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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 02.04.1924
- Strukturtyp
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- 1924-04-02
- Erscheinungsdatum
- 02.04.1924
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- Deutsch
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^ 449tz vs»^nbla11 f. d. Dtscha. Buchhandel. Redaktioneller Teil. ^ 79, 2, April 1924. Verlag, üurchgesührt« Motiv - Statistik gemacht. Diese Sta tistik hat den Zweck, zahlenmäßig nachzuweisen, welchen Anteil di« einzelnen Werdemittel am Absatz haben. Ich schlage vor, sie so bald als möglich in möglichst großem llmsang zu wiederholen. Die Karten müßten aus Kosten der Werbestelle gedruckt werden. Wich tig ist die Frankierung. Das verteuert zwar das Experiment, gibt aber allein di« Aussicht, eine genügend« Anzahl Antworten zu er halten. Der Umkreis der zu erfassenden Literatur muß diesmal so weit wie möglich gezogen sein. Vom Kriminalroman bis zur schwerwissenschastlichen Monographie müssen alle Literaturarten vertreten sein, und zwar zur Kontrolle in mehreren annähernd gleichwertigen Werken. Die Auswahl der Bücher und Verleger hätte die Werbestelle zu treffen. Es müssen bekannte und unbe kanntere, kleine und große, alte und neue, sozialistisch« und völkische Verleger dabei sein. Es wäre darauf zu achten, daß sowohl erst auszugebende Bücher wie ältere dabei sind, solche, die nur in einer Auslage herauskommen, wie solche, die mehrere erlebt haben. Die Zahl der Fragen ist etwas zu vergrößern, entsprechend einigen neuaufgekommenen Werbemitteln (möglichst nicht über 20). Be sonderes Augenmerk ist darauf zu richten, daß die Käufer nach Alter, Geschlecht, Bildungsstufe, Beruf, Wohnort (Groß- oder Kleinstadt) ersaßt werden. Die Auswertung bringt bestimmt wich tige Resultate. Die Umfrage könnte dazu benutzt werden, mit Hilfe der Press« die Öffentlichkeit und die Schriststellerwelt in weitestem Maße für Buchwerbung zu interessieren. Welcher Verleger stiftet als erster Porto und Druckkosten für einige tausend Karten? Behrmann hat in seinem vor kurzem bei Spaeth L Linde, Berlin, erschienenen Reklamelehrbuch (das auch sonst empfehlens wert ist) darauf hingewiesen, daß viel zu viel Wert auf di« Größe von Prospekten gelegt wird- Er sagt: -Es ist einfach ein Un sinn, daß mein Katalog soundsoviel« Zentimenter höher oder breiter oder schmäler sein muß als der meines Konkurrenten, um vor ihm etwas voraus zu haben. Das Format ist in den aller meisten Fällen etwas ganz Nebensächliches. Die Hauptsache ist der Inhalt. Nichts hindert aber den Aussender der Drucksache, ihren Inhalt durch Dinge zu ergänzen, die über das Notwendige hinaus dem Empfänger von Wert sind». Behrmann spricht dann weiter von der Wichtigkeit einheitlicher Formate und von der Möglichkeit, den Prospekt so zu gestalten, daß er gesammelt wird. Hier liegt auch für den Buchhandel noch ein großes Betätigungsfeld. Es ist doch wirklich nicht notwendig, daß di« meisten mit vieler Mühe und Sorgfalt zusammengestellten Prospekte in die für alle Formate passende Registratur — den Papierlorb — wandern. Voraussetzung ist, daß sich möglichst viel« Verleger stillschweigend (aber nur keine LUV — Arbeitsgemeinschaft von Normprospekt-Verlegern) auf ein Einhettssormat einigen. In Betracht kommt nur di« Normung der deutschen Industrie. Aus den drei Formaten L 3'(297X420), ^ 4 (210X297), ^ 5 (148X210) kann sich jede Reklame genügend austoben. Für die innere Anordnung, welche zum Sammeln ver anlaßt, würden sich dann sicher rasch gewisse Grundsätze heraus bilden. Wenn z. B. eine Reihe Verleger von modernen Dichtern ihre Prospekte so ausstattet, daß auf der ersten Seite ein Bild des Dichters, auf der zweiten ein kurzer Werdegang seines Schaffens, auf den weiteren sein« Werke stehen, so würden solche Prospekte in ihrer Gesamtheit eine Art Literaturgeschichte bilden, die unbedingt zum Sammeln reizt. Die individuelle Ausstattung leidet darunter nicht. überhaupt würde das Sammeln der verschiedenartigsten kleinen Veröffentlichungen: Kataloge, Prospekt«, Sonderdrucke, Auf sätze, Bilder usw. wesentlich gefördert und damit der Wert eines jeden Blattes erhöht, wenn nicht nur das Format, sondern auch das Ordnungssystem vereinheitlicht würde. Hier tatkräftig mitzuhelfen, wäre eine wirkliche Kulturaufgabe für den Buch handel. Es ist wahrscheinlich den meisten Buchhändlern unbekannt, daß ein solches universales Ovdnungssystem seit 1873 besteht. Im Ausland« wird es in großem Umfang und mit vielfachem Nutzen verwandt. Wie lange wird es Wohl noch dauern, bis es sich auch in