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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 16.03.1910
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1910-03-16
- Erscheinungsdatum
- 16.03.1910
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- Deutsch
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3306 Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. Mchtamtlicher Teil. 61. 16. März 1910. Summen auf den Kopf der Bevölkerung nur 3,47 Pfennig, während im Elsaß 4.88 Pfennig auf den einzelnen Landes- bewohner kommen. Diese Zahlen enlsprechen so ziemlich den bereits in Nr. 34 dieses Blattes veröffentlichten Ergebnissen Unwiderlegbare Beweise für die Einwirkung zu liefern, die unsere Bibliotheken auf den Absatz von Literaturerzeug nissen ausüben, möge einer in allernächster Zeit der Öffent lichkeit zu übergebenden Statistik, die sich auf den Absatz von 5 Verlagsgeschäften der verschiedensten Richtungen und aus die Lieferungen eines Barsortiments stützt. Vorbehalten bleiben, und bis dahin mögen auch die in Nr. 51 d. Bl. unter Heran ziehung des Beispiels von Einzelfuhrwerk und Eisenbahn — dessen Beweiskraft übrigens für die hier behandelte Frage kaum überzeugend sein dürfte — ausgesprochenen, einen günstigen Einfluß vermutenden Ansichten unwidersprochen bleiben. W. Wild. Aus dem Deutschen Buchgewerbehaus in Leipzig. Ausstellung künstlerisch ausgeführter kaufmännischer Drucksachen, Packungen und Plakate. Die Ausstellung, die gegenwärtig die Erdgeschoßräume des Deutschen Buchgewerbehauses in Leipzig einnimmt, soll ein Bild zweckmäßiger Reklame bieten, deren sich der Ge schäftsmann in Form von Drucksachen. Packungen und Plakaten bedient, um seine Waren dem Publikum in em pfehlende Erinnerung zu bringen. Welche Bedeutung die Reklame im modernen Geschäfts leben erlangt hat. braucht hier nicht näher erörtert zu werden. Die Form der Reklame, ob es sich nun um eine Annonce oder sonstige Drucksache, um eine Packung oder ein Plakat handelt, muß vor allem praktisch sein, das heißt möglichst einfach gehalten und auf die Hervorhebung des Wesentlichen abzielen, durch klare Disposition oder durch Beihilfe bildlichen Schmuckes sich auszeichnen, um die Sache, um die es sich handelt, dem Leser sofort klar vor Augen treten zu lassen. Diese Ausstellung, die dazu dienen soll, den Inter essenten »Ratschläge sür wirkungsvolle Reklame» an die Hand zu geben (wozu auch eine von vr. Schinnerer, dem Direktor des Deutschen Buchgewerbe-Museums, verfaßte Broschüre dient, die denBesuchern der Ausstellung unentgeltlich verabreicht wird), zeigt neben ihrem weitaus größten Teil muster hafter Arbeiten, auch eine kleine Abteilung, in der »Schlechte Beispiele« zu sehen sind, wie sie noch immer in zahlreichen Plakaten, Packungen usw. bei vielen Geschäften Verwendung finden. Diese sorgsältig ausgewählten Beispiele zeigen, daß trotz Aufwendung vieler Mühe und noch mehr Farben der Zweck des Reklamebildes oder der Reklamefchrift verfehlt sein kann durch Anbringung vieler Einzelheiten, durch mangel hafte oder süßliche Zeichnung, ausdringliche Farben und anderes mehr. Wir wollen es uns versagen, die auftrag- gebenden geschäftlichen Firmen oder die ausführenden lithographischen Anstalten an dieser Stelle namhaft zu machen; aber der Hoffnung möchten wir Ausdruck geben, daß die von der Handelskammer Leipzig, vom Deutschen Buchgewerbe-Verein und vom Deutschen Museum für Kunst in Handel und Gewerbe zu Hagen i. W. gegebenen schätzens werten Anregungen auf fruchtbaren Boden fallen mögen. Gelegenheit, zu lernen, wie eine Sache besser zu machen ist. sollte von Rechts wegen von jedermann mit Freuden begrüßt werden. Was wirklich künstlerisch durchgebildete Plakatentwürfe zu besagen haben, das kennzeichnen z. B. dis in unmittelbarer Nähe der mangelhaften Plakate ausgestellten Entwürfe