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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 02.03.1910
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1910-03-02
- Erscheinungsdatum
- 02.03.1910
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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2694 Börsenblatt f. d. Dlschn. Buchhandel. Nichtamtlicher Teil. 49, 2 März 1910. Holm besitzt als wichtige Einnahmequelle das Almanachprivilegium, Alleinrecht zur Herausgabe von Kalendern in Schweden, das sie für eine bestimmte Anzahl Jahre verpachtet (z. Zt. an die große Buchdruckerei Almqvist L Wiksells Boktryckeri - Aktiebolag in Upsala) und das gegenwärtig etwa 145 000 Kr. im Jahre ein bringt; außerdem verfügt sie für die Fächer Physik und Chemie über etwa 100 000 Kr. aus den Mitteln der Nobelstiftung. (Nach: »^kteopostsn«, Kristiania.) Vom dänischen Buchhändlerverein. — Die Satzungen des Vereins und seine Verkehrsbedingungen in ihrem nunmehr an genommenen geänderten Wortlaut (vgl. Börsenblatt Nr. 40) sind jetzt in »Norcki8k 8o§bbanckl6rt.ick6vcke« Nr. 7 vollständig abgedruckt und damit gleichzeitig in Kraft getreten. — Heute seien hier nur die für den Jungbuchhandel wichtigen, von deutschen Verhält nissen stark abweichenden 88 22 und 23 der Satzungen wieder gegeben: § 22. »Buchhändler werden in den Sitzungen des Vereins zur Rabattberechtigung angenommen. Zur Annahme sind ^ her abgegebenen Stimmen erforderlich. Gehilfen, die mindestens 10 Jahre lang (bisher »12 Jahre lang«) bei rabattberechtigten Buchhändlern beschäftigt gewesen sind, kann Annahme nicht ver weigert werden, sofern nicht 3/4 der abgegebenen Stimmen da gegen sind. Von diesen zehn Jahren können jedoch drei Jahre (bisher: »bis fünf Jahre«) im Papier- oder Musikalienhandel oder in ausländischen Buchhandlungen zugebracht gewesen sein. »Gehilfen, die mindestens zwanzig Jahre lang bei rabatt berechtigten Buchhändlern beschäftigt gewesen sind, können mit Dreiviertel der abgegebenen Stimmen, ohne Kaution zu stellen, zur Rabattberechtigung, jedoch nur bei Barzahlung, angenommen werden.« (Dieser Absatz ist neuer Zusatz.) — (3. Absatz unver ändert:) »Bevor die Annahme in Kraft tritt, muß der Betreffende die für seine Annahme gestellten Bedingungen erfüllt, so die vom Verein verlangte Kaution eingesandt und mit seiner Unterschrift unter den Satzungen des Vereins und dessen Verkehrs bedingungen bestätigt haben, daß er diese einhalten will; ferner muß er bei Annahme in Dänemark Nachweisen, daß er die er forderliche Gewerbeberechtigung hat und daß er Mitglied der Hilfskasse der dänischen Buchhändler ist« § 23. »Die Annahme gilt nur für einen bestimmten Platz; Kopenhagen und (die Nachbarstadtgemeinde) Frederiksberg werden als ein Platz gerechnet. Zur Errichtung von Filialen ist die Ein willigung des Vereins erforderlich, die mit einfacher Stimmen mehrheit gegeben werden kann.« G. Barg um. TeutschnaLionale Buchhandlungsgehilfenschaft in Leipzig. — Der für Freitag den 25. Februar angesetzte Vortrag des Herrn vr. Goldfriedrich über das Thema »Der Buchhandlungsgehilfe einst und jetzt« mußte infolge schwerer Erkrankung des Vor- tragenden leider auf unbestimmte Zeit verschoben werden. In anerkennenswerter Weise war dafür Herr Prokurist Arno Richter (P. de Wit) eingesprungen, der die zahlreich versammelten Kollegen mit einem Lichtbildervortrag über »Das Deutschtum in Brasilien« er freute. Auf Grund eines mehrjährigen Aufenthalts in Brasilien schilderte Herr Richter das Leben und Treiben der dort ansässigen Deutschen, deren Zahl sich auf 3—400 000 beziffere. Er rühmte das treue Festhalten derselben an deutscher Sitte und Sprache und daß sie nicht wie die Deutschen in Nordamerika als »Kulturdünger« im fremden Volkstum aufgegangen seien. Der Redner verstand es vortrefflich, ein Bild von den Gebräuchen unserer dortigen Volksgenossen zu geben, die sich von denen der Heimat durch nichts unterscheiden. Es gebe Kirchweihfeiern, Erntefeste, Jahr märkte, die Bauart der Ortschaften und Häuser sei deutsche Eigen art, wie überhaupt weite Gebiete Brasiliens das Gepräge einer deutschen Gegend trügen. Herr Richter führte ferner die treue Anhänglichkeit der Kolonisten an das deutsche Mutterland an, vater ländische Gedenktage würden wie bei uns gefeiert; die Anhänglich keit offenbare sich auch darin, daß ein großer Teil der Bedürfnisse aus Deutschland bezogen werde. So zeige sich