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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 24.05.1910
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1910-05-24
- Erscheinungsdatum
- 24.05.1910
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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6156 Börsenblatt f. d. Dtschu. Buchhandel. Nichtamtlicher Teil. ^ 116, 24. Mai 1910. und Liebe von alten Schriftwerken geltend, so ist in ihnen doch nirgends ein sklavisches Nachahmen wahrzunehmen, vielmehr sind sie von durchaus modernem Geiste erfüllt. Belwes sympathische, allem Absonderlichen fernliegende Ge staltungsweise läßt ihn auch als Lehrer besonders geeignet erscheinen, und dies wird durch die tüchtigen Arbeiten seiner Schüler vollauf bestätigt. Diese setzen sich unter anderem aus Briefköpfen, Geschäftskarten, Geburts-, Tauf- und Konfirmations scheinen, Preisausschreiben und Plakaten zusammen. Durch ihre schlichte Formengebung und geschmackvolle Anordnung nehmen sie für sich ein. Bei der Reichhaltigkeit der Darbietungen müssen wir es uns versagen, hier auf einzelne Leistungen näher einzugehen. An der Ausstellung haben sich mit Arbeiten be teiligt: Altenhoff, Brüning, Cornelissen, Gött, Heine, Hentschel, Holm, Hölzel, Jmmig, Laube, Liebing, Köditz, Michel, Straube, Weißbach, Wetzig und von Zilhay. Die interessante buchgewerb liche Ausstellung wird bis Mitte Juni zu sehen sein. Ernst Kiesling. Kleine Mitteilungen. Bestellanstalt in Leipzig. — Die dem Ortsverkehr der Mit glieder des Vereins der Buchhändler zu Leipzig dienende Bestell anstalt muß Ende dieser Woche ihre alten Räume in der Plato- praße, die sie seit 1888 inne hat, des bevorstehenden Neubaues wegen verlassen. Vom Montag, den 30. d. M., befindet sie sich Teubnerstraße 2 parterre (auch Hospitalstraße 27) in dem Ge schäftshaus der Daheim-Expedition (Velhagen L Klasing). Am Sonnabend den 28. Mai soll der Umzug stattfinden, und deshalb muß am Nachmittag dieses Tages der Betrieb ganz ruhen. (Vgl. die Anzeige auf S. 6149 der heutigen Nummer.) Jrrtiimer und Mißgriffe englischer Verleger. — Der verstorbene Verleger John Blackwood äußerte sich einst in einem Gespräch mit George Eliot über die Schwierigkeiten des Verleger berufs und insbesondere über die Schwierigkeit, den Geschmack des Publikums zu treffen, mit folgenden Worten: »Dies — der gerade von ihm erörterte Fall — ist einer der vielen Beweise dafür, wie unmöglich es ist, auch mit den besten Mitteln vorher zusagen, was das Publikum mit einem Buche anfangen wird. Der einzige Grundsatz ist der, nach dem eigenen besten Urteil nur gute Bücher zu veröffentlichen, und wenn das Publikum manch mal ein dummes Tier (a. ktuxiä bea>8t) ist, so kann ich glücklicher weise sagen, daß ich es in der Hauptsache als ein ausgezeichnetes Tier gefunden habe«. Zum Beweis dieser Schwierigkeit werden in »kudlisbers'^VstzkI^« soeben einige interessante Fehlgriffe englischer und anderer Verleger mitgeteilt. Blackmores »I^ornrr voons«, die in den Händen von Sampson Low L Co. einer der erfolgreichsten modernen Romane wurde, war von Smith, Elder L Co. zurück gewiesen worden. Die auch in diesen Blättern schon erwähnte Tatsache, daß George Meredith als Verlagsbeirat von Chapman L Hall sich nachdrücklich gegen die Annahme von Henry Woods »Lagt I-^uue« aussprach, ist für diese Firma auf einen Schaden von 30 000 Pfund, und unter der Voraussetzung, daß die Firma nach Anknüpfung einer ersten Verbindung auch die weiteren Werke Woods erhalten hätte, sogar von 100 000 Pfund berechnet worden. James Payn wies als Beirat für Smith, Elder L Co- »^obn Io§l63Lnt« zurück, der nachher in den Händen von Macmillan L Co. ein sehr wertvoller Besitz wurde. Ein Verlagsleser erklärte W. Clark Russells »^Vreelc ok tbs Orosvsuor« für den »Katalog einer Schiffsausrüstung«. Hall Caine ist stolz darauf, daß keiner seiner Romane von Verleger zu Verleger gewandert ist. Dagegen wurde Rider Haggards Erstlingswerk »Orr^vn- von fünf bis sechs Verlegern abgelehnt. Auch die Ver fasserin von »Elisabeth und ihr deutscher Garten« behandelt, wohl auf Grund eigener Erfahrungen, durch eine ihrer Gestalten, Fräulein Schmidt, deren Vater sein Buch bei keinem Verleger anbringen kann, die Lage des abgewiesenen Verfassers mit guter Laune: »Papas Buch ist vom Verleger in Jena zurückgewiesen worden, von dreien in Berlin, von zweien in Stuttgart und einem in Leipzig. Es reist jetzt in Leipzig bei den übrigen Buch händlern herum. Das erste Mal, als es zurückkam, fühlten wir den Schlag und waren traurig; das zweite Mal fühlten wir ihn auch, waren aber nicht mehr traurig; das dritte Mal fühlten wir nichts; das vierte Mal lachten wir. .Törichte Leute', spottete Papa, ,von soviel Blindheit gegenüber dem eigenen Vorteil; wenn es keiner haben will, übersetzen wir es und schicken es nach England!'