6484 s«rt-n«l»u s. d. DUchu. Buchr»»d-I. Künstig erscheinende Bücher. ^ 122, 31. Mat ISIS. Lin Werk vsn hshev kultuvhistsvisehev Bedeutung, das ^ebeusiuerk des italienischen ^seusbvoech! ^^7» Zur meinen Verlag befindet sich in Vorbereitung: ^ W Roms Untevg^ng K historische und psychologische Studie von Gisvgis Vervtsli Autorisierte Übersetzung von Lrd. s-fäfflin La 30 Vogen in 8». — Ladenpreis Al. 5 — brssetzlert, rik. 6.— gebnnden »Professor Giorgio Bartoli ist im Jahre sstOZ »ach unerhörte» Demütigungen und Vergewaltigungen aus dem Jesuitenorden und der römischen Kirche ausgetreten. Er schrieb damals bei seinem Austritte: „Man bat behauptet, mein Lall sei lediglich disziplinärer Natur und habe mit dem Kampfe der Geister garnichts zu tun. Nichts ist falscher! Auch der strengste Gehorsam ist mir niemals schwer gefallen; aber auch der Gehorsam hat seine Grenzen. Ivenn man mir gesagt hätte: ,Geh zu den Pest- und Tholerakranken', ich hätte das Haupt geneigt und hätte gehorcht, ein Lächeln auf den kippen. Wenn mau mir aber sagt: ,Du mußt glaube», daß dies oder jenes Stück Tuch, das den Gläubigen zum Küste gereicht wird, vom Schleier der Gottesmutter herrührt', so werde ich den Gehorsam unbedingt verweigern . . . Gegen diese Methode, gegen diese Tyrannei erhebe ich Einspruch im Namen Jesu Thristi, und das tue ich, solange ich lebe. . . . wisset ihr, was ich denke, wenn ich euch so eifrig bei der Arbeit sehe, mit eurer Autorität jede geistige Regung nieder-uschlagen? IAH denke: ihr habt den Glauben an eure eignen Lehren verloren, ihr ziehet instinktiv die Finsternis vor, weil das Licht der freien Wissenschaft euch bange macht." Professor Bartoli kleidete seine historische und psychologische Studie in die Form des Romans. Ls gewährt einen hohen Genuß, die Gedankengänge eines so originellen und selbständigen Geistes zu überschauen. Und er weiß in dem Romane seine Anschauungen mit so glühender Begeisterung und solcher Wucht psychologischer Notwendigkeit zu entwickeln, daß mau mit herzlicher Sympathie an dem Ringen des tapferen Kämpfers innerlich teilnimmt Bartoli hat ein Kunstwerk von hoher Schönheit geschaffen. Einzelne Schilderungen wie die von der Vision des englischen Doktors sind geradezu von überwältigender Erhabenheit. Die Handlung ist spannend und abwechslungsreich bis zuletzt, verblüffend wirkt der Schluß: der Verfasser entwirft da das phantasiebild eines Vatikans, der sich der evangelischen Wahr- heit erschließt. Drastischer hätte die Unmöglichkeit einer solchen Wandlung nicht erwiesen werden können, als durch diese Ironie der Tatsachen, von besonderem Reife ist die aus genauer Kenntnis hervorgehende Schilderung der vatikanischen Kreise, die Varstellung von der Entstehung der Enzyklika psscenäi, die sachkundige Ausmalung des örtlichen Hintergrundes. Ich habe bei der Lektüre des Manuskripts viel an Zolas Rom denken müssen. Aber immer hob sich Bartolis Werk vorteilhaft ab: bei Zola eine sehr eintönige Handlung und ermüdende Klein malerei der Verhältnisse, bei Bartoli überall frisch pulsierendes Leben. Dort öder Naturalismus, hier farbenfroher Realismus. Ich bitte den Sortimentsbuchhandel, dieser wichtigen Erscheinung die gebührende Aufmerksamkeit schenken zu wollen. Wer das Buch des Grafen hoensbroech gelesen hat, wird sich auch das Bartolische Werk nicht entgehen lassen, dieses hat den Vorzug genauester Kenntnis der intimsten Verhältnisse des Vatikans für sich. Ich setze für das Buch eine großzügige Reklame ins Werk, lasse vor allem die Tagespresse Auszüge aus de» wichtigsten und interessantesten Kapiteln veröffentlichen, sodaß der Name „Bartoli" bald ebenso bekannt sein dürfte wie der des Grafen hoensbroech. hierbei möchte ich nicht unterlassen darauf hinzuweiseu, daß jedenfalls auch der modernistisch veranlagte katholische Klerus das Buch lesen wird. Es steht «in «Sesehäst ans dev ganze,» Linie in rlnssieht, benutzen Sie die Gelegenheit dazu in dieser „verdienstlosen" Zeit! Ich liefere bei Varnsransbestellnngen ,nit4V/»riabatt «.7/6 L cond. in einfacher Anzahl mit 25°/<>! Leipzig, in, Juni tstsO Arit»sd Stvau^h Verlag der „Wartburg" Deutsch. evangelische Wochenschrift