auch hier, daß die Deutschen im Auslande die besten und zuverlässigsten Stützen des deutschen Welthandels seien. Es müsse darum alles daran gesetzt werden, das Deutschtum im Auslande zu festigen, nur dann wäre es möglich, der deutschen Industrie neue Absatzgebiete zu gewinnen. Um die Deutschen in Brasilien — so schloß der Redner — brauche uns nicht bange zu sein, die blieben stets treue Söhne Germaniens und ausharrende Kämpfer für deutsche Sitte und Sprache. Die Ausführungen des Herrn Richter waren getragen von einem warmen Gefühl für deutsches Volkstum, die Lichtbider gaben vortreffliche Ansichten der Gegenden. In dem reichen Beifall, der dem Vortragenden gezollt wurde, drückte sich der Dank der Anwesenden aus und zugleich die Hoffnung, Herrn Arno Richter bald wieder einmal in ähnlicher Weise zu hören. Eckelmann. Personalnachrichten. * Ludwig Hebest -j-. — Am 27. Februar hat sich der be kannte und sehr geachtete deutsch-ungarische Schriftsteller Ludwig Hevesi, Redakteur des Wiener Fremdenblatts, in Wien er schossen. Schweres körperliches Leiden (Krebs) hat ihm die Waffe in die Hand gedrückt. Ludwig Hevesi war am 20. Dezember 1843 in Heves in Ungarn geboren. Er studierte in Wien Philologie und Medizin, trat 1866 in die Redaktion des »Pesther Lloyd« ein und gründete später in Pesth das ungarische Witzblatt »LorsZreru ^auko«; 1885 übernahm er die Redaktion des »Wiener Fremdenblatts«, in dem er als geistreicher Feuilletonist und gediegener Kunstkritiker mit Auszeichnung tätig war. Daneben hat er als humorvoller Erzähler und guter Beobachter eine große Reihe selbständiger Schriften geschaffen, die sich ausnahmslos guter Aufnahme er freuen und seinen Namen zu einem sehr geachteten gemacht haben. Von seinen Schriften seien hier folgende angeführt: Sie sollen ihn nicht haben; Heiteres aus ernster Zeit. — Karoi-kepsk; Bilder aus dem Leben der ungarischen Haupt- stadt. — Kleine Leute. — Des Schneidergesellen Andreas Jelky Abenteuer in vier Weltteilen. — Auf der Schneide; Ein Ge schichtenbuch. — Neues Geschichtenbuch. — Auf der Sonnenseite; Ein Geschichtenbuch. — Almanaccando; Bilder aus Italien. — Buch der Laune; Neue Geschichten. — Ein englischer September; Heitere Fahrten jenseits des Kanals. — Regenbogen; 7 heitere Geschichten. — Von Kalau bis Säkkingen; Ein gemütliches Kreuz und Quer. — Zerline Gabillon; Ein Künstlerleben. — Glückliche Reisen. — Wilhelm Junker; Lebensbild eines Afrikaforschers. — Die Alt hofleute; Sommerroman. — Blaue Fernen; Neue Reise- bilder. — Das bunte Buch; Humoresken aus Zeit und Leben, Literatur und Kunst. — V. Tilgners Ausgewählte Werke, erläutert von L. H. — Wiener Totentanz; Gelegent liches über verstorbene Künstler und ihresgleichen. — Der zerbrochene Franz nebst anderen Humoresken und Geschichten. — Mac Ecks sonderbare Reisen zwischen Konstantinopel und San Francisco. — Die bildende Kunst in Österreich. — Österreichs Kunst im 19. Jahrhundert. 2 Tle. — Ewige Stadt, Ewiges Land; Frohe Fahrten in Italien. — Sonne Homers; Heitere Fahrten durch Griechenland und Sizilien 1902—1904. — Rudolf von Alt; Variationen. — Schiller; Lenau; 2 Con- cordia-Reden. — Die fünfte Dimension; Humore der Zeit, des Lebens, der Kunst. — Acht Jahre Sezession (März 1897 bis Juni 1905); Kritik, Polemik, Chronik. — Der Zug um den Mund; neue Humore. — Gut munkeln; Neue Humore der neuen Zeit. — Altkunst; Neukunst. — Flagranti und andere Heiterkeiten. — Ludwig Speidel. — Die letzte Arbeit Ludwig Hevesis, die er im Aufträge des K. K. Unterrichtsministeriums ausführen sollte, war eine große, künstlerisch ausgestattete Monographie Rudolf von Alts. Als Seitenstück zu dem bekannten Segantini - Buche von Or. Franz Servaes hätte Hevesis Arbeit ein künstlerisch ausgestattetes literarisches Denkmal des Wiener Altmeisters bilden sollen. In zahlreichen Konferenzen mit dem Ministerialrat im Unterrichts ministerium Rudolf v. Förster-Streffleur und mit dem Direktor der Modernen Galerie vr. Doernkoeffer wurden die Einzelheiten des Werkes besprochen. Der kostbare Schatz von Aquarellen Rudolf von Alts in der Modernen Galerie hätte in farbigen Reproduk tionen das Buch zieren sollen. Uber Rudolf v. Alt hat Hevesi oft geschrieben; zuletzt gab er eine kurze Biographie des Malers heraus, auch hat er Alts Entwicklung in dem sehr verbreiteten Buche »Österreichische Kunst des 19. Jahrhunderts« geschildert.
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