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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 14.08.1909
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1909-08-14
- Erscheinungsdatum
- 14.08.1909
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
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- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19090814
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9302 Börsenblatt s d. DIschn. Buchhandel. Nichtamtlicher Teil. ^ 187, 14. August 1909. Nichtamtlicher Teil. Neue Zeitschriften und Volksausgaben in Frankreich und Belgien. Jahresübersicht 1908-1909. Von Jos. Thron. Das Berichtsjahr ist diesmal sehr arm an illustrierten Familienjournalen, um so ergiebiger jedoch an bedeutenden Monats- und Vierteljahrsschriften mit ausgeprägter wissen schaftlicher bzw. populärwissenschaftlicher oder literarischer Tendenz. Zur letzteren Gattung gehören »1,» HouvsII« äs oritigus«. Die sehr ähnlich lautenden Untertitel weisen aus gleiche Bestimmung hin: Kritik in Kunst und Literatur, und zwar insbesondere der modernen Literatur. Die erstere der beiden Zeitschriften, Kleinoktav, L Heft 1 Franc »n«t», (Kommissionsverlag von E. Druet, 118 Faubourg St. Honors; Abonnemsntspreis 10 Frcs., Ausland 12 Frcs.) ivird geleitet vvn Jacques Copeau, Andrs Rnrsters, dem uns von früher be kannten Redakteur der belgischen »Luts«», und Jean Schlum- berger. Sie bringt Gedichte, Novellen, Essays, Reise- eindrncke, einen Roman in Fortsetzungen von Andrö Gide, Kritiken Uber Bücher, Ausstellungen, Theaterauffllhrungen. — Das erste Heft von »Lksäowos« (15. Januar 1909) präsen tiert sich im stattlichen Gewände eines Großoktavheftes von 100 Seiten <L Heft 2 Frcs. 50 Cts., Abonnementspreis 30 Frcs., Ausland 36 Frcs) und wird verlegt von A Messein, dem bekannten Verleger Verlaine?. Ein besonderes Redaktionskomitee ist nicht angegeben; doch finden wir in der ersten Nummer eine große Anzahl von Literaten und Kritikern, die gewissermaßen als dis Paten der neuen Revue zu betrachten sind, unter denen wir aber nur relativ wenig landläufigen Namen begegnen. >Ll-»ä«mos» dürfte am ersten als Konkurrenz des allehrwürdigen, jedoch ewig jungen Llsreur« äs kraue« zu betrachten sein, von dem er sich u. a. dadurch unterscheidet, daß er auch einige wohlgelungene Kunst- und Musikveilagen enthält. Wie blorears enthält Llrnäsmos einen Anhang von »Chroniken» aus andern Ländern; warum dieser Anhang aus farbigem Papier gedruckt ist, leuchtet mir nicht recht ein. Uns Deutsche dürfte im vorliegenden Heft noch besonders eine in französischer Über setzung veröffentlichte Arbeit von Kurt Martens über Wede- kind interessieren. Daneben finden wir Gedichte von Verhaercn, de Noisy, Ochft, eine Impression von Colette Willy: Nusie-Hall, literarische, ästhetische, kulturgeschichtliche Plaudereien. Eine kurze Einführung des Verlegers erklärt gewissermaßen den Titel der Revue, indem er seine Mitarbeiter ausfordert, sich an griechische Kunst und Literatur anzulehnen und das lateinische Frankreich von dem verderblichen Einfluß »slavischcr Dekadenz, germanischer Schwerfälligkeit, sächsischen (— angelsächsischen?) Argots, jüdisch-christlicher Vorurteile» zu befreien (I). Schärfer definierten Charakter haben die folgender Zeitschriften: »ksuillss ä'Uistoirs äa 17« »u 20« sidelv». (Alle 2 Monate ein Heft in Großoktav von ISO Seiten, Preis 5 Frcs., pro Jahrgang 20 bzw. 22 Frcs., Verlag von Roger und Chernowiz.) Wie diese Geschichts- zeitschrift oder wenigstens ihre Verleger die Geschichte auf- sassen, dürfte aus der an und für sich unwesentlichen Tat sache hervorgehen, daß bei den Bezugsbedingungen Elsaß- Lothringen noch zu Frankreich gezählt wird. Herausgeber ist der bekannte Historiker und Professor am College de France Arthur