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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 27.05.1910
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1910-05-27
- Erscheinungsdatum
- 27.05.1910
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- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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6308 Börsenblatt f. b Dtschn. Buchhandel. Nichtamtlicher Teil. ^ 119, 27. Mai 1910. 6o11öxs kollin. Die in dem Werke mitgeteilten Aktenstücke werden mit Anmerkungen versehen, aber in sparsamer Weise; es sollen vor allem die Texte sprechen und nur diejenigen Aufklärungen gegeben werden, die zum Verständnisse der Texte unentbehrlich erscheinen. Der erste bis Ende Februar 1864 reichende Band soll demnächst erscheinen. (Wiener Abendpost.) Buchdruckerei, Chemigraphie, Kupferdruck in Berlin im Jahre 1909. Aus dem Jahresbericht der Berliner Handels kammer (vergl. Börsenblatt Nr. 91). — Die allgemeine Geschäfts lage hat sich gegen das Vorjahr nur wenig verändert. Die großen Druckereien waren gut, die kleineren infolge der un- günstigen wirtschaftlichen Verhältnisse nicht immer voll beschäftigt. Die Zahl der Berliner Betriebe betrug 614 (gegen 615 im Jdhre 1908), die der beschäftigten Arbeiter hat eine kleine Steigerung er fahren. Ende Dezember 1909 waren insgesamt 24 682 Personen (Setzer, Maschinenmeister, Stereotypeure und Hilfsarbeiter) be schäftigt. Der Zuzug von Arbeitskräften hält unvermindert an. Die monatlichen Nachweise der stellesuchenden Setzer und Ma schinenmeister ergeben für 1909 folgende Durchschnittszahlen: hiervon in Stellung gebracht Stellenlose durch den paritätischen im freien Verkehr Arbeitsnachweis Januar . . 672 78 47 Februar . . 603 100 40 März . . . 420 139 60 April . . . 658 113 35 Mai . . . 506 70 27 Juni . . 633 64 31 Juli . . . 726 65 34 August . . 854 79 38 September. 808 85 37 Oktober . . 805 87 62 November . 618 98 61 Dezember . 639 79 26 Die zur Sektion VlII der Deutschen Buchdrucker - Berufs genossenschaft gehörenden Berliner Vororte wiesen 781 Betriebe auf (gegen 770 im Jahre 1908). Die Erträgnisse waren zum Teil recht unbefriedigend, da durch die außerordentlich scharfe Konkurrenz das allgemeine Preisniveau stark herabgedrückt wurde. Der Drucktarif des Ver eins Deutscher Buchdruckereien, der die Preise für Drucksachen aller Art in übersichtlicher Weise angibt und dessen Normierun- gen durchweg als sehr zutreffend anerkannt werden, hat sich im verflossenen Jahre volle Geltung noch nicht verschafft. Die mitt leren und kleinen Druckereien halten sich häufig nicht an den Preistaris, in der Befürchtung, sonst durch die außerordentlichen Anstrengungen, die seitens der Provinzkonkurrenz in Berlin ge macht werden, ihre Aufträge zu verlieren. Es ist anzunehmen, daß die andauernd schlechte Konjunktur einer schnelleren Durch führung des Tarifs auch fernerhin hinderlich sein wird. Die Preise für Papier und Farben sind im wesentlichen un verändert geblieben. Konflikte zwischen Arbeitgebern und -nehmern sind, was das eigentliche Buchdruckpersonal anlangt, in größerem Umfange nicht zutage getreten; dagegen haben die Hilfsarbeiter, mit denen seit Mai 1907 Tarifvereinbarungen bestehen, den Unternehmern durch passive Resistenz häufig Schwierigkeiten bereitet, die durch die Tarifschiedsgerichte beigelegt werden mußten. Das Zeitungswesen hat sich, von wenigen Ausnahmen abgesehen, auf dem Niveau des Vorjahres gehalten. Nur für die Fachpresse war das Jahr 1909 merklich ungünstiger als seine Vorgänger. Wesentlich höheren Aufwendungen, die für Propa ganda gemacht werden mußten, stand eine Verringerung der Einnahmen gegenüber, die die Rentabilität fühlbar herabminderte Hierdurch hat sich der etwa 1000 Fachzeitschriften umfassende Verband der Fachpresse Deutschlands veranlaßt gesehen, sich mit dem Deutschen Verlegerverein zu einer Kommission zusammen- zuschließen, deren Zweck es ist, den Deutschen Buchdruckerverein zur Bewilligung eines Sondertarifs zu bestimmen. Das Jnseratenwesen bewegte sich in der ersten Hälfte 1909 in den Bahnen des Vorjahres. Mit Rücksicht auf die Un gewißheit des Ausganges der Rcichsfinanzreform machte sich zu nächst eine gewisse Flauheit bemerkbar. Im weiteren Verlaufe des Jahres