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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 16.08.1923
- Strukturtyp
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- 1923-08-16
- Erscheinungsdatum
- 16.08.1923
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- Deutsch
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M IS«, 16. August 1923. Redaktioneller Teil. zeigte, daß man eine Goldmarkbuchführung neben der Papiermark- buchfllhrung sehr Wohl einhergehcn lassen könne. Sein Ilmrech- nungssaktor (Durchschnitt der Wechselkurse, siehe oben) lasse sich ebensogut in Papier- wie in Goldmark buchmäßig auswerfcn, wobei das letztere Verfahren insofern den Vorzug verdiene, als es die Zahlen mehrerer Rechnungsperioden vergleichbar mache. Hier möchte ich hinzufügen: stabilen Goldwert vorausgesetzt. Die vierfache Buchführung, mit ihrem nicht zu unterschätzenden Plus an Mehrarbeit, scheint mir in der Praxis vor allem an dem Widerwillen und dem Konservatismus der Unternehmer und Buch haltungsangestellten zu scheitern, die sich gegenüber jeder Neuerung und Mehrarbeit meist von vornherein ablehnend verhalten. Eine nur bilanzmäßige Korrektur am Jahresende erspart natürlich dies« Mehrarbeit, bringt aber infolge der Schwierigkeiten in der Umrech nung manche Unstimmigkeiten mit sich; man ist mehr oder minder auf Durchschnitte und Schätzungen angewiesen. Mahiberg selbst meint: »Da mit der Einführung der laufenden vierfachen Buchführung, entweder in Papiermark und fester Gold- mark, oder in Papiermark und egalisierter Papieimark, noch nicht zu rechnen ist, wird man sich einstweilen praktisch mit der lediglich bilanzmäßigen Geldwertkorrektur begnügen müssen, trotzdem sie in folge der Verzerrungen für die einzelnen Konten kein völlig rich tiges Resultat ergibt«"). Mahlberg meint auch, daß seine Ideen sich sehr wohl in den Rahmen der dynamischen 'Bilanzlehre einfügen lassen. Daraus kann hier jedoch nicht eingegangen werden. 2. Die verschiedenen Indizes-Methoden: Durch Vlahlbergs Vorschlag angeregt, wollen wir, ehe wir zur Be gutachtung der Vorschläge anderer Autoren weitergehen, di« ver schiedenen Jndizes-Methoden einer kurzen Würdigung unterziehen. Wie wir gesehen haben, handelt es sich bei der Umrechnung auf Goldmark darum, welcher Maßstab angewendet werden soll. In Frage kommen: der Rcichshandelsindex, der Großhandelsindex der Frankfurter Zeitung, der Lebenshaltungsindex mit und ohne Be kleidung, der Städteindex u. a. Alle diese Indizes stellen vor die nicht leichte Entscheidung, den besten herauszufinden, den man als dauernde Grundlage annehmen will. Der Buchhandel hilft sich — wenigstens in der Kalkulation — seit geraumer Zeit mit Grund- und Schlüsselzahlen. Aus der Grundzahl soll, unter rascherer Anpassung der Schlüssel zahlen, die »Buchmark« geprägt werden (vgl. Bbl. Nr. I2l, 133, 135 und 138). Die Schlüsselzahl des Börsenvereins kann man als allgemeinen Buchhandelsindex bezeichnen, d. h. als einen Teuerungs faktor, der sich in erster Linie aus buchhändlerische Wirtschaftsver- hältniss« gründet. Die subjektiven Schlüsselzahlen der verschiedenen Verlage hingegen sind Betriebsindizes; doch wurden sämtliche Indi zes im Buchhandel bisher nicht als Reduitionsfaktoren in Buch haltung und Bilanz benutzt, sondern lediglich als Vervielfachungz- zahlen in der Kalkulation. Auf diese Dinge, wie auch aus die »Buchmark« und deren kürzlich« Erörterung im Börsenblatt, werde ich an anderer Stelle zurückkommen. Voraussetzung für einen wirklich brauchbaren Weltmaßstab ist, daß die Berechnungsgrundlage der Indexziffern «ine gleichbleibend« ist. Wenn man aber die Unwahrscheinlichkeit einer gleichbleibenden Berechnungsgrundlage erwägt, erscheint dieser Weg der Umrechnung nicht gangbar. Hat man sich aber einmal für irgendeinen Index entschlossen, so ist derselbe beizubehalten trotz der bewußten Fehler, weil sich diese dann z. Tl. von selbst kompensieren. Bei der Umrechnung nach der Devise tauchen insofern Schwierigkeiten auf, als man vor die Wahl zwischen Dollar-, hol ländischem Gulden-, argentinischem Pesokurs usw. gestellt wird. Wenn wir beispielsweise den Dollarkurs als Wertmaßstab anneh