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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 29.10.1906
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1906-10-29
- Erscheinungsdatum
- 29.10.1906
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
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10758 Nichtamtlicher Teil. ^ 252, 29. Oktober 1906 Nichtamtlicher Teil Meine Exlibris. Ein Beitrag zu dem Kapitel »Buchhändler-Exlibris.» Seit längerer Zeit habe ich im Börsenblatt die Notizen über Buchhändler-Exlibris verfolgt; der umfangreichere Ar tikel in Nr. 235 des Börsenblatts regt mich dazu an, den Herren Kollegen mitzuteilen, welche Exlibris ich besitze. Daß es mit den Jahren so viele geworden sind, ist nicht meine Schuld. Bis auf 3 Blätter wurden sie mir alle von den Künstlern dediziert. Daß ich eifriger Sammler bin, ist in Fachkreisen bekannt und durch die im Vorjahre stattgefundene Ausstellung im hiesigen Kunstverein verbreitet worden. Meine Sammlung selbst ist aus rein künstlerischen Inter essen zustande gekommen. Irgend welcher »Kitsch» oder, wie sich Willi Geiger, der jedem »Exlibristen« bekannt ist, ausdrückt, »Jugendstil« (kommt nicht von der Münchener »Jugend« her!) findet sich nicht darin; aber die meisten Künstler, wie Klinger, Gxeiner, Hsroux, Orlik, Ubbelohde, Gebhardt, Geiger, Sattler u. v. a., sind, wenn auch nicht alle, so doch zum größten Teil komplett. Von rein heral dischen Blättern bin ich kein großer Freund, und schätze nur Otto Hupp (und zwar sehr hoch) weil er seine Heraldik nicht überlädt. Sonst finden sich in den paar tausend Blättern meiner Sammlung nur wenige heraldische Exlibris vor, und nur noch solche aus England und Amerika; Stiche, die ich mehr der Technik wegen schätze, als ihres bildmäAgen Gehalts wegen. Mein spezielles Interesse für die Exlibris-Wissenschaft bekundet sich in der Begründung der »Sammlung moderner Exlibris-Künstler«, von der der 1. Band (Max Bucherer- Basel) im Juli in meinem Verlag erschien, der 2. Band (Otto Ubbelohde) demnächst erscheinen wird. Weitere Bände sollen folgen, wenn das Interesse auch weiterhin so lebendig bleibt wie zurzeit. Von' großem materiellen Gewinn kann bei so geringen Auflagen nicht die Rede sein; mir liegt einzig und allein am Herzen, so manchen im Verborgenen schaffenden wirklichen Künstler dem Publikum zu erschließen. Wenn mir das gelingt, glaube ich für viele Arbeit hin länglich belohnt zu sein Ich besitze und benutze für meine Bibliothek fol gende Blätter: 1. von John Jack Vrieslander, Paris 1902, Landschaft mit Tod; Satire auf den Pessimismus. Anfänglich allgemein benutzt. 2. von Herm. R. C Hirzel, Lodz 1903, Montblanc-Land schaft in Morgenstimmung, mit Vers Ludwig Jaco- bowskis; für Lyrik. 3. von Franz Born, Frankfurt a. M. 1903, Weltgeist über den Wolken; für philosophische Werke. 4. von demselben, 1904, Porträt Max Klingers in Lorbeerumrahmung, handkolorierter Lichtdruck; für meine Klinger-Sammlung. 5. von Otto Ubbelohde, Goßfelden 1904, Lahnlandschaft bei Weilburg; für meine Lieblingsbücher; mit Vers »Uns ist gegeben . . . .« aus Hölderlins Schick salslied; Original-Radierung. 6. von Otto Ubbelohde, Goßfelden 1904, Schmied am Feuer (auch als Signet); für die Verlagsbibliothek. 