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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 04.03.1910
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1910-03-04
- Erscheinungsdatum
- 04.03.1910
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- Deutsch
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^ 51, 4. März 1910. Nichtamtlicher Teil. Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. 2793 Internationaler Postgiroverkehr. Die schnelle Ent wicklung des Postscheckverkehrs hat die drei deutschen Post verwaltungen veranlaßt, alsbald mit Österreich, Ungarn und der Schweiz wegen Einrichtung eines internationalen Postgiroverkehrs in Verbindung zu treten. Dieser Postgiroverkehr ist am I. Februar 1910, also nach erst 13monatigem Bestehen des deutschen Postscheckverkehrs, in der Weise eingerichtet worden, daß jeder Inhaber eines Postscheckkontos bei einem deutschen Postscheckamte von seinem Konto Beträge auf ein Scheckkonto bei dem K. K. Postsparkassenamt in Wien oder der Königlich Ungarischen Postsparkasse in Budapest oder den schweizerischen Postscheckbureaus überweisen kann; ebenso kann auch der Jn- ein deutsches Postscheckkonto in Auftrag geben. Zu den Über weisungsaufträgen nach dem Auslande benutzen die Kontoinhaber dieselben Formulare (Giropostkarten, llberweisungsformulare, Scheckformülare) wie im inländischen Verkehre. Der Betrag der Überweisung kann vom Auftraggeber in der Reichswährung oder in der Währung des Bestimmungslandes angegeben werden. Aufträge zu Barauszahlungen werden im Verkehre mit dem Auslande nicht ausgesührt. Der Kurs, nach dem die von einem inländischen Konto inhaber nach Wien, Budapest oder nach der Schweiz in Auftrag gegebenen Überweisungen aus der Reichswährung in die fremde Währung umzurechnen sind, wird vom Reichspostamt unter An lehnung an die Notierungen der Börse für die in Betracht kommenden fremden Werte so festgesetzt, daß er tunlichst für einige Zeit unverändert bleiben kann. Gegenwärtig beträgt der Kurs für Überweisungen nach Österreich und Ungarn 85 10 «ß für 100 k und für Überweisungen nach der Schweiz 81 20 H für 100 Frcs. Für die Überweisungen nach dem Auslande wird von dem Kontoinhaber, der den Auftrag erteilt hat, eine Gebühr von vom Tausend des überwiesenen Betrags (der Reichswährung) er hoben; die Gebühr für jede Überweisung wird auf volle 5 Haus- gerundet und beträgt mindestens 20 H. Die im tz 9, I Ziffer 3 der Postscheckordnung festgesetzte Gebühr von 3 H für jede Über weisung wird nicht erhoben. Für die Überweisungen vom Auslande werden keine beson deren Gebühren erhoben. Die Überweisungen nach und von dem Auslande werden den Buchungen zugezählt, für die nach § 9, I Ziffer 4 der Postscheck ordnung bei mehr als 600 Buchungen die Zuschlaggebühr von 7 H berechnet wird. Die vom K. K. Postsparkassenamt in Wien, von der Königlich Ungarischen Postsparkasse in Budapest und der schweizerischen Pvstverwaltung herausgegebenen Verzeichnisse ihrer Scheck kontoinhaber können durch Vermittlung der deutschen Post scheckämter bezogen werden. Bei der günstigen Aufnahme, die der deutsche Postscheck verkehr beim Publikum von Anfang an gefunden hat, darf wohl erwartet werden, daß sich dieser Verkehrszweig auch weiter ge deihlich entwickeln und der mit seiner Einrichtung verbundene Zweck, den Umlauf von Bargeld einzuschränken, erreicht werden wird. (Deutscher Reichsanzeiger.) Hansa-Bund. Erste Tagung des Gesamtausschusses des Lansa- Bundes. Am 28. Februar begann die erste Tagung des Gesamtaus schusses des Hansa-Bundes in Berlin mit einem Begrüßungs abend im Hotel Monopol. Diese war von gegen 300 Angehörigen von Gewerbe, Handel und Industrie aus allen Teilen Deutsch lands, unter diesen von zahlreichen Angehörigen des Mittelstandes, des Handwerks und der Angestellten, besucht. Außer dem Präsidium des Hansa-Bundes, den Herren Ge heimen Justizrat Professor vr. Rießer, Landrat a. D. Roetger, Ehrenobermeister Nicht, Exporteur Crasemann-Hamburg, vr. Steche- Leipzig und Ingenieur Hirth-Cannstatt, waren unter andern vom Direktorium anwesend: der Direktor des Hamburger Handlungs gehilfenvereins vr. Thissen, der Fleischer-Obermeister Paschke, der Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel. 77. Jahrgang. Obermeister