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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 09.03.1910
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1910-03-09
- Erscheinungsdatum
- 09.03.1910
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- Deutsch
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lichen Ausführungen und unterstützt namens des Varstandes den Antrag. Der Antrag wird hierauf angenommen. Zu Punkt 8 der Tagesordnung übergehend teilt der Vorsitzende mit, daß auf die in der »Buchhändler- Korrespondenz« erschienene Aufforderung hin zahlreiche Be schwerden gegen die Firma Tempsky cingclausen seien, die seitens des Vorstandes und eines zu diesem Zwecke besonders eingesetzten Komitees auf das genaueste geprüft worden seien. Aus der Besprechung mit zahlreichen Mitgliedern des Ver eins sowie im Schoße des Ausschusses und in der jüngsten Sitzung des Zentralausschusses sei nachstehende Resolution chm überreicht worden: »Die Hauptversammlung des Vereins der öster reichisch-ungarischen Buchhändler ersucht den Vorstand, der Firma Tempsky in Wien mitzuteilen, daß der öster reichische Sortimentsbuchhandel zur Wahrung seiner be rechtigten Interessen von der Firma Tempsky verlangt: 1. daß sie Bestellungen innerhalb der für Ausliefe rungen im Buchhandel üblichen Zeit, insbesondere aber während des Schulbüchergeschäftes, spätestens innerhalb 24 Stunden erledige; 2. daß sie Remittenden in der Höhe von 10"/, des Bezuges auch den nur im Barverkehr stehenden Firmen gutschreibe: 3. daß sie falsch oder defekt gelieserte Bücher anstandslos sofort Umtausche; 4. damit aushöre, willkürlich mit der Entziehung der Lieferung zu drohen, und aushöre, die Lieferung zu entziehen, sofern dies nicht nach der Verkehrsordnung be rechtigt ist. Sollte die Firma Tempsky diese Forderungen nicht binnen vier Wochen formell akzeptieren, so wird der Vor stand ersucht, das k. k. Unterrichtsministerium aufmerksam zu machen, daß die Gefahr vorliege, daß die der Firma Tempsky approbierten Schulbücher vom österreichischen Sortiment nicht mehr gefühlt würden. Außerdem sind die Schulinspektoren und Lehrkörper der diversen Schulen in diesem Falle von dem Kampf des regulären Buchhandels gegen die Firma Tempsky zu verständigen.» Nach dem eingehenden Bericht des Herrn Vetter sprechen hierzu der Vorsitzende und die Herren Krafft, Folk, Deuticke, Kommerzialrat Marx, O. Lechner, vr. Stein, Becker. Die Resolution wird sodann einstimmig an genommen. Vor Übergang zur Tagesordnung ergreift Herr Möbius das Wort und beantragt die nachfolgende Resolution: -Der Vorstand wird beauftragt, dem Unterrichts ministerium folgende Fassung zu unterbreiten: Das hohe k. k. Unterrichtsministerium wolle verfügen: Verleger approbierter Schulbücher sind verpflichtet, diese allen konzessionierten Buchhändlern mit dem üblichen Rabatt zu liefern.« Er erklärt, man müsse den Drohungen der Schulbücher verleger ein für allemal einen Riegel vorschieben. Herr Müller bemerkt, daß der Vorstand sehr über rascht sei über diesen plötzlichen Antrag. Er halte ihn in dieser Form für undurchführbar und, da er mindestens sehr bedeutend modifiziert werden müsse, in der Hauptversamm lung auch nicht für diskutabel. Herr Möbius sei ja jetzt in den Vorstand gewählt worden, ec könne Wünsche dort Vor bringen. Nach einer lebhaften Debatte und nachdem der Vorsitzende wiederholt hatte, der ganze Vorstand müsse aus einer etwaigen Annahme dieser Resolution die Konsequenzen ziehen, erklärt sich Herr Möbius bereit, die Resolution zurück- zuziehen. Die Versammlung nimmt hierauf die Verhandlung des Punktes 8 wieder auf. Herr vr. Breitenstein spricht neuerlich sür Übergang zur Tagesordnung. Er ziehe die Verstaatlichung des Schul bücherwesens den Schikanen der Privatverleger vor und wünsche, daß dies auch protokolliert werde. Der Vorsitzende bedauert, daß ein deutscher Buch händler so zu gunsten des Staatsverlages sprechen könne, während die böhmischen Kollegen schon lange Vorsorge ge troffen hätten, daß der böhmische staatliche Schulbllcherverlag nicht weiter ausgedehnt werde. Er könne dies nur mit der außerordentlich großen Erbitterung erklären, die aus allen Reden über die Behandlung einzelner Schulbücherverlegec sp.eche, und so sehr er diese Erbitterung begreife, sogar für vollkommen berechtigt halte, müsse er die ganze Frage doch von einer höheren Warte aus betrachten und dement sprechend handeln. Er habe sich diesbezüglich eingehend genug in seiner Festrede ausgesprochen und wolle sich nicht wiederholen. Nachdem noch Herr Vetter unter den obwaltenden Um ständen für die Annahme des Antrages eingetreten war, wird derselbe angenommen. Die zwei weiteren Punkte der Tagesordnung werden ohne Debatte angenommen. Bei Punkt 11 ergreift Herr Lenobel das Wort und interpelliert den Vorstand, 1. warum er seine am 28. Januar 1910 cingebrachte Beschwerde gegen den Vorstand nicht als Antrag auf die Tagesordnung gesetzt habe; 2. wie der Vor stand seinen Vorgang und seinen Standpunkt in der Ange legenheit der -Buchhändler-Correspondcnz« einem Vereins mitglied gegenüber rechtfertigen könne. Nachdem der Vorsitzende und der anwesende Redakteur der »Buchhändler-Correspondenz«, Herr Carl Junker, über die in Rede stehende Angelegenheit (es handelte sich um eine Zuschrift des Herrn Lenobel gegen das Wiener Festzugskomitee, die der Redakteur im Einverständnis mit dem Redaktions komitee zu veröffentlichen abgelehnt hatte) Auskunft gegeben hatten, erklärt Herr Lenobel, daß er zwar einen Antrag ein- bringen könne, aber vorläufig davon absehen wolle. Der Vorsitzende versichert Herrn Lenobel, daß er die Angelegenheit, deren Details ihm aus dem Gedächtnis entschwunden seien, genau untersuchen werde. Herr Schönfeld spricht namens mehrerer Mitglieder sein Bedauern aus, daß man den Vertreter des Heraus gebers der Papierzeitung nicht an der Versammlung teil nehmen ließ. Der Vorsitzende erklärt Herrn Schönfeld, daß nach den Bestimmungen der Satzungen Herr Tenger sich nicht vertreten lassen könne und eine Stellvertretung eines Mit gliedes durch ein Nichtmitglied überhaupt ausgeschlossen sei. Da die Hauptversammlung keine öffentliche Versammlung sei und der Verein sein eigenes Organ besitze, erscheine die Zu lassung von Berichterstattern aus rein taktischen Gründen nicht tunlich. Da niemand mehr das Wort verlangt, schließt der Vor sitzende un, 2 Uhr die Versammlung. Protokollführer: (gez.) Carl Junker.
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