins Märchen interpretierten Wirklichkeit näher, spüren heißer den Atem des Märchenwolfs, riechen beizender Meister Erichs Schwefel- stank und wittern eine kuriose Mischung von herbem Gras und herberem Salzwafserduft. Die Illustrationen fügen sich zum großen Teil wie von selbst in den Text, und sind überzeugend im Spukhaften wie von ethnographischem Reize in der Wiedergabe des Alltags. München, im November 1909