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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 23.04.1910
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1910-04-23
- Erscheinungsdatum
- 23.04.1910
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- Deutsch
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Nichtamtlicher Teil. ^ 92, 23. April 1910. große Sammlung des Landes«, umfaßte 11600 Nummern, die nach seinem Tode von dem bekannten Bibliothekar Ruelens in drei Bänden mit zusammen 1279 Seiten katalogisiert wurden und auf den von November 1860 bis Februar 1861 abgehaltenen Versteigerungen (33 Auktionstage, jedoch müssen wir berücksichtigen, daß die belgischen Auktionen gewöhnlich erst um 4 Uhr nach- mittags beginnen) 140 000 Frcs. einbrachten. Der neue Band enthält ferner interessante Mitteilungen über den Genter Historiker Lucas van der Vynckt (1690—1779), seiner Zeit der belgische Tacitus genannt; über zwei ebenfalls bedeutende Geschichtsschreiber des 19. Jahrhunderts, den bereits genannten Genter Kanonikus De Smet (1794—1877) und den Lütticher Professor Charles Borgnet (1804-1875), Aibbier äs won sstuäe« (Die Historiker sind das wahre Jagdwild meiner Studien) trägt; über den Bibliographen Charles-Jos. Pieters (1782—1863), einen der bedeutendsten Sammler von Elzevirdrucken, dessen Arbeiten über die Geschichte der Elzevir die Grundlagen bildeten zu der berühmten Monographie von Willems und der 1854 einen Neudruck des »OataloZUZ lübroruur Oküeioas Llrsvirianas« von 1644 nach dem in seinem Besitz befind lichen, damals allein bekannten Exemplar veranstaltete. Sein sonst recht banales Bibliothekszeichen trägt die bekannte Inschrift (aus der Bibel): Its aä venäsntss st «mite vobi8. — Der letzte Abschnitt des Werkes ist dem Baron Raoul du Sart de Bouland, Gouverneur der Provinz Hennegau, gewidmet, der als einer der ersten in Belgien sein Sammlerinteresse der neu erwachten Exlibris-Kunst zuwandte und die umfangreichste Sammlung alter belgischer Exlibris besitzt. Der vor zwei Jahren im belgischen Buchgewerbehaus veranstalteten, stattlichen Exlibris- Ausstellung gaben die aus dieser Sammlung entliehenen 300 Stücke neben denen Linnigs und des Dichters Pol de Mont jedenfalls den Hauptreiz. — Wie im ersten Bande, so schließt auch die vorliegende Fortsetzung dazu mit ausführlichen Registern der angeführten Graveure und Bibliophilen, sämtlicher sonst vor kommenden Eigennamen und der auf den Bibliothekszeichen angebrachten, zumeist lateinischen Wahlsprüche nebst deren französischer Übertragung. Lsisiöws giöels (1600 1610). II. Oix-ssptiems rüssls (1610 —1715). 8°. 640 Seiten. Paris 1909—10. Hachette L Cie. L Band 4 Frcs. Es ist das erste Mal, daß die wissenschaftliche Bibliographie der französischen Literatur geschrieben wird. Sie wurde von ihrem Kompilator, dem Verfasser der viel verbreiteten »llintoirs äs Is. littöruturs krany-Oss« (11. Auflage), in erster Linie als Hilfs buch zu dessen literarhistorischen Vorlesungen an der Sorbonne bestimmt, dürfte jedoch über diesen Zweck bedeutend hinaus gewachsen sein. Wie gründlich sie bearbeitet ist, wird schon allein durch die Tatsache veranschaulicht, daß Lanson außer selbständigen Schriften in französ., engl, deutscher, italien, spanischer und latei nischer Sprache die Aufsätze von nicht weniger als 293 Zeit schriften, Zeitungen und Vereinspublikationen zitiert, unter denen sich 12 deutsche, 4 italienische und 2 Zeitschriften in englischer