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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 01.07.1909
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1909-07-01
- Erscheinungsdatum
- 01.07.1909
- Sprache
- Deutsch
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- Saxonica
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149. 1. Juli 1909. Nichtamtlicher Teil. Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. 7823 alleiniger Inhaber. Ihm widmen wir — in treuem Gedenken an seine verdienten Vorgänger — zum heutigen Ehrentage der geachteten Handlung unsere aufrichtigen Glückwünsche. Red. * Festzng z«r Fünfhnndertjahrscier der Universität Leipzig. — Der Vorsitzende des Ausschusses für den Festzug Ge heimer Hofrat Professor Dr. Chun und das Jubiläumsfestkomitee der Studenten erlassen eine Bekanntmachung an die Commilitonen, in der es heißt: »Der historische Festzug anläßlich der Jubelfeier des 500jährigen Bestehens unserer alma water soll in 25 hand kolorierten Vollbildern von Erich Grüner. Leipzig, mit kurzem begleitendem Text von Professor Carl Chun bei der Firma I. I. Weber in Leipzig erscheinen. Die Zeichnungen sind unter Mitwirkung des Direktors des Leipziger Kunstgewerbemuseums Professor Graul nach den bestbeglaubigten zeitgenössischen Dar stellungen hergestellt worden und dürften als Dokumente histo rischer Kostümbilder ähnlichen Darstellungen überlegen sein. Sie bieten das charakteristische Abbild der einzelnen Gruppen des Festzuges und sind demgemäß bestimmt, zugleich auch eine dauernde Erinnerung an den Festzug der Studentenschaft zu geben. Dieses Werk repräsentiert die einzige authentische Darstellung des Festzuges, dessen Gruppenanordnung durch Erich Grüner im Verein mit einer Anzahl anderer erster Leipziger Künstler überwacht wird. Wir dürfen annehmen, daß alle Leipziger Kommilitonen an dieser einzigartigen Veranstaltung ein lebhaftes Interesse nehmen werden. Der Preis für das am 25. Juli d. I. erscheinende Werk ist auf nur 3 ^ festgesetzt. (Vgl. auch die Anzeige auf Seite 7753 des Börsenblatts Nr. 147 vom 29. Juni. Red.) Albert Langen, Verlagsbuchhandlung in München.— Herr Dr. Martin Langen in München, der Bruder des ver storbenen Verlegers Albert Langen, teilt als Testamentsvoll strecker durch Rundschreiben mit, daß in Erfüllung der letztwilligen Bestimmungen seines Bruders dessen hinterlassene Verlagsbuch handlung in M ü n ch e n für Rechnung der minderjährigen Söhne des Verstorbenen in unveränderter Weise unter der Firma Albert Langen weitergeführt wird. Mit der Geschäfts führung ist nach testamentarischer Bestimmung ein Kuratorium betraut worden, das aus den Herren Dr. Reinhold Geheeb, Otto Friedrich, August Gommel und Korfiz Holm besteht. Diesen Herren hat der vorgenannte Testamentsvollstrecker Gesamt- zu zeichnen berechtigt sind. * Buchhandlung St. Rupert. — Die Missionsdruckerei G. m. b. H. in Steyl (Post Kaldenkirchen), Verlags- und Sorti mentsbuchhandlung, hat in St. Rupert (Post Bischofshofen bei Salzburg) eine Filiale ihrer Handlung unter der Firma: »Buch handlung St. Rupert« errichtet. Religionsunterricht in den Volksschulen des Königreichs Sachsen. — Bei der amtlich geforderten Auswahl des reli giösen Memorierstoffs für die Volksschule wird der Leipziger Lehrerverein in der dazu eingesetzten Kommission die teilweise Freiwilligkeit des Lernens sowie die Trennung in verbindliche und unverbindliche Memorierstoffe fordern. Bei den Kirchenliedern sollen Kürzungen zulässig sein. Biblische Geschichten sollen nicht auswendig gelernt werden dürfen, und es dürfe kein Kind ge zwungen werden, den Memorierstoff zu Hause zu lernen. Die Aufnahme religiösen Memorierstoffs aus der Nativnalliteratur soll dagegen mit allem Nachdruck betrieben werden. (Leipziger Neueste Nachrichten.) Französische Akademie. — In der Sitzung der ^eackswis ckss Irweriptions et Helles Dettres vom 25. Juni wurde wieder ein Preis für literarische Leistungen verteilt, nämlich der Preis Allier de Hauteroche (1000 Frcs.), der für das beste seit Januar 1907 erschienene Werk über alte Münzkunde bestimmt war, Herrn Eugene Cavaignac für seine zwei Bände »Ltuäes 8ur l'tiistoire üuaneiöre ll'^tkenss au 5^ine Lieele«. An Stelle des verstorbenen Mr. Whitley Stokes wurde der Professor der romanischen Sprachwissenschaft an der Universität Berlin Adolf To bler zum auswärtigen Mitglied (assooie etran^er) der Akademie gewählt. Adolf Tobler gehört der Akademie seit 1892 als korrespondierendes Mitglied an; die Zahl der auswärtigen Mitglieder ist auf acht beschränkt. (Nach: »lourual ckes Debüts.