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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 25.04.1910
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1910-04-25
- Erscheinungsdatum
- 25.04.1910
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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tschejew, Prokopowitsch, Benediktow und vieler wissenschaftlichen und belletristischen Werke, wie auch der .Russischen Bibliographie' und des .Russischen bibliographischen Blattes' (in russischer Sprache). Mehreremale reiste Henckel nach dem Jahrmarkt von Nishegorod, nach Poltawa, Jekaterinoslaw, Charkow und Kiew, um mit den Provinzbuchhändlern regelmäßige Verbindungen anzubahnen. 1861 versandte er ein Rundschreiben, um die Bildung eines Vereins der russischen Buchhändler und Verleger anzuregen, und berief eine Versammlung zur Besprechung dieses Projekts; doch die Sache zerschlug sich, als einer der Teilnehmer, Serno- Solowjewitsch, verbannt wurde. Von 1864 an gab er unter eigener Firma .Nordlicht', .Malerische Sammlung', .Illustrierte Beschreibung der Pariser Weltausstellung', Kalender und Werke von Usspenski, Lewitow, Jakuschkin, Krestowski, Stanjukowitsch sowie andern heraus und wurde Verleger-Herausgeber der .Woche' und des .Kunstblattes'. »Während seiner verlegerischen Tätigkeit hatte Herr Henckel ausgedehnte Bekanntschaften in der Literatur-, Kunst- und Buch händlerwelt. So kannte er persönlich die Buchhändler: A. F. Ssmirdin, A. Pluschar, I. Jssakow, S. P. Loskutow, M. O. Wolfs und die anderen zeitgenössischen Buchhändler und Verleger. Unter vielen anderen Schriftstellern war er persönlich bekannt mit Fedorow, Polonski, Gerbel, Stassow, Ssaltykow, Lawrow, Scheller, Turgenjew, Startschewski; von ihm befreundeten Künstlern seien genannt: Kramski, Mikeschin, Flawitzki, Zichy, Turtowski, Charle- magne, Weidemann, ungerechnet all die anderen, die für seine Verlagswerke arbeiteten. Mit Leo N. Tolstoj stand er im Brief wechsel. 1878 ließ er sich in München nieder, wo er als Mitarbeiter deutscher Zeitschriften tätig war und auch eine ganze Anzahl russischer und französischer Werke übersetzte. In Deutschland erwies sich Herr Henckel als einer der eifrigsten Förderer der russischen Literatur. Von russischen Autoren über setzte er ins Deutsche: Turgenjew, Dostojewsky, Tolstoj, Kostoma- row, Garschin, Polonsky, Potapenko u. a. Seine publizistische Tätigkeit ist nicht weniger umfassend als seine übersetzerische: über 600 Artikel und Aufsätze aus dem Gebiete der Politik, Lite ratur, Kunst usw., von denen viele Rußland berühren, ent stammen seiner Feder. Uber den russischen Buchhandel ver öffentlichte er ausführliche Artikel im .Lnisünij Wjeetnik', .Lnisb- llaja. Lirsda' und in der Wochenschrift .I^i^a'. »In den letzten Jahren widmete er seine Hauptarbeit dem Börsenblatt, in dem er im Laufe von dreißig Jahren einige Hundert Aufsätze über den russischen Buchhandel als auch über wissenschaftliche und literarische Erscheinungen Rußlands ver öffentlichte und daneben das Verzeichnis der Neuigkeiten des russischen Büchermarktes besorgte. »Ungeachtet seines hohen Alters arbeitet W. Henckel noch immer unermüdlich, und erst kürzlich wurde seine glänzende Über setzung der psychiatrisch-historischen Studien von Professor Kowa- lewski »Wahnsinnige als Herrscher und Führer der Völker« heraus- gegeben. »Von ganzem Herzen wünschen wir diesem wachsamen und unermüdlichen Arbeiter und zugleich besten Freunde des russischen Buchhandels und der russischen Literatur, daß er den fünfund achtzigsten Jahrestag seines so nutzbringenden Lebens in fried licher, völlig verdienter Freude und Frische begehe!« * Hermann Lenhartz -f-. — Der hervorragende Kliniker Professor vr. Hermann Lenhartz, Direktor des Allgemeinen Krankenhauses in Eppendorf bei Hamburg, ist am 20. d. M. in Hamburg gestorben. Er war am 20. Dezember 1854 in Lad bergen geboren, studierte in Marburg, Göttingen und Leipzig, wirkte in Leipzig als Assistent an der medizinischen Klinik und später — nach Unterbrechung durch mehrjährige Privatpraxis — als Professor der Medizin und Leiter der medizinischen Poliklinik. 