Sprache befinden. Die Einteilung nach Literaturgruppen und Epochen ist so ausführlich, daß sie für sich allein eine Methodik der Literatur geschichte bildet. So enthält der kürzlich erschienene zweite Band (1610—1715) 27 Kapitel, von denen jedes wieder 5—10 Unterabteilungen ent hält, die zum großen Teil ebenfalls wieder eine weitere Zergliede rung erfahren. Folgende Beispiele mögen diese Einteilung vor Augen führen: IX. Kapitel: Theater, Tragödie, Tragikomödie, Pasto rale. Vorgänger und Zeitgenossen von Corneille- (184 Nrn.) I. Allgemeines. II- Inszenierung, Kostüme und Schauspieler. Hl. Vorgänger Corneilles. Hardy. Mairet. IV- Zeitgenossen. Seudsry Rotrou Du Ryer Tristan. V. Dramatische Theorien. X. Kapitel: Pierre Corneille (75 Nrn.) I. Bibliographie. II. Ausgaben der vollständigen Werke. III. Biographien. IV. Literarische und kritische Studien. V. Zeitgenössische Kritiken. VI. Einfluß und Quellen. VII. Einfluß Corneilles aufs Ausland. VIII. Sprache und Verskunst. XXII. und XXIII. Kapitel: Kanzelredner (456 Nrn.). I. Allgemeines, Repertorien und Textsammlungen. II. Theorie der religiösen Beredsamkeit. III. Mascaron. IV. Bossuet. 1. Bibliographie; 2. Manuskripte und Ausgaben, usw V. Bourdaloue. VI. Verschiedene Prediger. VII. Protestantische Prediger. Usw. Bei vielen der angeführten Titel handelt es sich jedoch nicht immer um Spezialarbeiten, sondern es werden auch solche Werke verzeichnet, die nur in einzelnen Abschnitten die betreffenden literarischen Themata behandeln. Die Titelangaben sind knapp und ohne jeglichen Kommentar, doch ist stets das Erscheinungs jahr, bei Theaterstücken außerdem die Jahreszahl der ersten Auf führung angegeben. Bei den Zeitschriftenaufsätzen fehlt die Be zeichnung der Nummer oder der Seitenzahlen. Die äußerst verdienstvolle Arbeit wird zweifellos nicht nur Literarhistorikern von Fach, sondern auch Bibliothekaren, Literaturfreunden, Spezialantiquaren ebenso willkommene Dienste leisten wie bei spielsweise unser unübertrefflicher Goedekescher Grundriß Norsl, Lußöns, Libliotböquse. k)88iri sur 1s äövsloppswsut (476 Seiten.) 2 Bde. 8". Paris 1909. klsrours äs Kranes. Preis 15 Fr. Ein Pariser Bibliothekar hat im Laufe der Jahre eine Un masse von Notizen über das Bibliothekswesen gesammelt und nunmehr in zwei starken Oktavbänden unter dem kurzen Haupt titel »Bibliotheken« herausgegeben. Der Untertitel: »Versuch über die Entwicklung der öffentlichen Bibliotheken und des Buchhandels in der Alten und Neuen Welt« führt insofern irre, als der Buch. Handel in dem Werke so gut wie gar nicht behandelt wird; was der Autor unter »lidrs-iris« versteht, bezieht sich vielmehr auf die Wissenschaft vom Buche (Produktion und Bibliographie), jedoch nicht auf dieses als Handelsprodukt. Die einzelnen Kapitel des ungemein reichhaltigen, geistreichen Werkes dürften trotzdem bei dem international ausgebildeten Buchhändler Interesse genug finden, hat doch fast jeder Buchhändler tägliche Beziehungen zu Bibliotheken und deren Vertretern. Der Verfasser ist jedenfalls alles andere eher als ein Chauvinist; seine Ausführungen, deren Satire zuweilen recht scharf wird, bilden geradezu eine einzige An klageschrift gegen das durchaus veraltete System der französischen Bibliotheksorganisation, der er die Errungenschaften der englischen, amerikanischen und deutschen Bibliothekswissenschaft gegenüber- stellt. Alle» unterliegt seiner Kritik und seinem Spott, die
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