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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 04.08.1923
- Strukturtyp
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- 1923-08-04
- Erscheinungsdatum
- 04.08.1923
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- Deutsch
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Redaktioneller Teil. 18«, 4. August 1923. Bekanntmachung. Die Geldentwertung zwingt uns, die Außenstände, besonders die Anzeigenbeträge pünktlich zu vereinnahmen, weil wir unseren Verpflichtungen ebensalls pünktlich Nachkommen müssen. Der Börsenverein arbeitet ohne Betriebskapital und kann auf die von ihm verauslagten Gelder nicht fernerhin etwa 8 Wochen (vom Abdruckslage bis zum Eingang der Beträge gerechnet) warten. Wir empfehlen deshalb unseren Mitgliedern dringend — Nichtmitglieder-Aufträge werden schon seit 1922 nur gegen Vor auszahlung der Anzeigenbeträge angenommen —, bei Ausgabe von Anzeigen die entsprechenden Beträge durch Beifügung von Schecks gleichzeitig zu überweisen. Durch die Verhältnisse gezwungen, dürfen wir wohl Verständnis für unsere Maßnahmen voraussetzen und hassen, daß unserer Bitte entsprochen wird. L «ipzig, den 3. August 1923. Oer Vorstand des Vörsenvereins der Deutschen Buchhändler zu Leipzig. Nr. Arthur Meiner Paul Nitschnrann Richard Linnemann Max Röder Albert Diedcrich Ernst Reinbardt. Badisch.Pfälzischer Buchhändler-Verband. Nach den Vereinbarungen vom 25. Juni 1923 (veröffentlicht im Bbl. 151 v. 2. 7. 1923) zwischen den Vorständen des Deutschen Ver legervereins, der Deutschen Buchhändlergilde und des Vorstandes des Verbands der Kreis- und Ortsvereine, die nunmehr auch vom Vorstand des Börsenvereins unterm 26. Juli 1923 geschützt sind (Bbl. Nr. 174), gilt auch für unfern Verband ein Spesenaufschlag von 15^, der bei allen Verkäufen, soweit nicht Sonderabmachungen mit wissenschaftlichen Verlegern bestehen, erhoben werden muß. Für di« besetzten Gebiete unseres Verbandes darf ein Zuschlag bis 30S? erhoben werden. Sofern an einzelnen Orten die Reclamsche Uni« Versal-Bibliothek ohne Aufschlag verkauft wird, soll dieses auch fernerhin ausnahmsweise gestattet sein. Der Unterzeichnete Vorstand ist, ebenso wie der Börsenvereins- vorstand, verpflichtet, gegen jede Unterbietung mit den satzungs gemäßen Mitteln «inzuschreiten. Dasselbe gilt von Unterbietun gen, die sich aus der Anwendung einer überholten Schlüsselzahl ergeben. Wir sind ferner gezwungen, für das II. Semester einen wei teren Mitgliedsbeitrag zu erheben, und zwar von der Person 50 H Grundzahl X Schlüsselzahl des Zahlungstages. Da wir dringend Mittel benötigen, bitten 'wir, den Betrag baldigst aus Postscheck- Konto ll526 Karlsruhe einzuzahlen. Unsere Hauptversammlung findet erst nach der Tagung des Verbands der Kreis, und Ortsvereine vermutlich Ende September oder Anfang Oktober in Pforzheim statt, hoffentlich ist es un fern Pfälzer Kollegen dann möglich, ihr beizuwohnen. Der Vorstand d. Bnd.-Pfälz. Buchhändler-Verbandes. i. A. I. H. Eck a r d t, Vorsitzender. Neue Bücher für Bücherliebhaber und Büchersammler. Von vr. G. A. E. Bogeng. VII. (VI s. Bbl. Nr. 171.) Die Abgeschlossenheit der Schöngeister gegen die Naturwis senschaften beginnt, immerhin seltsam genug, erst mit den Jung- deutschen. Das mag indessen auch daran gelegen haben, daß sich seit ihren Tagen die Fachgelehrsamkeit der Naturwissenschaften sest- setzte, die keine Dilettanten mehr, nur noch Laien zulietz. Die Poly historie der Jungdeutschen, so sehr sie auch den »modernen tech nischen Errungenschaften- huldigte, nimmt ihre Orientierungsmittel aus der Philosophie, der Politik, der Soziologie. Auch aus dieser ziehen sich die »Epigonen» (nach literarhistorisch üblicher Rubrizie rung) zurück, sie sind vorerst Ästhetiker und Psychologen. Und gegenwärtig häufig unterschätzt, da