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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 01.07.1909
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- Ausgabe
- Band
- 1909-07-01
- Erscheinungsdatum
- 01.07.1909
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- Deutsch
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149, 1. Juli 1909. Nichtamtlicher Teil. Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. 7819 Bei der Besprechung buchhändlerischer Angelegenheiten stellte der Kassierer des Stuttgarter Buchhändlervereins. Curt A. Hosemann, den Antrag, demselben aus der Kasse des Süddeutschen Vereins den einmaligen Betrag von 200 ^ zu bewilligen. Der Stuttgarter Verein verfolgt auch ideale Ziele; er hat mit gutem Erfolg in den Wintermonaten buch- händlerische Fortbildungskurse veranstaltet, die sich eines starken Besuches zu erfreuen haben, leistet einen ansehnlichen Beitrag zur Unterstützungskasse, und da seine Mitgliederzahl und damit auch seine Einnahmen beschränkt sind, so erklärt es sich, daß letztere mit seinen Leistungen nicht in Einklang zu bringen sind. Einstimmig wurden daher die beantragten 200 auch bewilligt. An die süddeutsche Versammlung unmittelbar anschließend reihte sich die Jahresversammlung des Württembergischen Buchhändlervereins unter Leitung seines Vorsitzenden, E. Mohrmann, Stuttgart, an. Mit dieser Versammlung schloß der Verein das dreißigste Jahr seines Bestehens ab. und er kann mit Recht von sich sagen und singen: »Schier dreißig Jahre bist du alt. Hast manchen Sturm erlebt!« Er ist aufgekcimt. hat sich eines gesunden Wachstums erfreut, hat Blüten entfaltet und Früchte getragen in jedem Jahr. Heute ist er ein kräftiger Baum geworden, der seine Zweige immer mehr ausdehnt zum Schutze der gemeinsamen Standesinteressen. Auf die Ereignisse des abgelaufenen Vereinsjahres ein gehend, konnte der Vorsitzende berichten, daß die Mitglieder zahl sich von 130 aus 133 gehoben hat. Durch den Tod verlor der Verein Herrn Adolf Spemann. dessen Andenken durch Erheben von den Sitzen geehrt wurde. Den oben bereits genannten Firmen H. Enderlen, Stuttgart. R. Olden- bourg, München, und C.Liehners Hofbuchhandlung. Sigmaringen, sind die Glückwünsche des Vereins zu ihrem Geschäftsjubiläum dargebracht worden, ebenso dem Prokuristen der Firma Ncsf L Koehlcr, Herrn Haupt, zum 25jährigen Jubiläum seiner Tätig keit im Hause Paul Reff und Reff L Koehler, Stuttgart. Viel Arbeit verursachten die Unterhandlungen mit dem Kult ministerium. die den Zweck hatten, eine bessere Rabattierung der offiziellen Lesebücher für Volksschulen und die höheren Lehr anstalten herbeizuführen, und aller Wahrscheinlichkeit nach von Erfolg begleitet sein werden. — Die gegen den Verein und seinen Vorstand ins Werk gesetzten Machinationen einer kleinen Gruppe Provinzialsortimenter wies die Versammlung mit Entschiedenheit zurück. Das große Vertrauen, das der verdiente Vereinsvorstand allgemein genießt, kam durch seine einstimmige Wiederwahl als Leiter des Vereins zu beredtem Ausdruck. Neben ihm wurden die ebenfalls aus dem Ausschuß ausscheidenden Herren Hofbuchhändler Aigner. Ludwigsburg, und Con stantia Wittwer. Stuttgart, in ihren Ämtern neu bestätigt. — Der von letzterem als Vereinskassierer vorgetragene Kassenbericht konnte eine zufriedenstellende Finanzlage des Vereins feststellen. — Auch die württembergische Versamm lung beschloß auf Antrag des Herrn Hosemann, der Kasse des Stuttgarter Buchhändlervereins aus den bereits genannten Gründen einen einmaligen Beitrag von 200 Mark zu be willigen. — Die Beratung der vom Börsenverein vor gelegten Verkaufsordnung, eine Besprechung über die Schleuderei des Warenhauses Geschwister Knopf in Stuttgart, die Verbesserung des Buchhändler-Adreßbuches, die Ablehnung der Zettelpakete seitens der Freiburger Buchhändler bildeten den letzten Punkt der Tagesordnung, nach deren Erledigung der Vorsitzende die Generalversammlung um fizl Uhr schloß. Nach