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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 12.01.1904
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1904-01-12
- Erscheinungsdatum
- 12.01.1904
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- Deutsch
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344 Nichtamtlicher Teil. ^ 8, 12. Januar 1904. samten Neckiein (einsobliesslieb cker Dissertationen) nebst irri- tiseben Lespreebun^en Deip^i^ 1903, Denno LoneAenVerla^. III. 9abr§anA. Nr. 13. 8". 8. 385—414. Nebst Inbaltsverreieb- Lonäe ä Daris. No. 33. Deeernbrs 1903. 12^. 64 8. No.^0 von 8i§munä 8teiner in Dressbur^. 8". 81 8. 1649 Nrn. M^Damh°^1903, 8ett^ N/12.^4^8. 4^1—5^12^ vielen DIu- Ve^?a^ ^ 8o.^ ^» beziehen, und der ungarische Grandseigneur zeigt sich dabei nicht nur als feinsinniger Sammler, sondern auch als Ge lehrter, der mit der Geschichte seiner Heimat auf das gründ lichste vertraut ist. Die Sammlung umfaßt 1538 im Aus land hergestellte Bücher und reicht bis zum Jahre 1720. Daß die bibliographische Beschreibung der Druckwerke einwand- die den einzelnen Titeln beigegeben sind, das Nachschlager? der Werke selbst vielfach überflüssig machen wird, der Katalog bildet ^gewissermaßen ^gleich ein^egestenwerk. Das gi^t ^ihm den Vorwurf machen, daß die geringe Anzahl der Exemplare (125 sind im ganzen gedruckt morden, von denen nur 100 für den Handel bestimmt sind) die Verbreitung des Werks, das eigent lich in keiner Bibliothek fehlen darf, nicht in so weite Kreise gestatten wird, wie wohl zu wünschen wäre. — Ausstattung und Druck sind von gediegener Vornehmheit. N. v. D. Personalnachrichten. am 7. Januar an den Folgen einer Lungenentzündung Herr- Wilhelm Deiters in Düsseldorf im Alter von sechs- undsechzig Jahren. Seit fünfzig Jahren dem Buchhandel angehörend, hatte er sieh im Jahre 1903 nach Oberkassel zurückgezogen. — Mit fünfzehn Jahren in das Geschäft seines Vaters in Münster i. W. ein getreten, wandte er sich nach Verbringung seiner Lehrzeit dort nach Koblenz, um bei I. Hölscher weitere Erfahrungen zu sammeln. Der Tod seines Vaters veranlaßt«: die frühzeitige Rückkehr nach Münster zur Übernahme des väterlichen Wilhelm Deiters sich anfangs nur dem Verlag. Beziehungen zur frühern Kampmann'schen Buchhandlung veranlaßten ihn, bei Ab leben des Besitzers für die Witwe die einstweilige Verwaltung des Geschäfts zu übernehmen. Es gelang ihm bald, das Geschäft zu neuer Blüte zu bringen und nach Übernahme für eigne Rechnung unter seiner Firma erfolgreich bis zum Jahr 1903 fort zuführen. Im Kreise der Kollegen geschätzt und als Persönlichkeit all seitig beliebt, wurde Wilhelm Deiters im Jahre 1877 zum Schrift führer des Städtischen Musikvereins gewählt. Über sechsund zwanzig Jahre hat er dem Vorstand angehört. Als Mitglied des Rheinisch-Westfälischen Kreisvereins der Buchhändler war er erfolgreich tätig; seit 1897 führte er den Vorsitz im Verein der Düsseldorfer Buchhändler. Fast sieben Jahre widmete er dem Lokalverein seine Erfahrung als gereifter Buchhändler und freund licher Kollege. Nach Verkauf seines Geschäfts an Herrn Alfred Pontzen legte Deiters im Jahre 1903 sein Amt nieder, da er ganz der Ruhe leben wollte im Kreise seiner Familie. Nur eine kurze ch Felix Kanitz. — Der Balkanforscher Felix Kanitz ist am Abend des 5. Januar in Wien gestorben. — Mit Kanitz hat die Wissenschaft, die sich mit der Erforschung der reichen altslawischen Kultur befaßt, einen schweren Verlust erlitten. Kanitz galt als der Klassiker unter den Balkankennern, und unter der südost europäischen Staatengruppe war es wiederum Serbien, dem er seit vierzig Jahren unausgesetzt seine Studien gewidmet hat. Bereits 1862 verschaffte sich Kanitz durch die in der Wiener Staatsdruckerei erschienenen »Serbiens byzantinische Monumente« in der wissenschaftlichen Welt eine Stellung, die an jene von Mommsen betreffs der römischen Altertümer erinnerte. Als Frucht 1859 be gonnener und seither fortgesetzten Reisen erschien 1868 bei Robert Friese in Leipzig Kanitz' heute selbst antiquarisch schwer erhält- Balkanforsiher sollte-. Unter den Fürsten Milosch und Michael 72 Bezirkszentren besucht und erforscht. Während 1892 die Wiener- Kaiserliche Akademie der Wissenschaften Kanitz' »Römische Studien im Königreich Serbien« herausgab, arbeitete der inzwischen ergraute, aber mit unverwüstlicher Gesundheit gesegnete Forscher an seinem Lebenswerk, das als langsam gereifte Frucht vierzigjähriger, mühevoller Reisen und Studien »Das König reich Serbien und das Serbenvolk« erschöpfend schildern sollte. Das Monumentalwerk »Das Königreich Serbien und das Serbenvolk« (Verlag von Bernhard Meyer, Leipzig) umfaßt drei Lexikonbände^von je rund 600 Seiten und ebensoviel Illustrationen, Karten und Plänen, darunter über 100 Federzeichnungen von Kanitz' eigener Hand. Über der Korrektur der letzten Seiten seines Lebenswerks hat den greisen Forscher der Tod ereilt. Am Schreibtisch, den er, nur seinem -Serbien« lebend, tagsüber kaum mehr verließ, traf ihn vor wenigen Tagen ein Schlaganfall. Kanitz' slawische Forschungen haben die verdiente Anerkennung gefunden. Er war Ehrenmitglied der sächsischen Akademie der Moskau, Paris, Kurator des k. k. Handelsmuseums in Wien, Wissenschaft, das Großkreuz des russischen Stanislaus-Ordens, des serbischen Takowa-Ordens, das Großkreuz des serbischen Sava- Ordens, des bulgarischen Alexander-Ordens, das Kommandeur- des sächsischen Albrechts-Ordens, die sächsische Medaille für Kunst und Wissenschaft. Die ehrenvollste Auszeichnung, von der er übrigens nichts erfahren hat, mag wohl das Geständnis gewesen sein, das jüngst ein hervorragender serbischer Diplomat dem Schreiber dieser Gedenkzeilcn gegenüber in die schlichten Worte kleidete: »Kanitz kennt Serbien besser und jeden Winkel unsers Vaterlandes genauer als die meisten unter uns!«
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