Chuquet. Der Inhalt ist sehr reichhaltig und bringt neben größeren Aufsätzen aus der französischen, englischen, deutschen Geschichte der letzten drei Jahrhunderte eine Anzahl kleinerer Notizen, Anekdoten, offizieller Dokumente, Briefabschriften, Abschnitte aus Memoirenwerken und andern Geschichtsquellen, als Bausteine für die Ge schichtsforschung. Hervorzuheben ist, daß die »Gcschichts- blätter- sich nicht an Historiker und andere Zunftgelehrte, sondern an die große Masse der Gebildeten wenden, deren Interesse für Geschichts- und Memoirenliteratur gerade in Frankreich noch ebenso groß ist wie im acht zehnten Jahrhundert. — Mit einer sehr ernst zu nehmenden pädagogischen Vierteljahrsschrift sind die bekannten Schul bücherverleger Vuibert L Nony auf den Plan getreten. »U'üäaoation, Iksvu« trimsstrisll« illustrss ä'säueatiou tami- lials st soollurs», 8"., L Heft je 11 Bogen, 2 Frcs., Abonne mentspreis 0 Frcs., Ausland 6 Frcs. 50 Cts. Sie umfaßt die Erziehungswissenschaft im weitesten Sinne: Vor der Schulzeit, in der Schule, in der Familie, auf der Uni versität, die Weiterbildung nach der Schule (Osuvros post- scolairss), Fortbildungs- und Fachschulwesen, Schulhygiene, Erziehung Minderwertiger, Berufswahl usw. Die »Läasatiou, wird herausgegeben von G. Vertier, dem Leiter der bekannten »üeols äes lioobss»; der aus dem ersten Hcst gemachte Titelzusatz »ivtorvatioiullö« ist auf dem zweiten Heft zwar durch das Wort »trimestrisllö» ersetzt worden, doch ist die Revue trotzdem für sranzöfische Begriffe außerordentlich international gehalten, wie die Artikel von Ließ über Landerziehungsheime, von Baudin über die Psychologie von James, von Cambon über das Fachschulwesen in Deutschland, die zahlreichen inter nationalen Kongreßbcrichte und Mitteilungen aus dem päda gogischen Vereinsleben, sowie schließlich die Besprechungen von Büchern und Zeitschriftenartikeln beweisen, welch letztere einen wichtigen Platz im Programm der Zeitschrift einnehmen. Die Illustrationen bestehen aus anspruchslosen und nicht gerade zahlreichen Textabbildungen. Die »Erziehung» be schäftigt sich, wie im Programm hervorgehoben wird, »ein wenig mit Unterricht und viel mit Erziehung«; sie wendet sich deshalb ebensosehr an die Eltern wie an die Lehrer; letztere will sie vor allem mit den neuern, speziell aus ländischen Erziehungsmethoden bekannt machen. Zum Schluß sei noch besonders auf einen im ersten Heft erschienenen Artikel von Malapert: 1-» morals ssiusllo L l'scois aufmerksam ge macht, der im Sinne von Wegeners -Wir jungen Männer» geschrieben ist und die Tendenz der neuen Zeitschrist sehr gut kennzeichnet. Hierher gehört auch eine seit 2 Jahren im Kommissions verlag von H. Le Soudier erscheinende Monatsschrift »I-a 75 Cts., Abonnementspreis 5 Frcs., Ausland k Frcs.) Sie beschäftigt sich fast ausschließlich mit dem Lehrstoff des mathe matischen und naturwissenschaftlichen Unterrichts in den höheren Schulklassen. — Dann die monatlich in stattlichen Oktavheften erscheinenden »läsos moäsiuss» (Verlag von Dunod L Pinat, L Heft 2 Frcs. 50 Cts., Abonnementspreis 25 Frcs., Ausland 30 Frcs.). Ihr Programm ist schwer zu definieren, da es sich offenbar alle Gebiete offen hält und nach keiner Richtung hin — es sei denn der belletristischen — Be schränkung auferlegt. Die Titel der Aussätze in dem ersten Hefte (mit je 176 Seiten Text) dürften es am einfachsten veranschaulichen: Die Wissenschaft in der nationalen Er ziehung, — Soziale Kunst und die Notwendigkeit einer ihr gewidmeten Ausstellung, — Der Untersuchungs richter, — Die Parlamente, — Organisation der Studen ten von Upsala, — Der Feminismus im 20. Jahr hundert, — Ungesunde Wohnungen, — Unfälle in der Marine, — Spitzenhausiudustrie in Österreich, — Die ita-
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