der langen Tagung war das Bedürfnis nach einem erfrischenden Trunk sehr erklärlich, und der Besuch des Frühschoppens im Garten des Restaurants Koppenhöfer ein nicht zu geringer. Zu dem Festmahl fanden sich die Mitglieder mit ihren Gästen nachmittags 4 Uhr im festlich dekorierten Saale des Sladtgartens ein und vereinigten sich hier auf einige Stunden bei guter Verpflegung in ungetrübter Harmonie. Die schönsten Palmen, die der elegante Garten aufzuweisen hat, bildeten in Verbindung mit anderen ausländischen Edel pflanzen eine prächtige lebende Wand, von der sich die Vorstandstafel mit ihren markanten Persönlichkeiten lebhaft abhob. Bei trefflichen Reden. Musik und Gesang entwickelte sich bald die behagliche Stimmung, die die süddeutschen Buchhändlerfeste im besonderen auszeichnen. Der erste Trink spruch wurde vom Vorsitzenden des Süddeutschen Buchhändler vereins. Alfred Bonz, Stuttgart, ausgebracht. Nach Monaten banger Sorge, die ein politisches Unwetter im fernen Osten befürchten ließ, ist uns der Friede erhalten geblieben, dank der Macht des Deutschen Reiches und seiner Bündnistreue. Wir sind daher Kaiser Wilhelm und dem König Wilhelm II.. dem Fürsten des schönen Schwabenlandes, der ihm treu zur Seite steht, aufrichtigen Dank schuldig, der den Herrschern in einem dreifachen Hoch dargebracht wird. Die Kapelle Brauer, die die Tafelmusik stellte, fiel mit der Nationalhymne ein, die von der Versammlung stehend angehört wurde. Der zweite Redner war der verdienstvolle Vorsitzende des Festausschusses, Karl Berkhan, Stuttgart. Er hieß die auswärtigen Kollegen im Namen des Stuttgarter Buchhandels herzlich willkommen und weihte ihnen ein volles Glas. Der Vor stand des württembergischen Buchhändlervereins. E. Mohr mann, Stuttgart, begrüßte in fein durchdachter Rede Künstler. Schriftsteller. Redakteure und Journalisten als die »königlichen Gäste« der Buchhändler, die oftmals die Könige unter den Kausleuten genannt werden. Das Hoch auf jene wurde freudig ausgenommen. A. Liebermann. Karlsruhe, dankte hierauf den Stuttgarter Kollegen für die allzeit freund liche Aufnahme und die heutige liebenswürdige Begrüßung; ihnen galt sein Lebehoch. Redakteur vr. Piper, der sich als einen der »Abgeschiedenen« bezeichnete. brachte seinen letzten Gruß der süddeutschen Buchhändlerschast dar. Er verbreitete sich über die hohe und schöne Pflicht des Verlegers, die geistigen Güter unseres Volkes zu pflegen und zu fördern, und bemerkte treffend: »Der Verleger soll nie aus Verlegenheit verlegen.« Er schloß mit einem herzlichen Glück auf und einem donnernden Hoch auf die süddeutsche Buchhändler schaft. Eine Ergänzung dieser Ansprache gab Chefredakteur Keil, der sich und seine Kollegen auch zu den von E. Mohr mann begrüßten »königlichen Gästen« rechnen zu dürfen glaubte und auf ein gutes Einvernehmen zwischen Verlegern und Schriftstellern. Redakteuren und Journalisten trank, das ganz besonders dadurch gefördert werden könnte, daß die Verleger den in ihrem Dienst stehenden Mitarbeitern nach wie vor ein großes Maß von Selbständigkeit gewähren möchten. Die lange Reihe der Toaste beschloß O. Petters, Heidelberg. In wohlbekanntem Tone liebenswürdiger Ironie ließ er die gehaltenen Reden noch einmal an seinem geistigen Auge vorüberziehcn. und wie ein lustiges Protokoll muteten seine humoristischen Ausführungen an. Dann feierte er die deutsche Frau, die nach der Behauptung des Redners den »Mittelpunkt unserer äußeren Erscheinung« bildet, sprach im besonderen über die Stuttgarter Frauen und Mädchen, aus die ein freudiges Hoch ausgebracht wurde. Ein lustiges Tafellied hatte der zweite Vergnügungs vorstand, vr. A. Druckenmüller, der Festversammlung ver ehrt. das große Heiterkeit erregte. Hübsche Gaben in Form eines Taschennotizbuchs und eines Notizblocks spendeten die Großbuchbindereien H. Wennberg und Heinrich Koch, und so war des Guten soviel geboten, daß man erst spät 1014»
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