8428 ««il-nbl-N I, d. Dtlchn. Buchhand-i. Künftig erscheinende Bücher. 121, 30. Mai 1910. Ein guter billiger Sommer-Roman! Demnächst erscheint: I. Z. David Der Abergan Ein Wiener Roman 250 Seiten in guter Ausstattung. Mit mehrfarbigem Amschlag von W. Krain Dritte Auflage Volksausgabe Geheftet M. 1.80 ord., M. 1.35 netto, M. —.90 bar gebunden M. 2.80 ord., M. 2.10 netto, M. 1.65 bar « Einmal bis mit Der Inhalt des Romans ist etwa folgender: In der Adam Mayer--Gasse zu Wien lebt Franz Mayer, der Enkel des Mannes, der der Straße den Namen geben durfte, weil er durch Tüchtigkeit der angesehenste und reichste im Bezirk geworden war. Schon nach zwei Generationen hat die Familie abgewirtschaftet. Franz Mayer hat sein Vermögen vergeudet und ist ein Lump geworden. Sein durch die Sorge verbittertes Weib hält mit ihrer Lände Fleiß die Familie über Wasser, was der Vater selten genug erwirbt, verpraßt er im Cafe-Haus mit seinen Freunden. Der Sohn ist ein Faulpelz, bösartig und leichtsinnig. Nur in den Töchtern, besonders im Linnerl und der Rosi ist noch das gesunde Blut der Großeltern. Während Vater und Sohn in ihren Lastern zugrunde gehen, führt ihr Weg, wenn auch in bescheidenen Verhältnissen, aufwärts. Wohl schlägt ihnen der Übergang aus morschen in gesunde Verhältnisse manche Wunde, aber die heilen und machen sie stark für die Zukunft. Ein Werk freudiger Lebensbejahung mit köstlichen Schilderungen des Wiener Lebens. Wie zum Beispiel die Familie Mayer zum „Leurigen" auf den Kahlenberg zieht oder das Linnerl mit seinem Liebsten heimlich einen Frühlingsausflug macht, das ist so wahr und doch so voll Poesie geschildert, daß man es getrost zu den wahrhaft großen Schöpfungen zählen kann. Der Kunstwart schrieb über das Buch: „Es ist nützliche und ethisch wertvolle Mahnarbeit aus einer sicheren und liebevollen Vertiefung in die heimatliche Kultur, die mit Rechter sund aufrichtiger Kindesliebe gesehen ist. Darin steckt Bleibendes und vom Individuellen her ins Typische Geschautes, unter einem kräftigen Leitmotiv zu einer energischen Landlung verbunden." Llnd das Neue Wiener Journal: „Von klassischer Straffheit ist der Bau dieses Werkes. Das tiefe Verständnis für unsere Stadt, für die dem Wiener Leben eigene Mischung von himmelhochjauchzender Freude und Todesbetrübtheit, für das Bacchantische der Lust dieser Stadt, für das Berauschende des Dufts ihrer Nebenhügel, für die Sentimentalität und Willensschwäche ihrer Bewohner, für die Brutalität ihrer Volksinstinkte, das alles hat David im ,Übergang" zu einer Fabel zu fassen gewußt, in der er mit Kühnheit als Erzähler mit Anzengruber, dem Dramatiker, sich zu messen nicht scheut." So bieten wir Ihnen also ein Werk, das wegen seines künstlerischen und ethischen Gehalts die weiteste Verbreitung verdient und durch Ihre Bemühungen und unsere Inseratpropaganda, die dieselben wirkungsvoll unterstützt, auch erringen wird. Wir bitten, reichlich zu verlangen. München