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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 21.01.1910
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1910-01-21
- Erscheinungsdatum
- 21.01.1910
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- Deutsch
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Nichtamtlicher Teil. ^ 16, 21. Januar 1910 Hauenstein, von großer dramatischer Wirkung, — eine würdige Einleitung der Feier. Der Vortragende, ein Schüler Stockhausens, löste seine Aufgabe ausgezeichnet. Hierauf sangen die Herren Ermel und Seiling ein Duett: »Der Spielmann und sein Kind«, später Herr Ermel allein: »Was ist die Liebe« usw ; dann Herr Seiling den herrlichen Prolog aus »Bajazzo«, alles trefflich und wirklich künstlerisch. Eine geradezu weihevolle Stimmung bemächtigte sich der Zuhörer, die sich schließlich in nicht enden- wvllendem Beifallssturm auslöste. — Die heitere Muse wurde von Herrn Körner gepflegt. Er bemerkte mit drolliger Schüchternheit, er sei aus Berlin; seine Darbietungen trügen daher den einfachen und anspruchslosen Charakter, der diesen schon durch ihre Geburt bevorzugten Menschen eigen sei. Er beherrschte das ganze Repertoire des Apollo- und Metropol-Theaters mit einer natür lichen, zwerchfellerschütternden Komik, die den großen Lacherfolg, den sie erntete, verdiente. — Zum Schluß kam die sehnlichst er wartete Bescherung: »eine Verlosung guter Bücher und Bilder«. Durch die gütige Zuwendung einer Auswahl von Werken seitens einiger Verleger war es uns abermals möglich, der Weihnachts feier einen gediegenen buchhäudlerischen Anstrich zu geben. — Allen Spendern an dieser Stelle herzlichsten Dank! Die nächsten Versammlungen (Dienstags) finden bis auf weiteres in der »Hamburger Diele« statt, am Schaarmarkt, Ecke Ditmar Keel-Straße, I. Stock (unmittelbar am Hafen; Straßenbahn-Linie 7, 14, 22, 23 und 26). Anfragen usw. an den Vorsitzenden, Hamburg, Steinhoeft 1, I. Stock (Fern sprecher 11/3831). L. »Netto Verein jüngerer Buchhändler in Mannheim. — Im Saale des »Wilden Mann« in Mannheim hielt am 8. d.M. der Verein jüngerer Buchhändler »Netto« im Kreise seiner Mit glieder und zahlreichen Freunde seine Weihnachtsfeier — aller dings etwas verspätet. Der große Saal war bis auf den letzten Platz gefüllt. Einige Musikvorträge und allgemeine Lieder leiteten den Abend ein, worauf der Vorsitzende, Herr Herrfarth, die Gäste und Mitglieder in herzlicher Weise begrüßte. Dann sang ein Mitglied des Mannheimer Hoftheaters, Herr Burger, Haydns: »Teilung der Erde« und »Das Herz am Rhein« von Hill und fand mit seiner schönen Bariton stimme und seinem guten Vortrag reichen Beifall. Die Herren Benz und Ecker erfreuten mit Bachs: »Präludium« und der »Cavatine« von Walter für Klavier und Violine. Herr Gottlieb Schmidt brachte einige Lieder für Bariton, darunter den Prolog aus dem Bajazzo; auch ihm wurde viel Beifall zuteil. Ein besonderes Verdienst um das Gelingen des Abends erwarb sich Herr Buchhändler Ernst Aletter jr., der mit schau spielerischem Talent hauptiächlich humoristische Vorträge zum besten gab. Besonderen Anklang fanden sein »Balduin Ur sprünge!« und »Der Wiener Stiefelputzer«, sowie das bekannte Couplet: »Dalketer Bua«. Eine äußerst reichhaltige Verlosung von guten, wertvollen Büchern und schönen Bildern schloß sich an. Der Abend nahm einen sehr harmonischen Verlauf. Be sonderen herzlichen Dank allen Herren Verlegern, die unfern Weihnachtstisch reich mit liebenswürdigen Gaben ausgestattet haben! M. PersonalnachrichLen. Sin Verleger (Gedenktag. — Am 24. Dezember 1909 hat Herr S. Fischer, der Besitzer des gleichnamigen Verlages, seinen 50. Ge burtstag gefeiert. Wenn auch im allgemeinen buchhändlerische Ge denktage sich nicht an persönliche Erlebnisse des Inhabers zu knüpfen pflegen, so mag in diesem Falle eine Ausnahme gestattet sein. Die Unternehmungen des Herrn Fischer haben zu einer Zeit begonnen, als die neue Richtung in der Literatur erst im Werden war, und er hat es gewagt, dieser neuen Richtung in seinem Verlage eine Unterkunft zu bieten, und es verstanden, diese junge Pflanze zu hegen und zu Pflegen und ihre Entwicklung zu einem kräftigen Baum zu fördern. Jeder, der mit Verlag zu tun hat, weiß, mit welchen Schwierigkeiten sich nene Richtungen durchzusetzen pflegen. Diese