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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 30.05.1910
- Strukturtyp
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- 1910-05-30
- Erscheinungsdatum
- 30.05.1910
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- Deutsch
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6402 Börsenblatt s. d. Dtschn. Buchhandel. Nichtamtlicher Teil. 121, 30. Mai 1910. für einen künftigen Gebrauch) u. dgl. bedarf, hingegen nicht jene, bei der die physische Tätigkeit nicht lediglich dazu dient, die geistige Arbeit zur Erscheinung zu bringen, sondern bei der der zu erzielende Arbeitserfolg in der Hauptsache durch physische Arbeit hervorgebracht wird und die Denk- und Willenstätigkeit lediglich die Betätigung des Körpers lenkt und beeinflußt. Eine geistige Arbeit in diesem Sinne sei aber in der Tätigkeit von Ver kaufskommis oder Sitzkassierinnen nicht zu erblicken. Diese Begrün dung verleiht den kürzlichen Entscheidungen des Verwaltungsgerichts hofes eine weit über den Rahmen der zur Entscheidung gelangten Gegenstände hinausgehende Bedeutung, indem nämlich nunmehr auch klar ist, daß gewisse andere Kategorien des kaufmännischen Personals, wie Lageristen, Magazineure und untergeordnete Bureauhilfskräfte, als nicht versicherungspflichtig anzusehen sind. Der Verwaltungsgerichtshof hat mit seinen Entscheidungen die Meinung zum Ausdruck gebracht, die der Zentralverband öster reichischer Kaufleute von jeher in Theorie und Praxis mit dem größten Nachdruck vertreten und auch in speziellen Erläuterungen seinerzeit zum Ausdruck gebracht hat. Dem Standpunkte des Zentralverbandes hatten sich schon früher der sozialpolitische Aus schuß des Abgeordnetenhauses sowie auch später das Ministerium des Innern angeschlossen, und wird nunmehr der Zentralverband, da sich die Situation durch die bedeutungsvollen Entscheidungen des Verwaltungsgerichtshofes wesentlich verändert hat, in der allernächsten Zeit Weisungen an die Kaufleute über ihr Verhalten gegenüber den Organen der Pensionsanstalt publizieren. Der Zentralverband fordert die Kaufmannschaft auf, nunmehr das vom Verwaltungsgerichtshofe als nicht versicherungspflichtig er- klärte Personal sofort abzumelden, die Prämienzahlung einzu stellen und die bereits bezahlten Beträge von der Pensionsanstalt zurückzufordern. (Oesterr.-ungar. Buchhändler-Correspondenz.) Ltuttgarter Buchhandlungs-Gehilfen-Verein, E. V. Vortragsabende. — Am 1. März konnten wir vr. Heinrich Lilienfein, den jugendlichen schwäbischen Dichter, bei uns be grüßen. Der Mann mit dem geistreichen, ausdrucksvollen Gesicht trägt schon rein äußerlich alle Merkmale einer Dichternatur an sich. Lilienfein gehört zu denjenigen Schriftstellern, die antikes Wesen glücklich einzukleiden verstehen, durchaus modern sind und doch sich frei wissen von jener drastischen und lärmenden Manier, in jeder Beziehung den künstlerischen Opponenten in den Vorder grund zu stellen. Er verarbeitet nicht seine dichterischen Stoffe, sondern behandelt sie mit einer reinen und liebevollen Ge sinnung. Er will nicht schulmeistern und doch die feinen Reize einer eigenen Methode in Erscheinung treten lassen. Lilienfein ist kein Vortragskünstler. Seine Gedichte von edlem Gehalt würden größere Wirkung erzielen, wenn nicht seine monotone Art de^ Vortrags die gedankenvollen Schönheiten verschleierte. Kunstmäßig durchgearbeitet, können die Gedichte Anspruch darauf erheben, weitreichende Anerkennung zu erlangen. In den Bruch stücken aus dem »Modernus«, der Novelle »Die Kraft der Schwachheit« und dem Drama »Olympias« zeigte sich das glänzende dichterische