sie nach dem Verluste ihres Zeitruhmes nun der Erneuerung ihres literarischen Ansehens har ren müssen, nach jenem Generationengesetz, daß erst die Enkel und Urenkel wieder zur rechten Anerkennung ihrer Großväter und Ur großväter kommen. Wer lange Jahrzehnte eine führende literarische Stellung wahrte, wird immer mehr oder minder der Gefahr unter- 1102 liegen, bei lebendigem Leibe unter die Toten versetzt zu werden. Als Gubitz, der als Holzschneider und Verleger, als Volksschriftsteller und vor allem als Journalist und Redaktor seine großen Meriten hatte, der manchem Talente die Bahn brach, als Vierundachtzig, jähriger starb (I87V), waren seine 1869 in drei Bänden erschienenen Lebenserinnerungen die eines nahezu Vergessenen. Und doch wußte der Mann, der ein Halbjahrhundert vorher die Gastfreundschaft seines »Gesellschafters» Heine zur Verfügung gestellt hatte, der sich zu »Gaben der Milde < mit Arnim, Brentano, Hofsmann und anderen vereint hatte, der mit dem Berliner Kunstleben auch als Theater kritiker der »Vossischcn Zeitung« vertraut geblieben war, sehr viel Charakteristisches und Interessantes zu berichten. Er war kein hoher und tiefer Geist gewesen, jedoch ein ehrlicher und fleißiger Mann, der sich alles in allem nach seiner Bedeutung mit Nicolai verglei chen ließe, jenem Nicolai, der mit einem kurzen absprechendcn Urteil als Philisterrepräsentant nicht zu erledigen ist. Es war eine lohnende Aufgabe, aus den »Erlebnissen- des vielseitigen Gubitz nach dessen »Erinnerungen und Aufzeichnungen» eine neue Samm lung zu veranstalten, und diese Aufgabe ist mit vielem Geschmack in dem Bande: Bilder aus Biedermeier und Romantik. Erlebnisse von F. W. Gubitz. Herausgegeben von Paul Friedrich. Pantheon-Verlag, Berlin 1922, gelöst worden. Bildnisse nach seltenen Vorlagen gestatten eine gute Annäherung an den Bekanntenkreis von Gubitz, der Buchschmuck der Kopf, und Schlutzstllcke wird diesem geschickten Lhlographen selbst verdankt, sodaß man sich mit aller Behaglichkeit in seinem Kreise wohtsühlcn kann, dem auch nicht jene ironische Rote fremd war, die als -Berliner Witz» aus dem Erbe der französischen Hugenotten flüchtlinge sich bildete. Freilich, Gubitz in seiner künstlerischen Tätigkeit gehörte noch einer früheren Generation an als die schär, scr Spottsüchtigcn, sür die im Jahre >848 der -Kladderadatsch» zu einem Wahrzeichen wurde. Zwischen der biedermeierischen Ruhe von Gubitz und den Karikaturisten und Satirikern hielt Theodor Hoscmann die Mitte, der, ähnlich anderen, als Buchkünstler zu Ehren gekommen, als,Maler nie recht bekannt geworden ist. Um so schätzenswerter ist deshalb die von einem bewährten Hoscmann- kenner besorgte Bilderauswahl: Aus Großvaters Tagen. Die gute alte Zeit in 6« Bildern von Theodor Hosemann. Eingeleitet von Franz Weinitz. Ju lius Hoffmann, Stuttgart 1 922. Sie berücksichtigt ins, besondere die Gemälde und erschließt bisher Unbekanntes. Es ist die Enge der kleinen norddeutschen Residenz, deren kleinbürgerliche Freuden und Leiden Hoscmann schilderte, wie ihre höheren Schichten sich in Gubitzens Tagen erst allmählich gegeneinander zu trennen begannen. Um jene Märzwende hat der Berliner Paul Hcyse sein« Vaterstadt verlassen, um der Mittelpunkt der Literaturzirkel Münchens zu werden, beharrend in der Erscheinungen Flucht, bis der Alternde sich vor einer neuen Zeit zurückzog. Eine Führerschaft im Literaturleben oder besser im Literatenleben hat Heyfe nicht ge sucht und geübt, feiner liebenswürdigen, vollsaftigen Persönlichkeit wuchs die Anerkennung seiner selbst wegen zu. Wäre seine literarische Produktion nicht so umfangreich gewesen, so hätte der feinfühlige, formgewandte Dichter, aus dem großen Reichtum schöpfend, der ihm gegeben war, vielleicht weniger Bücher und mehr Meisterwerke
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