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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 30.04.1910
- Strukturtyp
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- 1910-04-30
- Erscheinungsdatum
- 30.04.1910
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- Deutsch
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5166 Börsenblatt s. t Dlschn. Buchhandel. Nichtamtlicher Teil. 98. 30 April 1910 zu erzielen, die zum größten Teil von jenen industriellen und kommerziellen Kreisen getragen werden müssen, die bisher noch die sicherste und ergiebigste Grundlage für unsere Steuerpolitik ge bildet haben. »Von diesen 40 Millionen sollen 20 zur Deckung des Post defizits und 20 zur Deckung des allgemeinen Defizits verwendet werden. Dazu kommt noch der Uberschuß der Postsparkassa und die Vergütung für dieser Anstalt durch die Post geleistete Arbeit sowie für portofreie Sendungen. Trotzdem beabsichtigt der Ab geordnete vr. Steinwender nichts Geringeres zu beantragen, als die Erhöhung des Portos für geschlossene Briefe um 2 Heller, rekommandierte Briefe um S Heller, für Korrespondenzkarten um 1 Heller, für Drucksorten um 1 Heller, für Warenproben um 2 Heller, für Postpakete um 10 Heller. Daran nicht genug, soll die Gebühr für Telegramme um 20 Heller erhöht werden, wäh rend die Telephongebühr um einen nicht näher spezifizierten Pauschalbetrag, der jährlich 2^ Millionen Kronen abwerfen würde, gesteigert werden soll. »Müssen schon die für Briefe, Postkarten, Drucksorten, Waren proben, Pakete und Telegramme vorgeschlagenen Portoerhöhungen als gänzlich undiskutabel abgelehnt werden, so erscheint die von I)r. Steinwender in Aussicht genommene Erhöhung der Telephon gebühren geradezu als eine Ungeheuerlichkeit. Es muß der sicheren Erwartung Ausdruck gegeben werden, daß sich Regierung und Parlament die angekündigten Vorschläge nicht zu eigen machen werde, zumal gerade gegenwärtig an der Spitze des Handelsministeriums ein Mann steht, der zu wiederholten Malen bewiesen hat, daß er frei ist von engherzigem Fis kalismus und ein offenes Auge für die Bedürfnisse von Handel und Verkehr besitzt. Der gegenwärtige Herr Handels minister hat denn auch als Abgeordneter insbesondere im Jahre 1906 gegen die Erhöhung der Postgebühren Stellung genommen und seinerzeit das Versprechen abgegeben, sich für eine Herabsetzung der Portogebühren einzusetzen, wohl wissend, daß, wie für jeden Kaufmann, auch für die Post der Grund satz maßgebend sein muß: Je billiger die Mittel — je größer der Verkehr. Es ist eine allgemein bekannte Tatsache, daß das Telephon eben wegen der ganz außergewöhnlich hohen, die diesfälligen Ansätze der meisten anderen Staaten übersteigenden Gebühren in Österreich noch lange nicht jene Ausbreitung er langt hat, die demselben mit Rücksicht auf seine Bedeutung als modernes Verkehrsmittel zukommt In Dänemark entfallen auf 36, in Deutschland auf 78, in Österreich erst auf 379 Einwohner eine Sprechstelle. »Die vertrauensvolle Zurückhaltung der industriellen Kreise, welche es dem Ermessen des jetzigen Herrn Handelsministers überlassen wollte, wann er den Zeitpunkt für eine Herabsetzung in Abgeordnetenkreisen zu der Auffassung geführt, daß Handel und Industrie, welche sich die letzte Erhöhung der Post- und Telephon gebühren gefallen ließen, auch weitere Belastungen ruhig ver tragen würden.« Angebliche Entdeckung einer verloren geglaubten Grabbcschcn Handschrift. — Die Vossische Zeitung schreibt zu der durch viele Blätter gegangenen Meldung der »Bohemia«, betreffend die Entdeckung einer verloren geglaubten Handschrift Grabbes, folgendes: Die Prager »Bohemia« bringt die Meldung, daß der Dozent für Literatur an der Prager deutschen Universität vr. Wukadinovicz, der sich durch eine Schrift über Kleist bekannt gemacht hat, eine für verloren gehaltene Schrift Grabbes entdeckt habe und in der Grabbe-Ausgabe der Bongschen »Goldenen Klassiker-Bibliothek« an die Öffentlichkeit bringen werde. Es handelt sich um die in Briefen an den Verleger Kettembeil er wähnte Schrift über den Goethe-Schillerschen Briefwechsel, die Grabbe Wolsgang Menzel für das Stuttgarter Morgenblatt und Karl Herloßsohn für den »Oometen« vergebens angcboten hat, da der königlichen Bibliothek in Berlin befinde, und mit