men, wissen wir nicht immer, ob es richtiger Parikurs ist, oder ob der Dollar vielleicht nicht über- oder unterbewertet ist. Zuverlässig »> A. a. O., S. IIS f. ist also eine derartige Umrechnungsgrundlage nicht, da wir nicht wissen, ob sie konstant bleibt. Aus diesem Grunde wäre auch ein Durchschnitt der hauptsächlichsten Kurse zu verwerfen. Man ginge schon einen Schritt weiter, würde man, wie er wähnt, einen Spezialindex annehmen, einen eigenen (sub jektiven) Index also, den jedes Unternehmen für seine Umrechnung zugrundelegen müßte. Bei Berechnung dieses Spezialindex müßten die Rohmaterialpreise, das Anwachsen der Unkosten, Löhne, Ge hälter usw. berücksichtigt werden. Dieser Spezialindex verdient insofern den Vorzug, als hier eine evtl. Berechnung von Tag zu Tag möglich wäre und der Anpassung an die fortlaufende Entwick lung des Unternehmens Rechnung getragen würde. Er hat aber den Nachteil, daß er durch die mittlerweile schneller vor sich gegan gene Geldentwertung, d. h. über di« Berechnungsgrundlage hin aus, weitaus überholt ist. Auch müßt« die Berechnungsgrundlage eine konkret« sein, aber gerade die Rohmaterialien dürsten in ihrer Qualität während der Vor- und Nachkriegsjahr« z. T. gelitten haben; man kann aber verschiedene Qualitäten trotz gleicher Be zeichnung nicht gut miteinander vergleichen. Dieser Index hat also auch Mängel; man nimmt daher Zu flucht zu einem neutralen Wert, der unbeeinflußt von der Geldent wertung steht. Oberstes Prinzip bleibt dabei die Vergleichbarkeit der Bilanz, zisfern verschiedener Rechnungsperiodcn und die Verwendbarkeit derartig egalisierter Bilanzwerte. Eine Umrechnungsbasis aus Grund des Goldankaufs« Preises der Reichsbank scheint aber zu keinem befriedigenden Re sultat zu führen, weil die Reichsbank als Besitzerin des Gold- ankaufsmonopols in der Lage ist, den Goldankausspreis festzusetzen und in ihrem Sinne zu beeinflussen. Als Ausweg erscheint hier der Weltmarktgoldpreis, also der Goldankausspreis der Bank von England. Aber die Vermutungen, daß dieser Gold ankaufspreis gestiegen, weil der Dollarkurs gesunken, oder daß er wegen Mangel an Angebot und großer Nachfrage gestiegen sein kann, machen unsere Annahme, daß dieser Goldankausspreis die richtige Basis der Umrechnung sei, schwankend. — Eine besondere »Bilanzindexkommission«, die von der »Gesell schaft für wirtschaftliche Ausbildung«, Frankfurt a. M., ins Leben gerufen wurde, beriet auf ihrer ersten »Betriebswirtschaftlichen Tagung« 1922 den gesamten strittigen Fragenkomplex, wobei Referate gehalten wurden, aus die z. T. in anderem Zusammen hangs zurückzukommen ist. Durchgedrungen ist nach langen Verhandlungen der Sachver ständigen (unter denen sich auch Schmalenbach und Mühlberg be fanden) die Umrechnung auf die Goldmark vom Jahre lg>4, und zwar auf Grund eines Großhandelsindex. Als Großhandelsindex kommen zwei Indizes in Betracht: nämlich der Index des statisti schen Reichsamtes und derjenige der Frankfurter Zeitung. Da letz terer mehr Fabrikate enthält als elfterer, ist er von den Devisen preisen unabhängiger, trotzdem dürfte der reichsstatistische Index der zweckmäßigere sein. Schmalenbach äußert sich über die Warenindexzahl, die er be fürwortet, wie folgt"): »Was wir suchen, ist lediglich ein znverläs- siger, stabiler Maßstab, der vergleichende Erfolgsbcrechnungen zn- läßt, und da scheint mir ein aus einer großen Zahl von Waren preisen gewonnener Durchschnittswert, den man als Tauschwert einheit betrachten kann, als das beste aller Mittel. Allerdings will mir scheinen, daß von den vielen Indizes, die wir haben, die sub jektiven, auf den Verbrauch letzter Hand abgcstellten (Calwer, Sil bergleit, Kuscinsky, Elsaß, Reichsdurchschnitt) nicht hinreichen. Ich möchte auf Grund der eigenen Versuch« den Großhandelsindex der Frankfurter Zeitung oder den Großhandelsindex des Reiches allen andern vorziehen und bedaure nur, daß wir diese Ziffern nicht für- alle Monate von 1S14 bis Ende ISIS haben«. (Fortsetzung folgt.) *) Besprechung der 1. Aufl. von Mühlbergs Schrift in -der Zeit schrift für Han'delsivisfenschaflliche Forschung 1922, S. 78. I ISS
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