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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 25.04.1896
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1896-04-25
- Erscheinungsdatum
- 25.04.1896
- Sprache
- Deutsch
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- Saxonica
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2506 Vermischte Anzeigen M 95, 25. April 1896. Die ..Älmielfi" der III« VSkllSk KoMPSll». s 19036s Zu den Paragraphen-Zitaten der zVsiwsr Oompav^ habe ich zu erwidern, daß der fragliche Vertrag sowohl im Oktober, wie im Januar Ergänzungen erfuhr, welche sie in ihrer „Abwehr" verschweigt, in ihrer Klage aber zu dem Teile, der ihr zusagt, geltend macht. Außerdem vergißt 'I'bs tVsrvsr Lowpauz- zu sagen, daß in dem Vertrage vom 21. März ausdrücklich festgestellt ist, daß ich pro Heft 16 kleine und 4 große Vorlagen, demnach bei 20 Heften genau 400 Stück zu liefern habe. Diese von mir vorzunehmende und von ihr zu begutachtende Auswahl von 400 Vorlagen habe ich ihr — siehe den von ihr zitierten Paragraphen (Börsenblatt Seite 2405, zur alleinigen Ausnutzung in allen Ländern in Buchdruck eigentümlich überlassen. Sie druckt .eigentümlich" eigentümlicherweise fett, während der Nachdruck für jeden Verleger selbstredend auf Buchdruck zu legen ist. Aber wer in dieser Hinsicht Recht hat, wird ja der Richter entscheiden. Dabei käme vielleicht die gezahlte Lergütung in Betracht. Und nun hören Sie gefälligst: Ich habe nachweisbar in den 7 Jahren, während welcher ich dem Helden meines Buches sozusagen auf Schritt und Tritt gefolgt bin, mindestens Ausgaben in einem Betrage gehabt, der die von der 'iVsrnsi- 6ompan)' zugestandenen 10000 Mark weit über schritt. Es war schon deshalb ganz und gar ausgeschlossen, daß ich der mit reichsten Mitteln prunkenden Gesellschaft, die ihrer Ver sicherung zufolge Herrn Stoddard für die Photographicen zum „Fluge durch die Welt" 25000 Dollars gezahlt hatte, die für ca. 160 Ausnahmen in der Berliner Gewcrbeausstellung zehntausend Mark zu zahlen hat — und beiläufig mir für das Recht in Autotypie — das Werk zu der Lappalie von 10000 Mark .eigentümlich" überlassen könne. Dieser Betrag galt vielmehr einzig und allein der von mir zu liefernden und von ihr gutzuheißenden Auswahl von 400 Borlagen aus meinen damaligen ca. 900 Aufnahmen, Skizzen rc. Kurz nach Vertragsabschluß, der — ich muß meine längst bereute, durch meine Erfahrungen mit der .Wettinchronik" aber doch erklärliche Sünde bekennen — von mir einzig und allein unter der Vorausseßnng und Zusage eines großartigsten, aus schließlich durch Zeitungen vorzunehmenden Vertriebs — und auch hierfür habe ich einige Zeugen mehr, als ich brauche — ab geschlossen war, und sonst niemals abgeschlossen worden wäre, kam Herr Beck, Generaldirektor für Europa, mit mir überein, den Plan des Werkes illustrativ auf eine ungleich breitere Basis zu stellen. Es wurde beschlossen, farbige Kunstbeilagen zu geben, die Gcburtstagshuldigungcn in erschöpfender Weise zu behandeln und das Werk schon im Hinblick auf die vielen Werke der Kriegsjubel- fcier zu vertagen Thatsächlich besagen ja auch die Ankündigungen der ^Vsrnsr Oowxavz-, daß das Werk tausend Illustrationen ent halte Die angcsetzten Lieferungslermine mußten dadurch selbstredend eine völlige Veränderung erfahren. Die ersten farbigen Bilder waren, wenn ich nicht irre, im August, also zu einer Zeit fertig, wo dem Vertrage nach das ursprünglich geplante Werk hätte vollendet vorliegen sollen. Ich war während der Huldigungszeit aller Augenblicke in Friedrichsruh und erivarb beiläufig für mein eigenes Geld, für mich persönlich auch eine Unmenge fremde Aufnahmen. Da Herr Beck der von mir hiersür geforderten Entschädigung beständig aus dem Wege ging, habe ich über dieselben anderweitig verfügt und deren Benutzung untersagt. Wir werden ja sehen, mit welchem Erfolg. Jedenfalls wird Herr Beck keine Ursache haben, von mir zu sagen, daß .dieser Herr" ihn nicht oder zu wenig verklagt. Nun aber kommt das Netteste: Herr Beck versichert, daß er für das Bismarckwerk mir oder für mich Zahlungen im Betrage von 16696 Mark 55 Pfennige geleistet habe. Ein artiges Sümmchen! Aber: — man muß auch ihm, nämlich diesmal dem artigen Sümmchen — in die Nieren sehen. Und da sieht man ohne weiteres den ganzen Jammer meiner Beziehungen zu dieser Gesellschaft. Zehntausend Mark zahlt mir die Wsrvsr Lompavz- für die, nach ihrer Ansicht, uneingeschränkte Ueberlassung meines gesamten, und nicht bloß meiner Meinung nach überhaupt unbezahlbaren Materials, und mit ca. 6000 Mark belastet sie mein „Konto" für alle diejenigen