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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 01.07.1909
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1909-07-01
- Erscheinungsdatum
- 01.07.1909
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- Deutsch
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Nichtamtlicher Teil. 149, I. Juli 1909. Vertrages zu erbringen. Träte das wider Erwarten ein, oder scheine das Entgegenkommen des Deutschen Buch druckervereins in den bevorstehenden Konferenzen nicht aus reichend, so habe der vom Deutschen Verlegerverein gewählte Ausschuß das Mandat und den Willen, auf anderen Wegen sein Ziel anzustreben. Zum Schluß stellt De. de Gruyter nochmals nachdrück lich fest, daß der zehnköpfige Ausschuß noch nicht zur Konsti tuierung und Beratung zusammengetreten sei, und daß er in keiner Weise befugt fei, im Namen dieses Ausschusses irgend eine Erklärung abzugeben. Herr vr. Cohn bittet dringend, keine Abstimmung über die von der Kommission beschlossene Resolution oorzu- nehmen, da sich daraus notwendigerweise eine Zersplitterung im Verbände, eine sehr bedauerliche Unstimmigkeit zwischen den reinen Fachzeitschriften-Verlegern und den im Verbände zahlreich vertretenen Druckeroerlegern ergeben müsse. Ins besondere sei doch wohl der letzte Passus der Resolution nicht aufrecht zu halten, denn man könne bei objektiver Würdigung einen Ruin der Verleger und der Drucker aus der Einführung des Druckpreistarifs nicht herleiten. Keines falls könnten die dem Verbände angehörigen tariftreuen Drucker eine derartige Resolution ohne Widerspruch durch gehen lassen. Von einer Unterbietung der freien Konkurrenz durch den Tarif könne auch keine Rede sein, da mit ihm ja nur die Minimalpreise festgelegt seien, für die durchaus nicht jeder Drucker zu arbeiten geneigt sei. Redner weist daraus hin, daß auch in andern Branchen Minimal-Verkaufspreisc festgelcgt seien, um Preisschleudereicn zu verhindern. HerrSchnürdreher wendet sich gegen die Ausführungen des Kollegen vr. Cohn. Die Resolution soll keinen Krieg, sondern Frieden bedeuten. Das Schleuderwesen werde trotz allem im Buchdruckgewerbe nicht zu beseitigen sein. Die Druckereibesitzer würden in die Vereinigung hineingezwungen, da sie sonst keine Gehilfen bekämen. Vielleicht lasse sich die Resolution etwas ändern, um dann angenommen zu werden. Der Vorsitzende bittet, die Debatte nicht zu weit auszuspinnen und immer im Auge zu behalten, was denn überhaupt im Interesse des Verbandes mit Aussicht auf Erfolg angestrebt werden könne. Er empfiehlt, in Verfolg praktischer Politik von jeder Kritik der einzelnen Tarif positionen abzusehen; diese sei Sache der bereits bestellten Kommission. Nach seiner persönlichen Ausfassung bewege sich der Tarif im wesentlichen in den gebotenen Grenzen; der Buchdruckeroerein habe überdies sorgfältige Nachprüfung der von der Verlegerwelt beanstandeten Positionen zugesagt. Herr Elsner betont, daß er diese letzteren Bemerkungen nicht als Vorsitzender, sondern als Verbandsmitglied mache; als solches würde er auch den Ausführungen des Kollegen vr. Cohn beigetreten sein und sich scharf gegen den Schlußpassus der von der Verbandskommisston abgegebenen Resolution erklärt haben. Herr F. Gersbach tadelt, daß der Deutsche Buchdrucker verein Kommissions-Verhandlungen mit dem Verbände der Fachpresse glatt abgelehnt habe, denn der deutsche Zeit- schriftenoerlag sei für das Drucksreigewerbe ein wichtiger Faktor, mit dem der Buchdruckerverein sehr zu rechnen habe. Die Entsendung von Verbandsmitgliedcrn in die Kommission sei dringend erforderlich. Er regt an, eine Erweiterung der Kommission unter Hinzuziehung von Verbandsmitgliedern, die nicht Druckerverleger sind, zu beantragen. Diese Aus führungen finden allseitige Zustimmung. Der Vorsitzende des Deutschen Verlegervereins, Herr vr. de Gruyter, von Herrn Elsner befragt, ob er glaube, daß der Ausschuß des Deutschen Verlegervereins einem Anträge aus Teilnahme zweier Mitglieder des Verbandes der Fachpresse