7. von John Jack Vrieslander, Paris 1904, Lesende Dame inLandschaft; für Bücher von Frauenhand 8. von Max Bucherer, Basel 1905, lesender junger Mann in Laube mit Ausblick auf eine von Bergen begrenzte Wiese, auf der eine Frau mit Kind wan delt; mit Vers von Ludwig Finckh. Farbiger Ori ginal-Holzschnitt; Gebrauch wie bei Nr. 5 und für Luxus-Ausgaben. 9—10. von Willi Geiger, München-Rom 1906, Karikatur meiner Person, die vor einem Scheitfeuer sitzt und die schlechten Exlibris verbrennt. Mit Spruch vom Künstler: »Nachdem ich Gut von Schlecht geschieden, sind mir von allen meinen Blättern 10 gute noch geblieben!«; für Exlibris-Literatur (2 verschie dene Entwürfe.) 11. von Walther Curt Behrendt, Braunschweig 1903, Monogramm C. F. S. E.; für Bücher kleinen Formats. 12—14. von John Jack Vrieslander (2) und Willi Geiger (1) für kulturhistorische Erotica. Ich pflege den Tausch nur nach Maßgabe des mir An gebotenen; tausche meine Blätter aber auch gegen Auto gramme (meine Sammlung: etwa 1500—1600). Meine Sammlungen stehen jedem Interessenten bei Besuch in Frank furt gern zur Besichtigung offen; schon mancher Freund hat sie sich eingehend angeschaut, so Detlev von Liliencron, Ottomar Enking, Rudolf Greinz, Hugo Salus, Ellen Key, Emil Orlik, Willi Geiger u. v. a. Rudolf Greinz, der aus der Jugend bekannte »Kassian Kluibenschädel« hat mir zur Erinnerung an einen mehrtägigen Aufenthalt in meinem Hause folgendes Marterl gedichtet, das mit einer dement sprechenden Illustration in Farben von einem befreundeten hiesigen Maler als Hausschild über meiner Haustür auf gehängt ist und folgendermaßen lautet: »Allhiero unter diesem Marmorpfeiler Ruhet Herr Karl Friedrich Schulz-Euler. Im Leben hat er fleißig Exlibris gesammelt, Gott geb', daß man ihm nicht die Himmelstür verrammelt, Dieweil er ansonsten in der Höllen drunt Mitsamt seiner Sammlung elendig verbrennen kunnt! Ihm war' es zwar gesund, daß er ein wenig brat, Um die schöne Sammlung aber war' es jammerschad'I» Eschersheim vor Frankfurt a. M., 10. Oktober 1906. Adresse: Frankfurt a. M., Roßmarkt l. Carl Fr. Schulz-Euler i. F. Carl Fr. Schulz, Buch- u. Kunsthandlung und Carl Fr. Schulz, Verlag. Kleine Mitteilungen. * Versteigerung von Kupferstichen. — Am 22. Oktober fand in den Kunstsälen von Hugo Helbing in München, Wagmüllerstr. 15, die Versteigerung der wertvollen Sammlung von Kupferstichen, Radierungen, Holzschnitten und Lithographien alter und neuerer Meister statt, ferner von Handzeichnungen neuerer Meister und japanischen Farb-Holzschnitten, alle aus dem Besitz des Herrn Alfred Walter Heymel in Bremen, worüber ein interessanter Katalog vor einigen Wochen ausgegeben worden war. Über die Preise einiger besonders wertvollen Stücke sind wir in der Lage folgenden Bericht zu geben: (Red.) Nr. 289: Dürer, Pilatus, sich die Hände waschend. 48 297: Dürer. Maria mit der Birne. 260 -F. 302: Dürer, Raub der Amymone. 140 310: Dürer, der Spaziergang. 88 312: Dürer, das Wappen mit dem Hahne. 110 325: Dürer, das hl. Abendmahl. Holzschn. 90 326: Dürer, die Apokalypse. Holzschnitte. 450 340: Dürer, der HI. Christoph. Holzschnitt. 60 520: Hodges, Schwarzkunstbl. 110 651: W. Kobell, Werk. 80 827: Ploos van Amstel, Oollootion ck'imitations. 80 996: Potter, die Folge der Ochsen. 61 1195: Schongauer, Gefangennahme Christi. 90
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