« Es ist eben schade, daß den Buchhändlern die Gabe der Weissagung versagt ist, — hätten sie die, so könnten sie leicht Millionäre werden. (Nach: kub1i8Ü6r8' WeskI^.) Konkurseröffnung. — Über das Vermögen der Gra phischen Kunstanstalt und Druckerei Witte L Cie., Ge sellschaft m. b. H. zu Cöln-Bayenthal, Goltsteinstraße 28, ist am 18. Mai 1910, nachmittags 5^ Uhr, das Konkursverfahren eröffnet worden. Verwalter ist der Rechtsanwalt Sieger in Cöln. Offener Arrest mit Anzeigefrist bis zum 30. Juni 1910. Ablauf der Anmeldefrist an demselben Tage. Erste Gläubigerversamm lung am 17. Juni 1910, vormittags 11 Uhr, und allgemeiner Prüfungstermin am 14. Juli 1910, vormittags 11 Uhr, an der Gerichtsstelle in Cöln, Zeughausstraße 26, Zimmer Nr. 8. (Deutscher Reichsanzeiger.) Preisaufgaben. — Das Problem der staatsbürgerlichen Erziehung stellt die Straßburger Kaiser Wilhelms-Universität für die Lamey-Preis-Stiftung als Preisfrage. Sie wünscht eine Darstellung und Kritik dessen, was dafür in Deutschland bis jetzt tatsächlich geschehen und was von der pädagogischen Theorie dafür gefordert und vorgeschlagen worden ist. — Als weitere Preis aufgabe stellt die Universität eine Zusammenstellung und kritische Darstellung, allenfalls auch eine Fortführung der Resultate, die bisher bezüglich der Geschichte und Ausbreitung des indischen Fabelwerkes Pancatantra erreicht worden sind. Der Preis für jede Arbeit, die deutsch, französisch oder italienisch abgefaßt sein kann und bis zum 1. April 1912 an das Rektorat einzusenden ist, beträgt 2400 Wertsendungen nach Lwakopmund (Deutsch - Südwest afrika). — Im Verkehr zwischen Deutschland und der Postanstalt in Swakopmund (Deutsch-Südwestafrika) sind hinfort Briefe, Kästchen und Postpakete mit Wertangabe bis zum Betrage von 8000 ^ zugelassen. Die Wertbriefe unterliegen dem Porto und der festen Gebühr für Einschreibbriefe von gleichem Gewichte, die Wertkästchen einer Gebühr von 1 ^ 60 L und die Wertpakete dem gleichen Porto wie gewöhnliche Pakete; außerdem wird für die drei Gattungen von Sendungen eine Versicherungsgebühr von 16 H für je 240 ^ der Wertangabe erhoben. Die Wertsendungen können mit Nachnahme bis zum Betrage von 800 ^ belastet werden. Über die näheren Versendungsbedingungen erteilen die Post anstalten Auskunft. Verband der deutschen Zeitungsbeamten. (Vgl. Bbl. Nr. 114.) — Am Sonntag den 22. Mai trat, wie schon vorher gemeldet, in Leipzig (Ulrichscher Bierpalast) eine größere Anzahl in Zeitungsbetrieben Angestellter aus dem mittleren, südlichen und östlichen Deutschland zur Gründung eines Verbandes der deutschen Zeitungsbeamten zusammen. Herr Hertel (»Leipz.Neueste Nachr.«) stellte in seinen Eingangsworten fest, daß sich in den Kreisen der Zeitungsbeamten ein großes Interesse für die Gründung eines Verbandes bemerkbar gemacht habe und daß schon zahlreiche Anmeldungen zu dem Verbände vorlägen. Herr Bohl mann (»Heidelb. Tagebl.«) legte die Zwecke und Ziele der zu gründenden Vereinigung des näheren dar. Das Wort Goethes: »Ich wüßte nicht, wessen Geist ausgebildeter sein müßte, als der eines echten Kaufmanns« könne man auch auf den Zeitungs beamten anwenden. An dem Aufschwung des gesamten Zeitungs wesens hätten, wie der Redner nach dem Bericht der »Leipziger Neuesten Nachrichten« ausführte, auch die kaufmännischen Zeitungs4eamten einen großen Anteil. Die Gegenwart zeige täglich, daß diejenigen Zeitungsgeschäfte als Sieger aus dem Konkurrenzkämpfe hervorgingen, die über tüchtige Zeitungsfach leute verfügten. Die Ausbildung der Zeitungsbeamten habe aber mit der rapiden Entwicklung des Zeitungswesens nicht gleichen Schritt gehalten. Der Bedarf an tüchtigen, geistig hochentwickelten Zeitungsbeamten sei heute größer denn je. Die vielen, das Zeitungsfach bewegenden Fragen könnten nur dann gelöst werden, wenn den Verlegern tüchtige, beruflich durchgebildete Mitarbeiter zur Seite ständen. Die Ursache der teilweise ungenügenden und einseitigen Ausbildung der Zeitungsbeamten sei namentlich auf
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