Hk 43, 22, Februar IS10, Fertige Bücher, Buchverlag der „Hilfe" G.m.b.H. Berlin: F. Volckmar Leipzig: L. Staackmann Mit seltener Einstimmigkeit loben die Zeitungen und Zeitschriften unfern historischen Roman WunderderWelt 255 Seiten, mit Amschlag von R, Grimm-Sachsenberg Broschiert M. 4.—; L c. M. 3.—, bar M. 2.70 und 11/10 Feiner Geschenkband M. 5.—, nur bar M. 3^5 und 11/10 (Vergleiche auch die Arteile in der letzten Nummer des Börsenblattes ) Über den Wassern, Münster: Es ist Herwig darum zu tun, das Innere des jungen Königs (Otto !>>,) zu erforschen, und mit einer anerkennenswerte» Geschicklichkeit ist die Kompostlion des Romans von diesem Gesichtspunkte aus geschehen. In gedrängter Kürze sind Menschen und Ereignisse geschildert und alle so gruppiert, daß einzig die Gestalt des Königs das tiefe Interesse und die ganze Sympathie des Lesers wecken muß. Kein unnötiger Name ist genannt, keine Stimmungs- und Milieu schilderungen, die über den knappen Rahmen dessen hinauSgchen, was notwendig ist, um das Bild Ottos IN, in das Licht zu stellen, in dem Herwig ihn sieht. — — Es ist das erste Buch, das ich von diesem Verfasser las. Ich erwarte mit Spannung und tiefem Interesse seine nächste Schöpfung, denn er hat die Kraft und die Anlagen, in die ersten Reihen der Schaffenden zu treten, Hochland, München: Herwigs Buch, in einer beruhigend sicheren Vertrautheit mil Geschichte und Legende, gibt das Bild der Menschen, der Geschehnisse und der geistigen Bewegung jener Zeit durch eine wohlgclungene feste Form, Die Ökonomie des Romans ist sauber und überlegt; aus großen Szenen leuchtet der geistige Gehalt klar und schön heraus. Wir loben aber neben diesen: vor allem die Frische, den Rhythmus und die Farbe der Sprache, die, ohne das Maß künstlerischer Bildung zu überschreiten, Szenen von größter dramatischer Lebendigkeit hinstellt. Allgemeine Rundschau, München: Das Buch dürfte nicht übersehen werden, da es zweifellos ein bereits ausgeprägtes, obwohl noch werdendes Talent verrät, Vorgänge wie Personen erscheinen mit dem Blicke des Gcschichtskenners und Psychologen geschaut, mit dem Herzen des Dichters empfunden, Gral, Wien: Eine Kraft von erhöhter dichterischer Veranlagung und bereits vielversprechender künstlerischer Ausprägung strömt sich aus in dem Roma» über Otto III, „Wunder der Welt" von F. Herwig, Ich fand einen Dichter, fand mehr, als ich zu hoffen gewagt hatte: einen schon geschulten Künstler, Mit einer Art kongenialer Überlegenheit ergründet er diese überaus reiche Natur, Am diese tragische, diese in ihrem zersplitternden Heroismus doppelt ergreifende Gestalt, die er bis ins Tiefste und Feinste bestrahlt, gruppiert Herwig in überzeugender Lebenstreue die Personen .... baut an die ge- schichilichen und psychologischen Vorgänge in grandiösen, wuchtigen oder zartgctönten, stets klaren und stimmungsgetragenen Szenen auf. Dramatische.Spannung und Konzentration herrscht vor. Die Schilderung ist reich an echt dichterischen, künstlerischen Mitteln, Die Sprache fügt sich wie unter der Hand eines Meisters, Deutscher Gut-Templer: Ein ernstes Buch! Kein Futter für solche, die „Romane dreschen", um die Zeit totzuschlagen, oder die leicht und angenehm unterhalten sein wollen. Ein Buch für an spruchsvollere und denkende Leser ist es, diese werde» darin glänzende Schilderungen, farbenprächtige Bilder, buntes und eigenartig anmutendes Leben, Leuchtendes und Düsteres aus dem Rom vor 900 Jahren finden, Tief ergriffen weiden sie schließlich das Buch aus der Hand legen. Nach alledem ist Herwigs „Wunder der Welt" ein hervorragendes Geschenkwerk auch zur Konfirmation. (Weitere Anerkennungen folgen in nächster Nummer). Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel. 77. Jahrgang. 306