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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 15.04.1910
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1910-04-15
- Erscheinungsdatum
- 15.04.1910
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- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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-V 85, 15. April 1S10. Nichtamtlicher Teil. Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. 4509 selbst durch die sich entwickelnden sozialen, gesellschaftlichen und geschäftlichen Verhältnisse herausbilden werden. Bei dem schweren Kampf, welchen das Gewerbe und der Handel durch die fort währende Steigerung der ihnen auferlegten Lasten aller Art zu bestehen haben, muß es eher Aufgabe der Gesetzgebung sein, darin Einhalt zu tun und die Existenz derselben nicht durch neue Experimente in Frage zu stellen. Der Wiener Gewerbe genossenschaftsverband richtet daher an den löblichen Magistrat das Ersuchen, die verlangte Äußerung über die Herausgabe einer Verordnung, wodurch das neue Gesetz noch drückender würde, im Sinne der ablehnenden Haltung des Verbandes ab- zugeben, und erwartet von der hohen niederösterreichischen Statthalterei, bis auf weiteres von der Erlassung einer Ver ordnung, welche über die im Gesetz enthaltenen Bestimmungen noch weiter ginge, vollständig abzusehen.« (Osterr.-Ungar. Buchhändler-Correspondenz.) Aus Del BeechioS Kunstausstellung in Leipzig. — Im Leipziger Kunstsalon von Del Vecchio hat der zum erstenmal im Jahre 1903 hier, wie überhaupt in Deutschland ausstellende holländische Maler Hobbe Smith aus Amsterdam eine umfang reiche Sonderausstellung koloristisch hochinteressanter Gemälde ver anstaltet, die ihn aufs neue als virtuosen Landschafter und Figuren maler kennzeichnet, einen Künstler, der die Tradition der holländischen Malerei mit modernem Empfinden zu vereinen weiß. Wieder sehen wir in der Wahl seiner Motive eine bewunderns werte Wandlungsfähigkeit, da er sein Land und seine Leute ebenso interessant und lebendig schildert, wie er auch figürliche Darstellungen im Charakter Makarts oder Tademas auf die Leinwand zu bannen weiß, immer darauf bedacht, seine Bilder durch feinfühlige Ton malerei zu verschönen. Das Prinzip des rein Malerischen ge langt durch seine Persönlichkeit zu fesselnder Erscheinung. Der geschätzte Leipziger Bildnismaler Anton Klamroth hat wieder ein neues Pastellbildnis des Königs Friedrich August von Sachsen geschaffen, das — im Profil — den König mit höchst lebenswahrem, gewinnendem Ausdruck zeigt. Als ausdrucksvolle weibliche Charakterschilderung offenbart sich das von der Hand desselben Künstlers herrührende »Bildnis der Bildhauerin Kühne- Beveridge«, das ebenfalls als Pastell ausgeführt ist. Das graphische Kabinett enthält Radierungen, die von ver schiedenen Künstlern herrühren. Zwei Blätter größeren Formats bieten Nachbildungen nach Gemälden hervorragender Künstler. Das eine, von KrosteWitz radiert, gibt eine prachtvolle Baum landschaft von Corot wieder, in der die weiche, flüssige Malweise Corots mit seinem Empfinden in die Radiertechnik auf der Kupferplatte übersetzt ist und somit auch der reiche Stimmungs gehalt, den die Bilder des bedeutenden französischen Land schafters auszeichnen, zu vollem Ausklang gelangt. Das andere, von A. Krügers Hand herrührende Blatt gibt eins der köst lichen und genialen Doppelbildnisse von Frans Hals wieder. Unter den Originalradierungen bietet Max Liebermann mehrere mit flotter Nadelführung und mit wenigen Strichen geistvoll hingeworfene Straßenszenen, badende Kinder und anderes mehr. O. Graf zeigt in einem stimmungsvollen Aquatinta-Blatt ein Motiv aus »Dachau im Mondschein«, Müller vom Siel und F. Hecker zwei kräftig getönte Winterlandschaften, während Georg Fritz und L. Davis zwei malerische Architekturbilder festhalten in einem Motiv »Am Stadtgraben« und einem Straßen- bilde aus »Rouen« mit dem Dom im Hintergründe. Ein wahres Kabinettstück bildet der von überraschender Lebenswahrheit er füllte Studienkopf einer Tirolerin von W. Leibl -j-. Weiter sind noch anzuführen: Hans Oldes »Nietzsche-Bildnis«, das den Denker in geistiger Umnachtung darstellt, die Halbfigur einer Dame (Kaltenadelarbeit) von H. Hay, sowie schöne Blätter von E. Jokisch, P. Engelhardt, H. Thiele, Otto Goetze und Lesigne. Ernst Kiesling. Ausstellung der Leipziger Sezession. — Die Leipziger Sezession, deren erste Ausstellung am Montag den 18. d. M. im Kaufhause in Leipzig eröffnet wird, hat es sich zur Aufgabe gemacht, alljährlich wiederkehrende