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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 04.01.1910
- Strukturtyp
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- 1910-01-04
- Erscheinungsdatum
- 04.01.1910
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- Deutsch
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Aus dem Deutschen Buchgewerbehaus in Leipzig. Die Weihnachtsausstellung. (Vgl 1909, Nr. 296, 298 d. Bl.) III. Bevor in der heutigen Besprechung der auf der Weihnachts ausstellung befindlichen Verlagsneuheiten auf die Buchausgaben und Mappenwerke eingegangen sei, mag noch auf einige inter essante Bilder-Kollektionen hingewiesen werden. Außer der im vorigen Bericht erwähnten Blätterfolge von Hans Thoma, die bei Breitkopf L Härtel in Leipzig erschienen ist, bietet diese Firma noch einen Bilderzyklus von A. Volkmann in Rom, eine Fülle schöner Darstellungen, in denen vor allem der menschliche Körper im Vordergrund des Interesses steht, ganz aus dem Geist der Antike entstanden, die eine geradezu klassische Formen behandlung aufweisen. Kolbe L Schlicht in Dresden sind mit einer Serie farbiger Lichtdrucke in großen Formaten vertreten, die als vorzügliche Nachbildungen nach Werken alter Meister gelten dürfen, — K. Schwier in Weimar bietet technisch vollendete photographische Wiedergaben von Moritz Schwinds schönem Bilderzyklus »Das Märchen von den sieben Raben und der treuen Schwester«. — In C. F. W. Siegels Musikalienhandlung in Leipzig hat H. Braune eine Reihe »Bilder zu Richard Wagners Opern« erscheinen lassen, die dem Charakter der Wagnerschen Musikdramen treffend angepaßt sind. Ein umfangreiches und erschöpfendes Werk über »Thoma« seine Gemälde in 874 Abbildungen, herausgegeben von Henry Thode, bietet die Deutsche Verlags-Anstalt in Stuttgart und Leipzig. Mit den ersten zeichnerischen Versuchen des Meisters (Bildnis seiner Mutter vom Jahre 1855) beginnend, bietet dieses Buch mit seinem reichen Bildermaterial und dem von Thode, dem besten Thoma-Kenner und -Interpreten, verfaßten Begleit text eine höchst wertvolle Künstler-Monographie. — Die älteste Kunst, insbesondere »Die Baukunst der Germanen von der Völkerwanderung bis zu Karl dem Großen«, von Albrecht Haupt veranschaulicht eine durchaus zweckentsprechende Publikation, die bei H. A. Ludwig Deg euer in Leipzig verlegt ist. In Form eines Bilderatlas sind im Verlag der Buchhand lung des Waisenhauses in Halle a. S. erschienen »Bilder zur Geschichte mit besonderer Betonung der Kunstgeschichte«, heraus gegeben von vr. Bernhard Seyfert, Bilderanhang zu Neubauers Lehrbuch der Geschichte, 497 Abbildungen mit erläuterndem Text und einem ausführlichen Schlagwortregister. Zwei geschmackvolle und künstlerisch vornehme Mappenwerke bietet der Verlag I. I. Weber in Leipzig in den farbigen, nach Originalen von Hermann Hendrich ausgeführten Bildern »Der Ring des Nibelungen«. — Hendrichs lebhafte Phantasie und rege Farbenfreude bildeten für die schöne Versinnlichung dieser Bilder aus dem deutschen Sagenkreise die beste Gewähr. Die zweite Bildermappe enthält »Deutsche Städte bilder nach Originalen von H. Braun, die aus malerisch reiz- und architektonisch wertvollen alten Architekturwerken bestehen. — Im Kommissionsverlag von Julius Zwißler in Wolfenbüttel ist ein Mappenwerk erschienen, das Nachbildungen nach »Gemälden alter berühmter Meister im herzoglichen Museum in Braunschweig« enthält. Die von der Graphischen Kunstanstalt von I. G. Huch L Co., G. m. b. H. in Braunschweig hergestellten farbigen Reproduktionen zählen zweifellos mit zu den besten Wiedergaben der Werke alter Meister, in denen die Farben werte ebenso wie die Durchbildung der Formen zu voller Geltung gelangen. Eine zweite Veröffentlichung desselben Verlags veranschaulicht »Eine Kaiserjagd bei Blankenburg a. H.«, 16 Lichtdrucke nach Guasch-Originalen von Georg Wolters. — Weitere interessante Neuheiten bilden: »Die historische und die neuzeitliche Spitze in Muster-Beispielen«, Verlag von Christian Stoll, Buchhandlung für Kunstgewerbe in Plauen i. V.