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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 28.09.1885
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1885-09-28
- Erscheinungsdatum
- 28.09.1885
- Sprache
- Deutsch
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- LDP: Zeitungen
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,,v 224, 28. September. Nichtamtlicher Teil. 4565 Witwe Haquet 1672 übernommene Druckerei bis 1858 fortbestand. Aus dem 1703 von ihm gegründeten »Posttäglichen Mercurins« ging die k. k. privilegierte Wiener Zeitung hervor. Auch sein Sohn Johann Peter von Ghelen genoß hohes Ansehen. Die bedeutende Firma Carl Gerold's Sohn*) hat ver schiedene namhafte Repräsentanten. Sie ging hervor aus der von Joseph Gerold 1775 angekauften Universitätsbuchdruckerei und Verlagshandlung von Leopold Kaliwoda, ging 1801 an Magdalena, 1807 an Carl Gerold (1783 — 1854) über, unter dessenLeitung die Geschäfte besonderen Aufschwung nahmen. Dieser wurde auch der Gründer der rasch emporblühenden Sortiments handlung, gehörte verschiedenen Ausschüssen des Börsenvereins an (1836—1850! und machte u. a. durch Bekämpfung der Censur sich verdient. >854 übernahmen Friedrich und Moritz Gerold die Geschäfte, wurden 1856 Buchhändler der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften und verkauften 1867 das Sortiment an H Pauli und Th. Demuth. Unter Beteiligung bedeutender Buchhändler und Gelehrter wurde 1875 das hundertjährige Jubiläum gefeiert. Aus einem längeren vom Prof. Tomaschek ausgebrachten Toaste in Versen lernt man in kurzer Fassung die Reichhaltigkeit des Ver lages kennen. Es heißt u.a.: Da seh ich Historiker, Juristen und Philologen, Mathematiker, Maschinen-, Bahnbaner und Geologen, Zoo-, Arachno-, Jchthyo- und Entomologen re. — Aus dem umgebenden Chor Tritt auch die »Gymnasial-Zeitschrift« hervor, Auch Pfeiffers »Germania« lobesan Kommt huldigend zum Feste heran. Ich sehe den Halm, den Hebbel, den Feuchtersleben, Und auch Grillparzer möchte sich ihnen vereinen, Er wenigstens wollte bei Gerold erscheinen. Ein Hanptanteil an diesen Huldigungen galt Moritz von Ge rold**) (geb. 1815), welcher, ursprünglich Techniker, bereits 1835 in das Geschäft eingetreten war. Bereits 1789 wurde von I. B. Wallishausser die als eins der bedeutendsten Geschäfte dastehende k. k. Wallishaussersche Buchhandlung gegründet, welche auf dem Gebiete der Theater- litteraturnebenL.Lassars Buchhandlung (Ed. Bloch) in Berlin den ersten Rang einnimmt. Sein würdiger Nachfolger war Josef Klemm ***) (18 21 — 82), welcher u. a. auch als V orsteher des Wiener Buchhändler-Gremiums sich verdient gemacht hat. Auf dem Gebiete der pädagogischen Litteratur nimmt die von Anton Pichler 1794 gegründete, unter der Firma Pichlers Witwe L Sohn fortblühende Buchhandlung einen der ersten Plätze in Deutschland ein. Konrad Adolf Hartlebench) (geb. 1778 in Mainz, ch 1863) gehörte erst dem Militärstande an, kaufte 1802 eine Buch handlung in Wien, errichtete 1804 eine solche in Pest und wurde Begründer eines gediegenen populären Verlags, welcher nament lich bedeutende Werke auf den Gebieten der Geschichte, Geographie und Naturwissenschaften, speciell auch der technologischen Litteratur aufzuweisen hat. Zu besonderer Blüte gelangte derselbe unter Adolf Hartleben (geb. 1835 in Neugradiska). Wilhelm Ritter von Braumüllerchch) (geb. 1807 in Zill- bach bei Eisenach, ch 1884) war einer der hervorragendsten Buch händler. Zu höchstem Ansehen gelangte er namentlich durch seine Verlagsthätigkeit auf medizinischem (besonders auch balneologischem) und vielen anderen Gebieten. Erbestand seine Lehrzeit bei Baer ecke *> Über das lOOjähr. Jub. vergl. Börsenblatt 1875, Nr. 231. 241. **) Vgl. Börsenblatt 1884, Nr. 241. ***) Vgl. Börsenblatt 1882, Nr. 57. 4) Vgl. Börsenblatt 1863, Nr. 42. 