6434 vSrsknblatt s, d. Tk!chn. vuchh-nd-I. Künftig erscheinende Bücher. ZF 121, 30. Mai 1910. Etzold <8r Co., Verlag, München In den nächsten Tagen erscheint die Z, zweite Auflage l )r. pliil. Pater Expeditus Schmidt O. si. N. Anregungen Gesammelte Studien und Vorträge 17". Geheftet M. 3.50 ord., M. 2.60 netto. M. 2.35 bar. elegant in Leine» gebunden M. 4.50 ord., M. 3.— bar und 7/6 (Einb. des Freicxpl. M. —.70) „Die Grenzboten", Berlin. Der bekannte Franziskanerpater und Theaterfreund arbeitet ZUM Arger der ultramontanen Fanatiker mit rühmlichem Eifer daran, seinen Glaubensgenossen die Scheuklappen, die jene ihnen vorgebunden haben, abzulösen, ihre Augen für das Gute, Große und Schöne in der modernen nicht katholischen Literatur zu öffnen und sie aus der Enge und Isolierung herauszuführen, in der sie von ihrem ängstlichen Gewissen festgehalten werden... Ich muß gestehen, daß mir der Pater Expeditus den Zweifel erregt hat, ob ich nicht vielleicht in den Ibsenartikeln des Jahrgangs 1900 der „Grenzboten" (im 2. und 3. Bande) hie und da ungerecht geworden bin gegen den großen Dichter. Carl Ientsch. „Die Zukunft", Berlin. Es war am 24. Mai 1908. Da saßen wir alle in dichtgedrängter Menge, an einem Sonntagmorgen im Düsseldorfer Schauspielhaus zusammen. Es galt die Ibsenfcstspiele, die von nun ab jedes Jahr zu Ehren des Großen von Skien stattfinden sollten, mit einem Vortrag einzuleiten. Aber trotz diesem erhabenen Zweck war es doch noch etwas anderes, das unser Schauspielhaus bis auf den letzten Platz füllte und die Aufmerksamkeit erregte. Aller Augen hingen an dem tiefgrünen Friesvorhang, der die Bühne vollständig vom Zuschauerraum abschloß. Wer würde wohl kommen? Eine Erwartungsstille legte sich über Parkett, Logen und Galerie. Da trat mit lächelndem Gruß ein Franziskanerpater in braunem Labit aus dem Vor Hang und bestieg unter brausendem Beifall das Pult. Und dieser Franziskaner sprach zu uns über Ibsen! Er redete lange, länger als die vorgeschriebene Zeit, und doch hätten wir freudig weiter gelauscht; denn was er über den großen Frager erzählte, wie er Ibsen nannte, das war von unaufhaltsam fesselnder Art. Man sah Ibsen plötzlich in ganz anderem Licht, man fühl'e sich ihm verwandt, man begriff, warum er gerade diese oder jene schicksalschwere Frage an die menschliche Gesellschaft richten mußte. Ob wir nun Gläubige oder Ungläubige, Katholiken oder Protestanten waren: jeder von uns hatte etwas erhalten, das köstlicher war als der Vortrag dieses hin reißenden Sprechers. Wir hatten über Ibsens Fragen und den Frager selbst nachgedacht. Wir hatten versucht «ns ein eigenes Urteil zu bilden, wir waren angeregt worden. Solche Anregungen bringt De. l'. Expeditus Schmidt viele in seinen Vorträgen, bei denen sich Menschen jeden Bekenntnisses um den braunen .stnttenmann scharen ... Er hat diese Anregungen jetzt in einem Buch gleichen Titels gesammelt. Greift zu und nehmt! Ich glaube, es wird keinen gereuen. Jeder findet eine Fülle an neuen Ausblicken darin. Es wird über gar vieles in den „Anregungen" geredet, immer von den Gesichtspunkten einer großen, einheitliche» Weltanschauung heraus, die alles wie von hoher Warte betrachten läßt. . . Für alle, denen die katholische Welt und das Geistes leben von zweiundzwanzig Millionen ihrer Volksgenosse» ein versiegeltes Buch ist, muß Schmidts Buch besonders wertvoll und interessant sein. Anna Freiin von Krane, Düsseldorf. Wir liefern, wenn auf beiliegen- :: dem weißen Zettel bestellt 2 Probeexemplare mit 46