stattgeben werde, erklärt, daß er angesichts der früher von ihm dargelegten Situation absolut außer stände sei, sich ermunternd oder zweifelnd zu äußern. Er bittet jedoch dringend, aus dieser ihm durch die Umstände auf erlegten Reserve ebensowenig nach der einen wie nach der andern Seite hin irgend welche Schlüsse zu ziehen. Herr Voll, der dafür eintreten will, daß der Buchdrucker verein den Wünschen möglichst entgegenkomme, stellte folgen den Antragi »Der Verband der Fachpresse Deutschlands E. V. hat von dem Vortrage des Herrn Dr. de Gruyter Kenntnis genommen und schließt sich dem Vorgehen des Deutschen Verlegervereins in Sachen des Druckpreistarifs an. Bei dem Deutschen Buchdruckervercin und dem Deutschen Verlegeroerein soll der Antrag gestellt werden, die gewählte Kommission um zwei Mitglieder, die aus den Kreisen der Mitglieder des Verbandes der Fachpresse entnommen werden sollen, zu vermehren oder in diese Kommission zwei Mitglieder des Verbandes aufzunehmen.« Dieser Antrag fand einstimmige Annahme. (Nach: «Presse — Buch — Papier«.) Kleine Mitteilungen. ' Geschäftsjubiläui». Am heutigen 1. Juli blickt die hoch geachtete Sortiments-Buch« und Kunsthandlung, zugleich Verlags handlung Mitscher L- Rö stell in Berlin auf 50 Jahre gedeih lichen Bestandes zurück. Sie wurde am t. Juli 1859 von Gustav Mitscher und Carl Röstell im Hause Unter den Linden 16, in vornehmster Lage, eröffnet. Beide Gesellschafter brachten zu ihrem Unternehmen gediegene Vorbildung und beste Bekanntheit am Platze mit. Gustav Mitscher aus Berlin, ein Neffe R. v. Deckers, des Inhabers der Königlichen Geheime» Oberhofbuchdruckerei, hatte den Berus in dem großen internationalen Geschäft von C. Muquardt in Brüssel erlernt, in dem er auch später wieder als Prokurist tätig war, und hatte sich außerdem in Gehilfenstellungen bei Lauffer L Stolp in Pesth und in dem angesehenen Berliner Sortiment F. Schneider ck Co. mit dem Sortimentsbetriebe be kannt gemacht. Carl Röstell, aus Frankfurt a. O. gebürtig, machte von 1846 bis 1849 seine Lehre bei Wilhelm Hoffman» in Weimar durch, war daraus in Stellung in Köln in der Eisen'schen Sortiments-Buch- und Kunsthandlung, kurze Zeit in Wien und längere Zeit gleichfalls bei F. Schneider L Co. in Berlin. Das junge Geschäft nahm den erwarteten schnellen Auf schwung und fand eine große, vornehme Kundschaft. Sein Name hatte guten Klang im Buchhandel und in weiten Kreisen der Berliner Gesellschaft, insbesondere führte ihm der sachkundige Betrieb des Kunst-Sortiments und später auch -Verlags viele vornehme Käufer zu. Gustav Mitscher, der neben seiner Teilhaberschaft im Berliner Geschäft am I. Januar 1864 auch Teilhaber von C. Muquardt in Brüssel geworden war, starb vorzeitig und unerwartet am L. Mai 1864 im einunddreißigsten Lebensjahre in Brüssel. An seine Stelle in der Firma Mitscher L Röstell traten zunächst seine Erben, dann vom Jahre 1867 ab Raimund Mitscher, der an der Seite Carl Röstells bis zum Jahre 1881 in der Firma verblieb. Am I. August 1881 schied er aus dem Gesellschastsverhältnis aus und erösfnete unter der Firma seines Namens ein eigenes Buch« und Kunstverlagsgeschäst in Berlin. Für ihn trat an demselben Tage Ernst Moritz als Teilhaber in die Firma ein. Als auch dieser an: l. Mai 1893 ausschied, nahm Carl Röstell seinen Neffen Albert Stephan als Teilhaber seiner Firma auf. Das Geschäft war inzwischen nach der Jägerstraße verlegt worden; jetzt befindet es sich in der Wilhelmstraße gegenüber dem Kriegsministerium. Nur wenige Wochen nach der letzten Änderung im Besitzstände der Firma, am 7. Juni 1893, starb Carl Röstell im sünsund- sechzigsten Lebensjahre. Albert Stephan führte das blühende Geschäft als alleiniger Inhaber bis zum Jahre 1904 weiter. Am 1. August 1904 übergab er es mit Aktiven und Passiven an Jacob Albrecht, dem am 1. September 1906 Karl Milaczek als Gesellschafter zur Seite trat. In jüngster Zeit, am 23. Mai 1909, übernahm Herr Karl Milaczek die alte Firma alz
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