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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 19.04.1910
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1910-04-19
- Erscheinungsdatum
- 19.04.1910
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- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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88. 18. April 1910. Nichtamtlicher Teil. Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. 4652 fortschreitende Vermehrung kroatischer und slovenischer Volks- und Mittelschulen unbedingt Aussicht für die Zukunft. Neben einer Anzahl zum Teil bedeutender italienischer und deutscher Buchhandlungen sind vorerst nur die Nowaksche kroatische Buchhandlung (nebst Verlag) in Pisino und JelusiL in Kastao zu nennen. Triest besitzt für seine sehr zahlreiche slawische Bevölkerung in Stadt und Umgebung auch eine speziell kroatische und slooenische Buchhandlung (I. Gorenjec). Die neuen Reichslande Bosnien und Herzegowina haben in den letzten 2V Jahren eine schöne Entwicklung des Buchhandels zu verzeichnen. Neben einzelnen älteren Firmen, so Pacher L Kisiö in Mostar (1878), B. Bnch- wastd L Co. jn Sarajevo (1888), Dan. A. Kajon in Sarajevo (1893), Fon L Grgio in Banjaluka (1883), gibt es im Lande noch etwa 30 Buchhandlungen, von denen ungefähr die Hälfte in kroatischen Händen sind. Sie sind meist neueren Datums, und ihre Geschichte ruht im Schoße der Zukunft, die hoffentlich dem dortigen Buchhandel Fort schritt und Gedeihen bringen wird. Der Zug der Zeit brachte eine bedeutende kroatische Emigration nach Nord- und Südamerika, sowie nach Austra lien, die noch andauert und auch für den kroatischen Buch handel von Wichtigkeit ist. Es entstanden bereits jenseits der Meere eine ganze Anzahl kroatischer Buch- und Verlags- Handlungen, und den heimischen Verlegern eröffneten sich neue, teilweise bedeutende Absatzstätten. Dies ist in knappen Zügen eine Darstellung der Ent wicklung des neueren kroatischen Buchhandels. Trotz der gegenwärtigen harten Zeiten, die auch an den kroatischen Buchhändler so sehr gesteigerte Anforderungen jeder Art stellen, ist ein sich stetig entwickelnder Fortschritt unverkennbar. Aufgabe der so sehnlichst erwarteten und bereits angebahnten einheitlichen Organisation des kroatischen Buchhandels wird es sein, manchem Übelstande abzuhelfen und hoffentlich bessere Zeiten vorzubereiten. Kroatien, das viele Jahrhunderte lang die Brustwehr Europas gegen die anstürmende Türkennot war, mußte auf kulturellem Gebiete Zurückbleiben. Seit einem Jahrhundert ist man redlich bemüht, das Versäumte nachzuholen, und die kroatische Intelligenz ist eifrig am Werke, Wissen und Auf klärung in die breitesten Schichten der Bevölkerung zu tragen. Unseren Nachfolgern eröffnen sich dadurch für die Zu kunft weite, heute noch ungeahnte Absatzmöglichkeiten. Mögen sie sich aber auch ihrer Kulturmisfion zu allen Zeiten voll und ganz bewußt bleiben! Aus dem Deutschen Buchgewerbehaus in Leipzig. Die Ausstellung alter Buchtitel aus der Freiherrlich von Weißenbachschsn Sammlung. Gegenwärtig befindet sich im Saal der alten Drucke des Deutschen Buchgewerbehauses zu Leipzig eine Ausstellung alter Buchtitel, die einen kleinen Teil der Freiherrl. von Weißen bach schen Sammlung bildet. Die umfangreiche und interessante Sammlung ist vor kurzem von einem ungenannt bleiben wollen den Freunde des Deutschen Buchgewerbevereins diesem zum Geschenk gemacht und dem Buchgewerbemuseum überwiesen worden. Die Ausstellung beginnt mit interessanten Inkunabeln des fünfzehnten Jahrhunderts, die teils in Originaldrucken, teils in Reproduktionen vorliegen. In ihren schlichten stilvollen Schrift formen dürfen wir sie noch heute als schöne Vorbilder betrachten. Reich mit ornamentalen Zieraten versehen, folgen dann Druck proben aus der Zeit der Frührenaissance des sechzehnten Jahr hunderts, von deutschen, italienischen und französischen Druckern ausgeführt. Darunter Augsburger und Wittenberger Arbeiten, auch einige von Zierleisten eingefaßte Seiten-Kolumnen; ferner Buchtitel von Froben in Basel, solche aus der Offizin des Hugo Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel. 77. Jahrgang. de Porta in Lyon, ein prachtvoller, in Schwarz und Rot