Deutschland herumgesprochen hat! Es ist hier natürlich nicht der Platz, auf Einzelheiten «inzugehen (die Redaktion würde arg über ihren schönen, teuren Platz jammern). Aber in den Grund zügen will ich es doch darstellen. Aufgestellt wurde das System 1873 von Dewey, dem Leiter der New Uorker Staatsbibliothek. Das gesamte menschliche Wissen wird in 10 Teile zerlegt, die mit den Ziffern 0 bis 9 bezeichnet werden. Jede dieser Abteilungen zerfällt wieder in 10 Unterabteilungen, die dadurch gekennzeichnet werden, daß rechts neben di« ursprünglichen Zahlen wiederum die Ziffern 0 bis 9 gesetzt werden. Diese Unterteilung kann solange fortgesetzt werden, wie «in Bedürfnis dafür vorliegt. So bezeich net z. B. 6 Angewandte Naturwissenschast, 82 Jngcnieurwesen, 621 Maschinenbau, 621.9 Werkzeuge und Werkzeugmaschinen, 621.94 Drehbänke und Walzwerke, 621.944 Walzwerke und Walzen, 621.944.2 Haupt- und Einzelteile, 621.944.24 Gerisfelte Walzen. Man sieht, jede Schraube kann eindeutig festgelegt werden,, unabhängig von irgendeiner Sprache. Jetzt werten auch di« ge heimnisvollen Ziffern am Kops des Aufsatzes klar: v K 659 :655 — Dezimal-Klassisikation Reklame: Buchhandel. In Deutschland Hot sich bisher der Einführung des Systems nur di« deutsch« Industrie im Rahmen ihrer zielbewußten'Normungsarbeit angenommen. Sie hat die Aufgabe übernommen, die lavies generales, in denen das Brüsseler Institut international <ls Libliograxdis die Unterlagen für die Feststellung der o L-Nummern veröffentlicht hat, für die technischen Gebiete ins Deutsche zu übertragen. Leider schreitet die Arbeit nur langsam fort. Bisher liegen nur 7 Blätter vor. Aber in anderen Wissenschaften rührt sich noch gor nichts, einsach deshalb, weil Einrichtungen fehlen, welche sür das mehr Hand werksmäßige der Wissenschaft Interesse haben. Hier müßte der Buchhandel eingreifen, der ja das wichtigste Handwerkszeug »Das Buch» liefert. Wer sich weiter mit diesen Dingen beschäftigen will, lasse sich von der Normen-Vertriebsstell« Berlin NW. 7, Sommerstraße 4a, die erschienenen Blätter kommen. Würde sich z. B. die Deutsche Bücherei entschließen, jeder Titelangab« in ihren Bibliographien die entsprechend« Klassifikations-Nummer beizu- sügen, so würde dies die rasche Verbreitung am meisten fördern. In meiner Schrift »Die Werbung fürs Buch- habe ich auf die Titelkartei alz Werbemittel hingewiesen. Mir sind einige Sortimenter bekannt, welch« mit vieler Mühe und vielen Kosten sich eine Nachschlage-Kartothek für die wichtigsten Bücher eingerichtet haben. Es ist Verschwendung, dies der privaten Arbeit, die doch nur lückenhaft arbeiten kann, zu überlassen. Nicht zu empfehlen ist auch die Beteiligung an der ähnlichen Idee der Vereinigung für deutschen Wertbuchhandel. Diese verzettelt die Besprechungen, die in ihrer Rundschau für Literatur und Kunst erscheinen. Der Nachteil liegt für den Sortimenter darin, daß nur ein verhältnis mäßig kleiner Literaturkreis zur Verarbeitung kommt und daß er sich ans das beschränken muß, was die Besprechung sagt. Für den Verleger ist die Sach« zu teuer, denn die Vereinigung verlangt für jedes Buch einen Kostenbeitrag von 20.— Mk. für die Kactothek- kart«. Für 20.— Mk. kann ich mir aber Tausende von Karten selbst drucken lassen. Deshalb schlage ich vor, die Werbestelle erläßt eine Umfrage: I. welche Verleger sind bereit, für jedes erscheinende Buch ein« Kartothekkarle anzusertigen; 2. welche Sortimenter für solche Karten Verwendung haben. Bis zu fünf Karten müßten an ein Sortiment kostenlos abgegeben werden. Der Verleger zeigt die Karten mit dem Buch im Börsenblatt an, der Sortimenter ver langt sie, wenn er Interesse dafür hat. Format und Satzanordnung müssen einheitlich geregelt werden. Die werbenden Angaben müssen so sachlich wie möglich gehalten sein: Inhaltsverzeichnis, Angabe der Interessenten, vielleicht auch einige gute Besprechungen. Jeden falls muß der Sortimenter ersehen können, was mit dem Buch los ist und wem er es empfehlen kann. Für den Verleger besteht ein weiterer Vorteil in der Möglichkeit, jederzeit dem Sortimenter sine neue Kart« mit neuen Angaben schicken zu können. Da wir gerade beim Sammeln sind, möchte ich noch kurz einiges zum Aussatz des Herrn Kräh über das V «r l a g s s > g ne t in Nr. 43 des Börsenblatts bemerken. Herr Kräh hat mich anschei nend mißverstanden, wenn er abstreitet, daß Bücher unbesehen auf Grund der Wertmarke des Verlegers gekauft werden. Er über sieht. daß unter Wertmark« nicht nur das Signet, sondern auch Name des Verlegers, Serie, Ausstattung fällt. Alles das zu-
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