Talent Lilienfeins. Darin liegt eine frische, eine fortreißende Kraft, die jeder bewundern muß. Da konnte es denn nicht ausbleiben, daß der jugendliche Dichter sehr gefeiert wurde, und wenn er wieder in Stuttgart Einkehr hält, so wird der Prophet in seinem Vaterlande hoffentlich noch mehr gelten, als er heute schon gilt. Am 6. April trug Ernst von Possart Wagners Parsival- Dichtung in einer älteren Fassung vor. Es war dies ein Ex periment, und für Stuttgart bedeutete es unstreitig ein solches. Vielleicht bei keinem anderen Wagnerschen Tondrama mehr als bei dem unvergleichlich großartigen Bühnen. Weihfestspiel sind Musik und Dichtung so unlöslich zu einer künstlerischen Einheit verschmolzen wie bei Parsival. Da bedurfte es schon eines Meisters der Vortragskunst, um den tiefen Gehalt der Wort dichtung allein zu voller Geltung zu bringen. Possart ist das Experiment glänzend gelungen. Er hat seine beste Kraft daran verwandt, dieses im Mythus verklärte Drama der Erlösung mit der ganzen Fülle unnachahmlicher poetischer Stimmungen lebens voll vorzutragen Gehört schon ein reifer Verstand dazu, das tiefsinnige Werk ganz zu erfassen, wieviel mehr erfordert es Kunst, diesen gewaltigen Stoff in einem Vortrage so zu behandeln daß diese Dichtung auf die Zuhörer wie eine Offenbarung wirkt! Hier zeigte sich der geistreiche Künstler in seiner imponierenden Größe. Die weihevolle Stimmung, die Possart mit seinem Vor trag erzeugte, war wohl der beste Gradmesser für die Bewertung seiner unbestritten künstlerischen Tat. Stürmischer Beifall brachte auch äußerlich zum Ausdruck, daß Possart das Publikum ganz in seinen Bann gezogen hatte. Ed. Büsching. Könhves Kalman, Ungarische Kunstverlags - A. - G. in Budapest. Bilanz per 3l. Dezember 1909. (Vorjährige Bilanz siehe Börsenbl. 1909, Nr. Debet. 131.) X b X b Barvorrat und Bankeinlagen ... 78 690 20 Wertpapiere 37 640 76 Debitoren 1 396 613 12 Warenvorrat und in Druck befindliche Werke 297 203 61 Maschinen und Einrichtungen .... 77 676 38 1 887 624 06 Kredit. X b X b Stammaktienkapital 45 000 — Prioritäts-Aktienkapital 955 000 1 000 000 — Reservefonds*) 175 997 50 Reserve für Wertverminderung der Einrichtung 28 000 Unbehobene Dividende 1 656 70 Kreditoren und Saldokonti 566 647 08 Gewinn 115 422 78 1 887 624 06 *) Der Reservefonds erhöht sich durch Hinzufügung der Reserve von IMS -- L Lvooo aus L ISS SS7.S0. Gewinn- und Verlust-Konto. Debet. X b X 5 Spesen der Zentrale und Beamten- gehälter 201 105 88 Steuer 16 745 91 Provisionen 104 588 15 Abschreibungen 109 800 Einrichtung 8 000 Gewinn 116 422 78 555 662 72 Kredit X b X b Gewinn-Vortrag vom Jahre 1908 . . . 4 693 56 Gewinn beim Warenkonto 650 969 16 555 662 .72 Lchriftstellertag in Würzburg. — Der Verband deutscher Journalisten- und Schriftstellervereine hält seine diesjährige Abgeordnetenversammlung vom 19.—21. Juni in Würzburg ab. Die Versammlung wird über eine Reihe wichtiger Berufsfragen beraten, so u. a. über die Stellungnahme der Redakteure und Journalisten zu dem geplanten Privatbeamtenversicherungsgesetz. Anfragen sind an den Würzburger Journalisten- und Schriftsteller verein zu richten. Nicht chinesische Firmen in Kiautschou. — Ein Verzeichnis der in das Handelsregister des Kaiserlichen Gerichts von Kiautschou in Tsingtau Ende 1909 eingetragenen nicht chinesischen Firmen mit Angabe des Geschäftszweiges nebst einer Veränderungsliste für 1909 liegt im Bureau der »Nachrichten für Handel und Industrie« in Berlin dNV.6, Luisenstraße 33/34, im Zimmer 241 für Interessenten vier Wochen zur Einsichtnahme aus. (Deutscher Reichsanzeiger.)
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