Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 09.03.1910
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1910-03-09
- Erscheinungsdatum
- 09.03.1910
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19100309
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-191003090
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19100309
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1910
- Monat1910-03
- Tag1910-03-09
- Monat1910-03
- Jahr1910
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
55, 9. März 191». Nichtamtlicher Teil, Börsenblatt f, d- Dlschn, Buchhandel, 2999 hätte, er müsse aber dringend bitten, ihn der Bürde des Amtes zu entheben und einen anderen Vorsitzenden zu wählen, da er nun schon zwanzig Jahre im Vorstand tätig sei, und bittet die Versammlung, neuen Männern ihre Stimme zu geben, die ihr Vertrauen voll besitzen, Herr Deuticke bittet namens des Wahlkomitces die Versammelten, den Wahlvorschlag anzunehmen. Er kommt auf die Worte des Herrn Lenobel zurück und meint, daß, wenn es auch nicht den Satzungen entspreche, daß nicht alljährlich eine Hauptversammlung einberufen werde, dies doch im Inter esse des Vereins ein sehr richtiges Vorgehen gewesen sei, da man doch nicht ohne Grund die Herren von auswärts nach Wien kommen lassen wolle. Übrigens habe der Vorstand jedesmal in der »Buchhändler-Correspondenz« ausdrücklich nngefragt, ob ein Grund vorliege, der die Abhaltung einer Hauptversammlung wünschenswert erscheinen lasse, Herr Karafiat dankt Herrn Müller für die bisherige energische Leitung des Vereins und bittet ihn, auf seinem Posten noch auszuharren und eine auf ihn fallende Wahl, für die er warm eintrete, anzunehmen. Herr Schönfeld beantragt, den Vorstand und die Sektionsobmänner aus Grund des richtiggestellten Wahl vorschlages per Akklamation zu wählen. Da kein Einwand dagegen erhoben wird, wählt die Versammlung die vor geschlagenen Herren per Akklamation. Der Vorsitzende dankt in seinem Namen und im Namen seiner Kollegen sür die erfolgte Wahl und geht zum nächsten Punkt der Tagesordnung über, Namens des Vorstandes begründet er diesen. Ec verweist darauf, daß der in dem Antrag festgelegte Wunsch ein langersehnter Wunsch aller Sortimenter sei, der mit Rücksicht auf die immerwährende Steigerung der Preise aller Lebensbedürfnisse auch voll berechtigt erscheine. Er bittet die Verleger, sie möchten diesen Wunsch in Erwägung ziehen und glaubt, daß es ihnen nicht schwer sein würde, da sie ja ohnehin infolge der Preis erhöhungen bei Druck und Papier die Preise der Bücher erhöhen müßten und bei Barlieserungen schon einen höheren als einen 25prozentigen Rabatt gewähren, auch bei ä conditions - Lieferungen eine Erhöhung des Rabatts zu bewilligen, Herr Eisenstein ist überzeugt, daß jeder Sortimenter diesen Antrag mit Freude aufnehmen und zustimmen wird. Er bittet die Versammlung, den Antrag anzunchmen. Herr Deuticke weist darauf hin, daß der Verleger ins besondere wegen der Konkurrenz und wegen der großen Überproduktion nicht in der Lage ist, seine Preise so anzu setzen, wie er es häufig möchte. Auch jene Verleger, die die beste Intention gegenüber dem Sortiment haben, dürsten daher mitunter gezwungen sein, auf entgegenstehende Hindernisse Rücksicht zu nehmen. Die Verhältnisse bildeten nämlich häufig einen Damm, den der einzelne auch mit bestem Willen nicht überschreiten könne. Der Antrag des Vorstandes wird hierauf angenommen. Zu Punkt 6 der Tagesordnung meldet sich Herr kaiser licher Rat Berger zum Wort. Der Verein umfasse die Träger der verschiedensten Interessen, denn Verleger, Sorti menter, Reisbuchhändler, Antiquare usw, seien im Verein vertreten, die Majorität bildeten aber die Sortimenter. Diese habe es nun eigentümlich berührt, daß zu einer Zeit, wo der staatliche Schulbücherverlag eine Erhöhung des Ra batts um 5 Prozent habe eintreten lassen, man gegen ihn Stellung nehmen solle. Es läge nicht im Interesse des Sortimenters, gegen den staatlichen Schulbllcherverlag Stellung zu nehmen, solange nicht der Privatverlag ebenso kulant den Sortimentern begegne wie der