erfolgte dann eine Aufwärtsbewegung, da die gün stigere Gestaltung der Industrie erhöhte Ausgaben für Reklame- zwecke gestattete. Schließlich inserierten auch einzelne Industrie zweige, die vorher wegen hoher Rohstvsfpreise einige Zurück- Haltung gezeigt hatten, wieder in verstärktem Maße. Sehr be- deutende Jnsertionsaufträge wurden vor allem von großen Firmen der Beleuchtungs-, Schuhwaren- und Parfümeriebranche und von den Warenhäusern vergeben, die sich durch das Ent stehen neuer Konkurrenzunternehmen zu verstärkter Reklame ge drängt sahen. Auch war besonders zu bemerken, daß die Groß industrie, namentlich die Maschinenfabrikation, die früher fast aus schließlich in den betreffenden Fachblättern inserierte, sich jetzt viel- fach der Tagesblätter hierzu bediente. In der chemigraphischen Branche hat der von Jahr zu Jahr zunehmende Bedarf an Buchdruck-Klischees zwar eine Ver größerung des Umsatzes hervorgerufen, der Gesamtreingewinn dürfte jedoch kaum gestiegen sein. Wenn auch das Wirken des Bundes der chemigraphischen Anstalten Deutschlands ein weiteres Fallen der Verkaufspreise nach Möglichkeit verhindert, so ist es doch nicht zu erreichen gewesen, die Preise entsprechend den er höhten Fabrikationskosten zu steigern, da die außerhalb des Bundes stehenden Firmen fortfuhren, den Konventionstarif zu unterbieten. Die österreichisch-ungarische Konkurrenz, die besonders für Drei- und Mehrfarbendrucke in Frage kommt, machte sich wieder sehr bemerkbar. Die Beziehungen zwischen Arbeitgebern und Arbeitern lassen nichts zu wünschen übrig; Streike oder Aussperrungen von nennenswertem Umfange waren nicht zu verzeichnen. Die Kupferdruckbranche hatte namentlich gegen Schluß des Jahres eine kleine Besserung ihrer Beschäftigung zu ver zeichnen. Der Kupferdruck ist bestrebt, sein bisher sehr eng be grenztes Absatzgebiet immer mehr auszudehnen. Der Maschinen- Kupferdruck, der jetzt von manchen größeren Firmen der Branche ausgenommen worden ist, macht namentlich dem Lichtdruck auf dem Gebiete der Postkartenindustrie, der Buchillustration und anderer bildlichen Darstellungen, die in Massen gebraucht werden, erhebliche Konkurrenz. Die Preise der fertigen Fabrikate, namentlich der künstlerischen Wandschmuckblätter in Kupferdruck, haben immer noch eine fallende Tendenz, trotzdem die Löhne und sonstigen Unkosten eher noch weiter steigen als sinken; die Materialien fielen zwar zum Teil gleichfalls eine Kleinigkeit, aber bisweilen nicht in demselben Ver hältnis wie die fertige Ware. Arbeiter und Arbeitgeber haben sich in dem letzten Jahr etwas besser verständigt als vorher, was allerdings wohl hauptsächlich daher rührt, daß, wie erwähnt, die Löhne trotz des Sinkens der Fabrikatpreise weiter stiegen oder mindestens auf der letztjährigen, sehr bedeutenden Höhe stehen blieben. Die schon im Jahresbericht für 1908 (Börsenbl. 1809, Nr. 100) verzeichnten Klagen über die Behinderung der Ausfuhr durch Zölle dauern fort, besonders gegenüber Rußland, der Schweiz, Amerika usw. Die Länder, die früher Kupferdrucke von Deutsch land kauften, gehen immer mehr zur Eigenfabrikation über, unter Zuhilfenahme deutscher Werkleiter und Arbeiter. Gegenüber der Behinderung deutscher Ausfuhr durch die fremden Zölle werden die Einfuhren aus Österreich und England, denen die deutschen Zölle kaum ein Hindernis bereiten, um so schärfer empfunden. Auch die Firmen, die Drei- und Vierfarbendrucke Her stellen, haben erheblich unter der österreichischen Konkurrenz zu leiden. Zu einer Preiskonvention ist es in der Kupferdruckbranche bisher noch nicht gekommen. Historisches Museum in Speyer. — In Anwesenheit des Prinzen Rupprecht von Bayern als Vertreters des Prinzregenten, des Staatsministers v. Brettreich, von Abgeordneten des Land- und Reichstages und der Spitzen zahlreicher Behörden fand am 22. Mai in Speyer die Eröffnung des vom Historischen Verein der Pfalz mit einem Kostenaufwand von über 600 000 er bauten historischen Museums statt. Das Museum enthält über 38 000 Gegenstände, darunter 250 Steindenkmäler römischer Her- kunft, zumeist dem Pfälzer Boden entnommen. Es birgt u. a. eine mineralogische und Petrefakten-Sammlung, eine geologische Sammlung und eine solche alter Gemälde.
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