4ch) Vgl. Börsenblatt 1865, Nr. 115. — Die ausführlichen Mit teilungen über ihn nebst ausgezeichnetem Porträt findet man i» Or. C. Beyers »Zillbach«. Wien 1878. S. 237—400. in Eisenach, kam 1825 zu Gerold in Wien, ward 1836 Associb von I. G. Ritter von Mösle sel. Wwe., übernahm 1840 die Hand lung für eigene Rechnung und führte sie dann mit L. W. Seidel unter der Firma Braumüller L Seidel bis 1848 fort. Von da an firmierte er unter seinem Namen und ließ besonders den Ausbau des Verlags sich angelegen sein. 1868 gründete er in Gemein schaft mit seinem Sohne ein neues Sortimentsgeschäft. Durch seinen mannigfaltigen, u. a. die verschiedensten Fachkalender umfassenden Kalenderverlag zeichnet sich Karl Fromme*) aus (ch 1884, 57 Jahr alt). Obwohl kein Buch drucker von Fach, sind die Leistungen der von ihm innegehabten, schon 17 48 gegründeten Buchdruckerei bedeutend. — A l o y s A u e r **), Ritter v. Welsbach (1813—69), besonders berühmt durch seine Erfindung des Naturselbstdrucks, verdient hier außerdem genannt zu werden als Direktor der Wiener Staatsdruckerei (1841—68), deren Geschichte er auch geschrieben. Auch war er Herausgeber einer »Sprachenhalle«, welche das Vaterunser in 608 Sprachen wiedergiebt. — Eduard Hölzel (etabl. 1844) legt u. a. durch seine Filialen in Neutitschein, Olmütz und Mährisch-Schönberg, vor allem auch durch seine Kunstanstalt für Ölfarbendruck Beweise für seine über gewöhnliches Maß hinausreichende Geschäfts tüchtigkeit ab. Rudolf Lechner, dessen 1825 gegründetes Sortiment 1876 an Alfred Werner überging, und welcher sich ausschließlich dem Verlag und Kommissionsgeschäft gewidmet, genießt in geschäftlichen und geselligen Kreisen allgemeines Ansehen. Das von Friedrich Manz***) (ch 1866,47 Jahre alt) 1849 begründete Geschäft kultiviert hauptsächlich Staats- und Rechtswissenschaften. 1870—83 war Hermann Manz, seit 1883 ist Julius Klinkhardt in Leipzig Inhaber des Geschäfts. — In hervorragender Weise macht die von R. von Waldheim 1855 gegründete Verlagshandlung sich bemerklich, welche durch ihre »Allgemeine Bauzeitung«, auch sonstige gewerbliche, sowie militärische und belletristische Blätter in weitesten Kreisen Anse hen genießt. Die mit dem Verlag verbundene artistische Anstalt umfaßt Buchdruckerei und alle technischen Zweige. Alfred Hölder gründete 1862 einen angesehenen, nament lich durch manche naturwissenschaftliche und andere Zeitschriften vertretenen Verlag. Auch ist er Besitzer der bereits 1724 gegrün deten Beck'schen Univ.-Buchhandlung, während zugleich die Firma Friedrich Beck (seit 1862 Bes. Friedrich Beck), im gleichen Jahre gegründet, fortbesteht. — Urban L Schwarzenberg, welche 1866 eine Buchhandlung errichteten, rivalisieren als Verleger medicinischer Zeitschriften und umfangreicher encyklopädischer Werke mit den bedeutendsten Verlegern auf gleichem Gebiete. — Als würdige Repräsentanten der auf allen Gebieten derLitteratur eine unermüdliche Thätigkeit entfaltenden Buchhändler stehen, wie dies schon ihre mannigfachen bibliographischen Verzeichnisse bekunden, u. a. Wilhelm Frick (feit 1881; 1868 unter der Firma Faesy L Frick gegründet) und L. W. Seidel L Sohn da. Moritz Perles, welcher u. a. durch das seit 1866 von ihm herausgegebene »Adreßbuch für den österr. Buchhandel« nicht geringe Verdienste sich erworben, hat auch seit 1869 als vielseitiger Verleger und eifriger Sortimenter sich hervorgethan. Die 1770 gegründete Kunst-, Musikalien- und Landkarten handlung von Artaria L Comp., früher im Besitz von Dome- nicho Artaria, ging 1842 an August Artaria, resp. seit 1881 an Karl August Artaria über. Unter Mannheim findet man einige weitere Notizen über Domenicho und Philipp Artaria. ") Vgl. Börsenblatt 1884, Nr. 273. **) Vgl. Börsenblatt 1869, Nr. 166. ***) Vgl. Börsenblatt 1866, Nr. 80.
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