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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 17.12.1909
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1909-12-17
- Erscheinungsdatum
- 17.12.1909
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
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2S3, 17. Dezember 1SÜS. Nichtamtlicher Teil. Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. 15687 Dresdner Woche, «. m. b. H. in Dresden. — Handels- Auf Blatt 12106 des Handelsregisters ist heute die Ge sellschaft Dresdner Woche, Gesellschaft mit beschränkter Haftung mit dem Sitze in Dresden und weiter folgendes eingetragen worden: Der Gefellschaftsvertrag ist am 7. Dezember 1909 ab geschlossen worden. Gegenstand des Unternehmens ist der Fortbetrieb des Ver lages der Zeitschrift »Dresdner Woche«, verbunden mit einer Rechtsauskunftsstelle und einem Adressenbureau. Das Stammkapital beträgt fünfundzwanzigtausend Mark. Die Gesellschaft bestellt zwei Geschäftsführer. Jeder von ihnen ist berechtigt, die Gesellschaft allein zu vertreten. Zu Geschäftsführern sind bestellt der Syndikus vr. jur. Carl Wilhelm Traugott Vierling in Dresden und der Kaufmann Carl Albert Hugo Schaaf in Dresden. Aus dem Gesellschaftsvertrage wird weiter bekannt gemacht: Die Gesellschafter, der Kaufmann Otto Bernhard Victor Schilla in Dresden, der Kaufmann Carl Albert Hugo Schaaf in Dresden und der Syndikus vr. Carl Wilhelm Traugott Vierling in Dresden, legen auf das Stammkapital in die Ge sellschaft ein ihre Eigentums- und Verlagsrechts an der Zeitschrift »Dresdner Woche« dergestalt, daß der Verlag vom 1. Dezember 1909 als auf Rechnung der Gesellschaft geführt angesehen wird. Diese Einlage wird zum Geldwerte von 25 000 ^ von der Gesellschaft angenommen, wovon 6000 ^ auf den Gesellschafter Schilla und je 10 000 ^ auf die Gesellschafter Schaaf und vr. Vierling entfallen. Die öffentlichen Bekanntmachungen der Gesellschaft erfolgen durch den Deutschen Reichsanzeiger. Dresden, den 11. Dezember 1909. (gez.) Königliches Amtsgericht, Abteilung III. (Leipziger Zeitung Nr. 289 vom 13. Dezember 1909.) »Deutschland von heute.«*) — Unter diesem Titel hat Di-. Fritz Berolzheimer in knappem Rahmen ein umfassendes »Kulturgemälde der deutschen Gegenwart« gegeben, das dazu dienen wird, im Auslande wie im Inlands für das gewaltige Kulturringen des neuen Deutschland Verständnis zu wecken. Falscher Beurteilung der Ausländer, die in ihm nichts als eine halbabsolutistische Militärmonarchie erblicken, und falscher Wertung auch bei Einheimischen, die im heutigen Deutschland nur den Industriestaat und die Weltmacht sehen, entgegenzuwirken, ist die Aufgabe, die der Verfasser sich gestellt hat. Der Inhalt seines Buches umfaßt in sorgfältiger Gliederung jeder einzelnen fünf große Gruppen: Politik und Wirtschaft — Wissenschaft — Literatur und Presse — Bildende Kunst, Musik, Theater — Gesellschaft. In der Gruppe »Wissenschaft« begegnen wir gern einer dankenswerten Würdigung der fleißigen Kultur arbeit des deutschen Verlegers und des deutschen Sortimenters. Herr vr. Berolzheimer spricht sich an dieser Stelle sehr aner kennend über diese wichtigen »Kulturträger« aus. Wir geben die bezügliche Stelle nachstehend im Wortlaut: »Nach all dem darf man wohl ohne Übertreibung sagen, daß Deutschland auch heute noch mit dem wissenschaftlichen Betrieb, was die Gründlichkeit und Gewissenhaftigkeit der Forschung be trifft, an der Spitze der Kulturländer steht. Vor allem in der Detailarbeit überragt die deutsche Forschung zweifellos auf fast allen Gebieten ganz wesentlich jene anderer Länder. »Diese Leistungen werden aber nur dadurch ermöglicht, daß sich der deutsche Verleger von je in innige Fühlung mit der Wissenschaft gesetzt hat, ihre Bestrebungen mit Rat und Tat, viel fach auch mit nicht unerheblichen materiellen Opfern stützt und fördert. Eine wertvolle Eigenart des deutschen Verlegers besteht auch darin, daß er selbst durch Anregungen befruchtend auf die Wissenschaft wirkt. So ist manches große Unternehmen seiner *) Deutschland von heute. Kulturgemälde der deutschen Gegen wart von vr. Fritz Berolzheimer. 2.. unveränderte Auflage. 