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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 28.09.1885
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1885-09-28
- Erscheinungsdatum
- 28.09.1885
- Sprache
- Deutsch
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.V 224, 28. September. Nichtamtlicher Teil. 4563 Nichtamtlicher Teil Übersicht der berühmteren Buchdrucker und Buchhändler.*) (Fortsetzung aus Nr. 218.) Süddeutsche Staaten.**) In Augsburg, über dessen ältere Druckergeschichte***) u. a. Monographieen von Herberger, L. E. Meyer, G. C. Mezger, F. A. Veith und G. W. Zapf ausführlichere Auskunft geben, darf man Johann Rynmannch) (1497 — 1522) als bedeutenden Ver leger nicht mit Stillschweigen übergehen. Er beschäftigte Druckereien in Augsburg, Basel, Straßburg, Nürnberg und Venedig. A. Kirch hofs führt in den »Beiträgen« 146, resp 147 Verlagsartikel auf, meist der Theologie, Geschichte, Philosophie rc. ungehörige, auch manche populäre Schriften. Unter den neuern Buchhändlern, deren nicht wenige einen be deutenden Klang haben, sei u. a. Johann Peter Himmer (1801 —67)chf) als Inhaber der bereits 1731 gegründete Matth. Rieger'schen Buchhandlung genannt. Er wanderte 1815 von Glase hausen bei Heiligenstadt nach Göttingen, sattelte vom Buchbinderlehr ling zum Buchhändler um, indem er Aufnahme in der Deuerlich'schen Buchhandlung fand, kam 1822 nach Leipzig, dann nach Würzburg, übernahm 1828 mit Karl Kollmann die Jos. Wolff'sche, 1831 die Rieger'sche Buchhandlung in Augsburg; 1835 erwarb er die Kranzfelder'schc Buchhandlung in Lindau, die er später an I. Th. Stettner abtrat, 1845 die Reichel'sche Buchdruckerei in Augsburg, 1848 gründete er die M. Rieger'sche Universitäts buchhandlung in München, deren Leitung 1865 sein Sohn Gustav Himmer übernahm. 1849 übernahm er auch die Moy'sche Buch handlung in Augsburg. Wie als Buchhändler genoß er auch als Vertreter wichtiger Gemeindeämter wohlverdientes Ansehen. In Stuttgart sind u. a. noch hervorzuheben die wichtigen 1826 von Ernst Schweizerbart (seit 1867 Besitzer Eduard Koch), 1828 in Reutlingen von Johann Konrad Mücken (später Karl Mücken), 1829 in Berlin von Adolf Krabbe gegründeten Ver lagshandlungen Adolf Krabbe stand durch die s. Z. sehr beliebten »Hausblätter«, zu deren eifrigen Mitarbeitern u. aEdmundHöfer und Hackländer gehörten, in Verbindung mit den angesehensten Schriftstellern. Sein Verlag ging später an Ged r. Kröner über, wurde aber von Carl Krabbe (seit 1876) teilweise zurückgekauft. — L. F. Rieger gründete 1831 die seit 1874 im Besitz von Wilhelm Brecht befindliche Rieger'sche Verlagshandlung, aus welcher u. a. Hauffs Werke hervorgingen. — In demselben Jahre gründete I. Scheible sein verdienstliches Verlags- und Antiquariats- *) Als eine weitere wichtige Quelle für die Geschichte des Buch handels müssen noch die in der »Allgemeinen deutschen Biographie« enthaltenen Biographieen hervorgehoben werden. Die Buchstaben A. B. findet man auch abgedruckt im Börsenblatt 1875. Nr. 148, 152, 190 (194); 1876. Nr. 32, 95. **) Es kann den geehrten Lesern dieses Artikels kaum entgangen sein, daß derselbe ursprünglich kürzer beanlagt, durch Umarbeitung und während des Drnckes der ersten Partieen immer reicher zuströine»- des Material mehr nnd mehr an Ausdehnung zugenommen, daß dar unter aber die gleichmäßigere und systematische Bearbeitung gelitten hat. Von einer chronologischen Ordnung der Berühmtheiten mußte bald zu gunsten einer wenigstens die Größen einzelner Städte zusammen fassenden Einteilung abgewichen werde»; wobei sich bald auch das Unthun- liche, die Städte einzelner Distrikte auseinanderzuhalten, ergab. Obwohl nun bereits Bayern, Württemberg und Baden Berücksichtigung gefunden, erscheint