Erlaubnis der Bibliotheksdirektion die Veröffentlichung der Schrift planen. Wie wir von zuverlässiger Seite erfahren, handelt es sich hier durchaus um keine Entdeckung. Die Schrift war längst hier auf der königlichen Bibliothek wissenschaftlich bestimmt, und Herr vr. Wukadinovicz ist lediglich, wie anderen Forschern, die Einsichtnahme in das Manuskript gestattet und aus besonderer Gefälligkeit eine Abschrift zur Verfügung ge stellt worden. Auch Berliner Literaturforscher kennen diese Schrift und ihre Herkunft auf das genaueste und haben von der Ver öffentlichung nur deshalb abgesehen, weil sie es für durchaus un angemessen fanden, den Grabbeschen Schmähungen auf Goethe Publizität zu geben und damit zugleich das Andenken Grabbes zu belasten. Wir werden in einer der nächsten Nummern Weiteres über die Schrift veröffentlichen, woraus sich zur Genüge ergeben wird, daß eine Entdeckung nicht vorliegt, und wonach sich jeder ein Urteil darüber bilden kann, um was für eine Art von lite rarischer Reliquie es sich hier handelt. (Vossische Zeitung.) In Nr. 197 der »Vossischen Zeitung« vom 28. April 1910 be- richtet vr. Emil Jacobs, Bibliothekar bei der Königlichen Bi bliothek in Berlin, ausführlich über den Erwerb dieser angeblich neu aufgefundenen Handschrift und teilt auch einzelnes aus deren Inhalt im Wortlaut mit. Die Handschrift tauchte im Jahre 1893 in einem Autographenkataloge der Firma I. A. Stargardt in Berlin auf und ist im Jahre 1893 von der Königlichen Bibliothek in Berlin erworben worden. Sie ist im Katalog der deutschen Handschriften unter Nr. 1161 eingetragen und im Register dieses Katalogbandes unter Grabbe mit dem vollen Titel aufgeführt. Es sind 71 Seiten Folio, gebrochene Seiten, sehr weitläufig von Grabbes eigener Hand geschrieben und vielfach durchkorrigiert. * Literarischer Ratgeber über die neuesten Erscheinungen belletristischer und populärwissenschaftlicher Literatur. HerauS- gegeben von vr. Otto Gramzow. Verlag: C. E. Klotz in Magdeburg. 2. Jahrgang. Zu unserer Mitteilung über dieses verdienstliche Unternehmen in Nr. 90 dieses Blattes wird uns vom Verlage mitgeteilt, daß die Redaktion des Literarischen Ratgebers streng darauf achtet, daß keine Besprechung vor der allgemeinen Versendung des Buches im Ratgeber veröffentlicht wird. Die Bitte des Verlags, Neuerscheinungen möglichst vor dem Erscheinen einzusenden, hat nur den Zweck, deren Prüfung schon vor dem Erscheinen vor nehmen zu können, damit die Besprechung dann möglichst früh zeitig — bei oder unmittelbar nach Ausgabe des Buches — den Lesern geboten werden kann. * Beschlagnahme. — In der »Buchhandlung Vorwärts« in Berlin fahndeten am 26. April Polizeibeamte auf eine An sichtskarte und beschlagnahmten 148 Stück davon. Nach der Be schreibung handelt es sich um die sogenannte »Maikarte«, deren gerichtlich erkannte Beschlagnahme im amtlichen Teil der vor liegenden Nr. 98 des Börsenblatts (Seite 6158) gemeldet ist. * Ladenschlirtz der Sortimentsbuch- und Musikalien handlungen in Leipzig im Sommer 1910. — Wie alljährlich, so haben auch in diesem Jahre die Leipziger Sortimentsbuch- 2. Mai bis 30. September bereits um 7'/, Uhr zu schließen. * Rundschreiben des Vereins Deutscher ZeitungS- verleger gegen die Schmutz- und Schwiudclanzeigen. — Vor einigen Tagen hat der Vorstand des Vereins Deutscher Zeitungsverleger, Sitz Hannover, ein Rundschreiben an alle Mitglieder des Vereins verschickt, in dem er gegen die Veröffentlichung von unreellen und unsittlichen An zeigen in der Presse entschieden Stellung nimmt. Der Verein empfiehlt seinen Mitgliedern, indem er dieselbe Ritte auch an die dem Verein nicht angehörigen Blätter richtet, sämtliche An zeigen, die als unreell oder unsittlich ohne weiteres erkennbar sind, von der Veröffentlichung auszuschließen. Besonders wendet sich das Rundschreiben gegen die Aufnahme der sogenannten Blutstockungsanzeigen. Es könne zwar nicht als die Aufgabe der Zeitungsverleger angesehen werden, dem Publikum die Prüfung abzunehmen, ob ein zweifelhaftes Angebot vorliege oder nicht — das Publikum müsse in dieser Beziehung selbst eine gewisse Kritik üben —, aber jeder Zeitungsverleger, dem sein An sehen und sein guter Ruf sowie der der deutschen Presse am
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