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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 03.10.1912
- Strukturtyp
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- 1912-10-03
- Erscheinungsdatum
- 03.10.1912
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- Deutsch
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11756 Nörs-mSls U j. t>. Dtschn. Kuchharch Nichtamtlicher Teil. ^ 231. 3. Oktober 1912. 9. Die Einrichtung einer unter Aufsicht des! E r e k n t i v - K o m i t e e s des internationalen V e r l e g e r k o n g r c s s e s st e h e n d e n Geschäfts-! st e l l e z u r A u s n u tz u n g d e S 1l b e r s e tz u n g s r e ch t s. ^ Es gilt zu prüfen, ob eine Geschäftsstelle solcher Art! wünschenswert ist. In der Hoffnung, das; unser Aufruf bei Ihren Vereins- initgliedern freundliche Aufnahme findet, zeichnen wir mit dem Ausdruck größter Hochachtung Der Arbeitsausschuß der 8. Tagung des Internationalen Verlegerkongresses gez.: V i k t o r N a n s ch b u r g, Vorsitzender. Verband der Fabrikanten holzfreier Papiere, E. V. — Am 27. September hat zu Berlin im Papierhause, Dessauer Str. 2, eine Versammlung von Fabrikanten holzfreier Papiere der verschiedensten Preislagen stattgefunden, die nach ausgiebigen Verhandlungen zur Begründung eines festen Verbandes führte. Eine Reihe von Firmen stand auf dem Standpunkte, daß in erster Linie ein Verkaufs-Syndi kat, in zweiter Linie eine Kontingentierung und erst, wenn diese beiden Wege sich als ungangbar erweisen sollten, ein Zusammen schluß auf Grund gemeinsamer Zahlungs- und Lieferungsbedin gungen zu suchen sei. Zur Bildung eines Verkaufs-Syndikats waren sehr angesehene große Firmen bereit, doch war eine allgemeine Über einstimmung ans dieser Grundlage auch unter denjenigen Fabriken nicht zu finden, die ungefähr die gleichen Sorten Herstellen. Man wies darauf hin, daß die Begründung eines Syndikats tief in die wirtschaftliche Selbständigkeit der einzelnen Betriebe einschneide und nur durchführbar sei, wenn gleichzeitig auch diejenigen Firmen, die derartige Sorten nur nebenbei und gelegentlich herstellten, sich verpflichteten, diesen Zweig ihrer Fabrikation aufzugeben. Schließ lich einigte man sich dahin, daß es richtig sei, fürs erste einen festen Zusammenschluß aller Fabriken holzfreier Papiere zu Druck- und Schreibzwecken zustande zu bringen, und zwar auf der Grundlage gemeinsamer Zahlungs- und Verkaufsbedingungen. Sei dieses Ziel erreicht, so werde ganz von selbst sich eine Gruppierung der einzelnen Spezialitäten ergeben, die später zu engerem Zusammenschluß führen könne. Ein Entwurf für gemeinsame Zahlungs- und Verkaufs-Be dingungen wurde in allen Teilen beraten und genehmigt. Auch wurde eine Satzung angenommen und damit für das Unternehmen eine feste Grundlage geschaffen. Sieben der führenden Firmen bil den den geschäftsführenden Ausschuß des neuen Verbandes, dem sich sofort eine Anzahl der angesehensten Betriebe angeschlossen hat. Jubiläum. Am 1. und 2. Oktober hat die Privilegierte W ü r t t e m b e r g i s ch e Bibelanstalt in Stuttgart in festlicher Weise das Jubiläum ihres 100jährigen Bestehens begangen. Mit großer Befriedigung, ja mit berechtigtem Stolze kann die Bibel anstalt auf das im verflossenen Säkulum Erreichte zurückblicken. Keiner der am 11. September 1812 im Lotterschen Hause auf dem Marktplatz zu Stuttgart versammelten sechzehn Männer hat wohl ahnen können, daß das an diesem Tage in die Erde gesenkte Samen korn so reiche Früchte bringen würde. Der sxriritrm rsetor dieser Versammlung war der Sekretär der Britischen Bibelgesellschaft Dr. Karl Fr. Steinkopf, ein geborener Württemberger, der auf einer Reise im Frühjahr 1803 die große Bibelnot in deutschen Landen erkundet hatte. Er unterbreitete der Versammlung am 11. Sep tember 1812, an der bedeutende Männer wie Staatsministcr Graf v. Seckendorfs, Dekan Nieger, Garnisonpfarrer Moser u. a. teil- nahmen, einen sorgfältig ausgearbeiteten Plan, dem die Statuten der Londoner Bibelgesellschaft zum Vorbildc dienten. Er schlug vor, eine Bibelgesellschaft zu gründen, die das ganze Königreich Württemberg umfassen sollte, mit dem einzigen Zwecke: »Die Heilige Schrift alten und neuen Testaments ohne menschliche Zusätze in der Lutherischen Übersetzung unter den Armen zu herabgesetzten Preisen, nötigenfalls unentgeltlich zu verbreiten«. Schon bei dieser ersten Versammlung drang Steinkopf auf die Herstellung einer handlichen Bibelausgabe mit klarem, lesbarem, fehlerfreiem Druck auf gutem Papier. Alle seine Vorschläge wurden angenommen und in einer zweiten, nach 4 Tagen abgehaltenen Sitzung der Ausschuß gewählt. Dekan Nieger wurde zum Präsidenten, die Kaufleute H. Lotter und L. Gundert zu Sekretären gewählt. Die neu gegründete Gesellschaft trug den Namen: Bibelanstalt für die ärmeren Volksklassen in dem protestantischen Teile des Königreichs