Schmidt, Geheimrat Kirdorf, Geheimer Legationsrat Hclfferich, Vorsitzender des Bankbeamtenvereins Fürstenberg. Von sonstigen hervorragenden Vertretern wurden besonders bemerkt: Generalkonsul Franz von Mendelssohn, Professor vr. Craemer, Kaufmann Eisenfuhr, Obermeister Lampe, Prokurist Holbein, Generalkonsul Di-, von Schwabach, Kommerzienrat Springgorum, Direktor the Losen - Düsseldorf, Direktor vr. Toepffer - Stettin, Kommerzienrat Louis Hagen - Köln, Theodor von Guilleaume, Präsident Dimpker-Lübeck, Geheimrat vr. von Brunck-Ludwigs- hafen, Geheimrat Zuckschwert-Magdeburg, Obermeister Buchholz- Rostock, Obermeister Marcus-Schöneberg, Oberingenieur Bertram, Kommerzienrat von Borsig, Bureauchef vr. Wagner u. a. m. Die Zusammenkunft wurde mit einer Ansprache des Präsi denten des Bundes Landrat a. D. Roetger eröffnet, der der glänzenden Entwicklung des Hansa-Bundes gedachte und der auf opfernden Tätigkeit des Vorsitzenden des Präsidiums des Bundes, des Herrn Geh. Justizrats Professor vr. Rießer. Herr Roetger ging besonders auf die Versammlung des Bundes der Landwirte ein, würdigte die Verdächtigung, der Hansa-Bund segle unter falscher Flagge; er sei nichts weiter als eine verkappte Vertretung und Förderung des Großkapitals, nach ihrem Werte und führte dann im einzelnen zu den Aufgaben des Hansa-Bundes aus, daß die Aufklärungsarbeit besonders wichtig sei. Er schloß mit einem Huldigungsruf auf die deutschen Bundesfürsten. Die sachlichen Verhandlungen begannen am 1. Februar unter zahlreicher Beteiligung der teilweise obengenannten Per sonen. Auf der Tagesordnung stand zunächst ein Vortrag des Vorsitzenden des Präsidiums des Hansa-Bundes Geh. Justizrat Professor vr. Rießer über die Entwicklung und Ziele des Hansa- Bundes. Herr Geheimrat Rießer eröffnete die Versammlung. Auf seinen Vorschlag wurde einstimmig folgendes Huldigungstelegramm an den Kaiser gesandt: »Die anläßlich der ersten Tagung des Gesamtausschusses des Hansa-Bundes versammelten Vertreter aus Gewerbe, Handel und Industrie aller deutschen Bundesstaaten, die das einmütige Schaffen der bürgerlichen Erwerbsstände für des Reiches Größe und Wohlfahrt im Hansa-Bunde verkörpern, bitten ehrfurchts- vollst, Eurer Kaiserlichen und Königlichen Majestät als dem erhabenen Förderer und Schützer bürgerlicher nationaler Arbeit und Schirmherrn des Friedens das Gelöbnis unwandelbarer Treue und Hingebung erneuern zu dürfen. Im Aufträge. Rießer«.*) Herr Geheimrat Rießer beschäftigte sich in seinem Vortrag besonders mit der Stellung des Hansa-Bundes als wirtschaftlicher Vereinigung zur Landwirtschaft und auch zum Bunde der Land wirte. Er führte aus, daß der Gedanke des Hansa-Bundes ihn seit Jahren schon beschäftigt hätte, daß aber die einseitige Jnteressenpolitik des Bundes der Landwirte seine Erfüllung be schleunigt habe, womit ein neuer Frühling für das deutsche Erwerbsleben angebrochen sei, der reiche Früchte verspreche. Er führte im einzelnen aus, welche reichhaltigen Arbeiten der Hansa- Bund während seines kurzen Bestehens bereits erledigt hat. Schon heute gehören dem Hansa-Bund gegen 230 000 Personen mit gegen 500 Zweigvereinen und 1200 Vertrauensmännern an. Nachdem Herr Geheimrat Rießer gesprochen hatte, erhob sich die Versammlung und brach in stürmische Beifallsrufe aus. Ohne jede Diskussion wurde darauf der zweite Punkt der Tagesordnung erledigt, ein Referat des Direktors des Hansa- Bundes Oberbürgermeister a. D. Knobloch über die Ver tretung von Handel, Gewerbe und Industrie in den Parlamenten und Selbstverwaltungskörpern Deutschlands. Redner führte insbesondere aus, daß durchgängig die Ver tretung von Handel, Gewerbe und Industrie in den Parlamenten und Selbstverwaltungskörpern Deutschlands eine überaus geringe sei und daß dies, abgesehen von gewissen rechtlichen Bestimmungen, vor allem daran läge, daß die Angehörigen des erwerbstätigen Bürgertums bisher nicht in dem vollen Maße Anteil genommen hätten an der parlamentarischen Beschäftigung. Herr Ober bürgermeister Knobloch führte unter lebhaftem Beifall eine Statistik an, aus der sich in der Tat ergibt, daß gegenüber den *) Die Erwiderung Seiner Majestät ist in Nr. 50 d. Bl. mit geteilt worden. Red. 361
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