Schwierigkeiten sind auch dem Geburtstagskinde nicht erspart geblieben; umsomehr kann Herr Fischer mit Genug tuung auf die verflossene Zeit seiner Verlagstätigkeit zurück blicken, die auch beinahe ein Vierteljahrhundert umfaßt, als sie nicht nur reich an Erfolgen gewesen ist, sondern auch den Ideen, denen er seine Tätigkeit gewidmet hat, zu weiterer Ausgestaltung verholfen hat. Ein gutes Zeichen für einen Verleger ist es, wenn seine Autoren in ihm nicht bloß den Hüter ihrer Geistesschätze, sondern auch den Freund sehen, der neben dem Geschäft ein Herz für seine Autoren sich bewahrt hat. Sind doch im Buchhandel immer diejenigen Verleger die erfolg reichsten gewesen, die diesen Grundsätzen Treue bewahrt haben. Daß bei unserm S. Fischer dies zutrifft, beweist die Adresse, die die Autoreu seines Verlags ihm zur Vollendung seines fünfzigsten Lebensjahres gewidmet haben und die von keinen Geringeren als Richard Dehmel, Gerhart Hauptmann, Jakob Wassermann im Aufträge ihrer Mitarbeiter unterzeichnet worden ist. Wir geben den Wortlaut dieser Adresse um so lieber, als wir der Meinung sind, daß in ihr die Tätigkeit Fischers in charakte ristischer Weise gekennzeichnet ist; ein Kommentar würde nur abschwächend wirken. Wir fügen den Wunsch hinzu, daß unserm lieben Kollegen S. Fischer auch in seinem zweiten halben Jahr hundert die Kraft verbleiben möge, das Lebenswerk, das er sich gestellt hat, weiter auszubauen und seiner wohlverdienten Erfolge sich zu erfreuen. R. L. Prager. »Lieber Herr Fischer! »Ihr fünfzigster Geburtstag scheint uns mehr als ein privates Fest zu bedeuten, und Sie selbst werden beim Rück blick auf Ihr Leben Ihre öffentliche Tätigkeit mit besonderer Ergriffenheit betrachten. Sie haben in einer Zeit, wo man in Deutschland von mitlebender Literatur wenig wissen wollte, vielem Neuen, Interessanten und Bedeutenden, das jetzt gefestigt und bewährt ist, anfänglich aber noch in der Gährung lag und zum Streit herausforderte, mutig und zu versichtlich, als gerechter Mittler, die Öffentlichkeit erschlossen. Charakter und Organisation, nicht der Zufall, haben eine Gemeinde von Gleichstrebenden um Sie gebildet. Wir kennen die Schwierigkeiten Ihrer Aufgabe. Denn Ihre Schöpfung, die einen ganzen Komplex von Tätigkeiten der verschiedensten Kategorien vereinigt, ist auf dem schwierigen Grenzgebiet auf- geführt, wo die Künste und Wissenschaften mit den ökonomischen Mächten zusammenstoßen. In einem so vielfältigen Getriebe, in so verantwortungsreichen Beziehungen, abhängig von der Mode, von der Gunst des Publikums, in der Enge des Wett kampfes, mitemporgehoben von der Energie eines allgemeinen nationalen Aufschwungs, der die sittlichen Kräfte nicht seiten zu lähmen drohte, haben Sie Ihre Sache, welche die Sache der Besten war und ist, auf ein nicht mehr umstrittenes Postament und Ihren Namen in die Reihe der geehrten Namen gestellt. Sie sind, in unbefangener Menschlichkeit, immer an Ihrem Werke gewachsen: Sie repräsentieren es. Wir begrüßen dieses Beispiel der begeistert besonnenen Hingabe, der Sachlichkeit und des wahrhaften Ernstes und fühlen uns herzlich verpflichtet, Ihnen Dank zu sagen und für den weiteren Weg Glück und Vollbringung zu wünschen. »Im Aufträge: (gez.) Richard Dehmel (gez.) Gerhart Hauptmann (gez ) Jakob Wassermann.« Siebzigster Geburtstag. — Der Seniorchef der Firma Gebrüder Jänecke in Hannover, der Geheime Kommerzienrat Herr Louis Jänecke, beging am 7. Januar seinen siebzigsten Geburtstag. Fünfzehnjährig trat er 1855 als Lehrling in die Hofbuchdruckerei Gebrüder Jänecke ein, und seit diesem Jahr — nur unterbrochen durch die Zeit der Studien an der hiesigen Polytechnischen Schule und der weitern Ausbildung in Düssel dorf, Leipzig, Paris — gehörte er aktiv der Firma an, seit dem Tode seines Vaters, 1863, als Teilhaber. 1871 erhielt er den Titel Königlicher Hofbuchdrucker, 1889 erfolgte die Ernennung zum Kommerzienrat und 1906, gelegentlich seines fünfzigjährigen Buchdruckerjubiläums, die zum Geheimen Kommerzienrat. (»Der Zeitungs-Verlag.«) * Gestorben: am 4. Januar der Verlagsbuchhändler Herr Theodor Nädelin in Stuttgart, Inhaber eines Kommissions verlags populär-medizinischer Schriften unter der Firma seines Namens, die er am I. Dezember 1901 errichtet hatte.
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