Württemberg, der bis zum Jahre 1816 beibehalten wurde. Ganz besonders hcrvorgehoben sei noch, daß die neue Anstalt nur im Falle äußerster Not dazu schritt, ihre Bibeln zu verschenken, ja viele Pfarrer, die sich des Ver triebs angenommen hatten, ließen sich sogar das Geld für die Bibel kreuzerweise abzahlen, und gerade dadurch gewann sie an Wert als selbsterworbenes Eigentum. Tie neue Anstalt hatte anfangs mit allerlei Schwierigkeiten zu kämpfen trotz der großen Verbreitung der ersten Ausgabe und trotzdem der König Friedrich I. von Würt temberg und die Ständeversammlung ihr wohlwollende gegenüber traten. Wir können der langsamen Entwicklung der Anstalt hier leider nicht Schritt für Schritt folgen, nur einige Zahlen mögen noch Platz finden. Während bis 1850 die jährliche Absatzziffer von 20 000 Exemplaren fast nie überschritten wurde, bewegt sich der Ab satz von 1850—1870 im wesentlichen zwischen 20 000 und 30 000, steigt im großen Kriegsjahr auf 100 000 hinauf, nach einem kurzen Sinken der Absatzziffer steigt sie dann von 1890 an über 100 000 hinaus. Im Jahre 1890 war es eine Viertelmillion und 1910 be reits über eine halbe Million, die von der Anstalt jährlich verbreitet wurde. Bis zur Jahrhundertfeier beläuft sich die Gesamtziffer der verbreiteten Bibeln ans 8 Millionen; kann man da noch von einer Bibelmüdigkeit reden, wenn man auch noch den Absatz der von Canstein scheu Bibelanstalt, der Britischen und anderen in Betracht zieht? Mit Dank und Stolz konnte daher die Privilegierte Bibelanstalt in Stuttgart an den beiden ersten Tagen des Oktobers ihr Jubiläum begehen, eine würdige Feier, gewürzt durch belehrende Ansprachen, gehoben durch einen Festgottesdienst und geehrt durch die Anwesen heit des Monarchen, der, wie sein Vorfahr, durch seine Gegenwart das Wohlwollen gegenüber der Anstalt zum Ausdruck bringen wollte. Mit Mut und Gottvertrancn kann die Bibel-Anstalt in das zweite Jahrhundert ihrer Tätigkeit hineingehen: mögen ihr weitere schöne Erfolge in diesem beschiede» sein. Personalnachrichten. 40 Jahre im Dienste einer Firma. — Am 1. Oktober konnte Herr Paul Homa, Prokurist der Firma Julius Springer, auf eine 40jährige ununterbrochene Tätigkeit in diesem Hause zurück blicken. Seit vielen Jahren der Expeditionsabteilung der Firma Julius Springer vorstehend, ist der Jubilar auch außerhalb seines engeren Kollegenkreises eine im deutschen Buchhandel wohlbekannte Persönlichkeit. Unter dem Gründer der Firma Julius Springer ist er im Jahre 1872 eingetreteu und hat in seltener Pflichttreue drei Generationen gedient. Seinen Mitarbeitern ist er stets ein leuchtendes Vorbild unermüdlicher Aufopferung im Interesse des Geschäfts gewesen. Seine Chefs richteten an seinem Ehrentage warm empfundene Worte der Anerkennung an ihn, und seine Mitarbeiter hatten seinen Arbeitstisch mit Blumen geschmückt und ihm unter Darbringung eines Geschenkes ihre Glückwünsche ausgesprochen. Möge der Jubilar in gleicher Rüstigkeit wie heute auch sein 50jähriges Berufsjubiläum feiern! 25jähriges Dienstjubiläum. Herr G. Hammer konnte am 1. Oktober d. I. auf eine 25jährige ununterbrochene Tätigkeit im Hause der Gselliusschen Buchhandlung in Berlin zurückblicken. An seinem Ehrentage wurden ihm von seinen Chefs, den jetzigen In habern der alten Firma, Herren Martin und Julius Scheringer, sowie von seinen Mitarbeitern herzliche Glückwünsche und sinnige Geschenke dargebracht. Möge es dem Jubilar vergönnt sein, noch recht lange in der alten geistigen Frische und körperlichen Rüstig keit als Stütze des»Geschäfts sowohl als auch als Vorbild für seine Mitarbeiter seine Stellung auszufüllen. Hermann Munk f. — Am 1. Oktober ist nach langem schweren Leiden der frühere Ordinarius der Physiologie an der tierärztlichen Hochschule zu Berlin Geheimrat Vr. Hermann Munk im Alter von 73 Jahren gestorben. Munk gehörte zu den fruchtbarsten und glücklichsten Forschern auf dem Gebiete der Physiologie, namentlich die Physiologie der Großhirnrinde ist für immer mit Munks Namen verknüpft. Zu sammen mit Hitzig, dem verstorbenen Psychiater in Halle, hat er durch Experimente am Affen die Lokalisation der motorischen und sensorischen Zentren in der Gehirnrinde gefunden und damit den Zusammenhang der Seele mit den Gehirnzentren für ewige Zeiten festgestellt. Nicht nur erkeuntnistheoretisch ist diese Entdeckung von Bedeutung geworden, sondern sie hat auch zu dem beispiellosen Aufschwung der Gehirnchirurgie geführt, indem sie die Lokalisation der Gehirnschwülste und deren Ent fernung durch das Messer ermöglichte. Seine experimentellen Arbeiten über die Großhirnrinde sind in den Arbeiten »über die Funktionen der Großhirnrinde« in den Jahren 1877—89 von ihm gesammelt herausgegeben worden. Spätere Arbeiten betreffen Herz- und Kehlkopfnerven, die Milchabsonderung und die Funktion der Schilddrüse.
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