zeichnerischen, photographischen und technischen Arbeiten, welche unter Zugrundelegung meiner Vorlagen für die ganz eigenartige Illustration meines Werkes nötig waren. Demnach blieben mir für die so „eigentümliche" Ueberlassung meines Materials ca. 4000 Mark! Hätte ich aber das Werk zu Ende geführt, dann hätte ich für die weitere „Illustration" mindestens noch eine gleiche Belastung — es standen nach der alten Vereinbarung noch ca. 180, nach der neuen über 700 und dazu 9 farbige Kunstbeilagen aus — tragen können. Dann hätte ich der Gesellschaft für die Güte, meine Bismarcksammlung, für die ich in Berlin einen Bismarckthurm bauen werde, als ihr ausschließ liches Eigcnthum betrachten zu wollen, noch etliche Tausend Mark zuzahlen müssen. Das klingt mindestens grotesk! Nicht wahr? Und doch ist das die lautere Wahrheit. Vorläufig gebe ich zum „Verständnis" noch Folgendes: Ich fand bei der Wsrvsr Oomxs,gvz- aller Erwartung entgegen keinerlei Vorbereitung für die technische Gestaltung des großen Werkes. Nichts, gar nichts war da. Alles mußte geschaffen werden, und der cs schuf, war ich. Ich engagierte Künstler und Photographen, ich leitete und überwachte jede einzelne Arbeit. Ich sagt' es schon in meinem Rundschreiben: da ist nichts, außer dem gestrichenen Papier, was nicht meine Arbeit und meine Leitung verriete. Oft, wenn ich um Unterstützung und um Anwerbung weiterer Kräfte ersuchte, hieß es: Besorgen Sie das nur. Sie bekommen ja doch alles billiger und wissen besser Bescheid. So leitete ich alles, kontrollierte jede Ausgabe, die dem .Bismarckkonto" überwiesen wurde. Nur zur Berechnung der Klischees gab ich mich nicht her. Als ich durch eine Aeußerung Beck's ob dieses Kontos stutzig geworden war, suchte er mir auch hier wieder auszuwcichen. Ich verlangte endlich meinen Kontoauszug, den ich nach wochenlangem Drängen Ende Januar erhielt. Da sah ich nun die Bescherung: das .Bismarck-Konto" war einfach lnatürlich ohne Druck- und Klischeespesen) mein Konto geworden. Statt daß ich für die meine Zeit oft völlig in Anspruch nehmende, anstrengende technische Thätigkeit die Bezahlung erhielt, die ich ebenfalls wiederholt, wenn auch in Schätzung der Verhältnisse nicht eben zudringlich gefordert hatte: sollte ich demnach diese Verlagsausgaben auf meine Rechnung nehmen. Ich brauche nicht zu sagen, daß mir da endlich die Augen auf und über gingen. Aber eine weitere Ausführung würde hier viel zu breit. Ich werde sie schon geben, daß nicht bloß ich eine lange entbehrte Freude daran haben soll. Heute kann ich nur noch sagen, daß, wenn in diesem Streit irgend ein Unrecht auf meiner Seite ist, so kommt es nicht aus Pflichtlosigkeit, sondern aus über großer Gewissenhaftigkeit, das große Werk wirklich groß zu gestalten. Ich konnte übrigens schon deshalb unmöglich den Text eher liefern, weil er von den Illustrationen, die nachweisbar ohne mein Verschulden ausblieben, abhängig war. Trotzdem gab ich der 0. in Anbetracht der Verhältnisse meinen Aßmus-Bismarck, damit die Sorge Becks wegen der langen in Amerika nicht verstandenen Verzögerung des Werkes und der dadurch bedingten Unkosten, materiell ausgeglichen werde. Mit welchem Rechte ich jetzt der Ueber- zeugung bin, daß mehrere Umstände wirkten, mir die Vollendung meines Werkes, dessen Titel mir und nur mir gehört und bei allen rechtlichen Menschen gehören ivird, unmöglich zu machen, werde ich an anderer Stelle darthun. Im Vorübergehen bemerke ich nur »och. daß Beck das Honorar aus 60000 Mark (3 Pfennige pro Heft bei 20mal 100000 Heften L 50 bis 60 Pfennig) angiebt. In seiner Klage dagegen zieht er zur Geltendmachung einer Konventionalstrafe den Vertrag von Mitte Oktober heran, in welchem von einem Honorar von 4 Pfennigen pro Heft und einem Heftpreis von 70 Pfennigen die Rede ist. Lbscho» die Abrechnung monatlich erfolgen soll, habe ich niemals eine solche erhalten. Das nennt man Rechte nnd Pflichten. Diese Darlegung war ich meiner Stellung schuldig. Den Buchhandel freilich geht nur die Frage an: Liefert Dbo ^sruor voiupau? Arthur Mennell's Bismarck-Denkmal in der angezeigten, versprochenen Weise? Diese Frage habe nicht ich zu beantworten. Ich habe nur noch zu sagen: Obgleich 'I'bs zVsrvsr Oo. mein Material nicht hat und das Werk daher nicht in der angczcigten Weise liefern kann, erklärt sie, wiederum recht fett gedruckt, daß sie in der Lage sei, das Werk in der .zugesichcrten Weise fortzuführen und zu Ende zu führen". Daß dabei nach wie vor Prospekte, Plakate und Redaktions- schreibcn meine» Namen tragen, ist ja auch eine ganz hübsche Bereicherung des Umganges mit Autoren.
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