für die Weltausstellung Brüssel 1910, die durch den deutschen Reichskommissar zur Verfügung gestellt worden sind. Als hervorstechendes Kennzeichen macht sich in ihnen das Streben geltend, mit einfachen, möglichst beschränkten Mitteln einen klaren und starken Eindruck heroorzurufen. Dis von einigen unsrer namhaftesten Plakatkünstler her rührenden Entwürfe zeigen vor allem dem Zwecke entsprechende breite Flächenwirkung und einheitliche Gliederung von Bild und Schrift. Den ausgesprochensten Plakatstil und die beste Disposition zeigt des Müncheners Ludwig Hohlwein Entwurf, der auf warmem lichtbraunem Grunde einen Reiter mit der auf der Schulter ruhenden deutschen Standarte zeigt. Julius Klingers und Weiß gerbers Entwürfe sind zwar äußerst geschickt angeordnet und wirkungsvoll; aber es fehlt ihnen doch an einer ge wissen Einheitlichkeit des Gesamteindrucks. Beide Künstler haben für ihre Vorwürfe die Darstellung der Trikoloren verschiedener Kuliurstaaten gewählt. Höchst originelle, zweck mäßige und durch wirksame und dabei ansprechende Tönungen sich auszeichnende Plakatserien bieten ferner für mannigfaltige Ankündigungen dis Firmen: Vereinigte Druckereien; und Kunstanstalten vormals Schön L Maison G. m. b. H. in München und die Kunstanstalt Hollerbaum L Schmidt in Berlin, bei deren Entwürfen neben anderen Künstlern Ludwig Hohlwein, I. R. Witzel, Weißgerber, Hans Rudi Erdt, Julius Klinger und Lucian Bernhard als Mit arbeiter tätig waren. Mit vorzüglichen Plakaten ist auch der Leipziger Erich Grüner vertreten, die er für die Firma Ury Gebrüder ausgesührt hat. Bezieht sich die künstlerische Gestaltung eines Plakats vorwiegend auf figürliche Darstellungen, so treten bei Diplomen, Urkunden, Adressen, Festschriften, Prospekten. Geschäfts- und Besuchskarten, Preislisten, Inseraten und verwandten Drucksachen hauptsächlich die Schriftcharaktere in den Vordergrund, bei denen als Zicrmaterial vornehmlich ornamentaler Schmuck Verwendung findet. Eine Fülle mustergültiger Arbeiten bietet die Ausstellung nach dieser Richtung hin; aus ihnen ist zu ersehen, welche vortrefflichen Lösungen sich schon erzielen lassen nur durch übersichtliche Anordnung des Schriftsatzes in Form von Druck- oder Schreib schrift, und welche Vollendung des Gesamtbildes zu erreichen ist durch besonders charaktervolle Schristzeichen, wie sie uns Peter Behrens, Walter Tiemann, I V. Cffsarz, F. H. Ehmcke, F. W. Kleukens, Paul Haustein, Heinz Kenne, Henry van de Velde, Max Hertwig, Julius Gipkens u. a. geschaffen haben und wie sie in neuerer Zeit erfreulicherweise auch aus der Leipziger Akademie für graphische Künste und Buch gewerbe unter der Anleitung Belwes hervorgegangen sind. Welche hervorragenden künstlerischen Kräfte sich mit Eifer dieser geschäftlichen Reklame-Drucksachen angenommen haben, davon geben selbst scheinbar so nebensächliche Dinge, wie die Packpapiere Zeugnis, für die Richard Riemerschmid, I. V. Cissarz. van de Velde. Lucian Bernhard und Maria la Roche ungemein reizvolle Verzierungen erdacht haben. Eine Reihe anderer Künstler haben ihre originelle Er findungsgabe und ihr feines Farbengesühl bei Entwürfen für Packungen und Etiketten bekundet, wobei sich besonders F. H. Ehmcke, Max Hertwig und Klara Möller hervor getan haben. Auch die aus der Kunstgewerbeschule in Barmen hervorgegangenen Arbeiten sind äußerst geschmack voll in Form und Farbe. Ausgeführt find die Packungen teils durch, teils für die Firmen F. Hagen-Stettin, Bugen L Co.. P. Ring (Syndetikon), die Cida-Compagnie in Belgien (Cakes-Fabrik). H.Bahlsen-Hannover und die Kaffee-Handels- Aktien-Gesellschaft in Bremen. Vorzügliche Drucksachen in Form von Briefköpfen, Brief umschlägen und Paketadreffen bieten die Leipziger Firmen Poeschel L Trepte. Günther, Kirstein L Wendler, sowie die
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