1896 wurde er Direktor des Allgemeinen Krankenhauses zu St. Georg in Hamburg und 1901 Direktor des Eppendorfer Krankenhauses bei Hamburg. Von seinen Schriften seien kurz folgende genannt. Uber kempbiZus aeut-ue ^an^raeuosue; — Beitrag zur Kenntnis der akuten Coordinationsstörungen nach akuten Erkrankungen; — Uber den Antagonismus zwischen Morphium und Atropin. (Tagebl. d. Naturforsch.-Vers. Berl.); — Experimentelle Beiträge zur Kenntnis der akuten Morphium-Vergiftung und des Antago nismus zwischen Morphium und Atropin (Archiv f. experimentelle Pathol. u. Pharmakologie); — Klinische Beiträge über den An tagonismus zwischen Morphium und Atropin. (Archiv f. klin. Medizin); — Beitrag zur Kenntnis der Vergiftungen durch das chlorsaure Kali. (Dtsche. Medizin. Wochenschrift); — Mikroskopie und Chemie am Krankenbett; — Die Erkrankungen der Luftröhre, der Bronchien und der Lungen (in: Handbuch der prakt. Medizin v. Ebstein u. Schwalbe); — Erysipelas (in: Nothnagels Spezieller Pathologie und Therapie); — Die septischen Erkrankungen; — Der akute und chronische Gelenkrheumatismus; — Muskel erkrankungen (beide letzteren in: Penzoldt-Stintzings Handbuch der Therapie innerer Krankheiten); — Der moderne Krankenhaus bau vom hygienischen und wirtschaftlich-technischen Standpunkte (mit F. Ruppel). * Mark Twain -j-. — Am 21. April ist auf seiner Besitzung »Stormfield« bei Redding im Staate Connecticut >N.-A.) der be rühmte amerikanische Humorist Samuel Langhorne Clemens, als Schriftsteller bekannt unter dem Pseudonym Mark Twain, 74 Jahre alt, gestorben. Er war am 30. November 1835 in Florida (Missouri) geboren, beschäftigte sich in jungen Jahren als Setzer, als Lotse auf dem Mississippi, als Sekretär des Gou verneurs von Nevada, als Gold- und Silbergräber, später als Journalist, Zeitungsredakteur und schließlich als selbständiger Schriftsteller. Seine humorvollen Schilderungen sind fast in alle Sprachen der Welt übersetzt worden, obwohl der eigenartige amerikanische Humor bei andern Völkern nicht immer sofort in seiner witzigen Bedeutung erfaßt wird. Von den ins Deutsche übersetzten Schriften seien hier genannt: Tom Sawyers Abenteuer: — Huckleberry Finn; — Skizzen buch; — Auf dem Mississippi; — Im Gold- und Silberlande; — Reisebilder; — Tom Sawyers neue Abenteuer (im Luftballon; als Detektiv); — Querkopf Wilson; — Meine Reise um die Welt; — Adams Tagebuch und andere Erzählungen; — Wie Hadley- burgh verlobt wurde. Von deutschen Bearbeitungen für die Jugend sind im deutschen Buchhandel erschienen: Toms Abenteuer; — Huck Finns Fahrten; — Prinz und Bettelknabe (von Lobedan), — Prinz und Bettler (von Brunner). Einzelne seiner Werke finden sich in deutscher Übersetzung auch in den Sammlungen: Meyers Volksbücher, Reclams Universalbibliothek, Max Hesses Volksbücherei, Hendels Bibliothek der Gesamt-Literatur. Fast alle seine Werke finden sich englisch auch in der Tauednitr Lckit.ion. * «estorben: am 22. April nach kurzer schwerer Krankheit im Alter von 25 Jahren der Buchhändler Herr Karl Rössiger, ein treuer Mitarbeiter im Hause F. Volckmar in Leipzig. Sprechsaal. Ein Beitrag zum Kampf gegen die Schundliteratur. Mein achtjähriger Sohn erhielt in der in unmittelbarer Nähe seiner Schule gelegenen Papierhandlung, durch welche er seine Schulutensilien bezieht, als Gratiszugabe ein mit üblichem Revolver- und Messer-Titel geschmücktes Zehnpfennig-Heft: Fritz Stagarts Abenteuer. Der rote Jack. (Verlag: Meteor, Dresden.) Nicht genug, daß die Phantasie der Kinder schon durch diese Räubergeschichten in ganz ungesunder Weise erregt wird, ist der Umschlag des Heftes auch noch mit Inseraten folgender Art versehen: Macht des Hypnotismus usw. Frauenkniffe und Tricks raffi nierter Weiber. Interessante Schilderungen aus dem Frauen leben. — Und das in die Hände eines achtjährigen Knaben!! Die Firma, durch die die »Zugabe« erfolgte, heißt C. W. Schwedes, Leipzig, Antonstraße 24, und steht als Buchhandlung im Adreßbuch. — Ich habe die Angelegenheit auch dem Rate der Stadt Leipzig unterbreitet. — Besitzt der Börsenverein nicht Macht und Mittel, gegen diesen Unfug einzuschreiten? Leipzig. C. F. Peters.
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