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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 02.04.1924
- Strukturtyp
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- 1924-04-02
- Erscheinungsdatum
- 02.04.1924
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- Deutsch
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1504 «SrskNbl-tt f. d. DNchn. »Lchh-Nd-I Sprechsaal. X: 79, 2, April 1924. ^ Die norwegischen Buchhändler und Gyldendal. In Nr. 81 des Börsenblattes steht eine Notiz: Boykott in Kristiania. Da diese Sache gröberen Umsang angenommen hat, als F. V. andeuiet, möchte ich mir erlauben, einig« ergänzende Bemer kungen zu bringen. Als die dänische Firma Gyldendal 1VLL ein« norwegische Tochter gesellschaft mit ausschließlich dänischem Kapital gründete, ersuchte sie um Ausnahme in den norwegischen Buchhändleroerein. Diesem Ge such konnte nicht entsprochen werde», da ein dänischer Verlag nicht Mitglied eines norwegischen Vereins sein kann. Gyldendal wurde ersucht, sich nach den vom norwegischen Vertag eingehaltenen Sitten und Verkaufsgebräuchen zu richten, doch ohne Erfolg. Er entfaltete eine intensive Kolportagewirksamkeit dlr«it vom Verlag aus und eröffnete Verkaufsstellen außerhalb des organisierten Buchhandels und ohne Rücksicht aus ihn. Hiergegen protestierten der Verein der norwegischen Provinzbnchhändlcr und der Verein der Buchhändler in Kristiania, also die gesamte Buchhändlerschaft Norwegens und nicht Kristianias allein. Der Protest hatte keinerlei Wirkung, und man be schloß, um ein«» so weitgehenden Schritt, wie «in Boykott es zu sein pflegt- zu vermelden, der Firma gegenüber zu betonen, daß ihre Bücher nur auf Verlangen des Publikums hin vorzulegen und zu verkaufen seien. Als nächster Schachzug folgte am 15. d. M. die Mitteilung der Firma Gyldendal an den norwegischen Buchhandel, daß der Rabatt vom Tage der Mitteilung a» auf 15 Prozent gekürzt sei. Der Ausdruck Boykott dürste also besser aus das Vorgehen der Firma Gyldendal passen als aus das der Sortimenter Norwegens, da ein Rabatt von 15?L nicht einmal die Handelsunkostcn deckt. Kristiania, 18. März 1924. Gustav E. Raab«. Erwiderung. Der norwegische Buchhändler-Verelu hat viele Fahre hindurch ver sucht, seinen Mitgliedern das Monopol für den Büchervertrieb in Nor wegen zu sichern. Die Verlagssirma A./S. Gyldendalske Bokhandel in Kristiania ist der Ansicht, daß diese Bestrebungen den Bücherver trieb Hemmend beeinflussen. Die Firma wird zwar vorzugsweise ihre Waren durch den regulären Buchhandel vertreiben, wo aber dieser nicht ausreicht, hält der Verlag sich an und für sich berechtigt, seine Bücher durch wen er wünscht und wo er wünscht zu ver treiben. Obgleich die Gyldendalske Bokhandel somit eine freiere Aus fassung des Büchervertriebs als di« im norivegischen Buchhändler stande zurzeit geltende hat, so haben wir uns doch aus Ersuchen — wiederholt, letztens am 19. Februar d. I. — bereit erklärt, uns willig unter die Gesetze des norwegischen Buchhändler-Vereins zu beugen, in der Absicht, aus parlamentarischem Weg« für die Anschau ungsweisen, die wir als richtig ansehen, zu arbeiten. Die einzige von uns gestellte Bedingung war, daß wir als Mitglied des Vereins ausgenommen würden. Dieses Anerbieten ist abgelehnt worden, ob gleich in den Vereins-Statuten dem nichts im Wege war. Ein jeder Unbefangen« wird gewiß unser» Standpunkt verstehen: Wir können nicht die Mitglieds - V e r p s li ch t u n g einem Verein gegenüber auf uns nehmen, wo man »ns nicht das Mitglieds-Recht geben will. DK nationale Stellung der Firma Gyldendalske Bokhandel hat selbstverständlich nichts mit diesem verkausstcchnischen Konflikt zu tun. Ta man nichtsdestoweniger versucht hat, den Streit ans nationalen Boden überzuführen, und da Herr Raabc in seiner Eingabe auch diesen Punkt berührt, werden wir uns erlauben, das Folgend« noch hinzuzusllgen: Das Aktienkapital der A./S. Gyldendalske Bokhandel, Kristiania, gehört zum wesentlichen Teil der Muttergesellschaft, Gyldendalske Bog- han-del, Nordist Korlag in Kopenhagen. Ter norwegisch« Verlag ist indessen eine selbständige norwegische Aktiengesellschaft, die ihren Sitz und ihre ganze Tätigkeit in Norwegen hat. Sie wird von einem Vorstand von sieben Mitgliedern geleitet, von dem fünf Norweger sind, und sie gibt ausschließlich norwegische Literatur und Über setzungen ins Norwegische heraus. Von denjenigen Verfassern, deren Gesamtproduktion' von