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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 09.03.1910
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1910-03-09
- Erscheinungsdatum
- 09.03.1910
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- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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5S, 9. März 1910. Nichtamtlicher Teil. ««rl-ndlott s. d. Dtschn. Bucht,-nd-l. 2997 Haltung vorlag und wir anderseits dadurch erzielen wollten, daß die Hauptversammlung des Jahres 1909, mit welcher wir unser Jubiläum verbinden wollten, um so zahlreicher besucht sein sollte. Die Hauptversammlung des Jahres 1909 hätte im November stattfinden sollen. Die Arbeiten fllr die Festnummer unserer -Bnchhändlcr-Correspondenz« haben sich aber so in die Länge gezogen, daß wir den Termin der Abhaltung verschieben mußten. Gut Ding braucht Weile, und trotz anstrengender Arbeit konnte die Festnummer nicht früher fertiggestellt werden. Ich freue mich aber sagen zu können, daß die verwendete Zeit gut angelegt wurde, denn die Festnummer, wie sie sich jetzt präsentiert, ist wirklich alles Lobes wert, und ich zweifle nicht, daß sie auch Ihren Beifall finden wird. Die heutige Hauptversammlung hätte ja auch als eine nachträgliche des Jahres 1909 aufgefaßt werden können. Wir hätten aber dann im Sommer dieses Jahres wieder eine Versammlung einberufcn müssen, da die Funktionsdauer des Vorstandes im Jahre 1910 abläust. Um Sie nicht vielleicht nur zu diesem Zweck in einem Jahre zweimal nach Wien zu bitten, haben wir beschlossen, unsere Mandate Ihnen schon jetzt nach 2>/, Jahren mit der Bitte zur Verfügung zu stellen, die entsprechenden Neuwahlen heute durchzusühren. So stellt sich daher die jetzige General versammlung tatsächlich als die ordentliche Hauptversamm lung des Jahres 1910 dar. Zum erstenmal seit langen Jahren zeigt der Vorstand bei einer Hauptversammlung eine klaffende Lücke. Es fehlen zwei Männer, die sich beide um unfern Verein verdient ge macht haben. In erster Linie Herr Albert Koehler, mein unmittelbarer Vorgänger an diesem Platze, der aus der Hof- buchhandlung Wilhelm Frick, die er jahrelang geleitet hatte, im Sommer vorigen Jahres ausgeschieden ist und sich in das Privatleben zurückgezogen hat. Herr Koehler ist nicht viel in die Öffentlichkeit hinnusgetreten, alle jene aber, die mit ihm gearbeitet haben, wissen, wie fleißig und sorgsam er im Stillen an den Interessen unseres Standes und unserer Vereinigung mitgewirkt hat. Unseren Kollegen Paul Trömel entriß der unerbittliche Tod in jungen Jahren, in der Vollkraft seines Schaffens. Leider sind unsere Reihen auch sonst viel fach durch den Tod gelichtet worden. Seit unserer letzten Hauptversammlung starben: E. Diebel in Troppau; Theobald Engel, k. k. Universitätsbuchhändler in Czernowitz: Albert Foltz, Chef der Finkschen Hofbnchhandlung in Linz; Frau Emma Graeser in Wien; Friedrich Kilian in Budapest; Joses Koch in Prag; Wilhelm Krafft in Hermannstadt; R. Löwit in Wien; Emil Mänhardt in Gmunden; Ferdinand Martin in Leitmcritz; Stefan Pfeifer in Rumburg; Adalbert Queiser, Hosbuchhändler in Amstetten; Adolf Reinelt in Mährisch-Neustadt; Ludwig Schubert in St. Pölten; Johann Steinbrener in Winterberg; S. Steiner in Preßburg; L. Toldi in Budapest; V. Vitek, Besitzer der Firma Höser L Kloucek in Prag; Robert Weis in Wien; Karl Winkler, Hof buchhändler in Brünn. Ich bitte Sie, sich zum Zeichen Ihrer Trauer von den Sitzen zu erheben. (Geschieht.) Da ich in jeder Ausschußsitzung einen ausführlichen Be richt über unsere jeweilige Tätigkeit erstattet habe und wir heute noch zahlreiche Punkte zu erledigen haben, außerdem über die Entwicklung unseres Vereines gestern und in der Festnummer unserer »Buchhändler-Correspondenz- eingehend gesprochen wurde, gestatten Sie mir wohl, mich so kurz als möglich zu fassen und nur die markantesten Punkte hervor zuheben. Unser Verein umfaßt heute 535 Mitglieder, von denen 278 auch Mitglieder des Börsenvereins sind. Die Liste der gegenwärtigen Mitglieder findet sich in der Festnummer unseres Blattes und wird demnächst auch im Separatabdruck erscheinen. Börsenblatt fttt bar Deutschen Buchhandel. 