«) - Beilage zum Börsenblatt. Nachtragsverzeichnis Jnni 1909 zum Offiziellen Adreßbuch des Deutschen Buchhandels 1909. — Der heutigen Nr. 149 des Börsenblatts liegt das »Monatliche Verzeichnis der neuen und geänderten Firmen Juni 1909« (Nachtrag zum Offiziellen Adreßbuch des Deutschen Buchhandels 1909) bei. Personalnachrichten. * Ein Verleger - Jubiläum. — Aus München wird uns geschrieben: Heute, am 1. Juli, begeht Herr Kommerzienrat Oskar Beck in München sein 25 jähriges Jubiläum als alleiniger Inhaber der C. H. Beckschen Verlagsbuchhandlung Am I. Juli 1884 übernahm er die Leitung des altangesehenen väterlichen Geschäfts, in dem er 1874 seine Tätigkeit begonnen hatte; im Jahre 1889 übersiedelte er mit dem mehr und mehr sich ausdehnenden Verlage von Nördlingen nach München, wo er ein ungemein tätiges und ebenso erfolgreiches Schaffen begann. Anfangs Pflegte Oskar Beck hauptsächlich die protestantische Theologie, durch die schon der Nördlinger Verlag berühmt ge worden war; in München förderte er außer einer großen Zahl wissenschaftlich wichtiger Einzelschriften den 14 Abteilungen um- fassenden imposanten Kommentar zu den heiligen Schriften Alten und Neuen Testaments von Strack und Zöckler. Bald wandte er sich auch der Jurisprudenz zu, der er durch die Herausgabe wichtiger Handausgaben und namentlich maßgebender Kommentarwerke, wie des Seuffertschen zur Civil-Prozeßordnung und des Landmannschen zur Gewerbeordnung, ferner durch groß angelegte Sammlungen, wie Webers Gesetz- und Verordnungen sammlung und Negers Entscheidungen der Gerichts- und Ver waltungsbehörden, wesentliche Dienste erwies; eine verdienstvolle Schöpfung ist auch die in aller Welt bekannte »Sammlung Beck«, in deren roten und blauen Bändchen die gesamte deutsche Reichs-, sowie die bayerische Landesgesetzgebung enthalten ist. Fast mehr noch als die theologische und die juristische Wissenschaft hat sich Oskar Beck die philosophische verpflichtet. Es genügt, zum Beweise dessen die drei monumentalen »Handbücher« anzuführen, die als das unentbehrliche Rüstzeug der modernen Philologen im Inland wie im Ausland anerkannt sind: Iwan von Müllers Hand buch der klassischen Altertumswissenschaft, Baumeisters Handbuch der Erziehungs- und Unterrichtslehre, sowie Adolf Matthias' Handbuch des deutschen Unterrichts an höheren Schulen; genannt sei hier auch das mit beträchtlichen Opfern geschaffene Unter nehmen »Quellen und Untersuchungen zur lateinischen Philologie des Mittelalters« von Ludwig Traube. Äußerst umfangreich ist endlich der allgemeinere Teil des Verlages, der u. a. eine Anzahl meisterhafter biographischer und ästhetischer Werke, solche päda gogischer und ethischer Tendenz, auch treffliche Werke der schönen Literatur enthält. Die Großzügigkeit dieses Schaffens zeigt es deutlich: Oskar- Beck ist kein Verleger, der eben dem Geiste des Schriftstellers das Kapital und die kaufmännische Betriebsamkeit leiht, sondern einer jener seltneren, die mit Wissen, Lust und Geschick anregend, fördernd und vollendend die Werke eigentlich schaffen und mitschaffen. Dabei ist offenbar immer und in erster Linie die persönliche Überzeugung, das ideale Moment maßgebend gewesen, die geschäftliche Spekulation hat niemals den Ausschlag geben dürfen, und so kommt es, daß kein Werk aus der C. H. Beck'schen Verlagsbuchhandlung hervorgegangen ist, das der echt nationalen Gesinnung, dem lauteren, gediegenen Charakter ihres Inhabers widerspräche, wohl aber eine Anzahl solcher, die der Allgemeinheit und der Wissenschaft unschätzbare Dienste tun, dem Verleger aber beträchtliche Opfer abfordern. Diese Opfer sind natürlich nicht das Resultat eines kaufmännischen Irrtums, sondern einer Opferwilligkeil, die wir gerade heute als Beispiel anerkennen möchten. Mit solcher Gesinnung ver bindet Oskar Beck ein außergewöhnliches »Verlegertalent«, d. h. die feine Witterung für die Aufgaben der Zeit und für die Kräfte 1015'
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