Gyldendalske Bokhandel herausgegeben wird, geniigi es, Björnson, Absen, Kielland, Lic, Hamsun und Böser hier zu nennen. Wenn die norivegischen Buchhändler, weil wir uns- zu einem Eingehe» aus ihre unbilligen Forderungen nicht veranlaßt ge funden haben, eine Boykottierung der Bücher unserer Firma bewerk stelligt haben, so haben sie also dadurch den etwas eigentümlichen Schritt getan, sich in Kampf wider den wertvollsten Teil der Nationak- literatur Norwegens einzulassen. Kristiania, den 27. März 1924. G yld« nd alske Bokhandel. Ehr. König. Harald Grleg. Rumänien und die inicrnaiionalcn wissenschaftlichen Beziehungen. Nachstehender Brief wurde uns zur Verfügung gestellt. Wir hassen gleich dem Absender, mit der Veröffentlichung der deutschen Sache zu dienen. Red. Sehr. / Fa. 25. März 1924. Herrn Professor Jassy iRumänien). Sehr geehrter Herr Professor, soeben lese ich in verschiedenen deutschen Zeitungen ein« Nachricht, aus der hervorgeht, daß rumänische Gelehrte ein« Einladung zu einem internationalen Agyptologen-Kongreß ausschreiben, Sen sie aber nur an »K u l t n r n a t io n e n» versenden und infolgedessen i!> Deutschland auslassen. Trotzdem ich nun ans Grund unserer persönlichen Bekanntschaft mir darüber klar bl», daß Sie innerlich diesen Schritt verurteilen, widerspricht dies« Festsetzung derartig allen Anstanbsrcgeln internationaler wissenschaftlicher Beziehungen und stellt nach sechsjährigem -"Frieden» ein« derartige Unglanblich- keit dar, daß ich mich als deutscher Verleger nicht dazu entschließen kann, Berk« rumänischer Autoren zu drucken. Ach habe daher Auftrag gegeben, daß die Dieterich'sche Universitätsbuchdruckerei in Güttingen den Satz Ihres Werkes sofort adbricht. Uni Ahnen persönlich «nigegenziikommeu, bin ich bereit, die vorhandene» Bogen nach Rücksendung der Korrekturen, sobald sie druckreif sind, malern zu lassen und Ahnen die Matrizen zu demselben Preis«, den sie mich einschließlich Satz kosten, loco Güttingen zur Verfügung zu stellen, salls Sie das wünschen. Ebendort steht Ahnen das Manuskript Ihrer Arbeit zur Verfügung, und ich bitte Sie, zu veranlassen, daß der Druck von einer anderen, wahrscheinlich ru mänischen Firma weitergeführt wird. Ich bitte Sie, diesen Brief den Stellen weiter zu geben, di« für oben genannten Entschluß vermiiworllich find, damit seine Ur heber sehen, wohin nationalistische Verblendung führt. Überhaupt bitte ich, falls Sie gleich mir diesen Schritt verurteilen, weitest gehenden Gebrauch von diesem Schreiben zu mache». Ach bedaure, Ihnen dies« Zellen schreiben zu müssen, und wenn ich mir auch klar bin, daß ich durch eine derartig« Einzeltat nicht ei» ganzes System zu ändern in der Lage bin, so bin ich dennoch meinen Entschluß meiner eigenen itberzeugnngstreue ebenso schuldig wie meiner Verehrung für die zahlreichen vorurteilsfreien Wissen schaftler aller Länder, besonders meines Vaterlandes, das mit Recht auf seine in aller Welt hochanerkannten Gelehrten stolz ist. Mit vorzüglicher Hochachtung Adressengesuch. Kann mir einer der Herren Kollegen dl« genau« Adresse eines Herrn Octav von Klodnicki, Schriftsteller, angeblich aus Hamburg, Rotevdaumchausfte 192 II wohnhaft, angcben? Genannter Herr war zur Frühjahrsmesse in Leipzig und kaufte bei mir eine Anzahl ok kultistischer Werke, angeblich sür die Deutsche Gesellschaft für psychische Forschung, Hamburg, Glockcngtcßcrwall, GewerbehanS. Porto und sonstige Spesen vergüte ich gern. Nähere Mitteilungen erbitte an: Leipzig, Aohannisgafft 1VV II. B oIks - B u chv e rt r i eb Arthur Weber. Darlehnsschwindler Dienemann. sVgl. die »Warnung» in Nr. 73 des Bbl. vom 28. März.) . Auch hier in Frankfurt ist dieser Schwindler aufgktrcten. Wenn gleich der ihm gegeben« Betrag geringfügig ist, halte ich es doch für notwendig, diesen Schwindler unter Anzeige und polizeiliche Verfol gung zn setzen, und zwar im Interesse ehrlicher und anständiger Men sche», die ja auch jederzeit i» eine ähnliche Lag« kommen können UN» durch bas Verfahren solcher Schwindler um jede Möglichkeit, ein« derartige Hilfe z» erhallen, gebracht werden. Die Geschädigten möge» sich mii mir in Verbindung setzen,-um den Schwindler hinter Schloß und Riegel zu bringen. Ach Hab« bereits Verbindung mit der Pots damer Kriminalpolizei ausgenommen. Frankfurt a. M., den 27. März 1924, Rathenauplatz 12. Bücherstube und Antiquariat Walter Schatzkl.
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