ge druckter, mit großem Wappen geschmückter Titel von Schöffer in Mainz vom Jahre 1537, einer zur Hauspostille von vr. Martin Luther von Johann vom Berg und Ulrich Newber (Nürnberg l547), sowie mehrere Titel, deren Typenschmuck von Albrecht Dürer und Hans Schäufelein herrührt. Die zweite Hälfte des 16. Jahrhunderts, die Zeit der Hoch renaissance, enthält außer anderen köstliche Arbeiten von Jean de Tournes in Lyon (1558), von Bonhomme (1553), bei denen reiches Kartuschenwerk mit zierlichen Randleisten abwechselt. Eine Serie Aldinen charakterisiert das verdienstliche Werk der berühmten Buchdruckerfamilie Manutius aus Bologna. Arbeiten von Adam Berg (1574), Francesco de Franceschi (1684) und I. Ammon (Frankfurt a. M.) schließen sich an. Die Zeit des 17. Jahrhunderts führt uns die Periode des Barock vor Augen. Die Type tritt in diesen Arbeiten mehr und mehr in den Hintergrund, und das schmückende Beiwerk macht sich stärker geltend. Zu den ornamentalen Zieraten gesellen sich noch architektonische und figürliche Schmuckmotive, so daß an die Stelle des Schrifttitels häufig ein Bild tritt. Neben deutschen und italienischen Drucken macht sich hier auch eine Reihe holländischer Stücke bemerkbar, die besonderes Interesse für sich in Anspruch nehmen. Als Unikum mag der Titel zu einer Anatomie, der eine aufgehängte Menschenhaut als Bildschmuck zeigt, von Adrian Vlacq im Haag erwähnt sein. Aus dieser Periode kommen unter anderen Arbeiten Druckwerke von Jeremias Wolfs und Johann Ulrich Kraus in Augsburg, Jacob Fischers Erben (Frankfurt a. M.), Conrad Meyer (Zürich), Johann May (Leyden) und S. Ottens (Amsterdam) in Betracht. überwog im 17. Jahrhundert der holländische Geschmack in der Buchausstattung, so herrschte im 18. Jahrhundert der fran zösische Einfluß vor, das Rokoko und später das Empire halten ihren Einzug, und der Buchtitel als solcher nimmt wieder einen bei weitem sympathischeren, weil zweckmäßigeren Charakter an. Die Type gelangt wieder mehr zur Geltung. Als Beleg dafür, welche geschmackvollen Drucke besonders aus der Empire-Zeit hervorgegangen sind, mag die Tatsache gelten, daß auch die Neuzeit mit Vorliebe häufig an die Stilformen jener Periode anknüpft. Da die Direktion des Deutschen Buchgewerbemuseums die Ab sicht hat, in nächster Zeit noch eine größere Ausstellung aus der Weißenbachschsn Sammlung zu veranstalten, so werden wir Ge legenheit haben, bei der in Aussicht stehenden Veranstaltung noch eingehender Einzelheiten der Sammlung zu besprechen. Ernst Kiesling. Kleine Mitteilungen. Zur Kalenderreform. (Vgl. Nr. 80 d. Bl.) — Die »Neue Freie Presse« (Wien) empfing folgende Zuschrift: »Im Anschluß an Herrn Hesse-Warteggs verdienstlichen Artikel über »Kalenderreform« (»Neue Freie Presse« Nr. 16375) gestatte ich mir, darauf aufmerksam zu machen, daß nicht nur das Jahr 1911 und alle mit Sonntag anfangenden Jahre zur Einführung des neuen Kalenders besonders geeignet sind, sondern ebenso gut, ja noch besser die Jahre, die mit Montag anfangen würden, wie zum Beispiel 1912. In der Tat werden die Jahre des neuen Systems alle mit Sonntag endigen, worauf der datum- und wochentagslose »Neujahrstag« folgt und hierauf erst Montag. Nachdem aber unser Jahr 1911 mit einem Sonntag endigt, so könnte sich hieran eben das Jahr 1912 nach dem neuen System voll kommen glatt anschließen, während bei einer Einführung von bereits 1911 ab der erste Tag dieses Jahres entweder »Neujahrs- tag« ohne Wochentagsnamen sein müßte, womit ein »Sonntag« fortfiele, oder aber »Sonntag«, in welchem Falle dieses erste Jahr der neuen Ara ausnahmsweise nicht genau den späteren gleich wäre. Am wichtigsten ist aber hierbei, wie mir scheint, daß die Sache doch nicht so überaus eilig ist und daß die Einführung einer solchen immerhin erheblichen Reform weniger großen Schwierigkeiten begegnen wird, wenn man sie um ein ganzes Jahr länger vorbereiten kann. Ich möchte ferner den Vorschlag machen, daß man nicht den letzten Monat jedes Vierteljahres zu 31 Tagen festsetzt, sondern den mittleren, das heißt also nicht die Monate März, Juni, September und Dezember, sondern Februar, Mai, August und Novem ber. Hierdurch erreicht man eine gleichmäßigere Verteilung 600
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