8°. XV, 444 S. Berlin und Leipzig 1910, vr. Walther Rothschild. Geb. Initiative zu danken (Mommsens Römische Geschichte; die Kon versationslexika; das Handwörterbuch der Staatswissenschaften; der Toussaint-Langenscheidt usw.). »Unter den Kulturfaktoren der deutschen Gegenwart ist des halb der deutsche Verleger mit an erster Stelle zu benennen. Es seien — um nur einige der Bedeutsamsten herauszugreifen — B. G. Teubner (Leipzig), Gustav Fischer (Jena), F. A. Brockhaus (Leipzig) erwähnt; dann der ausgezeichnete vr. de Gruyter (Hauptinhaber der Verlagssirmen Georg Reimer, Karl I. Trübner und I. Guttentag, Berlin), Duncker L Humblot (Leipzig), Carl Heymann (Berlin),Carl Winter (Heidelberg),Veit L Comp. (Leipzig), endlich Cotta, die Deutsche Verlagsanstalt und Ferdinand Enke in Stuttgart u. a. m. »Ihre wertvolle Ergänzung finden die Leistungen des deutschen Verlegers im deutschen Sortimenter, der an liebevollem Ver ständnis für gediegene wissenschaftliche wie auch schöne Literatur, vielseitiger Bildung, rastloser Energie und geschäftlicher Tüchtigkeit seinesgleichen im Ausland nicht findet. Die Kulturtätigkeit des deutschen Sortimenters verdient um so größere Anerkennung, als er infolge der literarischen Überproduktion — in Deutschland allein erscheinen jährlich über 30 000 neue Verlagsobjekte, die sachgemäß vertrieben werden sollen — und auch aus anderen Gründen in der Neuzeit nicht eben auf Rosen gebettet ist, viel mehr wirtschaftlich schwer zu kämpfen hat.« Bilderversteigcrurrg in London. — Am 11. d. M. fand bei Christie in London die Versteigerung der Familien bildnisse im früheren Besitz des verstorbenen Earl von Sheffield statt, die sich zu einem der größten Ereignisse auf dem dies jährigen Kunstmarkt gestaltete. Die Sammlung war ungemein reich an hervorragenden Bildnissen, weil anscheinend fast jedes weibliche Familienmitglied, das durch Heirat in die Familie des Grafen von Sheffield gekommen war, seine Ahnenbilder oder wenigstens einen Teil davon mitgebracht hatte. Den höchsten Preis erzielte ein Bild Hoppners, Anna, die dritte Frau des ersten Earl von Sheffield, in einer Landschaft mit weißem Gewand und blauem Haarband darstellend, das der Künstler zu ihrer Hochzeit im Jahre 1798 hergestellt hatte; es wurde mit 600 Guineen angeboten und von der Firma Agnew um 2800 Guineen erworben. Ein anderes Bildnis von Hoppner, das den Generalpostmeister Earl von Chichester im blauen Rock darstellte, aus dem Jahre 1807, brachte es nur auf 180 Guineen (Wallis). Von Reynolds waren drei Gemälde vor handen, darunter das aus dem Jahre 1788 stammende bekannte Bildnis des John Baker Holroyd, ersten Earls von Sheffield, des Freundes des Geschichtschreibers Gibbon, für das der Künstler damals den ungewöhnlich hohen Preis von 50 Guineen erhielt; es wurde um 860 Guineen von Mr. Asher Wertheimer erworben. Ein zweiter Reynolds aus den Jahren 1769—60, Miß Faure in blauem Kleid mit Zobel darstellend (Schulterstück), fiel um 620 Guineen an Mr. Sully, ein dritter, Bildnis Fredericks, des zweiten Earls von Guilford, in roter Kleidung mit Band und Stern des Hosenbandordens, um 205 Guineen an Mr.Buttery. Von Bedeutung waren auch zwei bisher völlig unbekannte Romneys; der eine, ebenfalls ein Bildnis des ersten Earls von Sheffield, in rotem Nock, grüner Weste und Puderhaar, vermutlich vom Jahre 1776, fiel um 500 Guineen an die Firma Agnew, während das zweite Bild, George, den dritten Earl von Sheffield in rotem Nock, weißer Weste und Kniehosen darstellend, um 620 Guineen von Mr. A. Wertheimer erworben wurde. Auch Vorläufer und Zeitgenossen Reynolds' waren zahlreich vertreten und erzielten gute Preise. So brachte es Hickeys großes Bild des ersten Earl von Sheffield mit dem hinter ihm befind lichen Obersten Ridley, aus dem Jahre 1766, auf 165 Guineen (Mr. Baker), ein Bild von F. Cotes, die erste Frau des ersten Earl von Sheffield darstellend, auf 470 Guineen (derselbe). Von Hudson waren zwei sehr interessante Bildnisse vorhanden, nämlich Edward Gibbon, der Vater des Geschichtschreibers, und seine Gattin, die um je 60 Guineen an die Firma Agnew und Mr. Leggatt fielen. Ein bekanntes Bildnis von Angelika Kauffmann, gleichfalls den ersten Earl von Sheffield darstellend, das 1779 von I. R. Smith gestochen wurde, erzielte 165 Guineen (Coste), ein Ramsay, Bildnis der Gräfin Anna von Guilford in violettem Gewand, 270 Guineen (Colnaghi L Co.). 2033'
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