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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 09.03.1910
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1910-03-09
- Erscheinungsdatum
- 09.03.1910
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- Deutsch
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^cicyramrucyer 16 Jahren, und Max Kügler, der seit 10 Jahren der Firma angehört, zu Prokuristen ernenne. Nach dem Toast auf den Chef, der von dem Leiter der Charlottenburger Filiale, Herrn B. Hanfs, ausgebracht wurde und in dessen »Hoch« alle begeistert einstimmten, folgte ein Hoch auf die Damen. Hierauf kam die für diesen Abend herausgegebene »Poly technische Festzeitung« zur Verlesung. Sie schilderte in einem Eröffnungs-Gedicht das Tagewerk des Jubilars und brachte in vielen kurzen wie längeren Artikeln und Abbildungen Ereignisse und geschäftliche Vorfälle in humoristisch-satirischer Form. Be sondere Erwähnung verdient das längere Gedicht »Polytechnisches Potpourri«, in dem vom Chef bis herab zum Austräger eines jeden Schwächen gegeißelt wurden. Die Festzeitung, die all seitigen Beifall fand, trug nebst den humoristischen Tafelliedern viel zur fröhlichen Stimmung des Abends bei. Nach beendetem Mahl folgten heitere Vorträge und Dekla mationen der Gehilfen, und schließlich brachte ein kurzes Tänzchen auch den Damen ihr Recht. Frohsinn und Freude herrschten den ganzen Abend, und bis in den frühen Morgen war man in heiterster und. ungezwungenster Stimmung beisammen. Der Abend wird jedem Teilnehmer nicht nur in froher Erinnerung bleiben, sondern er gab auch wieder ein Bild des herzlichen Einvernehmens zwischen Chef und Angestellten. 8. 8. * Oskar Jäger f. (Vgl. Nr. 52 d. Bl.) — Zu den in Nr. 52 d. Bl. angeführten Werken des verstorbenen Geschichts schreibers Professor vr. Oskar Jäger sei hier nachgetragen, daß von seiner »Deutschen Geschichte«, dem letzten Werke des ver dienten Gelehrten, im Herbst 1909 auch der II. (Schluß-) Band erschienen ist. Sprechsaal. Zu den Artikeln: »Büchcrbcttcl- in Nr. 10 und 31 d. Bl. Sehr geehrte Redaktion! In Nr. 10 und 31 des Börsenblattes beschäftigen sich zwei »Eingesandt« mit dem »Bücherbettel« eines deutsch-amerikanischen Stadtverbandes in Ohio U. St. A. Leider habe ich nicht genügend Zeit, um auf die Sache näher einzugehen. Im Interesse des Deutschtums in Amerika und auch im Interesse der Verleger, die deutsche Bücher in Amerika ver kaufen wollen, möchte ich doch einige Worte zur Aufklärung schreiben. Beide »Eingesandt« haben den »Bettelbrief« nur obenhin ge lesen. Das großartige Gebäude hat nicht etwa der deutsch-ameri kanische Stadtverband der betreffenden Stadt gebaut, sondern die Stadt selbst. Es ist, um einen auch bei uns sofort verständ lichen Namen zu gebrauchen das Rathaus dieser Stadt. In diesem Rathaus hofft der D.-A. St.-V. für sich einen Raum zu bekommen, in dem er eine deutsche Bibliothek aufstellen will. Wer ist dieser D.-A. St.-V.? Die Vereinigung aller der Deutschen, die sich in Amerika nicht ihres Deutschtums schämen. Ein Faktor von unberechenbarer Tragweite, wenn sich der Deutsch- amerikanische Staatsverband — Unterateilung in den einzelnen Städten heißt D.-A. Stadtverband — so weiter entwickelt wie bisher, der Kitt zwischen Deutschland und Amerika, der Sauer teig, ohne den in Amerika Korruption allüberall triumphieren würde. Bei den Wahlen wird bereits von den Stock amerikanern mit diesen D.-A. St.-V. gerechnet. Jeder Amerikaner, der für ein Amt »läuft« — dort werden die Beamten gewählt! — sucht sich die Stimme des betreffenden Stadtverbandes zu sichern. Der D.-A. St.-V. ist demokratisch, also antitrustlich. Die reichen Deutschen, d. h. die deutschen Millionäre, Hallen sich fern. Sie wollen meist nicht an ihre deutsche Abstammung erinner! sein. Der D.-A. Staats-Verband ist deshalb nicht vermögend im materiellen Sinne, wohl aber von nicht zu unterschätzendem Ein flüsse im ethischen und politischen. Wer sich für die Frage mehr interessiert, der lasse sich von amtlicher Stelle Auskunft geben. Wenn je die kostenlose Hingabe von Büchern zu empfehlen gewesen, wenn je sie für das Deutschtum von Nutzen ist, dann ist dies bei dem D.-A. St.-V. der Fall? Ich bin kein Verleger; die Aufrechterhaltung deutscher Anschauungen, deutscher Sprache kann mir also mit Rücksicht auf den Absatz deutscher Bücher in Amerika gleichgültig sein. Gleichwohl habe ich im Interesse des Deutschtums in Amerika und damit im Interesse Deutschlands im vergangenen Jahre dem Präsidenten eines D.-A. St.-V. zur Er richtung einer allen Mitgliedern zugänglichen Bibliothek für fast 16 0 .k Bücher aus allen Wissenszweigen gekauft und als Grundstock geschenkt. Nicht um »Bücherbettel« handelt es sich hier, sondern um Er füllung einer nationalen Pflicht, deren Endergebnis Deutschland zu gute kommt. Darum gebe auch der deutsche Verlegerstand mit offener Hand! Freilassing. vr. Hs. Th. Soergel. Bemerkung der Redaktion. — Wir danken Herrn vr. Soergel, dem bekannten Herausgeber der juristischen Fach zeitschrift »Das Recht«, für seine Aufklärung, nach der wir unfern Hinweis auf die kostbare Ausstattung des »Bibliothekgebäudes«, dessen Räume der deutsche Buchhändler mit zu schenkenden Büchern füllen sollte, als nicht mehr haltbar aufgeben. Nach dem Inhalt des uns vorgelegten Rundschreibens und dem beigefügten Bilde war eine andere Auffassung ausgeschlossen. Nicht aufgeben aber können wir unsere Ansicht in bezug auf die große Gefahr wachsender Geringschätzung buchhändlerischer Ware, wenn der Buchhandel fortfahren sollte, durch Verschenken seiner Ware den von allen Seiten fast täglich an ihn herantretenden Bitten zu entsprechen und damit die öffentliche Meinung in ihrem schon sehr verbreiteten Irrtum über den vermeintlich geringen kauf männischen Wert dieser Ware zu bestärken. Dem deutschen Verleger liegt es fern, die gute Absicht von Bildungs- und deutschnationalen Bestrebungen zu verkennen, und auch uns ist es nicht angenehm, den selbstlosen Bestrebungen wohlmeinender Volksfreunde und Patrioten entgegentreten zu müssen. Aber wer im Verlage diese Bestrebungen fördern will und kann, mag lieber in die Tasche greifen und einen klingenden jenigen verschenken, die ihrer bedürfen und von deren Kauf kraft nicht nur er selbst, sondern nicht zum wenigsten auch der Sortimentsbuchhändler leben will, dem er, als dem arbeits freudigen Verbreiter seiner Ware, gebührende Rücksicht schuldet. Red. Preisunterbietung. Die Berliner Beamtenschule, Direktor Lange, in Berlin, Neue Friedrichstraße 96—98, und Spandau verschickt einen Pro- spekt, worin den Teilnehmern der Kurse die folgenden Werke zu den beigesetzten Preisen und mit dem Hinweis, daß diese einem Nachlaß von 10 Prozent entsprechen, angeboten werden: Blüthchen, Deutsch-Katechismus (1 45 H). Radke, Wegweiser für die Mitglieder des deutschen Unter offizierkorps (1 45 H). Schubart, Verfassung und Verwaltung (1 45 H). Stephani, Katechismus der Verwaltungslehre (Band I und II 3 40 H, Band II 1 ^ 80 H). Hüner, Der Post- und Telegraphenanwärter (3 ^ 10 H). Sonntag, Lehrbuch der vereinfachten Stenographie (Stolze- Schrey) (90 -Z). Duden, Orthographisches Wörterbuch (1 ^ 45 H). vr. Elmayan-Elmar, Englisches Lehrbuch (3 -/L 60 H). v. Zülow, Lehrbuch der französischen Sprache (1 ^ 80 H). Auf das Unzulässige dieses Angebots aufmerksam gemacht, schreibt uns Herr Lange: »Auf Ihren Wunsch teile ich Ihnen mit, daß ich Ihr Wörterbuch von Duden nicht mehr unter dem Originalpreise verkaufen werde. Soweit ich es als Ergänzung unserer Lehr mittel an unsere Schüler abgebe und selbst bezahle, behalte ich mir vor, welchen Betrag ich darauf in Anrechnung bringe.« Wir veröffentlichen den Fall, um den uns unbekannten liefernden Firmen Gelegenheit zum Einschreiten zu geben. Wir selbst haben, noch ehe wir von dieser Preisunterbietung Kenntnis hatten, die von Herrn Lange wegen Lieferung des Dudenschen Wörterbuchs nachgesuchte Verbindung abgelehut und ihn an den Sortimentsbuchhandel verwiesen. Leipzig, 7. März 1910. Bibliographisches Institut.
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