— »Villa von Franz Stuck« mit Begleit-Text von Fritz von Ostini, Verlags- Anstalt Alexander Koch in Darmstadt, — »Deutsche Plastik« I. Band »Das Kirchenportal« von Edwin Redslob, verlegt bei Hermann Costenoble in Jena, — »Julklapp«, Illustrierte deutsche Weihnachtsgabe 1909, Druck und Verlag von August Bagel in Düsseldorf. — Bon Kalendern, die auf besondere künstlerische Ausstattung und schätzenswerten literarischen Inhalt Anspruch erheben können, sind zu erwähnen: der im zweiten Jahrgang erschienene »Kunst und Leben«, Verlag von Fritz He yd er in Berlin, der mit seinen 63 Originalzeichnungen deutscher Künstler, sowie zahleichen Versen und Sprüchen deutscher Dichter und Denker jedem kunstempfäng lichen und denkenden Menschen reiche geistige Anregung bietet. Für den Titel des Kalenders hat diesmal kein Geringerer als Max Klinger einen weiblichen Studienkopf beigesteuert. — Unter dem Gesamttitel »Hessen-Kunst« bietet der Verlag von Adolf Ebel, Buch- und Kunsthandlung in Marburg a. d. Lahn, einen Kalender, der bereits im vierten Jahrgang vorliegt. Von vr. Christian Rauch begründet und herausgegeben, dient er namentlich der Kunst- und Denkmalspflege, wobei besonders auf die seltene Fülle alten Kunstbesitzes des deutschen Landstrichs am Mittelrhein Rücksicht genommen ist, wertvolle Kunstwerke aller Art von der Römer- bis zur Biedermeierzeit. Eine Reihe inhalt voller Aufsätze begleiten die betreffenden Abbildungen. Der erste Teil des Kalenders ist dagegen der lebenden Kunst eingeräumt und jedesmal nur einem Künstler zugewiesen. An der graphisch hervorragenden Ausstattung sind bisher Otto Ubbelohde, Wilhelm Thielmann und Walter Waentig tätig gewesen. Ernst Kiesling. Kleine Mitteilungen. Gcschiiftsjubiläuni. <Vgl. Nr. 1 d. Bl.) — Ein halbes Jahr- hundert heimischer Industrie schloß mit dem 27. Dezember 1909 die Grobbuchbinderei E. A. Enders in Leipzig ab, die an diesem Tage auf ein 60jähriges Bestehen zurückblicken konnte. Eine textlich und graphisch hervorragend gestaltete, reich illustrierte Jubiläumsfestschrift, die in Fachkreisen als ein Kunstwerk in ihrer Art geschätzt wird, ist hier schon gewürdigt worden (vgl. Nr. 1 d. Bl.). — Mit einer stillen Familienfeier am Grabe des Be gründers der Firma, Emil Alexander Enders, erfuhr der Festtag eine würdige Einleitung. In den Vormittagsstunden fand in dem zu einem Festraum umgestalteten jüngsten Neubau im Etablissement der Firma an der Salomon-Straße der eigentliche Festakt statt. Zahllose prachtvolle Blumenspenden schmückten den Raum. Ein Lorbeerhain umgab die Büste des Gründers der Firma. Vertreter von Behörden. Gesellschaften und Vereinen, vieler bekannten Firmen des Buchgewerbes und von sonstigen Geschäftsfreunden, endlich Vertreter der Beamten und Arbeiter der Jubelfirma waren erschienen, um dem jetzigen Inhaber der Firma, Herrn Max Enders, ihre Glückwünsche darzubringen. Herr Max Enders übernahm nach dem Tode des Begründers im Jahre 1888 die Firma im Alter von 16 Jahren mit 25 Arbeitern und 7 Hilfsmaschinen, die in einem Betriebsraum von 200 gm tätig waren. Heute beschäftigt die Firma 400 Arbeiter und 170 Hilfsmaschinen. Das gewaltige Fabriketablissement, durchweg aus neuen Gebäuden bestehend, umfaßt ca. 10 000 gm Arbeitsräume, und bereits sind weitere ca. 3000 gm Areal an der Jnselstraße zur weiteren Vergrößerung angekauft worden. Die Produktion beläuft sich im Durchschnitt auf 60—70 000 gebundene Bücher und Broschüren an einem Tage. Die ehrendsten und schmeichelhaftesten Anerkennungen wurden der Firma E. A. Enders und ihrem Inhaber, Herrn Max Enders, zu teil. Diesem wurde eine Ordensauszeichnung in Gestalt der Lippischen Rose für Kunst und Wissenschaft mit Eichenlaub ver liehen. Glückwunschschreiben sandten der Herzog von Sachsen- Koburg-Gotha, Staatsminister I)r. Beck, Oberhofmarschall Sr. M. des Königs von Sachsen Freiherr von dem Bussche-Streithorst, Oberstallmeister v. Haugk, Hofmarschall Graf v. Rex, Kreishaupt- mann v. Welch Amtshauptmann v. Nostitz-Wallwitz, der Rat derStadt Leipzig durch Oberbürgermeister vr. Dittrich, Oberpostdirektor Do- mizlaff, Bürgermeister Roth, Geh. Kommerzienrat Zweiniger und viele andere Persönlichkeiten von Namen. Die Leipziger Handels kammer überreichte durch die Herren Direktor Brück und Syndikus vr. Wendtland eine künstlerisch ausgeführte Adresse. Gratulationen überbrachten ferner der Deutsche Buchgewerbe-Verein durch vr. Volkmann und Direktor Woernlein, der Verband deutscher Buch bindereibesitzer, die Leipziger Buchbinder-Innung u. a. Eine sinnige Gabe widmeten die zahlreichen Geschäftsfreunde der Firma: ein Autogramm-Album, in das auf weit über hundert Blatt manches freundliche Wort, manche wertvolle Anerkennung eingezeichnet 12*
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