es, zuletzt noch im Südwesten Deutschlands weilend, angemessen, hier gleich einige in diesen Ländern noch zur Geltung gekommene Kapazitäten nachzufügen. ***) Vgl. Börsenblatt 1840, 41. ch) Vgl. Börsenblatt 1850, Nr. 71—74. (Albr. Kirchhofs.) ff) Vgl. Börsenblatt 1868, Nr. 9. (H. W. Busse.) geschäft. Seine Publikationen seltener altdeutscher Schriften, die er als Herausgeber des »Kloster«, 13 Bände 1845-49, und des »Schaltjahr«, 5 Bände 1846—47, bewerkstelligte, reihen ihn den gelehrten Kennern dieser Litteratur ein. In Russells Katalog findet man das Schaltjahr ausführlich recensiert. In den vierziger Jahren thaten Scheible, Rieger u. Sattler zu Verlagsunternehmungen sich zusammen. — S. G. Liesching muß als Gründer eines hoch- angesehenen Verlages genannt werden, aus welchem u. a. weit verbreitete pädagogische Schriften, wie die Wackernagelschen Lehr- und Lesebücher, hervorgingen. In Reutlingen*), interessant wegen seines durch Fleisch hauer L Spohn, Enßlin L Laiblin rc. kultivierten volks tümlichen Verlags, in welchem gleichsam die ersten Zeiten der Druck- kunst fortzuleben scheinen, herrscht ein vergleichungsweise lebhaftes bnchhändlerisches Treiben. Das Antiquariat findet nebenbei in E. Fi sch Hab er einen eifrigen Vertreter (etabliert 1828). In Eßlingen gründete 1832 I. F. Schreiber**) (1809 — 67) eine lithographische Anstalt, welche sich bald den be deutendsten derartigen Instituten ebenbürtig zur Seite stellen durfte, wie dies u. a. die aus ihrem Verlage hervorgegangenen »Bilder zum Anschauungsunterricht«, hervorragende naturwissenschaftliche Bilderwerke, und eine großartige Reihe von Bilderbüchern beweisen. Fünfundsiebzig Artikel erschienen mit Text in zwölf außer europäischen Sprachen. Eine der rührigsten Verlagshandlungen erstand 1874 in der Firma der Gebr. Henninger (Hermann und Albert) in Heil bronn. Dieselben bebauten u. a. das Feld der Sprachwissenschaften, der altdeutschen Litteratur, auch der Theologie 1878 ging ein großer Teil des Zimmerschen Verlages in Frankfurt am Main an dieselben über. Auf das Großherzogtum Baden müssen wir schon der Universität Heidelberg***) wegen einen Blick zurückwerfen. Es kommen hier hauptsächlich I. C. B. Mohr ch) (1778 — 1854) und Ehr. Fr. Winter in Betracht. Ersterer trat 1793 zu Frankfurt in die Lehre, übernahm, nachdem er vorher an anderen Orten konditioniert, 1804 die 1801 gegründete Buchhandlung von August Hermann in Frankfurt. Später war er mit Zimmer in Heidelberg associiert, firmierte dann unter seinem alleinigen Namen. Im Buchhandel genoß er hohes Ansehen und fungierte u. a. 1838 —1840 als Börsenvorsteher. 1851 wurde er zum 0r. üonoris oansa ernannt. Seinem Verlage, über dessen Schicksale bereits in Nr. 218 d. Bl. berichtet, gehörten wichtige Zeitschriften und be deutende Autoren an, wie z. B. die Klassiker Heinrich Voß, Herder, Jean Paul, der Historiker F. C. Schlosser, der Philo loge K. F. Hermann u. v. a. Ehr. Fr. Winterchch) (ch >858, 84 Jahr alt) trat 1815 für seinen Freund Zimmer in die Firma Mohr L Zimmer ein, gründete 1822 eine Verlagshandlung unter eigenem Namen, verkaufte 1835 sein daneben geführtes Sortiment, nahm 1839 seine Söhne Anton und Christian auf, acquirierte 1855 den Fest'schen Verlag in Leipzig und 1856 den I B. Müller'schen Verlag in Stuttgart, nachdem *) Über das erste Jahrhundert der Druckkunst (hauptsächlich Otmar, G. u. I. Zainer) vgl. Börsenblatt 1882. Nr. 288. 292. **) Vgl. Börsenblatt 1867. Nr. 281. ***) Über Heidelberger Buchhändler vergl. Börsenblatt 1844. Nr. 38. (Dittenberger). ch) Vgl. Börsenblatt 1852. Nr. 17 (bOjähriges Jubiläum) und 1854. Nr. 19 (Nekrolog von Jos. Gabr. Findel), chch) Vgl. Börsenblatt 1858. Nr. 6. 632*
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