Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 28.04.1910

*070 Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. Nichtamtlicher Teil. 96. 28. April 1910 St. Petersburg unter dem Titel »8tieplra-kL8trjsplra« vor vierzig Jahren erschien, viele Auflagen erlebte und in mehreren Hundert tausenden von Exemplaren in Rußland verbreitet ist. Doch ist ein Teil der russischen pädagogischen Kritik stark gegen den »Struwwelpeter«, und die Meinung der Frau Lemke ist eine der wenigen, die sich für das Buch aussprechen. — Nächstens erscheint im Verlage der Gesellschaft M. O. Wolfs eine Broschüre unter dem Titel: »Für und gegen den Struwwelpeter«, von Sigismund Librowitsch, die eine Zusammenstellung der kritischen Meinungen der russischen Pädagogen und Kritiker enthalten wird. — Hier sei noch bemerkt, daß es außer dem echten »Struwwelpeter« in Rußland noch viele Nachahmungen des verbreiteten Kinder buches gibt. * DaS erste russische Lriginalwerk über Luftschisfahrt. — Man interessiert sich in Rußland für die Literatur über Luftschiff fahrt sehr stark und die Zahl der in der letzten Zeit erschienenen russischen Bücher auf diesem Gebiete ist sehr groß. Fast alle deutschen, französischen und englischen Werke über Luftschiffahrt er scheinen in russischer Übersetzung. Nun aber erschien auch das erste ernste russische Originalwerk über die Luftschiffahrt von Professor Tyrospalskij (Verlag derHofbuchhandlung M. O. Wolfs in St. Peters burg und Moskau). Der Verfasser spricht sich darin über die großen Verdienste des Deutschen Otto Lilienthal auf dem Gebiete der Luftschiffahrt aus und meint, daß Lilienthal als Gründer und Anfänger der neuesten Eroberung der Luft betrachtet werden muß. Leipziger Buchbinderei-Aktiengesellschaft vorm. Gustav Fritzsche in Leipzig. (Vgl. I90V Nr. 212, 267, 260, 267, 276, 281, 288, 290 d. Bl.) — Nach Mitteilung der Verwaltung ist das Unternehmen bei auskömmlichen Preisen gut beschäftigt. Der in der letzten außerordentlichen Generalversammlung gefaßte Be schluß, betreffend Herabsetzung und Wiedererhöhung des Grund kapitals, ist nunmehr glatt durchgeführt. Westfälisches Bolksblatt,Aktiengesellschaft in Paderborn. — Handelsregister-Eintrag: In unser Handelsregister Abt. ö ist heute unter Nr. 26 ein getragen worden: Westfälisches Volksblatt, Aktiengesell schaft mit dem Sitze in Paderborn. Der Gesellschaftsvertrag ist am 14. März und 11. April 1910 festgestellt. Gegenstand des Unternehmens ist der Betrieb von Druckereien, der Verlag von Zeitungen und Zeitschriften sowie die Vornahme aller hierauf bezüglichen Geschäfte. Das Grundkapital beträgt 300 000 und ist in 300 Namens aktien zu je 1000 ^ zerlegt, die nur mit Genehmigung der Ge sellschaft übertragen werden können. Der Vorstand der Gesellschaft besteht aus einem oder mehreren Mitgliedern, die vom Aufsichtsrat ernannt werden. Alle Erklärungen und Urkunden des Vorstands sind für die Gesellschaft verbindlich, wenn sie mit der Firma der Gesellschaft unterzeichnet und, sofern der Vorstand aus einem Mitglied be steht, die Unterschrift dieses Mitglieds, sofern der Vorstand aus mehreren Mitgliedern besteht, die Unterschrift zweier Mitglieder tragen. Die Bekanntmachungen der Gesellschaft erfolgen durch den Deutschen Reichs- und Königlich Preußischen Staatsanzeiger. Die Berufung der Generalversammlung erfolgt