Kunstausstellungen zu ver anstalten, die dazu dienen sollen, die idealen und wirtschaftlichen Interessen heimischer und auswärtiger Maler, Bildhauer und Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel. 77. Jahrgang. Graphiker fördern zu helfen. Gleichzeitig sollen diese Veranstaltungen mit dazu beitragen, Leipzig auch auf dem Gebiete der bildenden Künste eine hervorragende Stellung zu sichern. Daß das Unter nehmen, mit dem auch eine Verlosung von Kunstwerken ver bunden ist, sowohl bei Leipziger wie auch bei auswärtigen Künstlern Anklang gefunden hat, geht daraus hervor, daß sich außer dem Leipziger Künstlerverein auch der Leipziger Künstler bund, sowie ferner Dresdener, Münchener, Berliner und Karls ruher Künstler beteiligt haben. Der Leipziger Künstlerverein und der Leipziger Künstlerbund stellen unter eigener Jury aus. Wenn es der Sezession möglich war, sich in dieser Form an die Öffentlichkeit zu wenden, so ist dies besonders dem bereitwilligen Entgegenkommen des Rates der Stadt Leipzig zu danken, der die hierfür erforderlichen Räume zur Verfügung gestellt hat. Ernst Kiesling. * Ein neues JllustrationSverfahren. — Die »Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker, Steindrucker und verwandte Ge werbe« beschreibt in ihrer Nr. 27 vom 5. April 1910 ein neues Illustrations-Druckverfahren (Rotationstiefdruck) für illustrierte Zeitungen, das geeignet scheint, eine Umwälzung auf diesem Ge biete der Technik und des Zeitungsverlages herbeizuführen. Erfinder ist der in Fachkreisen bekannte Reproduktions techniker vr. Eduard Mertens in Freiburg i. Br. Sein sogenannter Rotationstiefdruck ermöglicht es, auf der Rotations maschine Photogravüren mit allen Feinheiten der Ausführung auf gewöhnliches Zeitungspapier zu drucken, und zwar in über raschender Vollendung. Um die praktische Brauchbarkeit seiner Erfindung zu erweisen, verband sich vr. Mertens mit dem Verlag der »Freiburger Zeitung«, die ihm in Gestalt einer Sonderausgabe (»Osternummer«) die Platten zum Hochdruck lieferte, während der Erfinder den Tief druck seinen Walzen anvertraute. Die Druckausführung beider Verfahren und ihre Verbindung ist äußerst einfach, indem die aus zwei Walzen (bei doppelseitigem Druck aus vier) und einer eigen artigen Rakelvorrichtung bestehende Tiefdruckmaschine an eine be liebige Rotationsmaschine angeschoben wird und beide Maschinen zu einem Antrieb verbunden werden. Das endlose Papier — das einem vorhergehenden Feuchtprozeß unterliegt — läuft, nachdem es die Bilderdruckmaschine mit der Schnelligkeit einer Rotations maschine durchlaufen hat, auf einer solchen Maschine weiter, die dann den Druck des Textes sowohl, als auch das Schneiden und Falzen genau in der bisherigen Weise besorgt. Die »Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker usw.« bemerkt dazu: »Der Wert dieser Erfindung läßt sich heute noch gar nicht übersehen. Wenn man bedenkt, daß das edelste Bilderdruck verfahren, wie es der Tiefdruck im Kupferstich, in der Radierung und in der Photogravüre bietet, hier mit der größten Geschwindig keit auf die Rotationsmaschine mit fast den gleichen Effekten und zugleich in Verbindung mit dem beliebigen Bilderdrucktext — sei er für Zeitungen, Zeitschriften oder Bücher bestimmt — hergestellt werden kann, kann man auch ermessen, daß diese Erfindung noch weitere Vorteile in sich bergen muß, die Fachleute in der Zukunft wohl noch ans Tageslicht ziehen werden. »Das ordinäre Rotationsdruckpapier wie auch die sehr geringe dünnflüssige Farbe — die übrigens in ihrer Stumpfheit recht wirkungsvoll wirkt — beeinträchtigen den Effekt des Verfahrens nicht. Die kraftvollen Tiefen, die weiche Abstufung der Mittel töne, wie die unübertroffene Feinheit der zartesten Linien kommen ohne jede Zerrissenheit zur Geltung. Die Eigenart des Druck vorganges gestattet daher ohne jede Beeinflussung der Schnellig keit des Druckes oder irgendeiner daraus hervorgehenden Schwierigkeit, die Bilder in jeder dem Gegenstand angepaßten Farbenstimmung wiederzugeben, während die Textschrift im üb lichen Schwarz gedruckt wird. Ebensowenig bedarf der Bilder druck irgendwelcher vorherigen Zurichtung.« * Besuch der Universitäten Frankreichs. — Der französische Unterrichtsminister veröffentlicht das Ergebnis seiner alljährlichen Erhebungen über den Besuch der Universität Paris, der 14 Uni versitäten der Provinz und der neuen Universität Algier. Am 15. Januar 1910 wiesen die 16 französischen Universitäten eine Frequenz von zusammen 40 131 Studenten und Studentinnen 682
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