77. Jahraana. Einen großen Erfolg haben wir auf dem Gebiete unserer urheberrechtlichen Beziehungen zum Ausland errungen. Wie Sie wissen, ist nach langen Bemühungen ein urheberrechtliches Schutzoerhältnis mit den Vereinigten Staaten von Nord amerika zustande gekommen, durch welches insbesondere die Lage unserer Kunst- und Musikalienoerleger bedeutend ver bessert wurde. Auch die neue Gewerbeordnung hat uns manchen Wunsch erfüllt. Sie hat uns eine Handhabe ge geben, wirksamer als früher die Konkurrenz der Lizenzinhaber und Teilkonzessionäre zu bekämpfen. Freilich werden immer mehr und mehr neue Konzessionen ausgegeben, die, wie ich fest überzeugt bin, nicht immer zum Heil unseres Standes dienen. Wenn Sie die äußerst interessante statistische Zu sammenstellung der Entwicklung unseres Buch-, Kunst- und Musikalienhandels in dem letzten halben Jahrhundert durch sehen, werden Sie begreiflich finden, daß die Lage vieler Sortimenter heute eine sehr prekäre sein muß, da trotz des bedeutenden geistigen Bildungsbedürfnisses und des geistigen Bildungsniveaus der Bevölkerung doch in vielen Gegenden die Bevölkeruugsziffer, die auf eine Buchhandlung kommt, eine sehr niedrige ist. Das Pretzgesetz, das uns heute in noch stärkerem Maße als unsere Vorfahren behindert und das wir daher ebenso wie vor 35 und mehr Jahren bekämpfen, ist leider noch immer nicht reformiert. Allerdings sehen wir mit Rücksicht auf die jüngsten politischen Vorgänge in dieser Hinsicht mit einiger Hoffnung in die Zukunft, da allem Anschein nach die Arbeitsfähigkeit des Parlaments endlich wieder ge währleistet wurde. Große Beunruhigung haben uns freilich die Versuche bereitet, den Buchhandel seiner Konzessionspflicht zu ent binden. Ich glaube aber, daß diese Gefahr vorläufig wenig stens glücklich abgewendet ist. Eine weitere, sehr große Unruhe hat uns das Inkraft treten des Pensionsversicherungsgesetzes bereitet. Ich habe aber über diesen Punkt schon so viel gesprochen, daß ich glaube, hier nicht weiter darauf eingehsn zu müssen, da Sie ja aus den Berichten in der »Buchhändler-Correspondenz« vollkommen über den Stand der Dinge informiert sind. Gegenwärtig ist der Vorstand mit der Be antwortung eines von der Pensionsanstalt versandten Fragebogens beschäftigt, wobei wir immer wieder von neuem betonen werden, daß dieses Gesetz aus unsre Gehilfen nicht anwendbar sei. Auch über unsere Lage im allgemeinen Ihnen zu berichten, halte ich für überflüssig, da Sie ja alle wissen, wie schwer uns der Kampf um unser Dasein wird, und Sie ja alle zur Genüge fühlen, was uns bedrückt. Um so erfreulicher ist es, daß der Schulbücherverlag, respektive das Unterrichtsministerium sich bewogen gefühlt hat, auf die von unseren mährisch-schlesischen Kollegen angeregte und so energisch verfochtene, von uns tatkräftig unterstützte Forde rung einzugehen, indem der Rabatt im Schulbücherverlag vom 1. Juli durchwegs auf 25 Prozent erhöht und das Recht der Remission von 10 Prozent des bezogenen Betrages zugesichert wurde. Freilich sagt 25 Prozent Rabatt nicht sehr viel, denn 25 Prozent war seit alters her das Minimum, das der Privatverleger dem Sortimenter einräumte. Aber wir müssen dies und das Remissionscecht dankbar hinnehmcn. Ich hoffe, daß dieses Vorgehen des staatlichen Verlages den Privat verlegern einen Ansporn geben wird, dem gegebenen Beispiel zu folgen und auch ihrerseits künftig den Sortimentern günstigere Bedingungen als bisher einzuräumen. Übrigens wird uns ja dieser Gegenstand noch in unseren heutigen Be ratungen beschäftigen. Ein sehr erfreuliches Symptom, daß auch in unseren Kreisen die Erkenntnis sich Bahn bricht, daß nur durch eine Organisation, und zwar durch ein festes Zu sammenhalten der Kollegen Erfolge erzielt werden können, erblicke ich darin, daß nicht nur unser eigenes Veccinsleben, L88
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