durch ein malige Bekanntmachung in den Gesellschaftsblättern. Die Gründer der Gesellschaft sind: 1. der Verlagsbuchhändler Ferdinand Schöningh in Paderborn, 2. der Verlagsbuchhändler Joseph Sch ö ningh in Paderborn, 3. Egon Schöningh in Paderborn, 4. der Rechtsanwalt Carl Auffenberg in Paderborn, 6. I)r. Joseph Keil in Neuhaus in Westfalen. Die Gründer haben sämtliche Aktien übernommen. Vorstandsmitglieder sind: 1. Or. Joseph Keil in Neuhaus in Westfalen, 2. Buchhalter Franz Honselmann in Paderborn. Mitglieder des Aufsichtsrats sind die Verlagsbuchhändler Ferdinand und Joseph Schöningh und der Rechtsanwalt Carl Auffenberg, sämtlich in Paderborn. Die mit der Anmeldung eingereichten Schriftstücke, insbe sondere der Prüfungsbericht des Aufsichtsrats, des Vorstands und der Revisoren, können während der Dienststunden auf der Gerichts schreiberei 2 eingesehen werden. Der Prüfungsbericht der Revisoren kann auch bei der Handelskammer in Arnsberg ein gesehen werden. Paderborn, den 21. April 1910. (gez.) Königliches Amtsgericht. (Deutscher Reichsanzeiger Nr. 97 vom 26. April 1910.) Aktiengesellschaft für äkurrstdruik in Niedersedlitz bei Dresden. — Bei der am 19. April 1910 vorgenommenen dies jährigen notariellen Auslosung von Teilschuldverschreibungen unserer 4*/, Aigen, hypothekarisch sichergestellten Anleihe vom Jahre 1902 sind die folgenden Nummern gezogen worden: 140, 171, 180, 309, 415, 457, 562, 659. Die Rückzahlung dieser Stücke erfolgt gemäß den Anleihe bedingungen am 1. Juli 1910 mit 625 für jede Teilschuld verschreibung außer bei der Gesellschaftskasse bei der Dresdner Bank in Dresden sowie bei den übrigen deutschen Niederlassungen schuldverschreibungen und der dazu gehörigen Erneuerungsscheine und noch nicht fälligen Zinsscheine. Werden später fällige Zins scheine nicht eingeliefert, so wird deren Betrag vom Kapitalbetrage gekürzt und zur Einlösung der Zinsscheine zurückbehalten. Niedersedlitz bei Dresden, am 21. April 1910. Aktiengesellschaft für Kunstdruck. (gez.) Knüppel. (Deutscher Reichsanzeiger Nr. 95 vom 23. April 1910.) * Neue vücher. Kataloge «sw. für Buchhändler. 6. w. d. 8. in Löln a. Ubsin, k'riössnxlatL 16. 8". 72 8. Nr. 2636—4881. I'biLtoiro (Louross); — Oa-ds-loAus XIV cks 1s. 1-ibro.irik s-noisove 6. 8anA a. koine, 157, Via. Huattro Montane. 8°. 98 8. 1200 Nrn. 8°. 24 8.o No. 4940—64348' Xu1t,ur§68ebiebt6 — Lun8t — vsutsebs Intoratur eto. sto. — yua.riat.in k'rieckenau (Lerlin), Iiboin8tr. 9. 8°. 47 8. 740 Nrv. veutaelis Intera-tur 8sit äer Hskorwation dia oa. 1850. Viele 2437 Nrn.^ ^ 140, 8tranck a.nä 37 ?ieea.äill^, ^V. 8°. 36 8. 705 Nrn. Personalnachrichten. Gestorben: am 24. April in Saarlouis im siebzigsten Lebensjahre nach langem Leiden der Verlagsbuchhändler Herr Mathias Hausen, Mitinhaber der im Jahre 1816 gegründeten dor tigen Verlagsbuchhandlung, jetzigen Kommanditgesellschaft, umfassend Verlag, Druckerei und Großbuchbinderei, unter der Firma Franz Stein Nachfolger Hausen L Co. Herr Mathias Hausen hatte am 1. Juli 1867 die in Saarlouis seit 1843 bestehende Lintzsche Buchhandlung (eine Filiale der Trierer Handlung) übernommen und verband sich nach dem Tode von Franz Stein dort mit einem Kommanditisten zum Erwerb und zur sehr erfolgreichen Weiterführung von dessen großem Gebet bücher- und Zeitungsverlag mit Druckerei und Buchbinderei.