staatliche Schulbücher verlag, Er hätte gegen den Antrag des Vorstandes nichts einzuwenden, wenn die Privatverlegcr die Sortimenter so kulant behandeln würden, wie es jetzt bereits der staatliche Schulbllcherverlag tue. In diesem Falle würde er auch sür die Annahme des Antrages eintreten. Da dies aber vorläufig leider noch nicht der Fall sei, so könne er sich mit dem Antrag nicht einverstanden erklären, und er be antrage, über den Antrag zur Tagesordnung Lberzugehen, Herr Müller teilt mit, daß er Herrn Berger nur das Wort gegeben habe, da ihm gesagt worden sei, er wolle eine Umstellung der Tagesordnung Vorschlägen, Dadurch, daß Herr Beiger zum Antrag selbst gesprochen habe, sei er um die Möglichkeit gekommen, den Antrag vorher zu begründen. Er hole dies nun nach, Redner führt aus, daß der in Ver handlung stehende Antrag viel früher auf die Tagesordnung gesetzt worden sei, als dis Zuschrift des staatlichen Schul- bllcherverlages mit der Mitteilung der Erhöhung des Rabatts beim Vereine eingetrosfen sei. Er begreife nicht, wie Herr kaiserlicher Rat Berger die Sache habe so mißverstehen können. Zwischen der Rabatterhöhung und dem Antrag bestehe gar kein Zusammenhang, was schon daraus hervor gehe, daß in derselben Nummer der »Buchhändler-Corre- spondenz< die Zuschrift des Schulbücherverlages verlautbart wurde, in der vorher die Tagesordnung mitgeteilt worden sei. Er habe gestern in der Festoersammlung und heute in seinem Bericht den Dank ausgesprochen, den der Buchhandel dem staatlichen Schulbücherverlag für sein Entgegenkommen schulde. Er habe diesen Dank auch persönlich namens des Vereins sowohl dem Zentraldirektor Herrn Hofrat Le Monnier als Seiner Exzellenz dem Grafen Stürgkh übermittelt. Er nehme keinen Anstand, diesen Dank auch jetzt an dieser Stelle zu wiederholen, obwohl ein Rabatt von 25 Prozent bei den Privatverlegern von jeher als Mindestrabatt gegolten habe und auch nach der Verkehrsordnung als Mindestrabatt gelte. Die Erhöhung des Rabatts habe nichts damit zu tun, daß der Verein seit seinem Bestehen für die Einschränkung der Tätigkeit des staatlichen Schulbücherverlags eintrete. Der staatliche Schulbücherverlag habe seinerzeit, insbesondere bei seiner Gründung, zweifellos eine wichtige Mission zu erfüllen gehabt. Nach den gegenwärtigen gesetzlichen Bestimmungen aber habe er nicht die Berechtigung, Mittelschulbücher zu verlegen, außer wenn es gelte, ein vom Privatverlag nicht gedecktes Bedürfnis zu erfüllen. Man kann nun unmöglich behaupten, daß der Privatverlag jetzt irgendwo eine Lücke lasse. Nichtsdestoweniger seien zahlreiche Lehrbücher für Mittelschulen im k, k. Schulbücherverlag erschienen, und gegen dieses Vorgehen allein habe sich eine Aktion der Verleger ge richtet. Vor mehreren Jahren sei bereits eine Denkschrift über diesen Gegenstand ausgearbeitet worden, die dem Ministerium überreicht wurde. Nach mehreren Urgenzen sei die Zuschrift des Vereins in dieser Angelegenheit vom Ministerium endlich erledigt worden, aber in einer Form, mit der sich der Verein unmöglich zufricdengeben könne. Er selbst habe persönlich über diese Angelegenheit mit den früheren Minister vr, Marchet, Herrn Sektionschef Kanera und Herrn Hosrat Le Monnier gesprochen, die alle ihm mitgeteilt hätten, daß es die feste Absicht des Ministeriums sei, sobald die be reits in Vorbereitung befindlichen Mittelschulbüchcr fertig gestellt sein würden, keine Mittelschulbücher mehr zu ver legen. Der Vorsitzende betont, daß die weitere Aktion des Vereins gegen den staatlichen Schulbücherverlag nur den Zweck haben solle, daß dieses Versprechen schriftlich nieder gelegt werde, damit endlich einmal eine Beruhigung bei den Privatverlegern eintreten könne. Eine Einschränkung des staatlichen Schulbüchcrverlages zugunsten des Privatverlages erscheine ihm als eine absolute Notwendigkeit, da sonst der Verlagsbuchhandel noch mehr als bisher geschädigt werde. Entziehe der Staat dem Privatverlag ein so wichtiges Gebiet, wie es die Herausgabe von Mittelschulbllchern sei, so sei 388»
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder