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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 11.01.1904
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1904-01-11
- Erscheinungsdatum
- 11.01.1904
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- Deutsch
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302 Nichtamtlicher Teil. ^ 7, 1t. Januar 1301. eguvene Leichenwagen. Hinter diesem gingen die Angehörigen es Entschlafenen, denen sich das übrige zahlreiche Gefolge nnschloß. Wir bemerkten n. a. die Spitzen der Zivil- und Militärbehörden, so den Generalleutnant v. Dulitz, die Generalmajore von Böhm, Schulz und v. Amstettcr-Zwcrbach und Grabeneck und zahlreiche Offiziere der Regimenter der hiesigen Garnison, den^ Präsidenten Stadtverordneten- Vorsteher Professor ln . lbvack, den Erzpriester Schramm, den General der Infanterie z. D. Exzellenz v. Massoiv, die Generalmajore z. D. v. Strantz und v. Brause, den Geheimen ncUionallibcralen Partei Breithauph den Majoratsherrn Ritter gutsbesitzer v. Burgsdorff-Marlcndorf, den Direktor Meiring von der königlichen Baugewerksschule, Direktoren und Lehrer der hiesigen höheren Lehranstalten, viele auswärtige Kollegen des Heimgegangenen und zahlreiche Freunde und Bekannte aus Stadt und Land. Durch die alte Oderstraße, von der fast jedes anliegende Haus ein Stück bedeutsamer Frankfurter Geschichte erzählt, vorbei an den Häusern, in denen Ewald Kleist gestorben und Heinrich Kleist geboren wurde, vorbei an dem Hause in dem einst Moltke gelebt, wurde er zum letzten Male gefahren, der nächst Weib und Kind seine Vaterstadt am heißesten geliebt hatte, die Regierungsstraße entlang bis zun, Wilhelmsplatz, den Weg, den wir den hochgcwachsenen stattlichen Mann so oft gehen sahen. Dann bog der Zug, der sich durch dichtgedrängte Menschenmassen langsam fortbewegtc, in die Fürstcnwalderstraße ein und setzte sich so bis zum Friedhofe fort. Weil der Tote sich Traucrmusik für seine,, letzten Weg verbeten hatte, war die ganze Strecke lautlos zurückgelegt worden. Am Kirchhof aber erwartete ihn der Trompeterkorps des Feldartillerie-Regiments Nr. 18, das ihn unter den Klängen der Choräle, -Jesus, meine Zuversicht» und -Was Gott tut, das ist wohlgetan- zur Gruft leitete. Während der Gesangverein -Gutenberg«, der auch die Ge sänge im Hause vorgetragen, das Lied, -Wie sie so sanft ruhn» sang, wurde der Sarg in die Gruft gesenkt, worauf der Geistliche die Einsegnung vornahm. Nach abermaligem Gesang des Vereins -Gutenbcrg-, »Da unten ist Frieden» intonierte die Musikkapelle das Lied: Wie sie so sanft ruhn.« Drei Hände voll Erde als letzten Gruß haben wir dann dem teuren Toten in die Grust hinabgcworfen. Lange nach 3 Uhr verließen die Letzten des TraucrgefolgeS den Friedhof. Die märkische Muttererde hat ihn in ihren Schoß zurück- gcnommen. Wir haben einen guten Mann begraben; doch uns war er mehr. Aber die dankbare Erinnerung unsrer Stadt wird wie ein immergrüner Eseu um die Ruhestätte des srcigemuten und hochsinnigen Mannes wuchern, den sie zu früh verloren hat, und der ein wertvolles Stück ihrer Geschichte bleiben wird allezeit. Ein Denkmal, dauernder als Stein und Erz, hat er sich errichtet in den Herzen derer, die ihm nahe gestanden haben, im Leben, in der Arbeit, in, Kampf für die höchsten Güter der Menschen. Soweit die Frankfurter Oder-Zeitung. — Mit Eugen Trowitzsch ist ein Mann dahingegangen, wie es seinesgleichen wenige gibt. Mit einem tiefgründigen und vielseitigen Wissen ver band der Entschlafene einen offenen, weitausschauenden Blick und eine eiserne Willens- und Arbeitskraft, die ihn alles das Grosze beginnen und zum glücklichen Ende führen ließ, was er nun als ein teures Vermächtnis uns hinterlassen hat. In seinem Auge spiegelte sich der ganze Mann, der Feuergeist, das warme Herz für alles Gute und Schöne, die Ritterlichkeit und bestrickende Liebenswürdigkeit seines Wesens, aber auch die stählerne Energie, die vor keinem Hindernis Halt „rächte, was auf dem einmal als recht erkannten Wege sich ihm entgcgenstellte. Wie konnten diese Augen sprühen in männlichem Zorn, aus was Ursache er immer entfacht sein mochte; wie konnten sie strahlen in Heller Begeisterung für die hohen Ziele, die Trowitzsch sich gesteckt; wie konnten sie in Güte lächeln; wie sonnig leuchtete sein goldner Humor, der auch ei» Grundzug seines Wesens war, aus diesen herrlichen Augen! — Als einem edlen Menschen war ihm die Liebe zur Natur eigen. Und wie hat Trowitzsch die Natur geliebt und sie verstanden, insonderheit seine märkische Heimat in ihrer herben Schönheit, »O, könnte ich euch meine Augen leihen, damit ihr sähet, wie schön Sand und Kiefern find!» — Dieser glühenden Natur- und Heimatliebe hat er beredten Ausdruck verliehen in seinem Brandcnburglied, »Aus Sand und Kiefern hat dich Gott geschaffen, alt Brandenburg, mein teures Heimatland!», das von Edwin Schulz vertont ist. Ein Meister des Worts, von einer Klarheit des Ge- dankengangs und -ausdrucks, zwang er seine Zuhörer unter die Gewalt seiner Meinung. Ein glänzendes Zeugnis des sind die Worte, die Eugen Trowitzsch bei der Guten- bcrgfeier seines Hauses am 17. Juni 1900 gesprochen hat (abgedruckt in Nr. 142, Jahrgang 1900 des Börsenblatts). Goldne Worte waren es, die allen, die sie mit anhöreu durften, eine Erinnerung fürs Leben sein werden. Mit dem Zauber seiner Persönlichkeit vermittelte er Gegensätze, verband er Gleichgesinnte, beglückte er Freunde. So war Eugen Trowitzsch der geborene Führer, noch am Ende seiner Tage ward ihm als hohe Freude des Gelingen eines Lieblingsplans beschert, die Gründung einer Geschäfts stelle der nationalliberalen Partei für den Regierungsbezirk Frankfurt n. O. So war er die Seele nicht nur seines eignen großen und weitverzweigten Geschäftsbetriebs, sondern auch zahl reicher andrer Organisationen auf kommerziellem und politi schem Gebiet. Sie alle beklagen mit seinem Heimgang einen unersetzlichen Verlust. Unser mar er ganz besonders, die wir das Glück hatten in täglichem Verkehr ihm nahe zu sein. — Die reckenhafte Gestalt hat der Tod gefällt; aber der Geist dieses Mannes ist lebendig unter uns und wird es bleiben, solange noch einer von uns lebt. Er ruht aus von seiner Arbeit; aber seine Werke folgen ihm nach. Er ruhe in Frieden! Hk. Die Bedeutung der Statistik und Bibliographie fiir den russischen Buchhandel. ö. In Nr. 261 (1903) der Zeitung »Sslowo« veröffent lichte der Buchhändler N. G. Martynow in St. Petersburg einen Artikel, dem wir das Folgende entnehmen: Die unter dem Protektorat des Großfürsten Konstantin Kon- stantinowitsch stehende »Russische Gesellschaft der in den Druckerei gewerben tätigen Personen - ernannte beim Beginn ihrer Arbeiten eine statistisch-bibliographische Kommission unter dem Vorsitz des -O»...».!. i» I. i^illiki» ^Di.se . b.schdstiglc sich wurde, ihre nützliche Arbeit bald wieder einste^llen. Nun will sie den Versuch machen, Subsidien von der Regierung zu erlangen. Ob di. V-stibbll-gen b.» K-mmisstob. di. bdch »,i. -,,r di.
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